DonnerClan-Lager

Die Zeit verstrich, denn seid ich mich von Rabennacht verabschiedet hatte, kauerte ich auf dem Boden und kaute Gedankenverloren auf meiner Lippe.
Für jeden ist es schwer, den Mentor zu verlieren. Doch bei Flockenpfote muss etwas anders sein. Er scheint gar nicht mehr aus der Trauer herauszukommen. Er ist so anders. Sein Fell, ein einziges Mysterium, so schneeweiß, dass sich der Moddarib widerspiegelte und so gegensätzlich zu dem seiner Familie, wie es nur sein konnte. Und auch wirkt er so zurückhaltend, gegenteilich zu dem Charakter seiner Schwestern. Seine Augen blieben mir verschlossen. Warum konnte ich aus ihnen nicht lesen?
Ich blickte auf und erhaschte geradenoch einen Blick auf den Kater, der im Schülerbau verschwand. Er müsste eine besondere Bindung zu seiner Mentorin gehabt haben. Liebe? Dieses Gefühl konnte ein fast undurchtrennbares Band knüpfen. Und es würde seine Depressionen erklären.
Elegant erhob ich mich und lief auf meine üblich grazile Art in den Schülerbau. Da saß er, Flockenpfote, mit leeren Blick, so als wäre er in einer anderen Welt. Das alleine Tat mir in der Seele weh, und Wit loderte in mir auf. Warum konnte seine Familie sich nicht um ihn kümmern, Liesen ihn einfach liegen als ob er ihnen nicht wer wäre! Ganz sanft, um ihn nicht zu erschrecken, legte ich meine zarte Pfote auf seine Flanke. Ich blickte ihm mit einem Lächeln in die Augen, deutete auf den Lagerausgang und fuhr die Krallen aus....Möchtest du mich beim Jagen begleiten...?

Flockenpfote zuckte mit den Wimpern als eine sanfte Pfote seine Flanke berührte, er drehte den weißen Kopf und blickte in das Gesicht von Rauchschleier mit der er sich vorhin unterhalten hatte. Zumindest irgendwie. Ihre Augen schimmerten und ihre Krallen waren ausgefahren. Instinktiev wusste Flockenpfote was sie wollte, oder konnte sie mit Gedanken Telepathie ihre Worte ins Gehirn eines anderen einpflanzen? 'Quatsch.' Ermahnte sich der weiße Schüler und setzte sich auf, seine Augen schimmerten im fahlen Licht des Baus und er nickte, "gerne, meine Mentorin hat eh keine Zeit." Ein schwaches Lächeln zierten sein Gesicht bei dem Gedanken das Lager wiedereinmal zu verlassen, das letzte mal war das als er auf der Großen Versammlung war. Pinienherz war seit dem auch gestorben, ein weiterer Mentor wie auch bei seiner Schwester Glutpfote, diese hatte jedoch Schattenkralle bekommen, ein Mentor der sich um sie kümmerte. Flockenpfote erhob sich nun vollständig und fuhr sich ein par mal über den zottigen Pelz der durchs Liegen aufgewühlt worden war. Als er wieder glatt anlag nickte der Schüler zum Zeichen, dass er bereit war.

Als Flockenpfote bei meiner Berührubg mit den Wimpern zuckte, zog ich die Pfote vorsichtig zurück. ja er war wieder in seiner Trauer verfallen gewesen, in der tiefen Elachonie die ihn umgab und sich in manchen Momenten fester um ihn zog. Doch konnte auch das kleine Lächeln sehen, das seine Lippen umspielte, und ich wusste, dass er mich verstanden hatte. Dennoch blieben mir seine blasvioletten Augen verschlossen, auch wenn ich lange in sie hineinsah,und versuchte in ihre tiefen zu gelangen.
Nach einer schier endlosen Zeit gab ich auf, Lies mir aber nichts anmerken, sondern schnippte mit dem Schweif. Im fahlen Licht, welches uns sanft umspielte sah Flockenpfote irgendwie noch trauriger als sonst, und ich gab einen tonlosen Seufzer von mir. So viel Verzweiflung machte mein Herz schwer, aber ich konnte nichts an ihr ändern. Vorerst nicht.
Ich erhob mich, sprang geschmeidig aus den Bau heraus, und trabte über die Lichtung. Als ich mich durch den Lagereingang zwängte und mich frische Waldluft empfing, drehte ich mich um und blickte zu Flockenpfote, der mich einholte. Denn der Schüler hatte wesentlich längere Beine als ich und war auch allgemein größer gebaut als ich. Aufmunternd lächelte ich und machte mich gemeinsam mit ihm auf den Weg zu meinem Lieblingsort.

---------------------------------------->Sizilienblüten

Mit benebeltem Blick sah Mausepfote ihrer Mentorin hinterher, unschlüssig, ob sie ihr nicht folgen sollte. Konnte. Blattfall.. ,
Ihr Herz war schwer, ebenso wie ihre Pfoten, welche sich wie Blei anfühlten. Würde sie überhaupt einen einzigen, weiteren Pfotenschritt schaffen? Und schon, wie auf Kommando, gaben sie nach. Die winzigen, dunklen Pfoten, mit welchen die Heilerschülerin auf die Welt gekommen war. Die wildfarbene Kätzin brach zusammen und ging unsanft zu Boden. Ein eisiger Wind durchfuhr ihren Pelz, ließ sie erzittern. Und in genau diesem Moment kam ihr die Erkäntniss, das es zu spät war. Weder Goldblume, noch eine andere Katze würden ihre Schwester jemals finden können. Sie spürte, nein, wusste es. Eng presste sie den Schweif an ihre Brust, zog ihre Pfoten an sich, und begann ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Es waren Tränen der Trauer, der Wut, der Enttäuschung, der Verzweiflung. Du hättest ihr beistehen sollen, du hättest es nicht verbergen sollen.. Vielleicht wäre sie dann noch hier, du Fuchsdung!

Kristallpfote sah zu Eisschleier hoch, als er meinte, sie müsse ihn nicht unbedingt 'Vater' nennen, wenn ihr dabei unwohl war. "Danke.", miaute sie lächelnd und sah ihm hinterher, als der Kater zum Kriegerbau ging. Wenn das so weiter geht, kommen wir vielleicht doch ganz gut miteinander aus. Ich werde es ja im Laufe der Zeit sehen., dachte die junge Schülerin immer noch lächelnd.
Dann drehte die orange Getigerte sich wieder zu Sonnenpelz um. "Kannst du mir dann noch mehr beibringen? Ich möchte gerne noch mehr lernen, immerhin ist bald Blattleere und dann wird der Clan jede Hilfe brauchen können, die er kriegen kann - auch von uns Schülern.", miaute Kristallpfote bittend.

Wir sollten unseren Schülern also die Gegend zeigen. Gut, hätte ich sogar getan wenn ich gewusst hätte wo Federpfote steckte. Wusste ich aber nicht. Wo war sie nur? Langsam machte ich mir sorgen. Aber ich würde auch nicht alleine los ziehen um sie zu suchen. "Sag mal Lichterglanz, hast du Federpfote gesehen? Sie ist wie vom Erdboden verschwunden.", Und das schon seit wir eigentlich Jagen sollten. Hoffentlich war ihr nichts passiert, noch mehr Tod an diesem Tag hätte ich nicht ertragen können. Langsam wurde mir das alles zu viel.

Lichterglanz beobachtete zufrieden, wie Kristallpfote und Eisschleier sich unterhielten. Zwar nur kurz, aber immerhin. Und die junge Schülerin schien sogar Gefallen daran zu finden, jedenfalls war sie nicht angespannt. Dann fragte Silberhauch nach Federpfote. Sofort machte die Kriegerin sich Sorgen um ihre Ziehtochter. Dass Silberhauch als ihr Mentor nicht wusste, wo sie war, gefiel ihr gar nicht. "Seit ihr beiden das Lager verlassen habt, habe ich sie nicht mehr gesehen. Wann und wo hast du sie zuletzt gesehen? Ob ihr etwas passiert ist?", miaute die grau Getigerte; ihre Stimme voller Sorge. Unruhig mit dem Schweif peitschend wartete sie auf die Antwort ihres Gefährten.

Ich brachte ein seuftzen über die Lippen. "Kurz bevor Nachtsturm von dem Baum erschlagen wurde, war sie noch bei den Schatten im Unterholz.", Ich schluckte und machte mir, schon wieder, vorwürfe. "Ich bin vor gelaufen, um schnell ins Lager zu kommen. Seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen.", Hoffentlich war ihr nichts passiert. "Was bin ich eigentlich für ein Mentor... Ziehvater?", Ein ziemlich schlechter anschneind denn sonst würde ich ja wissen wo sie war.

Lichterglanz erstarrte bei der Antwort ihres Gefährten. Federpfote hatte vermutlich gesehen, wie Nachtsturm gestorben war. Ihre Tochter würde davon vermutlich ziemlich mitgenommen worden sein; mehr noch als Krieger. "Wir müssen sie suchen gehen, Silberhauch. Federpfote ist doch noch nicht lange Schülerin und kennt sich in unserem Territorium kaum aus. Wenn sie sich verläuft und irgendeinem großen Tier über den Weg läuft...großer SternenClan, ich darf gar nicht daran denken." Die Kriegerin sprach ungewöhnlich schnell, aufgeregt. Vor lauter Sorge lief sie vor dem silbergrauen Krieger auf und ab; warf immer wieder besorgt-verzweifelte Blicke zum Lagerausgang, in der Hoffnung, ihre Ziehtochter möge doch dort auftauchen. Egal, ob von einer Patrouille gefunden oder selbstständig zurückgekehrt; hauptsache gesund und munter zurück im sicheren Lager.

Innerhalb kürzester Zeit waren meine Augen von selbsthass überflutet, und blickten eher an Lichterglanz vorbei als alles andere. Warum hatte ich Federpfote nicht sofort gesucht? Weil ich vom dem Tod Nachtsturms zu sehr erschüttert war. Weil ich (mal wieder) nicht über die Konsequenzen meines Handelns nach gedacht. Und wenn sie nun nicht mehr auftauchen würde? Da hatte ich schon mal eine Schülerin, was ich nie für möglich gehalten hatte, und dann passierte mir soetwas. Ganz plötzlich war ich froh das nicht Kirstallpfote meine Schülerin geworden war. Sauer auf mich selbst schüttelte ich den Gedanken wieder weg. Wenn Federpfote weg war, war das genau so schlimm! "Es tut mir so leid... Lass uns gehen!", Meine Pfoten wollten sich allerdings nicht bewegen, und aus meinen Augen rann eine Träne, nur um wenig später in meinem Brustfell zu versickern. Ich war doch wirklich zu nichts zu gebrauchen.

Ich konnte nicht mehr trauern. Nicht dass ich ich weiter trauern wollte, nur ich konnte einfach nicht mehr still liegen, ich musste mich bewegen. Das Leben geht weiter, redete ich mir zu. Also stand ich auf und schüttelte mir den Rest Moss aus dem Fell. Dann begann ich mit meiner Fellpflege. Mit schnellen Zungenstrichen fuhr ich über mein Fell. Als es wieder gerade anlag, traute ich mich aus dem Kriegerbau raus. Ich sog die kühle und frische Luft ein. Dann setzte ich mich Richtung Frischbeute-Haufen in Bewegung. Dort befand ich eine Maus , als angemessen, um gressen zu werden. Ich schlug meine Zähne, in das noch warme und saftige Fleisch. Ich fühlte mich, als häte ich mehrere Monde nichts gegessen. Das Fleisch schmeckte so gut, dass ich noch etwas nehmen wollte, besann mich aber. Schließlich sollten die andern auch noch etwas abbekommen. Mein Magen bestätigte, dass er gefühlt war. Dann stand ich auf. Gelangweilt spazierte ich durch das Lager. Ich hatte keine Lust jagen zu gehen, Flockenpfote schlief wahrscheinlich, denn ich hatte ihn in den Schülerbau gehen sehen und zurück in den Kriegerbau, wollte ich auch nicht. Ich spazierte weiter, ziellos durch daas Lager.

Kristallpfote sah Silberhauch und Lichterglanz, die miteinander sprachen. Etwas musste passiert sein, denn beide wirkten besorgt. Lichterglanz ging vor ihrem Gefährten auf und ab. Mit einem unguten Gefühl ging die junge Schülerin auf die beiden Krieger zu. "Was ist passiert? Ihr beiden seid so unruhig...", miaute sie und schaute zuerst ihren 'Bruder' und dann dessen Gefährtin an. Waren noch mehr Katzen des DonnerClans gestorben? Oder war jemand schwer krank?

Ich sah Kristallpfote an als wäre sie der Geist von Lichtpfote, jedenfalls kam sie mir einen Augenblick lang so unwirklich vor. Kurz schüttelte ich den Kopf und brachte ein leises seufzen über die Lippen. "Federpfote ist verschwunden. Hast du sie vielleicht gesehen?", Ein kleines bisschen Hoffnung keimte in mir, und ich sprang sofort auf die Pfoten, sah Kristallpfote aufgeregt an.

Kristallpfote fühlte sich, als hätte ihr jemand einen Schlag verpasst. 'Federpfote ist verschwunden.' Wieder ein Freund, der einfach ging. Einige Momente lang hatte die junge Schülerin das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Warum gingen alle? Bisher steht noch nicht fest, dass Federpfote tatsächlich tot ist. Sie ist nur verschwunden. Es besteht noch Hoffnung, dass nichts schlimmeres passiert ist, als dass sie sich verlaufen hat., meinte eine sachliche Stimme in ihrem Kopf. Kristallpfote konnte wieder atmen. Dann begann die junge Schülerin, nachzudenken. Wann hatte sie Federpfote zuletzt gesehen? "Ich habe sie zuletzt gesehen, als Sonnenpelz und ich zur Grenze aufgebrochen sind, glaube ich. Danach nicht mehr.", miaute sie schließlich geknickt. Es gefiel ihr gar nicht, diesen - womöglich letzten - Funken Hoffnung ihres großen Bruders ersticken zu müssen. "Aber ich werde euch helfen, Federpfote zu suchen.", versicherte Kristallpfote entschlossen.

Lichterglanz bemerkte die Tränen ihres Gefährten. Vermutlich gab er sich die Schuld an diesem ganzen Dilemma. Sanft schmiegte die Kriegerin sich einmal kurz an Silberhauch, als auch schon Kristallpfote zu ihnen kam. Die Schülerin fragte, was denn passiert sei. Sie ist ziemlich aufmerksam, das muss man ihr lassen., dachte die grau Getigerte anerkennend. Silberhauch fragte Kristallpfote, ob diese Federpfote gesehen habe, aber die Schülerin musste verneinen. Dafür wollte sie unbedingt mithelfen, Lichterglanz' Ziehtochter zu finden. "Was meinst du, Silberhauch? Sollen wir sie mitnehmen?" Die Kriegerin sah ihren Gefährten fragend an. Kristallpfote war noch Schülerin und kannte das Territorium nicht - sie und Silberhauch würden aufpassen müssen, dass die orange Kätzin nicht auch verloren ging - aber ein zusätzliches Paar Ohren und eine zusätzliche Nase dürften eigentlich nicht schaden. Vor allem nicht, wenn die Katze, zu der sie gehörten, mit einem Verstand versehen war, wie Kristallpfote ihn hatte.

Noch immer verkrampfte sich alles in mir, und ich wollte nicht, dass schon wieder eine Schülerin verschwand. Irgendwie kamen dem Donnerclan im Moment ziemlich viele davon abhanden. Und nicht schon wieder eine Freundin von Kristallpfote. Langsam aber sicher würde sie doch daran zerbrechen müssen, und das wollte ich wirklich nicht. Aber auch die Orangene hatte Federpfote nicht mehr gesehen, seit ich mit ihr weg gewesen war. Ich wusste nicht was ich von der Idee halten sollte. "Eigentlich hat Farnstern doch gesagt, die Mentoren sollen mit ihren Schülern gehen und die Makierungen ernerun.", Murmelte ich. Erst dadurch war mir ja erst bewusst geworden wie lange Federpfote schon nicht mehr da war. "Aber wenn es okay ist. Drei Katzen finden Federpfote bestimmt schneller als zwei."

Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich solange nicht mehr mit meiner Schülerin trainiert hatte. Ich beschloss mit ihr zur Trainingskuhle zu gehen. ich lief zu ihr hinber und stupste sie an. : Kristallpfote hast du vieleicht Lust mit mir ein bischen deine Kampffähigkeiten auszubauen?". ich schaute sie fragend an.

Kristallpfote lächelte dankbar, als Lichterglanz und Silberhauch ihr erlaubten, bei der Suche nach Federpfote zu helfen. Es war ein gutes Gefühl, wenn man mithelfen konnte, anstatt nur tatenlos im Lager sitzen und zusehen zu müssen.
Dann kam Sonnenpelz zu ihr; schlug vor, dass sie das Kämpfen trainieren könnten. "Federpfote ist verschwunden. Ich wollte Lichterglanz und Silberhauch dabei helfen, sie zu suchen.", antwortete die Schülerin zögernd. Kampftraining klang zwar verlockend, aber Federpfote war eine von den wenigen Freunden unter den Schülern, die Kristallpfote noch hatte. Die orange Getigerte wollte keine Freundin im Sicht lassen, erst recht nicht nach dem Tod von Lichtpfote.

Um einiges glücklicher als bei seinem letzten verlassen des Lagers folgte der Flockenpfote der grauen Kätzin. Am Eingang holte er sie schließlich ein, seine langen Beine hatten diesen Vorteil schon immer gebracht. Sein Blick war in den Wald gerichtet, kalte Blattlehre Luft ströhmte ihm entgegen, das letzte mal war dieser Duft vom Geruch der fielen Katzen und ihrer Erwartung, ihrer Aufregung betäubt gewesen. Nun war alles Frisch, der Wald, die Gerüche, einfach alles. Kurz blieb der weiße Schüler stehen, blickte sich traurig um, auf diesen Weg hatte Rabenflügel den Clan verlassen.
Flockenpfote schluckte einen Klos hinunter und lief hinter Rauchschleier her, ihre Muskeln spielten unter dem kurzen Pelz.

Tbc: Sizilienblüten

Orionschimmer saß noch immer am Rand der Lichtung, die Sonnen war bereits am Rand des Horizonts und nur wenige Strahlen erreichten noch das Lager. Ein schwaches Rumpeln ließ ihren Körper erbeben und der Hunger der sie schon lange plagte meldete sich wieder zu Wort. Mit einem Seufzter erhob sich die schwarze Kriegerin und lief mit geschmeidigen Schritten zum Frischbeutehaufen. Ihr Konzentrierter Blick galt nun nur mehr den Beute Stücken, jedes einzelne Begutachtete die Kriegerin genauestens und wählte bis zu letzt eine kleine Maus aus die sie mit an den Rand nahm um sie dort zu verschpeisen. Orionschimmer legte sich auf den Bauch und legte die Maus zwischen ihre Vorderpfoten. Mit giereigen Happen verschlang sie die Maus mit Knochen, ein verherender Fehler. Als die schwarze versuchte zu Schlucken verfing sich ein Knochen in ihrem Hals, die Kriegerin versuchte zu Würgen um so den Volgen zu entkommen. Sie Zuckte, versuchte zu Schreien doch sie brachte keinen Ton von sich. Ihre Beine scharrten im gefrorenen Boden, rissen Büschel von getrockneten Gras aus. Die Zuckungen wurden schwächer, die Kriegerin röchelte und rang nach Atem, sie spürte wie sich ihre Lunge zusammenzog, es war als währe ein Stein auf ihrer Brust den sie mit ihrer Ganzen Kraft versuchte abzuwerfen der sich aber nicht rührte. Ihr Kopf begann zu schmerzen der Sauerstoff Mangel raubte ihr immer mehr Kräfte, ihr Blick starrte Blicklos in die Ferne und die Zuckungen waren so schwach geworden, dass sie sich kaum noch regte. Leicht hob sich ihre Brust nur schwach bis... nichts mehr, der Körper war ruhig, als würde er schlafen.

Ein betörender Duft, Heide und Kaninchen. Der Boden federte und Orionschimmer genoss der Wind der Durch ihr Fell fuhr, so frisch, sie fühlte sich als würde sie Fliegen können. Sie Blickte sich um, das Gebiet kam ihr schmerzhaft vertraut vor und trotzdem irgendwie Fremd. Als dann auch noch ein tiefgrauer Kater vor ihr auftauchte, mit seinem Lieblichen Lächeln und den schönen Augen konnte es nur Bleikralle sein, ihr geliebter Bruder der vor kurzer Zeit zum SteernenClan gewandert war. "Bleikralle..." Es war kaum mehr als ein Hauchen das vom Wind zu ihrem Empfänger weitergetragen wurde. Der stattliche Krieger kam auf Orionschimmer zu, langsam und mit Würde. Erst als er vor seiner Schwester stand erkannte diese den Sternenstaub in seinem Fell. "Meine kleine Orionschimmer..." Trauer schwang in seiner Stimme mit und sanft berührte er ihr Ohr mit seiner Nase. Orionschimmer wurde bewusst, dass sie nicht mehr im Lager war, keine Katzen außer ihrem Bruder war anwesend und er gehörte zum SternenClan. "Sag mir eins Bleikralle, bin ich..." Sie konnte den Satz nicht zu Ende bringen aber ihr Bruder verstand, er nickte und miaute sanft "Ich bin gekommen um dich in den SternenClan zu geleiten." Orionschimmer nickte, versuchte zu Verstehen und blickte ihm dann Glücklich ins Gesicht. "Ich bin bereit, bereit zu dir und unsere Familie zurück zu kehren, bin bereit über unsere Freunde zu wachen." Mit diesen Worten drehte sich der Graue Kater um und lief in den Himmel empor, Orionschimmer folgte ihm und wurde von ihren verstorbenen Kameraden willkommen geheißen.

Müde fuhr ich meinem Bruder über den Kopf. "Auch wenn wir heute das mit dem Territorium nicht geschafft haben, morgen schauen wir es uns zusammen an, ja?", gurrte ich ungewöhnlich zahm und gähnte. "Ich bin völlig fertig. Kommst du mit oder nicht?" Ich schlug den Weg zum Schülerbau ein und rollte mich in dem gemeinsamen Nest ein, nur um sehr schnell den Weg ins Traumreich zu finden.

Ich zuckte kurz zusammen, als Splitterpfote mir mit der Zunge über den Kopf fuhr und dann Richtung Schülerbau verschwand. Gerade wollte ich ihr folgen, als ich ein Husten auf der Lichtung hörte, was nicht so gut klang. "Komme gleich!", rief ich meiner Schwester nach, ehe ich dem Geräusch folgte. Je weiter ich lief, desto leiser wurde das Husten, bis ich nur noch ein Röcheln hörte. Dann erstarb es völlig. Meine Schritte beschleunigten sich, bis ich den Körper von Orionschimmer erkannte, der nun schlaff auf dem Boden lag. Entgeistert starrte ich meine Mentorin an und preschte sofort zu ihr. Orionschimmer! Nein!!", schrie ich entsetzt und versuchte, die schwarze Kätzin zu wecken. Doch es wahr wohl zu spät. Kraftlos sank ich neben meiner Mentorin auf den Boden und schloss die Augen. Noch eine wichtige Katze in meinem Leben, die ich verloren hatte.

Lichterglanz nickte zustimmend. Ja, drei Katzen könnten im Ernstfall tatsächlich mehr ausrichten als zwei - selbst wenn die dritte Katze eine junge Schülerin war. Dann kam Sonnenpelz, die Mentorin von Kristallpfote auf diese zu. "Sonnenpelz, du kannst gerne mitkommen, wenn du möchtest. In jedem Fall sollten wir uns beeilen, es wird schon dunkel und wir haben Blattfall.", mischte die Kriegerin sich ein. Ohne es wirklich bemerkt zu haben, war die Nacht schon herein gebrochen. Noch größere Sorgen machte sie sich um Federpfote, denn für eine junge Schülerin war es nicht die beste Zeit, alleine außerhalb des Lagers zu übernachten. "Silberhauch, führ uns bitte zu der Stelle, wo du Federpfote zuletzt gesehen hast. Von dort aus sollten wir anfangen, sie zu suchen.", miaute die Graue an ihren Gefährten gewandt. Dabei gab Lichterglanz sich Mühe, möglichst ruhig zu wirken. Es würde nichts bringen, wie ein aufgescheuchter Vogel kopflos mal hierhin und mal dorthin zu rennen.

Wir mussten uns wirklich beeeilen, denn im dunklen würden wir wirklich niemanden so leicht finden. Auch nicht Federpfote. Ich hatte aufgehört hin und her zu laufen, und mich eingermaßen wieder ein bekommen. "Gut, so sehen wir auf jeden fall mehr. Kommt mit!", Ich beeilte mich, schaffte sogar niemanden mehr um zu laufen, und verschwand aus dem Lager. Hoffentlich würden die 3 mich trotzdem noch sehen!

--------> Schatten Im Unterholz.