DonnerClan-Lager

<---------------Rotfelsenkluft

Erschöpft und müde erreichte ich endlich das Lager. Zu viel Blut war geflossen, und es gab so viele Verletzte Katzen. Keiner schien Heil aus dem Kampf herausgekommen zu sein. Ich würde Mausepfotes Hilfe gebrauchen, um alle Wunden zu versorgen. Hoffentlich würden die Kräuter dazu ausreichen, die wir vorrätig hatten. Ich seufzte innerlich, als ich mich am Eingang meines Baus niederließ. Farnstern berief eine Versammlung ein, sodass sich alle Katzen zum Hochstein schleppten. Ich entschied dagegen, vorerst an meinem Platz zu bleiben, und zu warten bis die Krieger und Schüler zu mir kamen. Ein wenig unruhig stöberte ich durch die kleinen Bündel. Kerbel war nur noch ein wenig vorhanden, ich müsste nach etwas Alternativen gucken. Gähnend fuhr ich mit der Pfote über mein Gesicht und lenkte meine Konzentration auf die Versammlung.

<--------------- Rotfelskluft

Kaum bei Goldblume angekommen sackte Kristallpfote wieder unsanft zu Boden und blieb mit geschlossenen Augen liegen. Ihre Schulter brannte; Blut lief ihr erneut darüber. Auch die Kratzer an ihrem Bauch schmerzten; von den bohrenden Kopfschmerzen mal ganz abgesehen. Die Schülerin wusste, dass ihre Konzentration sehr zu Wünschen übrig ließ. Farnsterns Worte hörte sie wie durch Watte.
Liegen.
Ausruhen.
Schlafen.
Kristallpfote war zwar noch wach und bekam ein wenig von dem mit, was um sie herum passierte, doch die orange Getigerte hatte die Augen geschlossen und lag einfach nur bewegungslos da. Auf diese Weise ließen sich die Schmerzen wenigstens etwas aushalten.

<--- Rotfelskluft

Sonnenpelz hatte den Blick gesenkt, tappte nur benommen und von stiller Verzweiflung und Trauer ergriffen neben dem starken, schwarzen Kater zum Lager. Sie war erschöpft und ihre Glieder zitterten in bestimmten Zeitabständen, aber das war es nicht, was die Kätzin am Boden zerstörte und ihre hellblauen Augen trüb werden ließ.
Es waren all die Eindrücke der Schlacht, die in ihrem Kopf spukten wie bösartige Geister und sie nicht mehr in Ruhe ließen.
So viel Leid.
So viel Angst um Kristallpfote und all die anderen, denen sie nicht hatte helfen können, weil die Panik vor der rohen, tödlichen Gewalt ihre Pfoten gelähmt hatte.
So viel Tod.
Sie wollte die Leichen der DonnerClankatzen nicht sehen, die man mit auf die Lichtung schleppte, aber doch wusste sie, dass heute nacht unheimlich viele zum SternenClan gegangen waren.
Selbst Schüler... die ihr ganzes Leben noch vor sich gehabt hätten. Wesen, die den Tod nicht verdient hatten. Die Familie und Freunde hatten. Rausgerissen aus dem Leben. Einfach so.
Die Gedanken lähmten sie.
Müde lehnte sie sich demütig an den zweiten Anführer und hörte den Worten von Farnstern nur dürftig zu und konnte ihnen kaum folgen.

[neben Schattenkralle, bei der Versammlung]

<------------------- Rotfelsenkluft

Nach dem Kampf mit Frostsplitter und Dornenfrost, fühlte ich mich ausgelaugt. Überall von meinem Körper tropfte Blut, aber meine Augen waren in wilder Entschlossenheit nach vorne gerichtet, auch Wenn sie trüb vor Erschöpfung waren. Ich zwang meine riesigen Pfoten weiterzulaufen, und ich stützte Sonnenpelz so gut es ging. Die Kriegerin schien seelisch mehr zerschmettert als körperlich. Verbittert dachte ich an all den Tod, den ich gesehen hatte. Sie brauchte dringend eine Heilerin.
Ehe ich sie aber zu Goldblume verfrachten konnte, berief Farnstern die Versammlung ein. Sonnenpelz ließ sich neben mir nieder, und ich setzte mich ächzend. Ich verzichtete darauf, wie gewohnt den Platz unter dem Hochstein einzunehmen, einmal, weil die Kriegerin immernoch eine Stütze brauchte, und weil mir die Kraft dazu fehlte. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken, richtete mich auf und starrte aus Eisblauen Augen in die Dunkelheit.
Die helle Kätzin lehnte sich an mich, und ich musterte sie etwas besorgt. Sie schien wirklich am Rande ihrer Kräfte. Sanft aber beschützend legte ich den Schweif um ihren zierlichen, zitternden Körper.
,,Es wird alles wieder gut, in Ordnung? Du kannst mit mir darüber reden, wenn du möchtest. Ich bin für dich da..." schnurrte ich sanft. Ich wollte, dass es jeder einzelnen Katze des DonnerClans gut ging, und deshalb konnte ich e mir nicht leisten, selbst innerlich Schwäche zu zeigen.

Fest an Sonnenjunges gekuschelt schlief ich.
Doch dann entfernte sich der warme Körper und ich fing an zu zappeln.
Müde und mit verstrubbeltem Fell stand ich auf wankte zu meiner Mutter "Sind die Krieger wieder zurück?"
miaute ich müde. Als ich einen Blick über das Lager warf, bestätigte sich meine Frage von allein.

Sonnenpelz schaute nicht auf, war aber trotzdem sehr dankbar, als sie den Schweif von Schattenkralle spürte, der sich tröstend um ihren Körper legte.
Langsam öffnete sie ihre vor Trauer verschleierten Augen und schaute zu dem großen Kater auf, ehe ihr bewusst wurde, dass sie dem zweiten Anführer des Clans zur Last fiel, obwohl er viel mehr Wunden davon getragen hatte als sie. In ihrem Fell klebte sein Blut.
Sofort löste sie sich mit entschuldigend gebeugter Haltung und hauchte erschöpft:"Oh...Es geht schon. Tut mir wirklich leid, Schattenkralle, dass ich dir Sorgen bereite. Du bist der jenige, der für seinen Clan tapfer gekämpft hat. Du brauchst dringend einen Heiler."
Ängstlich und mit zuckenden Ohren sah sie sich nach Goldblume um.

Ich grub fest die Krallen in den Boden, um zu verhindern, dass mir die Augen zufielen. Partou starrte ich in die Dunkelheit hinaus und zu dem verdeckten Sternenvlies, an dem heute noch ein paar mehr Sterne glitzern würden. Hoffentlich würden unsere Ahnen sie gut empfangen.
Erst als sich Sonnenpelz erfürchtug regte, wandte ich mich zu ihr. Mein Atem hinterließ weiße Wolken in der schwarzen Nacht. Die Kriegerin wich zurück, starrte mich beinahe angsterfüllt an, und entschuldigte sich dann auch noch bei mir. Ich schwieg einen Moment, ehe ich langsam den Kopf schüttelte. Ganz langsam und vorsichtig ging ich auf sie zu.
,,Dir muss nichts leid tun. Im Moment bereitet mir der gesamte Clan sorgen, du trägst keine Schuld. Du hast genauso ehrenhaft gekämpft, wie jeder andere! Nach die keine Vorwürfe! Ich habe die Katzen in den Tod geführt. Und was meine Verletzungen angeht, sieht es schlimmer aus, als es ist...."
Tröstend stellte ich mich neben sie, so dass unsere Schultern sich berührten.
,,Sei nicht albern. Ich helfe gerne. Und nach der Versammlung gehen wir gemeinsam zu Goldblume..." schnurrte ich sanfte und leckre ihr über die Schulter.

Erst als Schattenkralle zu schnurren begann, beruhigte sich Sonnenpelz wieder ein wenig. Sie schämte sich, dass er sich solche Mühe gab, ihr zu helfen.
Vorallem weil sie wusste, dass sie nicht ehrenhaft gekämpft hatte. Erneut schloss sie ihre Augen und ließ den Kopf hängen, zuckte kaum ein paar Momente später aber leicht zusammen. Sanft, mit ganz leicht vor Verwirrung geöffnetem Mund, hob sie ihren ozeanblauen Blick, wagte es aber nicht dem Kater in die Augen zu sehen.
Das schwarze Fell seiner Schulter striff das ihre.
Dann senkte er sich zu ihr herunter und leckte ihr mitfühlend ihr sonnengelbes Fell. Ein wohliger, tröstender Schauer fuhr ihr durch den Rücken.
"Okay.", miaute sie schließlich. "Gleich nach der Versammlung."
Dann blieb sie ruhig und lauschte nur noch den Worten des Anführers.

Ich wartete geduldig, bis sich die Katzen meines Clans versammelt hatten, und ein mehr aus müden Augen zu mir hinauf blickte. Ich konnte den Schmerz in ihren Gesichtern lesen, und der Geruch von Blut hing in der kalten Nachtluft. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich zum Rande des Hochfelsens trat, und den Kopf hob. Ich wollte sie nicht zu lange warten lassen, schließlich brauchten sie dringend Versorgung von Goldblume und ein warmes Nest. Meine Stimme klang beinahe gespenstisch in der grausamen Stille, die im dunklen Wald  herrschte.
,,Katzen des DonnerClans! Ihr habt heute tapfer gekämpft, und der SternenClan und ich erweisen euch große Ehre. Ich bin stolz, diesen großartigen Clan leiten zu dürfen, und ich danke euch für eure Aufopferungsbereitschaft und euren Mut. Dieser Kampf ist zwar verloren, aber unsere Kameraden sind nicht umsonst gestorben. Wir werden uns irgendwann unser rechtmäßiges Territorium zurückholen!" ich fuhr die Krallen aus, und lies sie leise auf dem Stein klicken. Scheckenstern hatte unrecht getan, und nun war der Hass und der Kampfgeist des DonnerClans geweckt. Früher oder später würde sie das am eigenen Leibe erfahren.
,, Heute Nacht wollen wir den Verstorbenen Gedenken, und uns bei ihren Körpern zusammenfinden, um ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Sie sind als wahre Helden zum SternenClan gegangen.." ich schluckte, und zwang mich den Blick von Beerenpfotes geschundenem Körper abzuwenden. Der Schmerz war zu groß über den Verlust eine so jungen Seele. Einen Moment senkte ich den Kopf und schwieg, war in Gedanken ganz bei meinen getöteten Clankameraden. Ich sog noch einmal die Luft ein, ehe ich meinen Blick zurück auf die Katzen richtete.
,,Doch unser Leben geht weiter. Ich möchte nicht, dass Scheckenstern denkt, sie habe uns schwach gemacht! Deswegen werde ich noch heute, unter dem Angesicht der neuen SternenClanmitglieder neue Schüler und Krieger ernennen.
Glutpfote, Eispfote und Flockenpfote, tretet vor... Ich wartete, bis die drei verletzten Schüler sich zu mir schleppten, und betrachtete sie einen Moment.
,,Ihr habt tapfer gekämpft, und bewiesen, dass ihr die Stärke eines wahren Kriegers besitzt. Ich, Farnstern, Anführer, des DonnerClans,rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese  Schüler  herabzublicken. Sie haben hart trainiert, um euren edlen Gesetzen gehorchen zu können, und ich empfehle sie euch nun als Krieger.
Glutpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?''
,,Ich verspreche es..." sagte die nachtschwarze Schülerin mit fester Stimme. Ich nickte, ehe ich fortfuhr.
,, Dann gebe ich dir mit der Kraft der Ahnen deinen Kriegernamen. Glutpfote, von diesem Augenblick an wirst du Glutseele heißen. Der SternenClan ehrt dein Temperament und deine Stärke, und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im DonnerClan willkommen." Ich legte meine Schnauze auf ihren Kopf und wartete, bis sie mir die Schulter leckte, ehe ich mich ihren Geschwistern zuwandte. ,,Eispfote, auch du hast hart trainiert. Versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?''
Sie sah mich an. ,,Ich verspreche es!"
Dann gebe ich dir mit der Kraft der Ahnen deinen Kriegernamen. Von diesem Augenblick an wirst du Eisblume heißen. Der SternenClan ehrt deine Willenskraft und deinen Mut, und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im DonnerClan willkommen." Wie auch schon bei ihrer Schwester legte ich die Schnauze auf ihren Kopf, und sie leckte ehrfürchtig meine Schulter. Als letztes wandte ich mich an den weißen Kater. ,,Flockenpfote, versprichst du, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, selbst mit deinem Leben?''   ,,Ich verspreche es.." sagte er erschöpft, doch entschlossen. ,,Dann gebe ich dir mit der Kraft der Ahnen deinen Kriegernamen.Von diesem Augenblick an wirst du Flockenfeder heißen. Der SternenClan ehrt deine Willenskraft und deinen Mut, und wir heißen dich als vollwertigen Krieger im DonnerClan willkommen." Nachdem auch er mir die Schultern geleckt hatte, wartete ich einen Moment, bis die Jubelrufe der neuen Namen verklungen waren
,,Himmeljunges, Sonnenjunges, Magnolienjunges, Leuchtjunges, tretet vor!" Ich wartete, bis die kleinen Katzen mit großen Augen und aufgeregten Gesichtern zu mir fanden. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
,,Himmeljunges, du bist nun sechs Monde alt und es ist an der Zeit, deine Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis sie sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird ihr Name Himmelpfote sein. Ich bitte den SternenClan, über sie zu Wachen, bis sie die Kraft und den Mut eines Kriegers in den Pfoten findet.
Eisblume, du bist noch sehr jung, doch so sind die die Kentnisse eines Kriegers noch frisch in Erinnerung. Du wirst Himmelpfote auf ihrem Weg begleiten als neue Mentorin..." Ich wartete bis die beiden ihre Nasen berührt hatten.
,,Magnolienjunges, du bist nun auch  sechs Monde alt und es ist an der Zeit, deine Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis sie sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird ihr Name Magnolienpfote  sein. Ich bitte den SternenClan, über sie zu Wachen, bis sie die Kraft und den Mut eines Kriegers in den Pfoten findet. Glutseele du wirst ab heute Magnolienpfote unterrichten." die beiden berührten sich mit den Nasen.
,,Sonnenjunges, du bist ebenfalls sechs Monde alt und es ist an der Zeit, deine Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis sie sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird ihr Name Sonnenpfote  sein. Ich bitte den SternenClan, über sie zu Wachen, bis sie die Kraft und den Mut eines Kriegers in den Pfoten findet. Goldschilf du bist ein Weiser Krieger und ich bin überzeugt davon, dass du all deine Kentnisse gut an sie weitergeben wirst...." Nachdem auch sie ihre Zeremonie beendet hatten, wandte ich mich dem letzten Jungen zu.
,,Leuchtjunges, du bist auch  sechs Monde alt und es ist an der Zeit, deine Ausbildung zu beginnen. Von diesem Tag an, bis sie sich ihren Kriegernamen verdient hat, wird ihr Name Leuchtpfote  sein. Ich bitte den SternenClan, über sie zu Wachen, bis sie die Kraft und den Mut eines Kriegers in den Pfoten trägt. Sonnelicht, du bist bereit für deinen ersten Schüler. Begleite sie, und bring ihr all das bei, was du gelernt hast...." Auch sie berührten sich und ich blickte zu meinem Clan. Nach den Zeremonien fühlte ich mich nun so müde, dass ich fast vom Hochstein fiel. Ich bewahrte allerdings Haltung, und schnippte mit dem Schweif. 
,,Desweiteren wird Schattenkralle SilberpfotesAusbildung fortführen.Schaut am besten alle nocheinmal bei Goldblume vorbei. Die neuen Krieger halten Nachtwache, sofern e ihnen möglich ist. Möge der SternenClan eure Träume begleiten. Die Versammlung ist beendet.." ich sprang vom Hochstein herab, und verschwand im Anführerbau, wo ich mich niederließ, und innerhalb eines Herzschlages eingeschlafen war.


OUT:
Zusammenfassung

Glutpfote --> Glutseele
Eispfote --> Eisblume
Flockenpfote --> Flockenfeder

Himmelsjunges --> Himmelspfote [Mentor Eisblume]
Magnolienjunges --> Magnolienpfote [Mentor Glutseele]
Sonnenjunges --> Sonnenpfote [Mentor Goldschilf]
Leuchtjunges --> Leuchtpfote [Mentor Sonnenlicht]
Silberpfote-----> [Mentor Schattenkralle]

Lichterglanz zuckte ein wenig ungehalten mit den Ohren, als auch Himmeljunges aus der Kinderstube kam. Sie sollte eigentlich - wie ihre Geschwister auch - schon lange schlafen. Die Königin wollte sie grade zurück ins Nest schicken und ihnen versichern, am nächsten Morgen alles zu erfahren, als Farnstern ihre Jungen nacheinander aufrief und zu Schülern ernannte - alle außer Lichtjunges. Warum ihn nicht? Die grau Getigerte würde den Anführer nach Möglichkeit am nächsten Tag dazu befragen, denn selbst die stärksten Krieger mussten nach einem solchen Kampf zum Umfallen müde sein, selbst wenn sie es nicht zeigten.
Lauthals jubelte die Königin die Schülernamen ihrer Jungen und berührte reihum mit ihrer Nase die Stirn der frisch gebackenen Schüler. "Na los, ihr könnt euch eure Nester im Schülerbau einrichten.", schnurrte Lichterglanz sanft, auch wenn ihre Augen einen feuchten Schimmer hatten. Es schien ihr erst gestern gewesen zu sein, als ihre Jungen die Augen geöffnet hatten. Die grau Getigerte selbst würde noch in der Kinderstube bleiben, immerhin lebte Lichtjunges weiterhin dort und sie würde ihren Sohn jetzt nicht alleine lassen. Nicht, bis sein Schicksal entschieden war.
Ich werde morgen mit Farnstern oder Schattenkralle über Lichtjunges sprechen müssen...

Den ersten Worten von Farnstern hörte ich mehr schlecht als recht zu. Seine Stimme klang ungewohnt dumpf, was aber wohl einfach daran lag, dass ich total neben der Spur war. Ohne die stütztende Schulter meiner Schwester wäre ich wohl irgendwann zusammengeklappt.
Erst, als er plötzlich etwas von Kriegerernennung sagte, konzentrierte ich mich wieder auf die Versammlung und sah auf. Überrascht blinzelte ich, als er dann auch noch meinen Namen und die Namen meiner Geschwister sagte. War es endlich so weit? Würden wir endlich Krieger werden und dieses ewige Schüler-Dasein aufgeben? Offensichtlich ja. Sofort war ich wieder halbwegs klar und trat gemeinsam mit meinen Geschwistern vor. Kurz stolperte ich, fing mich aber wieder schnell.
Zuerst war Glutpfote dran. Mit glänzenden Augen beobachtete ich sie, wie sie ihren Kriegernamen bekam. Glutseele...passt zu ihr, dachte ich lächelnd, ehe ich meinen Blick wieder auf Farnstern richtete. Nun war ich dran. Mit erhobenem Kopf leistete ich meinen Schwur und nahm stolz meinen Kriegernamen entgegen. So wie es der Brauch war, leckte ich ihm dann noch die Schulter, ehe ich mich wieder zu Glutseele setzte. Ein Blick für sie reicht. Endlich sind wir Krieger!, wollte ich ihr damit sagen. Auch unser Bruder kam jetzt noch dran, aber er interessierte mich weniger. Viel wichtiger war mir, dass Glutseele und ich nun endlich unabhängig waren.
Dann kam Farnstern noch auf die Jungen zu sprechen. Also konnte ich wieder abschalten. Dachte ich zumindest. Kaum hatte er nämlich das erste Junge - Himmelsjunges - ernannt, fiel erneut mein Name. Etwas entgeistert sah ich den getigerten Kater an, als er mich zur Mentorin machte. Mir klappte regelrecht die Kinnlade runter. Wie in Trance trat ich vor, um die Nase dieses kleinen Fellbündels zu berühren. Schnell stapfte ich aber wieder zu meiner Schwester zurück. Auch sie wurde nun Mentorin. Großartig.
Als die Versammlung endlich vorbei war, seufzte ich entnervt und sah zu Glutseele. "Jetzt sind wir endlich Krieger und schon bürgt uns Farnstern die nächste Last auf. Schüler. Ich glaube, wir werden nie wirklich das tun können, was wir wollen", miaute ich durch zusammengebissene Zähne, ehe ich die Augen schloss. Kaum war die erste Euphorie vorbei, kam die Schwäche wieder zurück. Ungewollt taumelte ich, während mir schwarz vor Augen wurde. Dennoch blieb ich bei Bewusstsein. So halb...

Müde hörte ich den Worten von Farnstern zu. Auch er schien müde zu sein, denn seine Stimme hatte einen seltsamen Ton.
Als die Schüler zu Kriegern wurden, nahm ich an das die Versammlung beendet war.
Doch das war sie nicht. den in dem Moment in dem ich mich umdrehte wurde ich aufgerufen.
Und zwar wurde ich....Schüler!
Ich bin endlich Schüler! Wuaah!!! ich freute mich riesig, Ich berührte die Nase meiner Mentorin
so wie ich es von anderen gesehen hatte und setzte mich wieder hin.
Auch meine Geschwister wurden ernannt, und ich rief die neuen Namen so laut das es jeder hören konnte.
Nach der Versammlung lief ich sofort zu meiner Mentorin und sah sie mit großen Augen an
"Was machen wir Morgen?! gehen wir jagen? Patrouille? Streuner verscheuchen?
Teritorium erkunden?! heh? heh?!" aufgeregt trippelte ich um sie herum.

Ich spürte meine Schwester an meiner Seite, spürte wie sie sich auf mich stützte Meine Hinterbein waren blutnass, auch wenn es langsam trocknete, so umhüllte uns doch ein starker Blutgeruch. Aufrecht saßen wir da und warteten, die Versammlung ab. Fantsern berichtete von der Niederlage und versprach Rache. Meinetwegen gerne, ich würde bereit sein!
Trauern würde ich nicht, ich hatte niemanden verloren, in meinem Kopf und in meinem Herz war kein Platz für fremde Katzen. Solange Eispofteda war, warallesin ordnung,mehr brauchte ich nicht, auch wenn mein Bruder auch zur Familie gehörte und ich seinen Tod betrauern würde, niemand war so wichtig wie meine zweite Hälfte.
Dann fielen Worte die mich mit Vorfreude erfüllten, Krieger sollten ernannt werden. Sollte es endlich soweit sein? Endlich Freiheit! Unser Onkel rief uns drei nach vorne und ich Schritt mit stolz erhoben Kopf und Schweif in die Mitte, eine Spur aus Blutstropfen immernoch hinter mir herziehend. Ich war als erstes dran, brav antwortete ich, wie es von mir erwartet wurde, auch wenn die Worte für mich keine Bedeutung hatten. Glutseele! Vielleicht kannte der Getigerte mich besser als ich glaubte, der Name passte zu mir...ich spürte seinen Kopf auf meinem und leckte traditionsgemäß über seine Schulter. Dann wandte er sich an meine Scchwester mit im Mondlicht glühenden Augen beobachtete ich stolz,wie meine Schwester, mein Spiegelbild auch ihren Kriegernamen bekam, die Anerkennung ihrer Kraft und ihres Geschicks, die sie sich immer gewünscht hatte. Eisblume! ein schönes und tötliches Geschöpf, das uns in der Blattleere herausforderte, wenn seine Armeen kamen. Auch wenn ich nicht wusste, ob Farnsterns Überlegung die Gleiche gewesen war, ein tonloses leises Schnurren in meinem Brustkorb, mehr zu spüren, als zu hören, verlieh meiner Zufriedenheit Ausruck. Eisblume und Glutseele, wir waren enfesselt, endlich frei.
Ich nahm beiläufig wahr,das auch Flockenpfote seinen Kriegernamen bekam, Flockenfeder, aber mein Bruder hatte sich einfach immer weiter zurückgezogen, nicht das irgendetwas die Chance hätte zwischenmich und Eisblume zu passen...
Ich zuckte mit den Ohren, als ich hörte, wie Eisblume nochmal aufgerufen wurde. Verwundert sah ich wie meine Schwester wieder nach vorne Schritte, mit einem Kätzchen Nasen berührte und als Mentorin zurückkehrte. Aber mir blieb keine zeit, das alles zu verstehen, denn Farnstern rief mich als nächstes nach vorn. Kurz schaute ich vollkommen entgeistert zu meiner Schwester,dann trabte ich wieder in die Mitte, wo ein graues flauschiges Kätzchen wartete. Von welchem Wurf war sie...ich wusste es nicht so genau, ich interessierte mich nicht wirklich für Jungen, nicht für Fremde. Magnolienpfote also, abschätzig musterte ich die junge Kätzin mit meinen verschiedenfarbigen Augen und berührte die Nase der Kleinen, als es nötig war. Mit zuckender Schweifspitzte kehrte ich zu Eisblume zurück, die genervt seufzte "Ich frage mich, was er glaubt, was aus diesen Kätzchen werden soll, wenn er sie uns anvertraut." miaute ich leise mit einem anzüglichen Unterton. "Wenigstens sind wir diesmal diejenigen die Anweisungen geben..." murrte ich, eigentlich hatte ich vor gehabt meine neue Freiheit auszukosten. Ein ganz bestimmtes Ziel hatte ich sogar gefunden, an diesem Abend, bei diesem Kampf...etwas das ich alleine erkunden wollte. Ein warmer Schauer rollte meinen Rücken hinunter, Unruhe ergriff mich und ich wusste nicht genau warum, nur wegen wem...
Später. Wenn nur die Schüler nicht wären, aber ich konnte jetzt entscheiden, ich war Mentor nicht Schüler. Ein schwacher Trost. ich sah Eisblume taumeln und versuchte sie wieder zu stützen, nicht zu auffällig, ich wusste wie stolz meine Schwester war. Ihre Zeremonie hatte sie trotz schwerer Verletzten aufrecht absolviert.
Dann kam eines der kleinen Fellhäufchen und miaute in einer Tour, nicht meiner Eisblumes. Die Verletzungen meiner Schwester schien das kleineDing vollkommen ignorieren, aber ich war sicher nicht diejenige die extra darauf hinwies. "Das wirst du morgen sehen, wenn wir wach sind und dass wird nicht allzu früh sein, wir halten Nachtwache. Kleine Kätzchen sollten lieber in ihr Nest und schlafen, wenn sie morgen mithalten wollen." miaute ich kalt von oben herab und drehte mich zu meiner Schwester "Möchtest du lieber in den Heilerbau?" flüsterte ich in ihr Ohr. So stolz sie auch war, wenn die verletzungen zu schwer waren...aber vielleicht reichte es, wenn Goldblume sie versorgte? In meinem Blick lag das deutliche Verlangen, die nachtwache an ihrer Seite zu halten.

Mit aufmerksamen, großen Augen musterte Blütenjunges Farnstern und die ernannten Krieger.
Sie wusste, dass dieser Moment ein ganz besonderer im Leben einer Katze war.
Wie sie sich wohl fühlen werde, wenn sie dort an ihrer steht stehen wird, um die alte Zeremonie durchzuführen?
Ob sie glücklich sein würde? Stolz?
Erst als die Versammlung offiziell beendet war, konnte die kleine, weiße Kätzin ihren Blick abwenden und spürte, wie die Sorge zurück in ihr Herz fand.
Wo war Blitzherz?
Rasch trabte sie tapfer durch die geschundenen, verletzten, erschöpften Katzen.
"Pa?"
Ihre weißen Pfötchen huschten energisch über den kalten Schneeboden. Hoffend zuckten ihre Schnurrhaare und ihre helle Stimme durchschnitt das feierliche und klagende, traurige und stolze Gemurmel kaum.
"Pa?"
Sie kam an dem Rand der Katzenschar an und hatte den hellen Pelz ihres Vaters immer noch nicht gefunden.
Stattdessen lagen in der Mitte der Lichtung, umhüllt von der Dunkelheit der Nacht, die Toten.
Die Opfer dieser Schlacht.
Mit ängstlich sich hebender und senkender Brust stand sie vor den Katzen, diesen leblosen, bewegungslosen Körpern, deren Fell sacht in der leichten Brise wehten. Mit leeren Blicken starrten sie vorwurfsvoll ins Nichts der Bäume.
Blütenjunges beäugte sie lange. Fassungslos. Beinahe verständnislos.
Aber sie blieb ruhig. Nirgendwo entdeckte sie ihren Vater bei ihnen und das gab ihr die Hoffnung zurück, dass es ihm gut ging.
Dass sie ihn im Durcheinander der anderen Clankatzen nur nicht entdeckt hatte. Weiter hinten, jenseits der ehrenwerten Krieger und Schüler, die diese Nacht nicht überlebt hatten, war der Heilerbau von Goldblume und Mauspfote und die Kleine fragte sich, ob Blitzherz sich vielleicht dort aufhielt.
Mutig nahmen ihre kleinen Pfoten wieder Tempo auf bis sie vor dem Bau war.
Es roch nach Blut.
Soviel Blut, dass Blütenjunges kaum etwas anderes riechen konnte.
Erneut packte sie die Angst, weshalb sie in den Bau trottete und sich umsah, sich in den ersten Momenten zuerst an die Dunkelheit gewöhnen musste und dabei ungeschickt über eine Pfote stolperte.
"Pa?", fragte sie sacht in die Stille hinein, aber es kam keine Antwort. Erst als ihre Katzenaugen durch die Dukelheit spähen konnten, erblickte sie die Katze.
Doch sie hatte schwarzes Fell.
Sie war noch eine Schülerin.
Bittere Schmerzen zeichneten ihr Gesicht.
Blütenjunges wusste ihren Namen nicht, aber sie hatte sie schon oft von der Kinderstube beobachtet.
Mitleid stieg in ihr Herz, als sie mit himmelblauen Augen auf die Kätzin hinabsah und schwieg.
Die Schülerin sah sehr allein aus. Das war nicht fair.
Sie sollte nicht allein sein... Hier mit ihren Verletzungen, während da draußen neue Krieger gefeiert wurden...
Irgendwas - ihr war nicht klar, was - ließ sie verweilen. Also ließ sie sich nieder und wartete.


[ bei Splitterpfote ]

Mit schnellen Schritten betrat ich nach so langer Zeit wieder das DonnerClan Lager. Nach dem Kampf fühlte ich mich schlapp und zerbrechlich. Dank dem SternenClan lebte ich aber noch. Nur leider ging mir andauernd diese blöde Frage durch den Kopf. Wer war diese Stimme die zu mir gesprochen hatte? In Gedanken versunken lief ich fast gegen ein paar Katzen die sich unter Farnstern versammelt hatten. Mir war klar, dass nun einige Schüler zu Kriegern wurden. Ich hörte dem DonnerClan Anführer zu, als er Glutpfote, Flockenpfote und Eispfote zu Kriegern ernannte. Ich beglückwünschte die drei mit einem Nicken und hörte weiter zu. Jetzt wurden Sonnenjunges, Magnolienjunges und was ich da hörte erschrack mich. Leuchtjunges. war. Vielleicht war Silberhauch auch wieder da. In einer Ecke entdeckte ich die drei und lief zu ihnen. "Hallo Sonnenpfote, hallo Magnolienpfote und Hallo Leuchtpfote!" Ich leckte allen drei übern den Kopf und fuhr dann fort: "Ihr habt alle drei meinen Glückwunsch verdient." Dann wendete ich mich wieder an Leuchtpfote. ich konnte es gar nicht fassen. "Wo ist Himmelpfote?" fragte ich sie gespannt. Es fühlte cih wieder schön an, den Boden des DonnerClan lagers unter den Füßen zu haben. ich war zurück!

Ich hörte der Versanmlung nur mit halben Ohr zu, und konnte mich einfach nicht auf das Geschehen konzentrieren. In Gedanken war ich bei all den Verstorbenen, und betete leise zum SternenClan, er möge sie beschützen. Mein Gesicht war von Trauer überschattet, und ich Richter meine Augen zum sternenvesetzten Himmel. Natürlich freute ch mich, neue Krieger und Schüler in unserem Clan begrüßen zu dürfen, doch die Freude wurde einfach gemindert durch die schmerzlichen Verluste. Ich wünschte mir so sehr Zinthauch herbei. Ich selber war so Jung, so unerfahren, und doch fühlte ich mich schon unendlich alt. Das Wohl des Clans lag nun in meinem Pfoten, und ich war verantwortlich für die Heilung all der Verletzten. Auch Fanrstern schien sehr entkräftete, und ich war dankbar, dass er nocheinmal auf mich verwies. Es gab schließlich genug hinrissige Krieger, die dachten sie hätten den Gang zum Heiler nicht nötig. Kurz atmete ich durch, spürte einen Hauch von Zimt in der Luft, und wurde von der Anwesenheit meiner ehemaligen Mentorin getröstet. Mit neuer Kraft hob ich den Kopf, der Stolz war deutlich wieder in meinen Augen zu lesen. Vor meinen Augen brach Kristallpfote zusammen, und mich erfüllte die tiefe Ruhe, die ich immer bei meiner Aufgabe besaß. Selbstsicher packte ich die Schülerin sanft und zog sie in meinen Bau. Ich war froh, dass er so geräumig gebaut war, so dass ich genug Platz für die Behandlung hatte. Ich legte die Röte auf eines der Nester und und polsterte es mit Moos aus, damit sie es weich hatte.
Ich besah mir den Riss in ihrer Schulter und die Wunde am Bauch. Zuerst sollte ich ihr wohl ein schnmerzstillendes Mittel geben. Ich stöberte in meinen Bündeln herum und zog schließlich ein Stück Weidenrinde hervor. ,,Kau das, und behalte es so lange im Maul, bis es aufgeweicht ist!" befahl ich und legte es ihr vor das Gesicht. Bei ihren Verletzungen war es unvorteilhaft einen Breiumshlag zu verwenden, also zerkaute ich ein wenig Ampfer und tropfte es auf die Wunde am Kopf, für Bauch und Schulter wiederholte ich den Vorgang. ,,Hast du starke Schnerzen? Wie fühlst du dich?" fragte ich nach, denn falls sie viel Blut verloren haben sollte, würde ich zu anderen Mitteln greifen müssen.


[ Behandelt Kristallpfote, befindet sich im Heilerbau; BITTE EINFACH ZU MIR KOMMEN!!!]

Ich öffnete meine Augen und war sofort hellwach. Sonnenjunges, Himmeljnges und Leuchtjunges waren draußen. Ich folgte ihnen. Dort draußen hatten sich sämtliche Katzen zu einer Clanversammlung ein gefunden. Erfreut stellte ich fest, dass die Katzen vom Kampf wieder da waren, einige wirkten ziemlich gestresst. Ich setzte mich zu Lichterglanz und Silberpfote.
Mein herz fing an schneller zu klopfen und ich bekam so etwas wie Angstschweiß. Farnstern ernannte die Jungen, zu Schülerin ? Wie sollte ich mich benehmen ?
Schnell ordnete ich meine Pfote und ging leichten Schrittes nach vorne. Ich berührte die NAse meiner neuen Mentorin Glutseele, eine ausgesprochen hübsche Katzin, meiner meinugn nach. Dann setzte ich mich wieder zu meiner Mutter und verfolgte den Rest der Versammlung.
Nach dem Ende, entdeckte ich Himmeljunges, wie sie aufgeregt vor ihrer Mentorin Eisblume her hüpfte. Glutseele "begrüßte" sie mehr oder weniger. Na da hab ich je ne tolle Mentorin erwischt ! Danke Farnstern ! , miaute ich sarkastisch in Gedanken. Dann ging ich etwas Moos holen, um ein Nest im Schülerbau zu bauen. NAchdem ich fertig war verabschiedete ich mich noch von meiner Mutter, ehe ich zurück in den Schülerbau ging und mich nieder legte. Ich verschwendete keinen Gedanken mehr an diesen Tag und verschwnad ruck zuck, im Land des Schlaf ohne TRäume.

Als ich hörte, was Farnstern da sagte, konnte ich es nicht fassen. Endlich Schüler! Ein lang ersehnter Traum hatte sich für mich erfüllt! Und Himmeljunges.
,nein, jetzt Himmelpfote war auch Schüler geworden! Jipiiiiiii! ,schrie ich innerlich. Und trat vor, um meinen Mentor zu bekommen. Dann sah ich zu Leuchtpfote und Diamantenpfote. ! "Danke,ich freu mich so!", miaute ich Diamantenpfote zu. Dann stürmte ich zu meinen Schwestern "Hallo! Könnt ihr es glauben, das wir endlich Schüler sind?", fragte ich aufgeregt. Dann sah ich mich nach meinem Mentor um. Doch er war noch nicht zu mir gekommen. Deshalb beschloss ich, meinem Bruder einen Besuch abzustatten. Er hockte einsam in der Kinderstube. Langsam trat ich ein und begrüßte ihn mit einem Schnurren. "Hallo, Lichtjunges."

Kristallpfote öffnete träge die Augen, als Goldblume sie ansprach. Überrascht erkannte die Schülerin den Heilerbau. Wann war sie hier herein gekommen? Es dauerte einen Moment, bis die Worte der Heilerin wirklich bei ihr ankamen und auch Sinn ergaben. Dann tat die orange Getigerte wie geheißen. Als Goldblume etwas auf die Wunden tat, zuckte Kristallpfote erschreckt zusammen, was einen erneuten Schmerz durch die Wunden rasen. Mit aller Kraft biss sie auf die Rinde, welche in ihrem Maul regelrecht zersplitterte.
"So lange ich mich nicht bewege fühle ich kaum etwas. Aber ich bin müde.", nuschelte die Schülerin durch einen Mund voll zerbröselter und inzwischen aufgeweichter Rinde. "Werde ich lange bleiben müssen?", fügte die orange Gestreifte hinzu und betete zum SternenClan, bald wieder trainieren gehen zu dürfen. Aber da sie in einem Moosnest lag, würde es wohl doch noch ein wenig dauern.
Hoffentlich nur über Nacht...und auch nur, um sicher zu gehen.

"Ich kann es auch echt kaum glauben!" miaute ich zu Sonnenpfote. "Manchmal verwechsle ich noch deinen Namen..." musste ich kichern. Die Enttäuschung darüber dass wir den Kampf um die Rotfelsenkluft verloren hatten, war für mich wie weggeblasen. "Nun können wir auch mehr machen, Sonnenpfote. Aber jetzt gehe ich wegen meinem Auge zu Goldblume, wir sehen uns dann später im Schülerbau." verabschiedete ich mich von meiner Freundin. Aber jetzt musste ich wieder an dass wirklich denken. Der Kampf machte sich noch bemerkbar, denn mein Auge schmerzte gewaltig. Schnellen Schrittes ging ich zum Heilerbau und begrüßte die dort schon liegende Kristallpfote, mit einem Nicken, bevor ich zu Goldblume trottete. "Guten Tag Goldblume. Könntest du dir vielleicht mein linkes Auge ansehen. In letzter Zeit schmerzte es ziemlich." erklärte ich.

Die Worte von Glutseele drangen schon nur noch verschwommen an mein Ohr. Innerlich pochte der Schmerz so stark, dass ich kaum noch etwas hörte. Lediglich die unauffällig stützende Schulter meiner Schwester spürte ich. Dankbar lehnte ich mich an sie, während ich langsam und ruhig atmete, um meinen Kreislauf langsam wieder in den Griff zu bekommen. Ich würde nicht schwach werden, nicht jetzt. Die Nachtwache wartete!
Doch dann kam dieses kleine Häufchen von meinem Schüler auf uns zugerannt und bombadierte mich mit ihrer quiekenden Stimme mit fragen. Schmerzvoll verzog ich das Gesicht und hätte mir am liebsten die Pfoten auf die Ohren gedrückt, damit ich sie nicht mehr hören musste. Aber dann hätte ich mein Gleichgewicht verloren und wäre auf die Schnauze gefallen. Ob ich dann wieder hochgekommen wäre, war da eine andere Frage.
Kurz ließ ich Glutseele antworten, ehe ich selbst meine zweifarbigen Augen wieder öffnete und Himmelpfote ansah. "Offensichtlich bist du ziemlich blind. Wir haben gerade einen Kampf hinter uns, da hab ich jetzt keine Nerven, mir einen Trainingsplan für dich auszudenken. Und erwarte auch nicht, dass wir morgen schon volles Programm machen. Oder soll ich dich halbtot durch den Wald jagen?!", fauchte ich gereizt und schnippte mit dem Schwanz. "Von mir aus mach dir ein Nest im Schülerbau, aber lass mich bis morgen in Ruhe." Damit wandte ich mich von ihr ab.
Ich biss energisch die Zähne zusammen und versuchte, so würdevoll wie nur möglich zum Lagereingang zu humpeln, was aber gehörig schief ging. Ich sah kaum den Weg vor mir, dennoch lief ich weiter, bis ich glaubte, am richtigen Platz zu sein. Ich stieß ein leises Zischen aus, während ich mich hinsetze und nach einer bequemen Sitzposition suchte, aber keine fand. Doch die Nachtwache würde ich halten. Goldblume hatte eh wichtigeres zu tun.

Ich hörte der Versammlung aufmerksam zu.Neue Schüler und Krieger wurden ernannt aber trotzdem wr die Stimmung irgendwie gedämpfter als sonst.Ich ließ meine Gedanken wieder zum Kampf schweifen.Ich fragte mich warum Scheckenstern ausgerechnet dieses Stück Territorium an sich reißen wollte.Ich sah zu Boden und plötzlich tropfte ein Tropfen Blut auf den Boden.Ich hatte meine Verletzung an der Schulter völlig vergessen.Ich stand auf und sah mich nach Schneepfote um.Ich hatte sie immernoch nicht gesehen und machte mir langsam Sorgen.Ich konnte sie zwar nicht entdecken aber dafür Diamantenpfote,ich lief zu Goldblumes Bau weil meine Schulter nicht aufhörte zu bluten.Als ich dah war betrachtete ich Diamantenpfote.Was sie wohl hat?Ich sah sie mir genauer an und tatsächlich konnte ich was erkennen.Eine schlimme Wunde am Auge zeichnete ihr Gesicht.Hoffentlich wird sie nicht blind.

Prüfend betrachtete ich Kristallpfote, die langsam immer mehr zu sich kam. Ihre Reaktionen waren verlangsamt, was bei einem Schlag auf den Kopf nicht abnormal war. Da ihre Pupillen jedoch immernoch gleich groß waren, bedeutete es, das sie einer Gehirnerschütterung entkommen war. Sie hatte Glück gehabt. An ihrer schmerzverzerrten Miene konnte ich erkennen, das der Ampfer seine Wirkung zeigte. Es war zwar immer eine Qual, seine Anwendung zu überstehen, aber er half auch wirklich gut. Ich wusste, dass ich im Heilerbau nur begrenzt Platz hatte, und ich würde eure Nacht genau entscheiden müssen, wer hier bleiben sollte und wer nicht. Ich zog ein Pävkchen mit Mohnsamen hervor, und legte ein paar kleine Körner vor ihre Schnauze.
,,Ja, du solltest schlafen...." miaute ich und sah sie sanft an. Die Samen würden ihr eine ruhige Nachz bescheren, und das hatte sie nötig. Ich horchte noch einmal Atemwege und Herzschlag ab, und stellte fest das sie stabil waren. Auf ihre Frage hin seufzte ich. ,,Das kann ich die jetzt noch nicht sagen. Wir werden schauen, wie es die morgen geht, okay?"
Mir blieb nicht so viel Zeit mit keinen Patienten, wie ich brauchte, denn auch Splitterpfotes Körper befand sich noch bewusstlos in einem anderen Nest. Ich eilte zu ihr und legte sofort mein Ohr an ihre nachtschwarze Brust. Ihr Herz schlug gleichmäßig, aber langsam, ein typisches Zeichen für Ohnmacht. Ihre Wunden wirkten etwas tiefer als in von Kristallpfote, und ich wählte Kerbel, den ich zerkaute und auf ihre Wunden troptfte. Um das ganze abzudichten klebte ich Spinnenweben darüber. Schnell legte ich ihr noch zwei Wacholderbeeren in den Mund, was sie hoffentlich stärken würde. Ich konnte leider nur abwarten, bis sie wieder zu sich kommen würde, und mir blieb keine weitere Zeit, denn Diamantenpfote stand schon zaghaft im Baueingang und miaute zu mir herüberS Schnell wandte ich mich um, und suchte während sie redete schon nah geeigneten Kräutern. Eine Wunde über ihrem Auge schränkte wohl ihre Sicht ein, deswege zerstieß ich Schöllkraut und träufelte es vorsichtig in ihre Augen hinein. ,,Blinzel mal ein bisschen..." sagte ich aufmunternd. Die lindernde, heilende Eirkung des Saftes würde den Riss heilen, er war schließlich nicht tief. Mir blieben nicht mehr viele Vorräte an Traubenktaut, und deswegen nahm ich nur eine kleine Menge und gab sie Diamantenpfote. ,,Nimm das ein, das gibt dir Kraft...Wenn es dir schlechter geht, komm nocheinmal vorbei. Auf jeden Falk brauchst du Ruhe, und mûsst dein Auge schonen. Spätestens morgen muss ich es nocheinmal kontrollieren...." Auch Sturmpfote wollte versorgt werden, ich nickte nur gedankenverloren und reihte ihr Spinnenweben. ,,Presse das auf die Wunde. Erst wenn es aufhört zu bluten, gebe ich dir einen Breiumschlag..." Mir fiel eine Schwarze Gestalt auf, die sich zum Lagereingang schleppte. Eisblume wollte also die Nachtwache halten, aber sie litt wohl an Schwerer Selbstüerschätzung. Dachte sie, sie könnte die Nacht ohne medizinische Hilfe überstehen? Mit genervtem Blick packte ich ein Bündel Kräuter. Na toll, jetzt machte sie mir nach mehr Arbeit als wenn sie einfach vorbeigekommen wäre! Mit flinken Pfoten trat ich durch die Dunkelheit, bis ich die Junge Kriegerin erreichte. Wütend, aber besorgt starrte ich sie an. ,,Was soll das,? Du kannst sich kaum auf den Beinen halten, Schluck deinen Stolz herunter!" fauchte ich mit gesträubtem Fekk und schnupperte an ihren Wunden. Kopfschüttelnd packte ich ein paar Himbeereblätter und drückte sie auf die Wunde an ihrer Schulter.Sie war sehr tief, und es bestand entzündungsgefahr. ,,Ich sagte du würdest zur Kriegerin ernannt und nicht zum törichten Jungen.." knurrte ich, während ich mit Spinnenweben die Blutung an ihrem Nacken stillte. Mein Temperament ging wieder mit mir durch, und ich war gestresster denn je. Oft wurde ich mit Gelbzahn der alten Heilerindes DonnerClans verglichen. Ich fertigte einen Unschlag aus Goldrute und brachte ihn an ihrer Schulter an, die Kratzer würden so abheilen. Ich musterte sie noch einmal von oben bis unten, tastete nach ihrem herzschlag. Jeder meiner Pfotengriffe war automatisiert. Als letztes Zerkaute ich Wollziest und vermengte es mit Honig, damit das Zeig angenehmer schmeckte. Herausfordernd sah ich die Kätzinn an, auch wenn mein Körper schon müde und ausgelaugt war, und ich zusammenzubrechen dröhnte, und meine Ballen wund von der vielen Arbeit wahren, schenkte ich ihr sich ein flüchtiges Lächeln.,,So ist es doch besser, oder? Und Glutseele sollte auh zu mir kommen! Du musst das Zeug essen..." fügte ich hinzu und schob ihr den Brei vor die Pfoten.

<---- Rotfelsen


Niedergeschlagen kam ich in das Lager getrottet. Meine Miene verschlechterte sich, als ich merkte, das ich nicht Silberpfotes Mentor sein würde.
Ich schleppte uns noch zu Goldblume, dann verließen mich meine Kräfte. Ich sackte zusammen und ließ die Wunden einfach nur brennen.
Neben Silberpfote zu liegen, war gerade der schönste Moment, seit dem Kampf.

OUT: Wunden: Bauch:kleine Krallen-Schnittwunden, Kehle: tiefer(am besten nicht lebensgefährlicher ) Biss und Kratzwunden an der Flanke

Goldblume hatte so viel zutun.
Blütenjunges hätte gern geholfen, doch die weiße Heilerin schien derart in ihrem Element zu sein und behandelte eine verletzte Katze nach der anderen, dass sich die Kleine schlicht nicht traute, sie zu unterbrechen und zu fragen.
Also saß sie einfach nur da.
Mit großen Augen beäugte sie, wie sie sich zu der schwarzen, bewusstlosen Schülerin herab beugte und ihre blutenden Wunden mit bitter riechendem Kräutersaft und dann mit Spinnenweben bedeckte.
Zum Schluss öffnete Goldblume vorsichtig ihr Maul und schob ihr zwei gut duftende Beeren hinein, ehe sie für einen Moment besorgt auf die nachtschwarze Kätzin herab sah.
Die weißbraungetupfte folgte ihrem Blick mitfühlend.
Ihr Vater war plötzlich ganz vergessen.
Rasch hob sie hilfsbereit den Kopf zu Golblume hinauf und miaute tapfer: "Ich bleib hier und warte, bis sie aufwacht."
Dann wandte sich die Heilerin auch schon viel beschäftigt ab, aber Blütenjunges hatte das Gefühl, dass sie nützlich war und etwas gutes tat.
Ganz leise beobachtete sie mit himmelblauen Augen den schwarzen, zerrupften Körper und die sich ruhig hebende und senkende Brust der Schülerin.

[im Heilerbau bei Goldblume und Splitterpfote]