FlussClan-Lager

Sie stimmte zu. Das hieß, nun würde Pantherjunges die Welt entdecken. Das Kitten erhob sich auf die Pfoten und folgte Hibiskusblüte aus der Kinderstube hinaus auf die Lichtung. Sofort schlug Ihr der kalte Wind um die Ohren. Ihre Augen hielt sie geschlossen. Sie wollte nicht die Augen öffnen. Was würde Sie erblicken? Viele, ekelhafte, unheimliche Gesichter? Ihr kurzes Fell schützte nicht vor der Kälte. War es wirklich so kalt in dieser Welt? Langsam öffnete Sie Ihre Augen einen Spalt, kratzte all Ihren Mut zusammen, um diesen Schritt zu machen. Ihr schlug eine Welt entgegen, wie Sie es nicht kannte. Eine Welt voller Katzen, blattlosen Büschen, Himmel, grauen Wolken ohne jeglichen Sonnenschein. Eine kalte, graue Welt. Diese Welt schien voller Gefahren und das beängstigte Pantherjunges. Ihr erster Reflex >> Du musst hier weg, lauf!<< Doch Ihre Pfoten hielten Sie auf. Sie schluckte hart und ließ Ihren Blick vollends über die Lichtung gleiten, >>Es ist...<< Murmelte Sie erdrückt, >>Unheimlich kalt.<< Beendete Sie Ihren Satz und blickte zu Hibiskusblüte, welche Ihren langen Pelz einfach aufplusterte. Soetwas konnte Pantherjunges nicht. >>Warum ist es so kalt?<<

Ich beobachtete Pantherjunges, als sie ebenfalls aus der Kinderstube trat und zuerst die Augen geschlossen hielt. Amüsiert zuckte ich mit den Schnurrhaaren und wartete, bis sie endlich ihre Augen öffnete und sich umsah. Klar war es jetzt nicht gerade die schönste Jahreszeit, aber das konnte ich kaum beeinflussen. Deshalb war ihre Frage auch gerechtfertigt. "Wir haben die Zeit des Blattfalls. Das ist eine recht kühle Jahreszeit, doch im Gegensatz zur Blattleere ist es jetzt noch ziemlich warm. Und keine Sorge, dein Fell wird noch dicker und dich dann besser vor der Kälte schützen, meine Kleine", erklärte ich und lächelte leicht.

Nun, die Erklärung von Hibiskusblüte erklärte die Kälte. Aber nicht die Kälte, welche Sie eigentlich meinte. Sie schüttelte Ihren Kopf und sah zu Mutter hinauf, >>Nein, die Kälte meine Ich nicht.<< Erklärte Sie und wandt Ihren Blick wieder ab, ließ Ihn erneut über die Lichtung gleiten. Warum konnte Sie kein Lächeln sehen? Keine einzige Katze wagte es sich, ein Lächeln zu zeigen. Oder Freude. >>Mutter, warum lächelt keiner?<< Fragte Sie nun direkter und schaute erneut zu Hibiskusblüte hinauf. Nur Mutter lächelte. Komischerweise lächete Sie immer. Nie zeigte Sie eine Trauermiene. Vielleicht war Sie nicht traurig? Aber keine Katze konnte nie traurig sein, oder?

Fragend legte ich den Kopf schief, als Pantherjunges meinte, dass sie nicht diese Kälte meinte. Welche meinte sie denn dann? Welche Kälte gab es sonst noch? Etwas irritiert folgte ich ihm Blick, ehe sie wieder redete. Nachdenklich kniff ich die Augen zusammen und überlegte nun, was ich sagen sollte. Schließlich wusste ich ja auch nicht, warum alle anderen nicht lächelten. "Es kommt einfach die Zeit, in der der Clan viel leiden muss, da es immer weniger Beutetiere gibt und somit auch weniger Nahrung für uns da ist. Viele machen sich sicherlich Sorgen oder haben ihre eigenen Probleme. Man kann nicht dauernd glücklich sein", erklärte ich ihr mit gesenkter Stimme, wobei mein Lächeln nun erst einmal verschwunden war.

Still saß ich in meinen Nest und leckte mir das Fell ordentlich. Draußen wehte der kalte Wind und ich hatte garkeine lust herraus zu gehen, wollte die anderen Krieger aber nicht stören. Vorsichtig suchte ich mir ein Weg durch die Nester wo noch ein paar Katzen schliefen. Schnell schlüpfte ich aus dem Bau und das erste das mich begrüste war ein kalter Windzug, ich roch den duft von Fisch hatte aber keine lust etwas zu fressen. Ich streckte mich kurz und setzte mich dann hin, der Wind wehte mein Fell auf und ich dachte mir vielleicht werd ich ja heute zu einer Pattroulie aufgeteilt so blieb ich schweigend sitzen.

Ein schwarzer Schutten huschte durch das Lager. Lautlos, geschmeidig. Stählerne Muskeln tanzen ausdrucksvoll unter seinem kurzen, seidigen Pelz, die stahlblauen Augen, welche sein wohlgeformtes, gar schönes Gesicht zierten, blitzten kühl. Nein, es war nicht mehr viel vom ihm zu erkennen.. vom alten Krähenpfote. Der junge Kater war nun ausgewachsen.. nein, erwachsen. Seine Ernennung zum Krieger war schon längs überfällig.. gleichaltrige bereits seid Monden ernannt. Vielleicht hatte er es sich selbst zuzuschreiben. Mit Goldstern hatte er es sich schließlich schon vor Monden verscherzt..
Borkenfrost. Einer seiner wenigen Freunde.. sein bester Freund. Gerade er stand ihr nun näher, als jede andere Katze. Stellvertreter..
"Das gefällt mir nicht.. ganz und gar nicht."
Die Stimme aus den hinteren Gängen seiner Gedanken. Das Monster. Crow. Noch immer Bewohner des eisernen Käfigs. "..Was?"
"Seine Präsenz.. ist sehr schwach. Zu schwach..", die Stimme des Schattenkaters klang ungewohnt ernst. Ungewöhnliche Emotionen gingen vom ihm aus. Krähenpfote konnte es nicht deuten.. Angst? Wut? Trauer? So hatte er Crow nie erlebt. Krähenpfote kniff die Augen zusammen "Was redest du da? Welche Präsenz?" Doch Crow schien ihn überhaupt nicht zu hören. Seine Gedanken rasten unaufhörlich weiter.. als plötzlich ein Knurren ertönte. Ein tiefes, abfälliges Knurren, laut hallend. "Sie.. Diese SchattenClan-Kätzin.."

Langsam ließen die dunklen Spinnweben meines Traumes von mir ab und ermöglichten mir, wirder klarer denken zu können. Was solls, es war doch nur ein Traum? Nur ein Traum? Nein..es war ein Traum von vielen. Und immer wieder entglitt mir der Kernpunkt des Traumes. Das wichtige Detail, dass mir vielleicht beantworten könnte, warum mich immer wieder der gleiche Traum verfolgte. Doch immer wieder hinderte mich mein Gedächnis daran, mich an die Worte zu erinnern. Ein leicht frustriertes Gefühl stieg in mir hoch und leise seuftze ich mein Leid in den eisigen Wind hinaus. Irgendwann werde ich es wohl schon herausfinden. Ob es was mit dem Verschwinden meiner Familie zu tun hat? Kurz strich ich mir selbst mit dem Schweif über das Maul, so als ob ich mich daran hindern wollte, etwas auszusprechen, was alte Wunden aufreißen lassen würde. Also erhob ich mich, wollte nicht mehr der zerstreute Fellball am Lagerrand sein und sammelte mich. Das Lager war noch nicht sehr beleb und die ersten Katzen strichen von einem Bau zum nächsten. Jeder wollte sich von der ungemütlichen Kälte schützen. Nicht jeder konnte über ein so daunenweiches Fell wie ich verfügen. Die Tage wurden mit jeden Morgen rauer und würde uns das jagen am See erschweren. Da ich nicht mehr alleine sein wollte, suchte ich nach niemanden bestimmten, sondern ging auf die nächste Katze zu, die sich in mein Blickfeld schob. Es war Schimmerseele, die sich in die Kälte hinauswagte. Die schwarze Kätzin blieb nicht weit vom Kriegerbau entfernt sitzten und es kam mir so vor, als ob sie auf etwas bestimmtes warten würde. Schulterzuckend trabte ich auf sie zu und schnippste zur Begrüßung mit dem Schweif. "Guten Morgen, Schimmerseele. Scheußliches Wetter, findest du nicht? Es friert mir die Muskeln ein." Kurz zog ich eine Leidensmiene, bevor ich sie anlächelte und mich neben sie niederließ.

Als ich Wolkenfang auf mich zutlaufen sah nickte ich ihr zu "hallo, es ist wirklich kalt, du hast glück das du so ein schönes daunenweiches Fell hast was dich etwas mehr schützt" ich seufzte und unterdrückte ein zittern.Ich freute mich das ich endlich Geselschafft hatte. Aber wenn ich hier länger rumsitzen bleibe friere ich warscheinlich bald ein Ich sah Wolkenfang an und fragte spontan "hast du lust jagen zu gehen, ich friere hier sonst noch ein und auserdem würde es die Muskeln etwas aufwärmen" ich lächelte und wartete auf eine Antwort der Kätzin.

<--- Donnerweg

Müde schleppte ich mich durch den lagereingang, eigentlich hatt ich mir ja noch die Jungen genauer anschauen wollen, aber dass musste wohl bis morgen warten. "Kommst du?" miaute ich meinem Bruder zu und tabste träge zum Schüplerbau, nur um mich dann in mein vertrautes Nest zu ksucheln.

Später in der Nacht
ich wülzte mich in meinem Nest umher, dann schlug ich die augen auf, immernoch müde schaute ich mich im dunklen Schülerbau um. Alle schliefen und auch draußen war es ruhig. Endlich mal! knurrte ich innerlich und schlich nach draußen, so gut, dass eben mit drei beinen möglich war, aber es wachte niemand auf, das war das Wichtigste. Draußen setzte ich mich in die Mitte des leeren Lagers, die leere war so wohltuend, vorallem nachdem ich jetzt wusste, was die widerwertigen Blicke zu bedeuten hatten. Mein Fell stellte sich leicht auf und ich machte mich daran es wieder zu glätten. ich erinnerte mich etwas verschwommen darn, wie ich mit Borkel und Quaa zurück gekommen war, Quaa hatte Schmerzen gehabt, wegen diesem dreckigen Kater, der unser Vater war. er sollte froh sein, dass der general sich um ihn gekümmert, hatte! Hasserfüllt ließ ich meine Krallen kurz ausfahren, zog sie aber wieder zurück. Die Nacht war zu schön um sie mit Gedanken an Streifenancht oder auch an diese hässlichen Fellbälle an Mama Bauch zu verschwenden!
Sehnsüchtig bilckte ich zum Himmel und sah den Mond mit nur halb geöffneten Auge. Blinzelte er? ich war mir nicht siche, vielleicht lächelte er auch, auf jedenfall war er wieder wunder schön. Mein Herz schlug höher, wenn ich ihn betrachtete, sein Strahlen war einfach unerreicht, heller als die Sterne, aber nicht so grell und aggressiv wie die Sonne. Er hatte Stil, defintiv.
Schnurrend himmelte ich ihn an, er war einfach erhaben, geheimnisvoll...ich kam richtig ins Schwärmen, aber er war defintiv etwas besonderes, anders als die widerlichen Katzen dieses Clans, die hinter meinem Rücken über meine 3 Beine lachten und ihre Geheimnisse für sich behielten. Niemandem konnte ich trauen, nur ihm. Selbst auf General Borkel konnte man sich im Ernstfall nicht verlassen, das hatte er bei streifennacht bewiesen udn bei Akun. Wie konnte er es nur zulassen, das ein fremder Kater, ein dreckiger Streuner sich Mama näherte! und diesmal hatte Mama sich darüber wohl auch noch gefreut...es ekelte mich an. Widerlich!
Nicht jetzt, morgen. beruhigte ich mich Ah die Nacht ist schön und du bist einfach wundervoll! schnurrte ich in Gedanken und warf dem Mond einen letzten Blick zu, bevor ich mich wieder auf den Weg in den Schülerbau machte. Ich musste schlafen, wenn ich morgen auf der Hut sein wollte. Müde würden diese Schlangen alle sonstwas tun können, ohne das ich es mitbekam.
Misstrauisch rollte ich mich wieder in meinem Nest ein und schlief ein.

Nächster Morgen
Ich gähnte gerädert, ich kam mir vor als hätte ich zu wenig geschlafen, aber so spät, war wir gestern ja nicht zurückgekommen. Ich erinnerte mich nebulös, mal wieder nachts aufgewacht zu sein, warum konnte ich auch nicht einfach mal durchschlafen. ichbtrabte aus dem Bau und streckte mich draußen, einige schienen schon wach zu sein, meine Mentorin war nicht zu sehen, aber das sollte mich wohl auch nicht wundern. Sie kümmerte sich nicht wirklich um mich, vielleicht konnte ich Borkenfrost bitten mich mizunehmen? oder ging das nicht...? Was sollte Kieselpfote machen, jetzt wo Hibiskusblüte wieder Königin war?
Apropos, Hibiskusblüte, schien gerade mit einem ihrer Jungen im Lager herumzulaufen. Nur die schwarze schien dabei zu sein, wie war noch irh Name? Pantherjunges? Beschwingt trabte ich zu ihr und Hibiskusblüte hinüber, wenn perlenfluss sowieso nichts von mir wollte, konnte ich jetzt auch endlich meine Geschwister kennenlernen. "Guten morgen, habt ihr schon gefrühstückt?" miaute ich gut gelaunt, mir war so viel leicht ums Herz, als gestern noch, fast als wäre die Dunkelheit, als wären die Zweifel einfach abrupt verstummt.

Keiner konnte auf Dauer glücklich sein. Nein, keiner. Ihre Mutter hatte vollkommen recht. Auch Pantherjunges hatte nicht das Gefühl von Glück und konnte sich somit auch kein Lächeln aufzwingen. Sie wollte etwas erwiedern, doch Bernsteinpfote, ihre Schwester, tauchte auf. Sie hatte komischerweise nur drei Beine, hatte oft einen kalten Blick, welcher keine Gefühle verriet. Trotzdem, Pantherjunges mochte Ihre große Schwester. Trotz Ihrer körperlichen Behinderung schlug Sie sich tapfer durch die Kriegerausbildung. "Morgen, Schwester!" Grüßte Sie die Kätzin. Das Gefühl von Glück breitete sich in Ihrer Brust aus, ließ Sie kurz lächeln, "Ich noch nicht, aber-" Das Kitten hatte den Blick an Bernsteinpfote vorbei gewandt. Ein pechschwarzer Kater. Ein schwarzer Kater, wie Sie es selber war. Alleine, ohne von einer einzigen Katze umgeben. Doch seine eiskalte Miene, sein starker Körperbau, die Ausstrahlung von Hass und Macht... Pantherjunges mocht es. Sie stand auf und setzte zu dem Kater hinüber, vergaß Ihre Mutter für einen Moment. Vor dem Kater kam Sie zum stehen, blickte zu Ihm hinauf, "Ich bin Pantherjunges! Wer bist du? Du bist auch schwarz und hasserfüllt, oder?" Sprach Sie, mit direkten Worten.

Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich plötzlich die Stimme von Bernsteinpfote hörte und wandte den Kopf herum. Neugierig betrachtete ich meine Tochter, die irgendwie anders wirkte, fröhlicher, entspannter. Und wieder einmal fragte ich mich, was Borkenfrost den beiden erzählt hatte. Pantherjunges wurde ganz euphorisch, als sie ihre ältere Schwester erblickte, fand aber ganz schnell jemand anderen Interessantes. Leider war das Krähenpfote, der mir schon immer etwas unsympathisch gewesen war.
Ich behielt meine schwarze Tochter im Auge, während ich mich wieder an Bersteinpfote wandte. "Ich hab auch noch nichts gefrühstückt, aber ich hab bisher auch noch keinen. Hol du dir lieber etwas", erwiderte ich und lächelte leicht.

SchattenClan.. Kätzin? Krähenpfotes Ohr zuckte. Meinte er etwa.. Funkenpfote? Was hatte sie denn nun damit zu tun?
Doch ehe der Kater nachfragen konnte, wurde ihre kleine 'Unterhaltung' gestört. Von einer jungen, schwarzen Kätzin mit glühenden Bernsteinaugen. Sein kalter, dessinteressierter Blick veränderte sich, als er sie erkannte. Das war doch.. Pantherjunges. Ein Kitten aus Hibiskus' zweitem Wurf.. Borkenfrosts Nichte. Ein leicht sanfter Schimmer schien in den Stahlfarbenen Tiefen aufzublitzen. Wenn auch nur für einen winzigen Augenblick, kürzer als einen Herzschlag. Seine Stirn legte sich in Falten. "Mhm.. Krähenpfote.", brummte er und blickte auf die für ein Junges große, jedoch im Vergleich zu ihm, so winzige Kätzin herab. "Du denkst sehr finster für ein Junges..", bemerkte er, seine Stimme tief und rau. Auch diese hatte sich mit den Monden verändert.. "Aber ich will dich nicht anlügen, kleine. Hasserfüllt, das trifft es.. beinahe. Ich glaube, du würdest das ganze noch nicht ganz verstehen." Er beugte sich zu ihr herab, sodass sich ihre Blicke trafen, sie den warmen Atem ihres Gegenüber spüren konnten. Sein Blick schmälerte sich kaum deutbar. "Weist du denn überhaupt.. was Hass bedeutet?"

Krähenpfote war ein passender Name für den nachtschwarzen Kater. Seine Augen glühten wie das kalte Eis im Mondlicht. Sein Fell hingegen erinnerte an einen großen Schwarm Krähen. Sie holte tief Luft, verengte ebenfalls kaum merklich die Augen, "Ich denke nicht dunkel, Ich denke realistisch." Konterte Sie dem Kater. Hass war das Grundliegen jeder Katze. Keine Katze konnte Ihr sagen, das Sie etwas aus Freude oder freiem Wille tat. Alles hatte seine Hintergedanken, für den eigenen Nutze. Aber was nicht wieder was Anderes? Sie schnipste mit Ihrem knochigen Schweig und legte ein Ohr schief an, "Hass? Hass kann sich auf vieles beziehen. Katzen, Dinge, Natur, Wetter. Außerdem hat es verschiedene Ausmaße." Erklärte Sie ihre Gedanken. Krähenpfote konnte man mit Hass beschreiben, und Sie sich mit, "Keinen Vertrauen. Behalte das im Kopf. Keiner tut etwas aus guten Gedanken, jeder hat seine eigensüchtigen Hintergedanken.." Riet Sie dem Kater. Obwohl, sicher wusste er es schon. Vertrauen was das Todesurteil jeder Katze.

Ich lächelte glücklich, als Pantherjunges mich begrüsste und Schwester nannte. Vielleicht war es ein wenig lächerlich, sich wegen so etwas zu freuen, aber es gefiel mir einfach, dass unsere Familie gewachsen war. Die schwarze Kätzin schien sich aber schon für etwas anderes zu interessieren und lief zu Krähenpfote rüber. Ich bedachte den Kater mit misstrauischen Blicken, ich konnte nicht anders, er war nicht Familie, also musste man Vorsicht walten lassen. "Bist du sicher, du musst doch 3 Jungen versorgen?" antwortete ich Hibiskusblüte. Ich war ein wenig enttäuscht, sicher hatte ich hunger, aber eigentlich hatte ich gehofft nicht alleine essen zu müssen. "Lavajunges und Daunenjunge schlafen noch?" erkundigte ich mich nach meinen anderen Schwestern.

"Überraschend Intelligent. Und so niedlich..", ein leises, entzücktes Hauchen erfüllte Krähenpfotes Ohren. "Gefällt mir..wirklich.",, er spürte das gierige Kratzen Crows Klauen. "Vielleicht wird sie ja mein nächst-" "Nichts da.", Krähenpfotes Augen schmälerten sich. "Du lässt die Krallen von Hibiskus' Jungen!" Ein Grinsen zierte die Lippen des Schattenkaters. Belustigt gurrte er auf: "Wiesooo denn, Krähelein? Liegt dir diese.. Schlam** etwa wirklich am Herzen? Dieses.. abgenutzte etwas? Diese beschmutzte-" "Halt deine.. verdammte Klappe!" Krähenpfote spürte, wie die kalte Wut in ihm auf brodelte. Doch Crow schien dies überaus zu amüsieren. "Komm schon, hab' ich nicht Recht?! Sie wurde von ihrem eigenen Vater gef-", Krähenpfote riss die Krallen aus der Erde, vergaß beinahe die Anwesenheit Pantherjunges. Allmählich ging das Arschloch zu weit! Am liebsten hätte er ihm die Krallen durch die Kehle gerammt, aber verdammter Fuchsdreck, es war nicht möglich! Er biss die Zähne zusammen und versuchte, den Schatten zurück in seinen Käfig zu drängen. "Verpiss dich!" Und tatsächlich. Der Dreckskerl hielt seinen Mund. Doch nicht ohne ein letztes Present seinerseits. Der pechschwarze schnaubte. Sein Kopf begann zu dröhnen, ein wohlbekannter, pochender Schmerz durchzuckte seine Schläfen, dann seinen gesamten Kopf. Zunächst schwach, doch mit jedem Herzschlag stärker. "Argh.." Er erhob sich auf die Pfoten. Er benötigte Ruhe. Wenn auch ungewollt, fuhr er Pantherjunges mit plötzlich scharfem, wütendem Ton an. "GEH!" Diese Wut war nicht an sie gerichtet, nein, eigentlich war die Kleine wirklich.. irgendwie interessant, doch bekam sie diese nun unweigerlich zu spüren. Untermalt von einem Knurren. Schnaubend wand er sich um. "Geh jetzt zu deinen Geschwistern. Ich hab' zu tun.." Ohne einen weiteren Blick auf sie zu werfen, verschwand er in Richtung Kriegerbau. Seine Augen geschmälert vor Schmerz. Verdammtes Arschloch..

Ich lächelte bei Bernsteinpfotes offensichtlicher Sorge und legte den Kopf leicht schief. "Ja, Daunenjunges und Lavajunges schlafen noch seelenruhig, im Gegensatz zu ihrer Schwester Pantherjunges", erwiderte ich amüsiert und warf erneut einen Blick zu meiner schwarzen Tochter, die allein von ihrem Fell kaum zu unserer Familie passte. Trotzdem gehörte sie dazu, und wenn ich es jeder Katze einzeln einbläuen musste. "Wenn du willst, können wir ja gemeinsam etwas frühstück-", sagte ich, hielt am Schluss jedoch inne, als ich die harsche, laute Stimme von Krähenpfote hörte, der offensichtlich Pantherjunges anfuhr. Ich verzog ärgerlich das Gesicht und folgte dem schwarzen Schüler. So konnte er nicht mit meiner Tochter reden. "Schnauz gefälligst jemanden in deinem Alter an und nicht meine Tochter!", sagte ich und blickte den Kater an, der trotz seines Alters fast genauso groß war wie ich.

"Was-" Krähenpfote blieb stehen. Er blickte direkt in die wütend blitzenden Bernsteinaugen Hibiskusblütes. Obwohl sie bereits zwei Würfe hinter sich hatte.. Hibiskusblüte war eine junge Kätzin. Vielleicht 4 oder 5 Monde älter als Krähenpfote selbst. Doch in diesem Moment.. wirkte sie beinahe wie eine Älteste, welche ein Junges ausschimpfte. Nur lag in ihrer Stimme mehr Wut, als es eine normale Standpauke zulassen würde. Weshalb..? Ach.. Deshalb. Er seufzte. Das Pochen ließ nicht nach. Verdammt.. Er grub die Krallen in die Erde, konnte ihrem Blick nicht länger standhalten. Merkwürdig.. sonst gelag es ihm perfekt. Bei jeder anderen Katze.. Hing es mit den Schmerzen zusammen? Oder warum..? "Ich.. ich wollte nicht..", gab er wirr von sich und starrte unablässig auf seine Pfoten. Warum.. konnte er ihr nicht einfach in die Augen sehen? Seine kalte, starre Miene aufsetzten, die geliebte, schützende Maske? Ein unheimliches Gefühl breitete sich in seiner Brust aus, volkommen unbekannt. Sein Herz begann zu pochen. Er wollte weg. Weg von ihr. "Tut mir Leid.. Ich.. Mir geht es nicht gut.", stammelte er, seine Stimme nicht halb so kalt und stark, wie sonst. Schließlich schaffte er es doch, aufzublicken. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. "Ich wollte Pantherjunges nicht.. anfahren. Ich habe überreagiert.", doch der Schmerz verzerrte seine Miene. "Ich.. muss mich ausruhen." Miaute er knapp, und lief einfach an ihr vorbei. Ein Lachen hallte in seinen Gedanken..
Weg..

Ich legte den Kopf leicht fragend schief, als Krähenpfote den Blick abwandte und etwas vor sich hin stammelte. Normalerweise war der Kater nicht so...schüchtern, sondern sagte das, was er dachte. Deshalb war ich umso verwirrter, als er sich so nachgiebig gab. Eigentlich hatte ich jetzt eine Standpauke erwartet, dass er mit Pantherjunges reden konnte, wie er wollte. So kannte ich ihn gar nicht.
Auch seine Miene wirkte irgendwie...schmerzverzerrt? Hatte er etwa Schmerzen? Sofort kam meine mütterliche Sorge in mir hoch, die normalerweise nur bei meinen Jungen und Borkenfrost hervortrat. Doch Borkenfrost mochte den Kater, zumindest war es vor kurzem noch so gewesen, weshalb ich nun auch wohl irgendetwas für ihn empfand. Irgendetwas...
Eilig folgte ich ihm und ging neben ihm her, während mein bernsteinfarbener Blick auf ihm ruhte. “Was ist los? Du wirkst, als hättest du Schmerzen. Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte ich ihn und sah ihn ehrlich besorgt an. Wahrscheinlich würde er mich jetzt nur ankeifen, dass ich ihn in Ruhe lassen sollte, aber einen Versuch war es wert.

"Die lässt nicht locker, was?", Krähenpfote hatte die Stimme seines Schattens weitgehendst ignoriert, denn langsam zerrte es an seinen nerven, das er kam und ging, wie er wollte, doch dieser Satz ließ ihn innehalten. Ein kurzer Schulterblick verriet ihm, das Hibiskusblüte ihm gefolgt war. Was erwartete sie von ihm? Reichte die Entschuldigung ihr nicht? Außerdem.. verdammt, er wollte sie einfach nicht sehen! Mit einem innerlichen Seufzer wand er sich zur Kätzin um, bereitete sich auf eine weitere Standpauke dieser vor, schüttelte jedoch verwundert den Kopf, als diese mit vor Besorgnis funkelnden Augen fragte, ob er Schmerzen habe, und sie ihm helfen konnte. "So schwach bist du also geworden.. nun erkennen andere Katzen bereits deinen Schmerz! Selbst die!" Krähenpfote hörte ihm nicht zu. Mir.. helfen? "Kopf.. Kopfschmerzen.", antwortete er knapp. Dies war zumindest keine Lüge.. keine richtige. "Seid wann ist es dir zuwieder, Katzen anzulügen?", empört knurrte Crow auf. Doch plötzlich nahm seine Stimme einen spöttischen Ton an. "Oder ist das.. weil es Hibiskusblüte ist? Du.. magst sie! Du magst sie wirklich!" Mag.. sie..? Er schüttelte den Kopf. Wieder und wieder, dann wand er sich ab. Von ihr, der Kätzin, welche ihn mehr verwirrte, ein größeres Chaos in ihm anrichtete, als es je eine Katze geschafft hatte. Was war das für ein fremdes Gefühl, welches er empfand?
Mit rauer Stimme antwortete er; "Keine Sorge, das geht schon vorbei.. sieh nach deinen Jungen."

Forschend sah ich Krähenpfote an und schnupperte auch unwillkürlich an ihm. Durch die Zeit, die ich nach der Geburt von Kieselpfote und Bernsteinpfote im Heilerbau verbracht hatte, wusste ich ungefähr, wann eine Katze krank roch. Zum Glück entdeckte ich so einen Geruch aber nicht an dem schwarzen Kater, trotzdem blieb meine Sorge. Seine Antwort war auch nicht wirklich beruhigend, aber ich merkte, dass er sich nicht von mir helfen lassen wollte.
Leise seufzte ich und sah den Schüler noch immer etwas besorgt an. “Nun gut, wie du meinst... Aber wenn es schlimmer wird, geh zu Spatzenfeder. So kannst du auf jeden Fall nicht trainieren“, erwiderte ich langsam und berührte ihn dann aus einem Reflex heraus mit der Schnauze auf der Stirn. “Du kannst auch gerne zu mir kommen, ich bin für dich da“, murmelte ich dabei, ehe ich mich wieder von ihm löste. Erstaunt sah ich ihn nun an und fragte mich, wieso ich das jetzt gesagt hatte. Ich hatte doch kaum etwas mit ihm zu tun gehabt! Und jetzt behandelte ich ihn, als wäre er mein bester Freund. “Du veränderst dich...“, dachte ich und wandte mich kopfschüttelnd ab.
Mit undurchdringlicher Miene tappte ich zurück zu Bernsteinpfote, bis ich mit endlich wieder gefangen hatte. “So, möchtest du nun etwas frühstücken?“, fragte ich sie und lächelte wieder, als wäre nichts gewesen.

"Ja, werde ich wohl müssen.. Wird schon wieder.", antwortete Krähenpfote gerade, als plötzlich etwas verwunderliches geschah. Zart wie eine Feder, berührte Hibiskusblüte seine Stirn. Das unbekannte Gefühl intensivierte sich schlagartig, und sein Herz begann schneller zu pochen, als zuvor. Selbst der Schmerz, schien in für diesen kurzen, nicht einen Herzschlag andauernden Moment zu verblassen. Auch die Worte welche nun folgten, verwirrten Krähenpfote mehr, als ihm lieb war. Ich bin für dich da? "Ah, in Ordnung ich.. ich geh dann mal.. Danke."
Im Schülerbau angekommen, ließ er sich seufzend in sein Nest fallen. Sein Puls hatte sich noch immer nicht normalisiert. Merkwürdig..

"Danke? Das ist nicht dein ernst! Was ist los mit dir, häh?!", wütendes Knurren tobte in seinem Kopf. Nun, da sie alleine waren.. Crow konnte sich auf etwas gefasst machen! "Die Frage ist, was mit DIR los war, du verdammter Fuchsdung!", konterte er mit einem knurren, und ließ seiner inneren Wut freien Lauf. "Weshalb hast du so abfällig über sie gesprochen?! Hat sie sich etwa gewünscht, das dieser wahnsinnige Bastard sie schwängert?! Hätte sie das verhindern können?!" - "Moment, kleiner. Ich glaube, du vergisst meinen Job. Es ist meine Aufgabe zu provuzieren. Ich bin nicht dein Freund, ich bin einzig dein Verbündeter.. deine Macht. Ich helfe dir, deine Ziele zu erreichen! Ich schenke dir Achtung! Und als Gegenleistung nehme ich mir deine Wut, deinen Hass, das Blut.." "Weshalb..? Ich brauche keinen Verbündeten, verdammt! Ich bin nicht mehr das kleine, beeinflussbare Junge! Ich kann meine Ziele auch ohne ein wahnsinniges Fuchsdung von Monster in meinem Inneren erreichen! Du Dreckskerl sollst dich verpissen! Endgültig!"
Die Antwort Crows war ein unbeeindruckter, trockener Lacher. "Leider verpisse ich mich, wann immer ich will. Oder auch überhaupt nicht.. Lerne mich zu schätzen, du kannst nichts dagegen unternehmen, kapiert? Du kannst dich mir nicht wiedersetzen!!", und mit den letzten, zornerfüllten Worten des Schattens, stieg der Schmerz in unermessliche Höhe. Krähenpfote presste die Zähne aneinander und bohrte die Krallen in den Boden. Du elender Bastard.. greifst zu deinen Spielchen, wenn du nicht weiter weist! Ich werde es dir zeigen, ich werde es schaffen, dich zu besiegen.. irgendwann werde ich dich zerstören! Du wirst wünschen, mich niemals getroffen zu haben!

Pantherjunges zuckte mit keiner Wimper, als Krähenpfote Sie anschrie. Komischerweise jagte der Kater Ihr keine Angst ein. Viel mehr empfand Sie Mitleid. Der Kater schien Schmerzen zu haben. Sie wollte etwas erwiedern, doch mischte sich Hibiskusblüte ein. Scheinbar konnte Sie die Angelegenheit gut alleine klären. Wehleidig seufzte die Kätzin und wandt sich ab. Später würde Pantherjunges Krähenpfote noch mal ansprechen. Jetzt brauchte der Kater erstmal seine Ruhe. Mit zügigen Schritten lief sie zurück zu Ihrer Mutter und Bernsteinpfote. Nun, nach diesem kurzen Gespräch empfand Pantherjunges doch Hungergefühl, "Ich würde gerne Frischbeute probieren, wenn du nichts dagegen hättest, Schwester." Etwas Neues probieren würde nicht schaden. Außerdem schienen Daunenjunges und Lavajunges mit Schlafen beschäftigt.

Hibiskusblüte schien viel fröhlicher als sonst, hatte sie mit ihren neuen jungen wirklich ihre Vergangenheit überwunden? die vergangeheit, an die wir sie immer erinnerten? Jetzt fang ich auch schon so an, dabei bin ich diese Gedanken erst losgworden! rief ich mich zur Ordnung. Daunenjunges und Lavajunges würde ich wohl jetzt nicht näher kennenlernen können.
Ich stellte erfreut die Ohren auf, als mama andeutete, dass sie vielleicht doch mit mir zusammen essen wollte, aber sie kam nicht dazu den Satz zu beenden. Krähenpfote brüllte Pantherjunges an, ich stellte mein Nackenfell auf, blieb aber auf Abstand. Pantherjunges schien ja nichts passiert und Hibiskusblüte schien gut klarzukommen. Aber ich ließ den schwarzen Kater nicht aus den Augen, ich war mir nicht ganz sicher, was eigentlich vorgefallen war. Von Mutters Verhalten her konnte man meinen der Kater hätte sich einen Dorn eingetreten? Irgendwas schien der beigen jedenfalls Sorgen zu bereiten, aber es war wohl nichts ernstes, denn sie kam schonwieder zurück. Fats als wäre nicht passieren, fuhr sie dort fort, wo sie vorher unterbrochen worden war. Es war doch ungewöhnlich Mutter so selbstsicher zu sehen, aber schön. "Gerne." antwortete ich glücklich und drehte mich dann zu meiner schwarzen Schwester um, als sie auch zu uns kam "Bestimmt." miaute ich etwas unsicher und schaute zu Hibiskusblüte, ich wusste nicht genau, wann Jungen Frischbeute probieren durften, aber wenn sie wollte, konnte es ja eigentlich nicht falsch sein oder? "Lieber ein Fisch oder eine Maus? Oder ein Vogel?" fragte ich Pantherjunges und setze leise, lächelnd hinzu "Krähen haben wir aber glaube ich nicht auf dem Frischbeute haufen."

Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.

Oleandergift schreckte auf.
Sie hatte die Stimme ihrer Mutter ganz klar gehört.
Unruhig knetete sie mit ihren Pfoten das Moss.
Sie sah aus dem Kriegerbau, draußen regte sich nicht viel.
Sie legte ihren Kopf wieder auf den Boden und versuchte krampfhaft einzuschlafen.

Ich sah zu Pantherjunges, als sie nun ebenfalls wieder zu uns kam und lächelte, als sie fragte, ob sie schon Frischbeute probieren durfte. Zwar war sie noch jung, dennoch konnte ich ihr schon erlauben, wenigstens eins Stück zu probieren. "Natürlich, Pantherjunges. Dann probieren wir aber gleich einen Fisch, da das ja den FlussClan ausmacht", erwiderte ich und sah zwischen meinen beiden Töchtern hin und her. "Oder möchtest du lieber etwas anderes, Pantherjunges?", fragte ich sie zur Sicherheit noch einmal und legte den Kopf leicht schief.