FlussClan-Lager

'Stimmt.' Er ließ seinen Blick senken, 'Was wehre, wenn ich sterben würde. Würde mich überhaupt Jemand vermissen?' Doch der Beweis folgte sogleich. Erschrocken riss Borkenpfote seine Augen auf und drehte seinen Kopf langsam zu Hibiskuspfote. Weinte sie? Wegen ihm? Der Getigerte hatte das Gefühl, das sich das Eis erneut zurückzog. Sein Herz zerriss in dem Moment in millionen von Teilen. War es schon immer so schmerzhaft gewesen, sie weinen zu sehen? Das Schluchzen, welches immer unkontrollierter wurde, ließ ihn seine Sinne vollkommen verlieren. Schmerzhaft verzog er sein Gesicht, kämpfte innerlich nocht mit sich selber. "Wenn ich sterbe..." Fing er an und kniff seine Augen zusammen. Er 'schmiss' sich förmlich an seine Schwester. Seine Pfote drückte er gegen ihren Hinterkopf, presste ihre Nase fest in sein Brustfell. Die andere Pfote plazierte er auf der Ihrigen. Er legte seine Ohren an und vergrub seine Nase in ihrem langen, weichen Pelz, "...Wer würde dann auch meine kleine, dumme Schwester acht geben!?" Fragte er laut und drückte etwas fester zu. Sein Brustfell, tränennass, sog ihre gesammte Traurigkeit auf. "Es gibt keinen, der meine Schwester beschützt, wenn ich gehen würde! Das ist doch das einzige, was ich mir wünsche!, Verdammt!" Laut schnaufte er, "Ich will dich doch nur vor Gefahren beschützen... Streunern, Füchsen, dem Dachs... Ich will doch nur, das dir niemand weh tut... Das dich niemand zum weinen bringt...Doch..." Eine einzige Träne tropfte auf ihren Kopf, "Schlussendlich war es doch ich, der dich immer wieder zum weinen brachte!!"

Ich hörte kaum, wie Borkenpfote die Worte wiederholte. 'Wenn ich sterben würde..' wiederholte ich erneut in Gedanken und unterdrückte ein Schaudern. Diese Worte wollte ich gar nicht aussprechen, nicht einmal daran denken. Es zerriss mir innerlich das Herz, obwohl mein Bruder noch quicklebendig vor mir stand.
Doch als er sich dann regelrecht an mich schmiss, quiekte ich erschrocken auf und erstickte fast an einem Schluchzer, der mich im selben Moment geschüttelt hatte. Doch zurückweichen konnte ich nicht mehr. Ich spürte seine Pfote an meinem Hinterkopf, während sich seine andere auf meine Pfoten legte. Eng an seine Brust gedrückt stand ich nun da und schluchzte erneut los. Doch nun nicht mehr nur aus Trauer. Sondern aus Freude. Wie lange waren wir uns schon nicht mehr so nahe gewesen? Eng schmiegte ich mich an Borkenpfote und sog seinen vertrauten Duft ein. Er war zwar vermischt mit dem Gestank nach Blut, doch er roch noch immer wie mein Bruder. Unterdrückt schluchzte ich, während ich seinen Worten lauschte und mir das Herz fast aus der Brust sprang. Er hatte mich nur beschützen wollen, vor allem einfach. Und ich hatte mich mit Absicht mit Windpfote angefreundet, der in seinen Augen eine Gefahr für mich darstellte. Es war dumm von ihm, so zu denken, aber ich verstand seine Grundgedanken. Und es rührte mich zutiefst, dass er noch immer der Beschützer für mich sein wollte. "Oh Borkenpfote, wieso konntest du das nicht einfach früher sagen?! Ich hatte immer gedacht, du würdest die Streuner und das alles grundlos hassen! Wie...hätte ich je ahnen können, dass das alles nur wegen...mir so ist?" Ich hob den Kopf etwas, als ich spürte, dass eine einzelne nasse Träne in mein Fell gefallen war. Noch nie hatte ich Borkenpfote weinen sehen, weshalb es mich umso mehr schockierte, dass nun ich, gerade ich, seine Schwester, ihn zum weinen brachte. "Du bist nicht schuld an meinen Tränen. Ich...ich brauch dich einfach, Bruderherz", murmelte ich mit erstickter Stimme und schmiegte mich noch enger an sein warmes, kurzes Fell.

"I-Ich..." Leise schluchzte er und ließ Hibiskuspfote los. Er entfernte sich einen Schritt und sah ihr tief in die Augen. Ein schiefes Lächeln zierte seine Lippen, wobei seine Augen tränten. "Tut mir leid, Schwesterherz." Murmelte er, versuchte seine Tränen davon zu blinzeln. Richtig gelingen wollte es ihm nicht. Borkenpfote schnellte Vor und presste seine Nase fest an die Stirn seiner Schwester. Wann hatte er das letzte Mal so nahe bei seiner Schwester stehen können, ohne Gedanken an Gefahren oder Hass zu verschwenden? 'Irgendwann...' Tief sog er ihren Duft ein, 'Werde ich dir alles erzählen können, Hibiskuspfote!' "Ich konnte es nicht." Beendete er seinen ersten Satz und schluckte einen festen Klos hinunter, welcher sich im Hals aufhengte. "Ich brauche dich auch, Schwester. Deswegen will ich dich beschützen!" Doch er hatte sie verletzt, sich von ihr distanziert. Oder war es besser gewesen, sich von ihr zu distanzieren? Warum verschwendete er nun Gedanken daran? "Es gibt soviel, worüber ich mit dir reden will..." Monde waren es nun her, oder? Es kamen ihm vor wie Blattwechsel. "Meine Hibiskuspfote..." Wisperte er.

Krähenjunges blickte der goldenen Kätzin mit schmalen Augen nach. Naive Halbkatze, knurrte er verächtlich. Ließ sie sich wirklich so leicht abwimmeln? Er hatte es doch immer gewusst. Aus dieser jungen, unerfahrenen HalbClan Kriegerin konnteeinfach keine Anführerin werden. Bei solchen Wunden.. er blickte kühl auf sich herab, ließ die raue Zunge über die Spuren des 'Krallenregens' gleiten, schmeckte vertrocknetes Blut, und spürte den scharfen Schmerz. Verdammt! Vor seinen Augen sah er das Bild Borkenpfotes. Wie der Zorn in seinem giftigen Blick gelodert hatte.. Sein Zorn, oder doch eher Hallows? Wie Krallen auf ihn niederprasselten.. Jeden Herzschlag, ohne Gnade. Schmerzhaft. Seine Zähne schlugen sich in den halben Fisch, die Krallen hingegen in die Erde. Er war nicht zu unterschätzen. Hallow. Doch erwieß nicht dieß in gerade als nützlich? ..
Krähenjunges stahlblaue Augen blickten kühl auf, als Borkenpfotes Stimme ihn aus den Gedanken riss. "Tu dir keinen Zwang an.", ertönte seine monotone Stimme, doch wand er den Blick für keine Sekunde von dem getigerten ab. Er konnte es nicht verstehen. Was nützte ihm diese.. einfältige Kätzin? Was bedeutete sie ihm? Weshalb?
Das Gesicht des Tigerkaters verzog sich, jeden Pfotenschritt, welchen er Hibiskuspfote näher kam. Kräehnjunges Augen wurden schmäler. Die Worte, welche sie miteinander wechselnten.. Tod.. Beschützen.. Liebe.. das alles kam ihm so nichtig, so absurd vor. Und plötzlich tat er es. Der schwarze Kater blickte ungläubig in Richtung der beiden braunen Katzen, welche wie ein Fellklumpen ineinander verstrickt waren. Borkenpfote.. weinte? Tatsächlich. Auch seitens der braunen war ein leises Schluchzen zu hören.
"Ich will doch nur, das dir niemand weh tut... Das dich niemand zum weinen bringt...Doch... Schlussendlich war es doch ich, der dich immer wieder zum weinen brachte!!"
Die langen, dolchartigen Krallen verankerten sich nur noch tiefer in die Erde. Geschwister, Zuneigung, Liebe.. das alles.. ist bloß ein Hinderniss. Ein Hinderniss, Vernichtend.
Er konnte nicht glauben, das gerade Borkenpfote.. Hallow.. das Erbarmungslose so etwas zulassen konnte. Ich kann es nicht verstehen. Kann es nicht.. das blasse Bild Goldblütes flackerte vor seinem Blickfeld. Die goldene Kätzin schüttelte den Kopf, lächelnd. Wie sehr hatte er dieses Bild gehasst. Damals.. er verfluchte die Tage, an welchem ihre Milch seine Existenz gewesen war. Liebe.. Nichtig!
Pochen. Wieder dieses.. undefinierbare Pochen. Ein plötzlicher, wie auf leisen Pfoten immer näher, immer stärker werdender Schmerz loderte in seinem Kopf. Was ist das, zum Teufel?! Er blickte zu Goldblüte. Ihre freundliche, liebevollte Miene war verschwunden. Die blauen Augen der Kätzin waren weit aufgerissen, als ihre schämenhafte Gestalt kam einen Pfotenschritt näher. "Krähenjunges.. du darfst nicht den Pfad des bösen wählen!" Was.. redest du da?! Sein Gesicht verzerrte sich. Der Schmerz..
"Du darfst es nicht. Das Böse.. Unterschätze niemals-"
Krallen ließen ihre liebliche Stimme verstummen. Krähenjunges rechte Pfote war erhoben, Herz schien sich zu verkrampfen. Plötzlich, wie ein gleisender Blitz durchzuckte es ihn. Sein Herz raste, als würde er durch einen niemals endenden Waldpfad pirschen. Etwas feuchtes rann seine Stirn herab. Schweiß.. Goldblüte war verschwunden, ebenso, wie das Pochen in seinem Kopf verschwamm.. Verrwundert musste er bemerken, das er förmlich nach Atem rang. Ein Tagtraum? So plötzlich? .. Sein Blick zischte in die entgegengesetzte Richtung. Borkenpfote.. noch immer ruhten seine Pfoten auf seiner Schwester. Aber dieses Pochen..
"Schwesterherz.."
Er ließ sich zu Boden gleiten.
"Meine Hibiskuspfote."
Dieser Schmerz..

Ich hob den Kopf, als Borkenpfote sich von mir löste und mir tief in die Augen sah. Ebenso intensiv erwiderte ich seinen Blick und war einfach nur glücklich, ihm wieder in die Augen sehen zu können. Wie lang hatte ich das wohl schon nicht mehr getan? Doch es schmerzte es mich trotzdem zu sehen, dass er die Tränen wegblinzeln musste. Mein Bruder durfte nicht weinen, er war der Starke von uns, der, den nichts erschüttern konnte, der mich...beschützen wollte! Das passte gar nicht zu Borkenpfote. Ich hob den Kopf etwas, während er seine Nase an meine Stirn drückte und ein leises, zögerliches Schnurren entrann meiner Kehle. "Ich vergebe dir, Bruderherz", murmelte ich und setzte nun meinerseits meine Pfote auf seine. Nebenbei bemerkte ich, dass sie viel größer war als meine. Anscheinend würde ich immer im wahrsten Sinne des Wortes seine kleine Schwester sein.
Doch von solchen Kleinigkeiten ließ ich mich nicht ablenken. Entschlossen schob ich solche sinnlosen Gedanken beiseite und konzentrierte mich nur auf Borkenpfote. "Aber versprich mir, dass du ab sofort mit mir redest. Ich...ich will dich verstehen können. Ich bin schließlich deine Schwester. Und egal was du tust, ich werde dich immer lieb haben. Wir...gehören doch zusammen, Borkenpfote", bat ich ihn leise und schloss die Augen. Ich wollte ihm doch einfach nur helfen. Und ich wollte wieder seine Hibiskuspfote sein.

'Kannst du mich auch lieben, wenn du erfährst, das ich Silberlicht das Leben nahm? Kannst du mich lieben, wenn du erfährst, das ich Feder das Leben nahm? Kannst du mich lieben, wenn du erfährst, das ich mich mit einer SchattenClan Kätzin treffe? Kannst du mich lieben, wenn du erfährst, das ich Plände schmiede, Streuner und HalbClan Katzen zu vernichten? Kannst du mich lieben, wenn du erfährst, das ich mich in Hollow verliere?' Diese Fragen wollte er Hibiskuspfote an den Kopf werfen, doch konnte er es einfach nicht. Er wusste, das er ihr vertrauen musste -,nein,- konnte! Doch warum fiel es ihm so schwer, ihr die Wahrheit zu sagen? Was wehre, würde er der Bösheit nachgeben und sie später ebenfalls töten? Obwohl er sie doch beschützen will! Verdammt! Schmerzhaft wurde Borkenpfote bewusst, was für eine Gefahr er Hibiskuspfote gegenüber dastellte. Langsam ließ er seinen Blick sinken, "Versprechen?"
Ein großes Wort. Ein Wort, welches nicht für die Lippen von Borkenpfote bestimmt waren. "Ich..." Hart schluckte er und ein bitteres Lächeln zierte seine Lippen, "Verspreche es, wenn ich berreit bin, alles zu offenbaren." Erneut ein einziges Rätsel, welches er von sich gab. Aber versprechen konnte er es einfach nicht. Er würde sein Versprechen nicht halten, es in der ersten Sekunde brechen. "Bitte, vertrau mir einfach." Bat er sie und sah ihr erneut in die Augen. Ein wenig verengte er seine Augen, hatte erdoch soviel im Hinterkopf.
Hibiskuspfote, seine kleine Schwester, welche er so liebte, das er töten würde. Er würde alle Streuner in dem Wald vernichten, alle HalbClan Katzen und sie somit schützen! Er würde sich in Blut tränken, um ihr eine gute Zukunft zu berreiten! Versprochen! - Das Ziel.
Krähenjunges, sein kleiner Kollege. Der Kater, welcher den gleichen Hass fühlte, wie er selber. Der Streuner, Hauskätzchen und HalbClan Katzen verachtete, und sie mit ihm töten will! Er wird Krähenjungs zur Seite stehen, und alles vernichten, was sie störte! Versprochen! - Der Drang.
Funkenpfote, seine Freundin aus dem ihm fremden Clan. Eine Katze, welche sein Herz in Sekunden eroberte. Die Katze, welche ihn zurückholte, Hollow in die hinterste Ecke seines Kopfes verbannte. Die Katze, welche ihn besänftigte und ihm seine Morde verzieh, die ihn verstand und ihm die Pfote reichte. Er würde sie stolz machen, sie beeindrucken, sie lieben! Versprochen! - Das Herz.
Diese ganzen Tatsachen schlugen aufeinander ein. Sie waren verschieden, brachten ihn ins schwanken. Gleichzeitig gaben sie ihm halt, ließen ihn aber auch stürzen. Warum war das so? Das Ziel, der Drang, das Herz? Warum konnte er nicht alles auf ein Mal besitzen? Warum konnte er nicht alle glücklich sehen?

So sehr sie sich auch aus dem Ganzen heraushalten wollte, doch als Krähenjunges, der schwarze Kater, zu Boden ging, war sie mit zwei Sprüngen bei ihm. Ihr Instinkt befahl ihr nichts anderes, als schnell seine Atmung zu prüfen und dann sogleich nach Spatzenfeder zu rufen, die sie vorhin mit Goldstern auf der Lichtung stehend gesehen hatte. Beunruhigt registrierte die Silberne den schlechten Zustand des Jungen. Was hatte er bloß?

Hörbar nach Luft schnappend, blickte der Kater auf.. und blickte direkt in die grauen Augen Perlenpfotes."Was.. willst du?", presste er, im Versuch sich zu beruhigen, hervor. Langsam versuchte er sich auf die Pfoten zu stemmen, schaffte es auch mehr oder weniger. Das leichte Beben seiner Flanken jedoch, konnte er nicht verhindern. Er hatte zwar wirklich kleine Ahnung was dieser 'Traum', gefolgt von diesem verdammten Pochen zu bedeuten hatte, wollte aber nicht wie ein mitleiderregendes, kleines Kitten wirken, welches fremde Hilfe benötigte. Er war bereits im Schüleralter, verdammt! Kühl wand er den Kopf von der grauen ab, und richtete den Blick in die Ferne. Mit scharfem Unterton in der gewohnt monotonen Stimme, erklärte er; "Lass mich in Ruhe. Ich brauche keine Hilfe, in Ordnung?"

Perlenjunges schnurrte amüsiert. Die Kratzbürsten waren ihr die Liebsten. "Was auch immer du dir oder mir damit beweisen willst...", murmelte sie sanft und leise. "... es bringt nichts. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Sogar die dummen Kätzchen aus der Kinderstube würden das. Dein Clan ist nicht dein Gegner, sondern dein Freund und Schwäche ist keine Schande. Unterschätze niemals die Freundschaft und Liebe, die du hier finden wirst..."

Krähenjunges Augen wurden schmal. Wütend presste er die Zähne aneinander.
Was weist du schon? Schwäche ist die größte Schande, Schwäche ist dein Feind.. Niemand, Niemand darf dich als schwache Katze ansehen. Sie werden dich verletzen.. verletzen. Ich bin nicht schwach. Ich brauchte so etwas nicht.. Liebe, Freundschaft. Was soll das nützen? Es verweichlicht dich. Es macht dich schwächer! Pochen. Es fängt wieder an.. diese Schmerzen. Er sengte die Krallen in die Erde. Schleichend, jedoch stetig ansteigend. Pulsierender Schmerz. "Argh.." Krähenjunges riss die Krallen aus der Erde und wand sich nun vollständig um. "Verschone mich mit deinem Gesülze, Perlenpfote." Schleppend, entfernte er sich von der grauen Schülerin. Seine Pfoten trugen ihn in die Kinderstube. Der Anblick des "Kittenhauses' ließ die Schmerzen, nur noch weiter ansteigen. Zorn brannte sich, wie Gift, seine Kehle hinauf. Noch immer musste er sich seinen Schlafplatz mit diesen Säuglingen teilen. Noch immer dieses verdammte -junges hinter seinem Namen tragen. Knurrend ließ er sich in sein Nest fallen.
Goldstern..

Traurig schüttelte Perlenpfote den Kopf. So eine Schade. Wie konnte man in dem Alter nur schon so verbittert sein? Nachdem der Kater in der Kinderstube verschwunden war, schritt sie auf leisen Pfoten hinterher und ließ sich neben dem Eingang nieder. Bis Spatzenfeder kommen würde, wäre es besser, wenn man auf Krähenjunges Acht gab...

Nachdenklich sah ich Borkenpfote an, während ich bemerkte, dass er wieder innerlich mit sich kämpfte. Ich sah es regelrecht in seinen Augen, wie er sich verfluchte. Und wie er alleine mit dem Wort 'versprechen' kämpfte. Verlangte ich da etwa zu viel von ihm? Aber sollten Geschwister sich nicht alles erzählen können? Vertraute er mir nicht mehr? Hatte er Geheimnisse vor mir? All diese Fragen schwirrten mir durch den Kopf, während mein Schwanz unruhig hin und her zuckte und ich auf seine Antwort wartete. Doch als Borkenpfote dann endlich antwortete, wurden meine Fragen nur noch mehr. Wenn er bereit ist, es zu offenbaren? Er hat also wirklich Geheimnisse, die er nicht einmal mir anvertrauen will?, fragte ich mich erschrocken und überlegte bereits, ihn danach zu fragen, verwarf den Gedanken jedoch schnell wieder. Nein, ich muss ihm vertrauen, dass er wusste, was er tat. Und darum ging es hier auch. Vertrauen.
Ich senkte den Blick leicht, als Borkenpfote mich fast schon bittend ansah und knetete den Boden unter mir nervös. Konnte ich ihm wirklich blind vertrauen? War ich wirklich schon wieder so weit, nachdem er mich so lange links liegen gelassen hatte? Ja, ich vertraue ihm. beantwortete ich mir selbst meine Frage und hob den Blick wieder leicht, um meinen Bruder mit glasigen Augen anzusehen. "Gut, ich vertraue dir. Aber bitte...sei wieder mein Bruder, der auch mal Zeit mit mir verbringt, murmelte ich mit erstickter Stimme und bemerkte fast schon gereizt, dass mir erneut Tränen in die Augen stiegen. Hatte ich etwa alle Tränen meiner Familie in mir gehortet? Und musste ich sie alle weinen?

Er machte sich für diesen Moment keine weiteren Gedanken über Funkenpfote und Krähenjunges, sondern widmete sich nur seiner Schwester, "Das verspreche ich dir." Murmelte er und presste sich ein letztes Mal eng an seine kleine Schwester. "Sobald wir Krieger sind, unternehmen wir etwas zusammen! Heute halten wir die Nachtwache und Morgen gehen wir zusammen jagen!" 'Und Morgen sehe ich Funkenpfote wieder!' Wurde ihm erfreut klar Natürlich freute er sich auf das Treffen mit seiner besten Freundin! Schließlich konnte er ihr Alles erzählen, was heute Vorgefallen war. Nun -, Vielleicht sollte er das mit Krähenjunges doch lieber weglassen. "Ich danke dir, das du mir verzeihst!" Fügte er noch flüchtig hinzu und lächelte auf seine Schwester hinab.

Tigerherz lag im Lager und putzte sich. Er sah sich um, wo war Fuchsfeder? Der Krieger vermisste seine Gefährtin auch wenn er seit dem Streit am Donnerweg nichts mehr mit ihr zu tuen gehabt hatte. Er fand es nicht schlimm das sie schon vorher einen Gefährten gehabt hatte oder das er im DonnerClan gewesen war. Nein, er fand es schlimm das sie eine Sohn hatten den sie vor ihnen geheimgehalten hatte und auch dr Sohn selber hatte nichts davon gewusst und dan wollte Fuchsfeder ihm noch nicht einmal die Wahrheit sagen, nein. Ihrer Meinung nach hätte er das alles nie erfahren müssen oder sollen. Er schüttelte den Kopf und fragte sich wo sein Schüler Windpfote im Moment war, er hätte jetzt mit ihm trainieren wollen wusste aber nicht wo er war. Nachdem er wieder ins Lager gegangen war. Noch so eien Sache bei der ich grandios versagt habe und die ich vernachlässigt habe für eine Kätzin der ich eh egal bin.

Aschenpfote saß neben dem Schülerbau und sah hinüber zu ihrer Mentorin, würde sie mit ihr trainieren oder würde sie lieber reden. Wahrscheinlich wollte sie eher mit ihrer Schwester und Frostblüte reden. Die Schülerin seufzte dann sah sie sich weiter um, im Lager waren noch Krähenjunges und Perlenpfote, vielleicht kann ich ja mit ihnen reden? Als Krähenjunges in die Kinderstube ging und Perlenpfote sich neben den Eingang setzte lief sie zu Perlenpfote und fragte:"Was machst du da?" Aschenpfote setzte sich hin und hoffte das die andere Schülerin sie nicht gleich wegjagen würde.

Ich schloss die Augen, als Borkenpfote mir wenigstens dieses eine Versprechen gab. Mehr konnte ich mir im Moment wohl nicht erhoffen. Ich musste Geduld haben, dessen war ich mir sicher. Irgendwann würde er mir wieder alles erzählen, was ihn beschäftigte, ich musste ihm nur Zeit geben. Und dazu war ich bereit. Leise schnurrte ich wieder und genoss einfach den Moment, so bei Borkenpfote stehen zu können, ihm endlich wieder so nah sein zu können. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich allein seinen Geruch vermisst hatte. "Ich wäre eine miserable Schwester, wenn ich dir nicht verzeichen könnte", erwiderte ich und hob den Kopf, um Borkenpfote wieder direkt ansehen zu können. "Ich danke dir, dass du noch immer mein Bruder sein willst", setzte ich noch hinzu und lächelte leicht.

Die Silberne lächelte Aschenpfote freundlich an. Sie fand es nett sich mit dem Kätzchen zu unterhalten, allerdings stand es ihr nicht zu über Krähenjunges zu reden, da dieser in dieser Hinsicht sowieso sehr empfindlich war. "Nichts Besonderes", gab sie so zurück. "Wartest du auch auf dein Training? Weißt du schon, was du heute machen wirst?"

"Warum dankst du mir? Ich bin der, der zu danken hat!" Gab er zu verstehen und ließ ein lockeres Lachen über seine ippen gleiten. "Vielleicht..." Hauchte er hervor und drehte sich um. Erneut glitten seine Gedanken ab, zu Funkenpfote. War dies nicht eine Sache, die er Ihr beichten konnte? Nur, das er sich oft mit Funkenpfote traf? Er seufzte. Sicher, es war eine Möglichkeit. Es würde ihn um millionen von Steinen erleichtern, "Weißt du... Eine Sache kann ich dir nun schon beichten." Verlegen legte er seine Ohren an und wich dem Blick der Kätzin, so gut es eben ging, aus.
"Bei einem Ausflug Außerhalb des Lagers... Habe ich durch Zufall eine SchattenClan Katze kennen gelernt... Ihr Name ist Funkenpfote... Ich treffe mich nun mit Ihr. Sie ist eine gute Freundin... Das wollte ich ungern vor dir geheim halten!" Als ob er eine Treppe hinunter rasen würde, schossen die Wörter aus dem Mund des Katers hervor. Ohne Atempause, geschweige um einen Punkt zu setzen. Erleichtert seufzte er auf, als die Worte fast schon panisch, hervorbrachte.
Was würde sie sagen? Würde sie ihn verpetzen? Aber sollte sie das tun, könnte das auch Funkenpfote in Schwierigkeiten bringen. Hätte er es sein lassen sollen? Hatte er ihr doch zuviel vertraut? 'Nein.' Gab er sich selbst einen Einlauf und funkelte seine Schwester nun entschlossen entgegen. Er hatte das Richtige getan. Ihr Vertrauen entgegen gebracht, und ein Ding gebeichtet! Das musste reichen, um ihr zu zeigen, wie ernst es ihm eigentlich war.

Etwas verwundert sah ich Borkenpfote an, als er sich wieder abwandte und seine Gedanken wohl abschweiften. Unterdrückt seufzte ich. Allmählich verstand ich ihn wieder weniger. Wieso verbarg er so viel von mir? War es denn so schlimm? Vertraute er mir so wenig? Doch ich wusste, dass diese Fragen wohl erst einmal unbeantwortet bleiben würden. Auch ich senkte nun den Blick und sah auf einen Stein, der neben meinen Pfoten lag.
Erst, als Borkenpfote wieder zu sprechen begann, hob ich den Kopf und spitzte die Ohren. Das, was er mir erzählte, verschlug mir erstmal die Sprache. Er traf sich mit einer SchattenClan-Kätzin. Hat er sich verliebt? Wie ein Blitz zuckte diese Frage durch meinen Kopf. Und ich spürte schon fast ein Fünkchen Eifersucht in mir aufkeimen. Offensichtlich vertraute er dieser Funkenpfote mehr als mir, sonst würde er sich nicht mit ihr treffen. Dennoch lächelte ich Borkenpfote an und zuckte mit dem Schwanz. "Schön, dass du eine Freundin gefunden hast. Ich kenne sie zwar nicht, aber du wirst sicher deinen Grund haben, warum du dich mit ihr triffst", erwiderte ich und senkte den Blick wieder etwas. "Danke, dass du es mir erzählt hast", setzte ich noch hinzu. Auch, wenn ich nicht verstehe, was sie hat und ich nicht. setzte ich in Gedanken hinzu.

Out: Sry, wenn das jetzt dumm klingt aber Asche war 2 Monde alt als sie sich dem Clan anschloß ist also sogar älter als Perlenpfote.
Aschenpfote sah Perlenpfote verwirrt an als sie ihr auswich, scheinbar wollte sie nicht über das Junge reden. Freundlich antwortete sie:"Ja, ich warte aber was wir machen werden weiß ich nicht. Ich denke Mal du wartest auch auf deine Mentorin." Sie zeigte mit dem Schweif in Richtung Wüstenblume.

Out: Ich versteh leider nicht, was du mir mit dieser Information sagen willst, aber okay xD

In:
"Japp", bestätigte die Silberne lapidar. "Scheinbar wird es heute richtig anstrengend!" Begeistert verzog sie das Gesicht zu einem Grinsen. Wenn sie am Abend vor Erschöpfung fast im stehen einschlafen würde, wäre das ein gutes Zeichen für einen gelungenen Tag. Nicht?

Natürlich sah Borkenpfote den verbitterten, doch auch verletzten Ausdruck seiner Schwester. Leicht spielte sie es über mit Worten und Mimiken. Doch ihre Augen konnte sie nicht verdecken. Leise seufzte Borkenpfote, "Danke, das du mich verstehst. Aber... Du musst keine Dinge sagen, solltest du es nicht so meinen!" Gab er zu und lächelte seine Schwester für einen Moment an. Danach drehte er sich um. Er wollte nun schlafen, seiner Kriegerernennung entgegen sehnen. "Ich lege mich ein wenig hin, wenn du möchtest, kannst du auch kommen. Aber ich denke, du möchtest dir nun die Beute mit Perlenpfote teilen?" Fast schon liebevoll sah er seie Schwester an und setzte seinen Weg zum Schülerbau fort. Natürlich hatte er Krähenjunges nicht vergessen, doch dieser schien nicht mehr auf der Lichtung zu sein. Hatte er diese Szene vielleicht mit angesehen, und hielt nichtz mehr viel von Borkenpfote? Er legte sich im Schülerbau nieder, werend er seinen Gedanken weiter nachhing. Langsam schloss er seine Augen, bevor er vollkommen in den Schlaf abdriftete.

Ich zuckte unwillkürlich zusammen, als Borkenpfote anscheinend erkannte, dass es nicht ganz der Wahrheit entsprach, was ich da sagte. Er kannte mich eben doch zu gut. Unterdrückt fluchte ich und seufzte leise. Unruhig knetete ich den Boden mit den Pfoten und sah Borkenpfote nur stumm an. Ich konnte ihm schließlich nicht verbieten, sich weiter mit Funkenpfote zu treffen, wenn sie ihm ja anscheinend so wichtig war. Deshalb sagte ich lieber nichts, sondern sah ihn nur an.
Als er sich dann abwandte und erklärte, dass er sich hinlegen würde, senkte ich den Blick und überlegte kurz. "Ich...komme später vielleicht vorbei. Ich...bleib erstmal bei Perlenpfote, ja", erwiderte ich und sah meinem Bruder dann mit glasigem Blick nach. Irgendetwas trübte die Freude darüber, dass wir uns wieder vertragen hatte. Wahrscheinlich immer noch die Eifersucht wegen Funkenpfote. Doch das konnte ich jetzt nicht ändern.
Aber als ich mich nach Perlenpfote umsah, bemerkte ich, dass auch sie bereits neue Gesellschaft hatte. Seufzend wandte ich mich ab und nahm meine Wasserratte ins Maul, ehe ich mich zu einem schattigen Plätzchen etwas abseits verzog.

<--- Wassermühle

Am Boden zerstörrt kehrte Rosenstolz zurück ins Lager.
Honigjunges baumelte leblos in ihrem Maul. Schon so oft hatte sie sich zurück halten müssen, um den kleinen Körper nicht zu zerbeißen aus der Wut auf den Sternenclan.
Sternenclan...Sie verlor langsam den glauben daran, dass er noch da war.
Doch das Ehlend nahm kein Ende...
Geschockt ließ Rosenstolz Honigjunges fallen, als sie Echojunges sah. Tod.
Nicht auch noch sie! schrie sie in Gedanken. Ihr kamen Tränen über Tränen.
,,NEEIIIN!" schrie sie laut und hob Honigjunges wieder auf. Mit schnellen Schritten ging sie zu Echojunges und legte sich ebenfalls schützend um sie.
Sie weinte, manchmal schreite sie...alles war im Lager zu hören... sie fühlte alles zugleich. Hass, Einsamkeit, Traurigkeit ... nur eines nicht...Freude.
Immernoch zerstörrt saß sie da und sah mit leerem Blick auf die beiden Toten Jungen.
,,Fa-Fa-Farnjunges...E-echojunges...Hon-honigjunges..." 3 Mitglieder ihrer Familie waren gestorben.

Ich kauerte noch bei Echojunges, dann sah ich auf, als eine Katze das LAger betrat. Es war die Königin Rosenstolz, die Mutter von Sommerjunges, Gewitterjunges, Wirbeljunges, Farnjunges, Honigjunges und Echojunges. Sie trug ein kleines Fellbündel im Maul... Entsetzt erkannte ich, dass es eines ihrer Jungen war. Es bewegte sich nicht. ich machte Platz, als Rosenstolz sich neben Echojunges niederließ. Ich trat zurück. Farnjunges war von einem Falken geraubt worden, Echojunges war tot zusammengesunken udn wie es aussah, war auch Honigjunges ertrunken.. Eine Unglücksfamilie. Ich wandte mich um, trabte zu meiner Nichte Goldstern. Goldstern! sagte ich verzweifelt. Echojunges und Honigjunges sind tot. Ich wandte den Blick zu Boden.