Schrottplatz

Ich beobachtete die Katzen.
Hatte Buntauge so schnell neue Freunde gefunden?
Ace's Bild wanderte vor meinem inneren Auge hin und her und schrie:
"Es ist deine Schuld! Ganz allein deine Schuld!"
Ein entsetztes Keuchen drang aus meiner Kehle. "Nein!", flüsterte ich heiser.
Meine Ohren zuckten nervös und ich hoffte das Habicht es nicht gehöhrt hatte.
Warten. Scheinbar unendliches Warten.

Ich kniff die Augen wütend zusammen. "Ja, das war mir schon klar." Man musste mich ja nicht gleich zum Narren halten. An Raven vorbei blickte ich auf einen Haufen anderer Katzen, allesamt anscheinend Streuner, die in alle möglichen Gespräche verwickelt schienen. Unruhig erhob ich mich wieder aus dem Schnee und streifte mir ein paar Flocken von der Flanke, wo sie haften geblieben sind. Sind die zwei hier langsam fertig, oder wollen die hier tuscheln, bis ich erfriere? Vielleicht sollte ich einfach an ihnen vorbei gehen. Wenn ich glück hatte, würden sie mich auch nicht angreifen... Aber so verzweifelt war ich dann doch nicht, fünf Minuten würde ich bestimmt warten können.

Ich sah Raven an. Doch auf die Frage was die Zukunft bringen könnte wusste ich keine Antwort. Also schaute ich einfach wieder weg. Doch dann sah ich Raven wieder an wie er etwas heiser 'nein' sagte. Meine Augen schauten ihn an. Doch als dann noch Lew aus stand stellte sich mein Fell wieder auf. Doch diesmal kam kein Knurren aus meiner Kehle. Aber das war auch nicht nötig so lange er keine falsche Bewegung macht...

So langsam kam mir die Frage blöd vor, also hakte ich nicht weiter nach.
Bei dem erstaunten Blick den ich von Habicht auffing, verschluckte ich mich.
"Shit!", murmelte und stolperte kurz davon, bis ich mit dem Kopf gegen einen Eiszapfen lief.
Was für eine fischmausige Idee.
Ich rappelte mich auf und lief nun etwas langsamer zurück.
Die Stelle, wo der Eiszapfen mich erwischt hatte zwiebelte ordentlich, aber ich wollte mir nichts anmerken lassen.
Ich sah Lew jetzt auch an.
Langsam wurde es bestimmt unangenehm.
"Ich habe hunger und ihr?", fragte ich um nicht unhöflich zu klingen.

Etwas verwundert war Schattenauge schon, als Flamme an ihr vorbei trottete, ihr freundlich über das Ohr leckte und dann in ihrem Monsterturm verschwand. Blinzelnd folgte sie der jungen Katze die verschiedenen Ungeheuer hinauf, sprang einmal ein kleines Stück, um den kaputten Rücken eines schwarzen Monsters erreichen zu können, wobei das Geräusch auf unnatürlichem Material quitschenden Krallen entstand.
Mit ein paar letzen Sätzen hatte sie ihr eigenes Monster erreicht, welches als höchstes auf zwischen zwei anderen gehalten wurde, und lugte hinein.
Die flammenfarbende Kätzin hatte sich auf den hinteren Polstern zusammengerollt. Eigentlich beanspruchte Schattenauge diesen Turm für sich allein, aber wenn Flamme nicht einsam sein wollte, dann ließ sie sie eben.
Den Blick hinab gesenkt, trottete die schwarze Einzelläuferin zur Spitze der Haube, die die Schnauze des Monsters bildete und ließ sich hier nieder, den Kopf auf den schmalen Pfoten abgelegt und auf das Panoramabild herabschauend, dass sich ihr von hier oben über den Schrottplatz bot.
Eigentlich schaute sie hinab, ohne sich wirklich auf etwas da unten zu konzentrieren, war ihr Blick doch so sehr in sich gekehrt und verschlossen.
Schließlich heftete er sich auf eine Bewegung am Rande ihres Bewusstseins. Eher desinteressiert hob sie den Kopf und beugte sich vor.
Sie glaubte unter harten, flachen Gegenständen manchmal schwarz getigertes rotbraunes Fell ausmachen zu können, war sich aus dieser Entfernung aber nicht sicher, da es immer wieder verschwand und in nur sehr unregelmäßigen Abständen wieder auftauchte. War da jemand auf der Lauer?
Erst als tatsächlich ein großer Kater hervorsprang und eine Ratte mit seinen erstaunlich großen Pfoten erhaschte, konnte sie ihn erkennen.
Seine Augen funkelten violett im Licht der Sonne.
Wie ein Schatten oder eine Statue blieb Schattenauge regungslos auf der Haube sitzen und starrte teilnahmslos auf den stattlichen Einzelläufer hinab, der unter ihr seine Beute verzehrte. Sie überlegte kurz, ob sie ihn hier schonmal gesehen hatte, aber er wirkte nicht, als käme er von hier.

[schaut kurz nach Flamme, beobachtet Tiger]

Mit der Zunge, wusch er die letzten Reste der Ratte von der Schnauze. Es gab besseres aber wenn man hungrig war. Nicht lange blieb der getigerte auf dem Sofa. Düfte von fremden Katzen wehte um seine Nase. Er straffte die Muskeln und erhob sich. Strich über und unter diesen Gegenständen hindurch in die Richtung dieses Turmes in der Mitte. Oft hielt er sich versteckt doch manchmal erschien sein von dunklen Streifen durchzogener, rotbrauner Pelz. Seine Ohren waren gespitzt, er spürte einen fesselnden Blick auf seinem Pelz und hob den Kopf. Auf dem höchsten dieser glänzenden Monster thronte wie eine Statue, eine schwarz Gemusterte Kätzin. Ihre Augen schimmerten violett und ihr Blick musterte ihn gebannt. Kein Muskel bewegte sich in ihm, kein Haar zuckte, erst, als er die Muskeln spannt und auf die Haube eines blauen Monsters sprang. Erneut kauerte er sich hin, sprang von einem zum nächsten Monster. Weiche Pfoten trafen auf hartes Metall, sein Blick immer auf die Kätzin gerichtet. Auch wenn er sonst viele Katzen ehr mied, diese hatte etwas an sich. Etwas das schien als könnte sie ihm mehr sagen. Ein Monster unter ihr blieb er stehen. Streckte die Pfote in der seltsamen Geste der Stämme nach vorne und verbeugte sich. "Ich Grüße dich. Mein Name ist Tiger." Miaute er Freundlich. Tiger zog seine riesige Pfote zurück und setzte sie langsam auf die Motorhaube. Seine Blauvioletten Augen blickten in jene dieser Kätzin. "Wenn es mir gestattet ist zu fragen. Ist dies hier dein Territorium? Ich hoffe, falls dem so sei, dass ich kein ungeladener Gast bin. ich bin keinesfalls jemand der Ärger sucht." Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Katers ab. Er war kein Streitsüchtiger Kater doch würde er nicht zögern seine Krallen aus zu fahren sollte es jemand wagen das wichtigste in seinem Leben zu bedrohen, auch wenn er nicht wusste was das war. Bald würde er es wissen, vielleicht sogar durch ihre Hilfe? Wer weiß.

[spricht Schattenauge an]

Aus der Nähe betrachtet wies der getigerte Kater mit dem dichten, braunen Pelz eine wirklich beachtliche Körpergröße auf.
Schattenauge beobachtete ihn sehr genau, wie er auf sie zu hielt und sich vor ihr vorstellte, wobei ihr Blick auf eine der breiten Pfoten fiel, ehe sie erneut sein Gesicht inspizierte.
Sie regte sich kaum, erst als er zu sprechen begann, setzte sie sich auf und legte ihren Schweif um ihre schmalen Pfoten.
"Der Schrottplatz gehört allen Katzen, die hier Zuflucht suchen.", antwortete sie auf seine Frage, ob das hier ihr Terretorium sei.
Wie der Kater wohl darauf kam?
"Mein Name ist Schattenauge. Ich bin hier nur eine Kätzin von vielen.", schob sie höflich aber distanziert lächelnd hinterher und blinzelte mit ihren violetten Augen auf den Tigerkater hinunter.
"Du kommst von weiter her, habe ich recht? Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich auf diese Weise begrüßt, wie du es tust."
Aufmerksam waren ihre Ohren aufgestellt und tatsächlich regte sich die Neugier unter ihrem schwarzen Fell und vertrieb partiell die düsteren Gedanken der Vergangenheit, die sie bis eben gefangen gehalten hatten.

[spricht mit Tiger]

Lächelnd nickte der Kater. "Ich bin mir sicher, dass du nicht nur eine Kätzin von fielen bist." Die Stimme klang weich und trotzdem etwas verwaschen von der langen Zeit auf offenem Land. "Ja, das stimmt. Aber eigentlich weiß ich nicht von wo ich her komme." Er schüttelte den Kopf. Nein er wusste es nicht, doch wollte er es heraus finden und seinen lang gesuchten Sinn finden. "So begrüßen sich die Stämme, eine Zeit lang lebte ich bei ihnen. Sie hießen mich als Gast willkommen und lehrten mich was sie konnten und ich lehrte sich das was ich auf meiner Reise gelernt hatte." Ein raues Lachen folgte kurz seinen Worten. "Sie waren gut zu mir und bildeten mich zu einem Wächter aus. Den Namen Tiger der über Felder Brüllt gaben sie mir." Er selbst wusste nicht wieso er dies der fremden Schattenauge erzählte. Es viel ihm leicht mit dieser Kätzin zu sprechen. "Ich habe den Stamm verlassen und kam über die Berge hier her. Auf der Suche nach großen Gruppen, Clans nannten sie die Streuner dort hinten." Tiger nickte in die Richtung der anderen, die Richtung von Habicht und Raven. "Vielleicht finde ich dort meine Familie." Hoffnungsvoll blickte er die schwarz gemusterte an. Wusste sie etwas über diese geheimnisvollen Clans? "Weißt du etwas über diese Clans? Du musst mir aber nichts über sie sagen wenn du nicht willst." Mit schief gelegtem Kopf betrachtete er Schattenauge. Seine Rücken kribbelte unangenehm, seine Krallen schabten über das harte Material auf dem er saß. Er hasste es wenn dieses Gefühl kam, in übermannte und er am liebsten laut los jaulen möchte.


[spricht mit Schattenauge]

Ich fühlte mich irgendwie beobachtet und sah mich um.
Tiger drehte gerade seinen Kopf wieder zu einer schwarz gemusterten Kätzin drehte.
Ich lächelte und winkte einmal mit dem Schwanz.
Ich drehte mich wieder zu Habicht und wartete. Ging es ihm gut?
Er hatte lange nichts mehr gesagt!
Ich wartete weiter.

Verärgert schüttelte ich den Kopf und stieß Habicht heftig in den Brustkorb, um an ihm vorbei zu gelangen. Ist bei meiner Ankunft sein Hirn aus dem Kopf geflogen? "Nein, ich hab keinen Hunger, danke." Ich tappte bis in einen aufrecht stehenden Reifen, in den noch kein Schnee gedrungen war, und machte es mir dort drinnen gemütlich, bis ich eine schwarze Kätzin und einen großen Kater bemerkte. In das Gespräch musste ich mich natürlich einmischen, das wurde mir von meinen guten Manieren abverlangt. "Nicht noch so ein Ausländer..." Murmelte ich, bevor ich die Stimme hob und zu den beiden herüberrief. "Du suchst die Clans, ja?" Ich pfiff hörbar durch die Zähne. "Du hast ganz schön Mumm. Zu welchen Clan möchtest du denn? Ich hab da schon ein bisschen Erfahrung." Ein bisschen Erfahrung war gut, ich war einmal in einem Clan gewesen. Aber trotzdem wusste ich einiges über sie, durch Feuer und durch meinen Vater. Außerdem war das eine gute Gelegenheit, die schwarze Kätzin zu beeindrucken. "Wenn du einen Fremdenführer suchst, ich..." Ich wollte schon sagen, dass ich ihn zu einem führen könnte, entschied mich dann aber doch dazu, das ein bisschen anders zu formulieren. "...Dann hast du einen gefunden." Ich stieg aus meinem Reifen und trottete ihnen durch den Schnee entgegen, bis ich ihn gemäßigter Lautstärke mit ihnen reden konnte. Und mal wieder rettet Lew einen hilflosen Kerl in der Not.

Dankend nickte Buntauge der großen schwarzen Kätzin und nahm die Maus ins Maul. Sie verabschiedete sich von Flamme und kletterte von dem monster herunter.  Mit ihrer Beute im Maul machte sie sich auf den Weg zu einem bunten Monster, das sehr einladend wirkte. Dort angekommen sprang sie hinein und kuschelte sich mit der Maus in das weiche Polster. Nachdem sie die Maus verputzt hatte, schob sie die Knochen ein Stückchen von sich weg und drehte sich so, dass sie einen guten Ausblick auf das Geschehen außerhalb des Monsters hatte. Endlich war ihr Bauch gefüllt und sie satt.

Kopfschüttelnd sah ich zwischen Habicht und Lew hinterher.
"Also ich habe Hunger!", miaute ich  und verschwand zwischen den Müllbergen.
Ich blickte nicht mehr durch. Bei mir war Habicht zwar anfänglich etwas zurückhaltend gewesen, aber das hatte sich schnell gelegt.
Ich entschloss mich ihm nichts davon zu sagen. 
Vielleicht würde sich Habichts misstrauische Art ja irgendwann legen.

<--- DonnerClan-Lager 

Meine Schritte wurden langsamer und schwerer.
Meine grünen Augen brannten vor Müdigkeit und ich setzte mich hin.
Nur für einen kurzen Moment.
Nur um kurz zu verschnaufen..
Ich stand wieder auf... Viel zu sprunghaft, denn ich rutschte sofort aus.
Den Schneematsch schüttelte ich ab.. Mein Pelz glühte vor Scham.
Ich trat aus dem Schatten eines Müllberges.
"Hat hier jemand einen Orangeroten Kater gesehen? Er hat blaue Augen und sein Name ist Goldbrand. Er ist... Nein er war Krieger im Donnerclan und jetzt ist er verschollen...",miaute ich und fragte mich ob ich zu offen gewesen war. 
Ich sah mich um und mein Blick blieb an einem weißen Kater mit wunderschönen, sattgoldenen Augen hängen.
Ich winkte schüchtern mit meinem Schwanz. 
Der sich vor Aufregung aufgeplustert hatte.

Stimmen von draußen weckten mich. 
Anscheinend waren noch nicht alle Katzen schlafen gegangen.
Neugierig steckte ich den Kopf aus meinem Monster und trat hinaus in die Abendluft.
Ein getigerter Kater unterhielt sich dort mit Schattenauge, Buntauge hatte sich nun auch zurückgezogen, ein paar andere Katzen streunten umher und ein völlig fremder Kater betrat den Schrottplatz.
Er erkundigte sich, ob wir hier eine Katze namens Goldbrand gesehen hätten.
Schnell trabte ich auf ihn zu und stellte mich höflich vor : "Guten Tag, Fremder. Nein, wir haben leider niemanden mit diesem Namen hier vorbeikommen sehen. Ich heiße übrigens Flamme, und wer bist du?"
Neugierig sah ich den Kater an. Natürlich kamen oft Katzen hier her, aber es war jedes Mal interessant, sich mit ihnen zu unterhalten. Der Kater roch nach Clan, deshalb zuckte ich jetzt zurück. Ich hatte es zu spät bemerkt. 
Wie oft hatten mich Schattenauge und Cassiel vor Clankatzen gewarnt? Warum war ich so dumm, eine anzusprechen?
Das ist sicher eine Falle… Panisch blickte ich mich nach beiden Seiten um. Fliehen oder bleiben und mich ihm stellen?

Eine der Katzen hatte mit mir gesprochen. Mein Fell hatte sich wieder gelegt.
Diese Flamme hatte mich mit Fremder angesprochen. Hielt man mich etwa für einen Kater?
Ich schnurrte belustigt. Dann neigte ich den Kopf. " Mein Name ist Beerentraum. Sag einfach. Beere zu mir, okay?", miaute ich freundlich. "Danke für die Informationen. Ich übrigens eine Kätzin."
Der letzte Satz ging in ein glockenhelles Lachen über.
Ich verstummte, als ich sah was Flamme für ein Gesicht machte.
"Sag mal, hast du Angst vor mir?", fragte ich. Ich wollte niemandem Angst machen.

Ich hatte genjg davon im Schnee zu sitzen und all die Katzen anzustarren. Allerdings war mir die Kätzin nicht entgangen die Habicht zugewinkt hatte. Kannten sie sich? Es sah nicht so aus.
Sie wirkte nicht angriffslustig. Was garnicht schlecht war. Ich schlich mich näher heran.
Jetzt sprachen eine der anderen Streuner mit ihr. Ich lief jetzt einfach zielstrebig auf Habicht zu.
Nach einigen Minuten legte ich mich hin und gähnte ausgibig.

Der Fremde - oder jetzt besser gesagt die Fremde, stellte sich als Beere vor.
Ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht, kein Anzeichen von Aggression oder Gefahr.
Doch das genau war ja die Falle, die sie mit stellen wollte.
Fragte noch so tückisch, ob ich Angst vor ihr hätte. Mit zusammengebissenen Zähnen fauchte ich sie an.
Ich hatte mich für das Kämpfen entschieden, nicht für die Flucht.
"Wage es nicht, zu nahe zu kommen, Clankatze, sonst bist du Rattenfutter!", zischte ich wütend, doch in meinem Inneren tobte die Angst. Schattenauge schien unser Gespräch nicht bemerkt zu haben, Cassiel war nicht in Sichtweite und die anderen Katzen hier sahen auch nicht gerade vertrauenserweckend aus. Also war ich wohl auf mich allein gestellt.
Mit gekrümmtem Rücken, gesträubtem Fell und gefletschten Zähnen baute ich mich vor Beere auf, sodass mein Körper doppelt so groß schien. Wenn es zu einem Kampf kommen würde, ich wäre vorbereitet.
Mit zugekniffenen Augen visierte ich den Kopf der Kätzin an, bereit, bei der kleinsten Bewegung vorzuschnellen und sie zu Boden zu werfen.

Ich sah Flamme an. Feindseelig. Ich wollte nicht kâmpfen.
"Ich hatte nur.... gedacht... gewünscht hier meinen Vater wiederzufinden.
Ich wollte nicht kâmpfen!", miaute ich und Tränen tropften aif meine Pfoten.
Ich zog mich noch ein paar Schritte zurück.
Verwirrung durchzuckte mich wie ein Blitz.
Gerade hatte die Kätzin mich noch angesprochen und jetzt war sie bereit mir das Fell zu zerreißen.
Normalerweise wäre ich wütend geworden, doch plötzlich überkam mich Ruhe.
Ich würde Flamme kein Haar krümmen! Ich würde nur ausweichen falls sie mich wirklich angreifen würde.
Ich trat noch einen Schritt zurück.
Ich warf noch einen Blick auf den Kater mit den goldenen Augen.
Dann schlich ich noch eine Fuchsläng nach hinten.

Beere meinte nun noch mit Ausreden zu kommen wie , das sie nicht kämpfen wollte.
Das überzeugte mich kein bisschen, doch plötzlich tat die Kätzin einen Schritt, der mich nur überraschte.
In einer gewissen Unterwürfigkeit trat sie zurück und senkte den Kopf. 
Das gab mir das Zeichen, mein Fell zu legen und einen normalen Gesichtsausdruck zu zeigen.
"Nun, wenn du wirklich nicht gefährlich bist, wieso riechst du dann nach Clan?", fragte ich misstrauisch.
Keiner Clankatze trauen…, hallten die Worte von Cassiel in meinem Kopf wieder.
Aber diese hier war anders, netter, jetzt konnte ich mir schon nicht mehr vorstellen, das sie mich angreifen würde.
Mit freundlicherem Gesicht sah ich sie an. Hatte sie eine Erklärung?

Ich sah Flamme erstaunt an.
"Ja... Clankatzen können gefährlich sein. Aber das heißt nicht das wir Kampfmaschienen sind.", miaute ich vorsichtig.
"Ich kämpfe nur wenn es sein muss. Normalerweise gehe ich mit meiner Schwester Blütenwind jagen oder suche nach meinem Vater...", ich stockte. waren diese Worte ein Grund mir zu trauen. "Hattest du etwa schonmal was schlimmes erlebt? .. Mit einer Clankatze?", ich fröstelte bei dem Gedanken?
Ich dachte zurück an die Tage die ich und meine Geschwister in der Kinderstube an den Lippen unserer Mutter gehangen hatten. Man hatte uns gesagt, dass Eindringlinge verjagt werden mussten.
Das hatte man Flamme wohl auch erzählt. Ich sah sie lächelnd an.

Ich hatte das Gespräch der Kätzinnen genau verfolgt. Ich lag immer noch neben Habicht und mein schwarzes Fell, erhitzte sich langsam aber sicher. Nach einer Weile wurde es allerdings so heiß das ich ein wenig weiter hinter Habicht rutschte, der einen angenehmen Schatten warf.
Beide Kätzinnen waren Feuerfarben fiel mir auf.
Die Clankatze schien Beerentraum zu heißen und die Streunerin anscheinend Flamme.
Ich legte den Kopf auf die Pfoten und schaute gen Himmel.

Ich sah zu der Kätzin die mit ihren Schweif winkte. Dann sah ich zu Raven der sich hin legte. "Bist du etwa Müde?" ich sah ihn mit meinen Goldenen Augen an und dann wieder zu den beiden Kätzinnen doch da verfinserte sich mein Blick. Also schaute ich schnell wieder weg. Dann Gähnte ich wo man gut meine scharfen Zähne sehen konnte. Ich schüttelte mich und kauerte ich mich neben Raven nieder...

Beere erklärte mir, das die Clankatzen nicht unbedingt gefährlich sein mussten.
Dann fragte sie, ob ich denn ein schlimmes Erlebnis mit einer ihrer Genossen gehabt hätte.
Verdattert schüttelte ich meinen flammenfarbenen Kopf. "Nein, aber…mir wurde beigebracht, das ihr gefährlich, blutrünstig und mächtig seid. Ihr herrscht über den Wald und das Moor." Fast ein wenig ehrfürchtig sah ich die Kätzin an.
Ich selbst konnte mir das nicht vorstellen, einem Clan anzugehören, für ihn jagen und kämpfen zu müssen.
Meine Freiheit brauchte ich, doch wenn man es von einer anderen Seite betrachtete…
Schließlich waren Cassiel , Schattenauge, die anderen und ich auch eine Gemeinschaft, die sich um einander kümmerte, aber im Clan gab es, nach den Erzählungen meiner Gefährten, strenge Regeln und Gesetzte.
"Wünscht du dir nicht manchmal, frei zu leben, so wie ich? Unser Leben ist nicht einfach, aber es ist wunderbar, Abends in freier Natur zu liegen und dem Sonnenuntergang zu zusehen." Seufzend dachte ich an alte Zeiten, als ich dies mit meiner Familie getan hatte. Doch dieser Gedanken verdrängte ich schnell und sah wieder neugierig zu Beere.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich einen schwarzen Kater, der uns beobachtete. Er schien ein wenig jünger als ich zu sein ,aber trotzdem scheinbar allein hier unterwegs. Hier ist jeder auf sich allein gestellt. Traue keinem, nur dir selbst…
Das waren immer die Worte meines Vaters gewesen, aber ich hatte gelernt, das dies nicht immer der Fall war.

Ich lächelte Flamme an. "Ja, manchmal würde ich auch gerne frei sein. Andererseits kenne ich es nicht anders.. und Regeln können auch Freiheit mit sich bringen.", miaute ich.
Ich atmete erleichtert auf als die Kätzin meinte dass es keinen schlimmen Zwischenfall gegeben hatte. "Kämpfen ist zwar nicht meine Lieblingsbeschäftigung, kann dir aber manchmal auch das Leben schenken.", miaute ich.
Flamme brachte mich zum nachdenken. Mein Blick glitt wieder zu dem weiß-schwarzen Kater , der demonstrativ den Kopf abwandte. Zu einem jungen schwarzen Kater. war der kleine etwa sin Sohn? Mein Blick verdunkelte sich. Wollte der Kater nicht eimal hallo sagen?
Ich schenkte ihm noch einen langen Blick und sah dann wieder zu Flamme. "Bist du alleine hier?",fragte ich leise.

"Nur etwas...", miaute ich leise.
Etwas neugieriger beobachtete ich Habichts Reaktion auf die Kätzin die einen Begrüßungsversuch gemacht hatte.
Auch sie wirkte etwas unbeholfen im Umgang mit anderen Katzen. Allerdings etwas sicherer was Gespräche anging.
Und etwas von ihrem Geruch ähnelte dem Duft meines Vaters. Never.
"Sie hat dich begrüßt!, miaute trocken.
Er hatte es wohl bemerkt und gähnte. Wollte er etwa das sie Angst bekam?
"Wie wäre es mal auf die freundliche Tour?", miaute ich lächelnd.