Wassermühle

<--- Übergang zum DonnerClan

Ich kam vor meinem Mentor bei der Wassermühle an und setzte mich hin. Es war mir etwas unangenehm, hier allein zu sein. Schon von Geburt an hatte ich nicht alleine sein können. Damals war Borkenpfote noch für mich da gewesen, doch jetzt interessierte er sich ja nicht mehr für mich. Seufzend sah ich zurück und hoffte, Ahornblatt und Windpfote würden bald kommen. Sie waren im Moment die einzigen, die mich aufmuntern konnten.

<---- Lager des Flussclans

OUT: Soll ich Honig jetzt einfach finden?

IN: Rosentolz sahs ich nach Honigjunges um. Aber sie fand sie nirgends. Plötzlich sah sie einen weißen Körper im Wasser treiben.
Sofort stürzte sie hinein und fischte ihn raus. Als sie wieder rauskam, sah man vor lauter nässe ihre Tränen nicht, als sie bemerkte, dass es Honigjunges war. ,,Nicht du auch noch!" flüsterte sie und fing an mit ihren Pfoten den Körper zu kneten. Noch hatte sie die Hoffnung nicht verlassen, das sie noch leben könnte...doch vergebens.
Sie legte sich kurz hin, den Kopf auf Honigjunges und ruhte ein wenig über ihr. ,,Honigjunges...Honigjunge..." murrmelte sie ein paar mal.

--------------------> Lager
OUT: @ Rosenstolz: sagen wir einfach mal, dein Post passiert nach meinem ok?

Die öde Wassermühle also!, dachte ich, als ich ankam. Viel schien es hier nicht zu sehen, also setzte ich mich hin, um mein Fell zu ordnen. Unterwegs hatten ein paar Kletten nämlich das Bedürfnis gehabt, mein Fell zu ruinieren. Als ich wieder aufstand um weiterzugehen, da dieser Ort mich langweilte, bemerkte ich mein nasses Baufell und seltsamer Weise mochte ich Nässe. Eine normale Katzenreaktion meldete sich in mir: Wasser? iiiiih! Aber das konnte ich locker ignorieren. Im ignorieren bin ich sowieso die beste gewesen. Das liegt in meiner Natur!, sagte ich mir immer stolz mit hocherhobenem Kopf. Doch mit einem Blick aufs Wasser änderte sich meine Entscheidung promt. Ich will schwimmen! Jetzt gleich! Nein. Sofort!, schrie das Junges in mir. Schwimmen ist doch für jede FlussClan Katze eine Leichtigkeit! Sogar für jedes Junges. Neulich habe ich einen Kater darüber prahlen gehört, wie er angeblich ganz alleine geschwommen sei. Allerdings war ich mir nicht ganz sicher, ob das nur ein Traum gewesen war...
Das Wasser zog mich jedenfalls magisch an und plötzlich stand ich direkt am Ufer und betrachtete die gleichmäßige Wellenbewegung auf der Oberfläche. Wie hypnotisiert starrte ich auf die Spiegelung meines selbst. Wagte nicht den Blick vom Wasser abzuwenden. "Wasser, ich komme!", flüsterte ich. Und schon stand ich bis zum Bauch im Wasser. Ich starkste ein bisschen weiter hinaus und als ich merkte, dass Grund immer auf gleicher Höhe blieb, fing ich an, wie das verspielteste Junge der Welt im Wasser herumzuspringen und dabei zu quiken, als wenn eines seiner Geschwister ihn durchkitzeln würde. Ich rannte und plantschte und sprang und spritzte das Wasser umher. Ich hatte gehört, dass das normaler Weise nur die Zweibeinerjungen tun. Aber das bestimmt nur, weil Junge nie in die Nähe von tiefem Wasser kamen. Wenn das Lager direkt hier wäre, dann würden bestimmt alle Jungen sowas tun!, war ich mir sicher. In dem Moment verschwand der Grund unter meinen Pfoten und ich rutschte ins Wasser. Konnte nicht mehr stehen. Ich fand das lustig, weil ich mich unnötig erschrocken hatte und kicherte amüsiert. Dann versuchte ich zurück zum Grund zu paddeln. Oder zu schwimmen. Ich strampelte jedenfalls ordentlich im Wasser herum. Mit einem kurzem Blick zum Ufer zurück bemerkte ich, wie weit draußen ich war. Ein Wunder, dass der Grund überhaupt so weit so niedrig war.

Sterben ist friedlich. So unbeschwert und frei. Als ob man fliegen würde. Der Schmerz seines selbst bleibt in weiter Ferne. Aber man schaut auf sich hinab, wie ein schwebender Vogel. Ein Adler, der mit großen, geschmeidigen Flügelschlägen am Himmel seine Kreise zieht. Ich erinnere mich nicht mehr genau an das, was danach geschah. Was passierte, nachdem ich den Boden nicht mehr fand und ihn suchte. Nicht panisch, aber wer noch nie geschwommen war, kann sich nur kurz über Wasser halten. Als ich den Boden nicht fand, ging mir die Energie aus. Dann ist da nur Leere. So spürte ich nicht den höllischen Druck auf meiner Lunge, als ich ertrank. Der mir den Ahtem nahm und ich letzendlich doch hysterisch wurde. Wild um mich schlug, versuchte, den Tod zu besiegen...
Ich höre meinen Puls im Ohr laut. Aber vor meinen Augen ist nichts. Nur Schwärze. Schließlich gebe ich auf zu kämpfen. Gebe nach. Dem Tod freien Lauf. Es gibt kein 'Jetzt' mehr. Nur die Vergangenheit. Meine Familie. Mehljunges. Fuchsfeder. Und die anderen Clanmitglieder, die ich nie richtig kennenlernen konnte. Und es auch nie werde. Ich wollte Schülerin werden. Die meist gefürchtete Kriegerin. Bei deren Namen alle erzitterten. Aber auch die sanfte Mutter, wie die Feder, so weich. Die Beste Freundin, die beste Schwester. So viel hatte ich mir vorgenommen und doch würde davon nichts in Erfüllung gehen. Es gibt kein 'Jetzt' mehr. Es gibt nur noch meine Zukunft im SternenClan...



[Tod von Honigjunges]

[14.5.12-13.8.12]

Ich starrte noch immer zu Nebelblüte auf. Etwas verwirrt als der sanfte Wind Worte zu mir trugen die nicht aus dem Mund meiner Mentorin kamen. ich drehte mich zur Seite. Rosenstolz hockte über einen nassen, weisen Fell-bündel. Mein Gehirn brauchte einen Moment biss es schaltete, das Fell-bündel war ein Junges, ein.... totes Junges. Mein Blick war geweitete als ich die Trauernde Mutter sah. So musste es gewesen sein als mein kleiner Bruder, Finsterjunges, Tod war. "Gehen wir ins Lager zurück?" fragte ich meine Mentorin als sie noch immer gleich da stand als währe sie gefroren. Ich schüttelte noch einmal meinen Pelz der noch nicht so Wasserabweisend und glatt war wie der der älteren Schüler und Krieger.

Rosenstolz nahm Honigjunges am Nacken.
Mit Tränen in den Augen ging sie zum Lager zurück.
Auf dem Weg dorthin, machet sie sich immer große Vorwürfe.

---> Flussclan Lager

cf: FlussClan-Lager

Schon bald kam die alte Wassermühle in Sicht, ihr Rad drehte sich langsam in der Strömung des Flusses. Noch immer war ich allein unterwegs, aber das war mir jetzt auch egal. Ich brauchte niemanden, der auf mich aufpasste. Mit hoch erhobenem Schwanz lief ich zum Uferrand und ließ mich dort nieder. Aufmerksam hob ich die Pfote und starrte auf das dunkle Wasser. Jetzt hieß es erstmal warten. Doch ich musste nur einige Momente warten, bis bereits ein dunkler Schatten im Wasser auftauchte. Meine Pfote schoss vor und schon flog ein glitzender Fisch aus dem Wasser. Zufrieden fing ich ihn mit dem Maul auf und tötete ihn zugleich. Ich legte ihn hinter mir auf das Gras und wandte mich dann wieder zum Wasser um, um auf den nächsten Fang zu warten.

Pp: FlussClan- Lager

Etwas später als die dunkle Kriegerin kam Steinfell bei der Wassermühle an. "Guter Fang." Maunzte er leise um die übrige Beute nicht zu verscheuchen. Er prüfte die kalte Luft, Vogel. Diesen Geruch konnte er zu gut. Sein Blick schweifte umher und an einer kleinen Wasserlache stand der Vogel. Das silberne Gefieder und der schwarze Kopf war eindeutig das Bild einer Bachstelze. Er duckte sich und rasch glitt er durch das dörre Gras, der Vogel bemerkte ihn auf den letzten Hasen Sprung und breitete die Flügel aus, er öffnete den Schnabel und wollte einen Waranruf von sich geben. Noch bevor er das tun konnte schoss der graue Krieger nach vorne und drückte die Bachstelze zu Boden wo er seine Zähne in den Rücken des Vogels grub bis dieser aufhörte zu zappeln und unter seinem Gewicht erschlafft. Steinfell nahm den Vogel auf und lief zum Wasserrand, hinter sich legte er das Tier ab und scharrte ein par trockene Gräser darüber ehe er sich ans Wasser setzte und ein Maul voll von der kalten Flüssigkeit nahm.

Dankend nickte ich Steinfell zu, der mich für meinen Fang lobte. Anscheinend hatte meine Ansage den Kater doch dazu bewegt, mir zu folgen. Schließlich brauchte der Clan gerade jetzt noch viel Frischbeute, denn die Blattleere würde bald kommen und dann würden wir nicht mehr so viel fangen. Während Steinfell sich an Land über die Beute hermachte, konzentrierte ich mich wieder auf das Wasser und starrte mit funkelnden Augen in die Tiefe. Es dauerte ein bisschen, aber bald kam der nächste Fisch - eine Forelle - daher geschwommen. Gerade wollte ich zuschlagen, als Steinfell plötzlich wieder neben mir auftauchte. Ich hatte mich so konzentriert, dass ich ihn nicht gehört hatte und sprang nun erschrocken auf. Dabei fiel ich jedoch über meine eigenen Pfoten, stolperte und landete kopfüber im Wasser. Keuchend kam ich wieder an die Oberfläche und schüttelte mich, um das Wasser in meinen Ohren loszuwerden. "Erschreck mich nicht so!", maunzte ich den grauen Kater an und funkelte ihn aus silbergrauen Augen an.

Steinfell erschrack beinahe genauso wie Dunkelfeder als die erschkrak und Kopfüber in den Fluss fiel. Entsetzt blickte der Krieger die schwarze Kätzin an sie noch immer im Wasser war. Seine Miene hellte sich auf und entschuldigend reichte er ihr seine Pfote. " ' Tschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken." Ein freundliches Lächeln zierte sein Gesicht, irgendwie sah es ziemlich witzig aus wie sie da pitschnass im Wasser hockte, doch wusste er dass das nicht besonders nett währe würde er sie jetzt auslachen.

Etwas skeptisch betrachtete ich Steinfell, als er zu lächeln anfing und mir eine Pfote reichte. Machte er sich jetzt etwa auch noch lustig über mich?! Na warte..., dachte ich, packte ihn mit beiden Vorderpfoten an seiner Pfote und zog ihn mit meinem Körpergewicht nun ebenfalls ins Wasser. Zwar landete ich nun erneut im Wasser, aber auch der graue Kater würde nun zu spüren bekommen, wie kalt das Wasser war. Erneut rappelte ich mich auf und schüttelte mich. "Na, schön frisch?", fragte ich ihn schnurrend und zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren.

Erschrocken tauchte der Graue Krieger aus dem eisigen Wasser auf. Wasser strömte über seine Schultern und landete wieder im Fluss. "Ja, ziemlich frisch." Er lachte amüsiert und schüttelte sich kurz bevor er in die Luft sprang und kurz vor Dunkelfeder ins Wasser schlug sodass das kalte Wasser sie erneut bespritzen würde. "Das hast du davon mich einfach so ins Wasser zu ziehen." Knurrte er spielerisch und duckte sich ein wenig sodass das Wasser schnell unter seinem Bauchfell dahin floss.

Erschrocken kreischte ich auf, als Steinfell aus dem Wasser sprang und klatschend wieder neben mir landete. Das Wasser schlug mir ins Gesicht und ich wandte mich eilig ab, um nichts in die Augen zu bekommen. Entnervt schüttelte ich mein nun eh schon klatschnasses Fell und sah dann wieder Steinfell an. "Gut, das reicht jetzt. Wir sind quitt. Und nachdem wir jetzt eh alle Fische verscheucht haben, können wir ja auch gehen", miaute ich schnippisch und tapste aus dem Wasser. Noch einmal schüttelte ich mich und leckte mir über die Brust, um mein Fell wenigstens etwas zu glätten. Dann nahm ich meine beiden Fische hoch und sah Steinfell fragend an.

Mit einem entschuldigenden hiefte sich auch der graue Kater aus dem Wasser und schüttelte sich das Wasser aus dem Pelz. "Ja gehen wir zurück, immerhin haben wir ja ein wenig Beute." Er deutete auf seine Beute und den Fisch der Kätzin. Schließlich hob er den Vogel auf und schüttelte sich noch einmal, es war kalt schon ohne nassem Fell und Steinfell hatte keine Lust sich zu erkälten. "Du kannst gerne vorgehen, es ist ja deine Patrouille geworden oder irre ich mich da?" Nuschelte er mit vollem Maul und nickte ihr zu vor zu gehen.

Zustimmend nickte ich und lächelte leicht, als Steinfell meinte, dass es ja schließlich meine Patrouille war. "Wenn du meinst", erwiderte ich amüsiert durch ein Haufen Fischfleisch hindurch und wandte mich ab. Mit geschmeidigen Schritten lief ich den Weg zurück zum Lager.

tbc: FlussClan-Lager

Mit einem Grinsen folgte Steinfell der Kätzin. Seine Muskeln spielten unter dem feuchten Pelz und rasch volgte er der schwarzen Kätzin. Die Frischbeute in seinem Maul benebelte seinen Geschmackssinn und Speichel floss in seinem Maul zusammen. 'Zuerst der Clan.' Ermahnte er sich und lief schnell weiter um Warm zu bekommen.

Tbc: FlussClan- Lager

Flammenblick rannte und rannte. Er sah schon den Grenzfluss immer näher kommen. Er wendete zwar einige Male, während des Laufens, seinen Kopf nach hinten, um auf sein ehemaliges zurückgelassenes Raststätte zu blicken. Der Zweibeinerort wurde immer kleiner und kleiner. Am Grenzfluss angekommen, betrachtete er das plätschernde Wasser im Fluss. Abkühlung! Er betrachtete seine leicht angewärmten Ballen von dem langen und anstrengende Flucht. Langsam ging er in das noch seichte Wasser mit seinen Vorderpfote. Als das Wasser zwischen seinen Beinen entlang schwappte, schloss Flammenblick entspannt die Augen. Das tut gut. Plötzlich hörte er in der Ferne Geräusche. Flammenblick schreckte auf und ging instinktiv etwas weiter ins Wasser. Genug entspannt, ich muss jetzt nachdenken, was ich als nächstes tue! Vorsichtig ging er Schritt für Schritt in den immer tiefer werdenden Fluss, bis er nicht mehr stehen konnte. Denn Rest des Flusses schwamm Flammenblick schnell rüber, bis er mit seinen Pfoten den steinigen Untergrund des Flusses wieder fassen konnte. Am anderen Ufer angekommen, schüttelte sich Flammenblick erstmal kräftig, damit sein Fell nicht so schwer ist. Und was jetzt? Verzweifelt blickte er sich in alle Richtungen um und ging nervös am Grenzfluss auf und ab. Was soll ich nur ohne meinen Clan machen? Plötzlich verspürte Flammenblick einen andern Katzengeruch in der Nase. Vielleicht kann mir ein andere Katze helfen, dem es genauso ergeht wie mir? Flammenblick nahm die Fährte auf und folgte ihr zielstrebig.

cf: Flussclangrenze

Mit schnellen Schritten legte Cassiel die letzten Meter bis zu den Ruinen zurück. Über den vereisten See waren er und seine Begleiterin schnell auf die Insel mitten im See gelangt. Das Gebäude war wirklich recht verfallen. Doch stand es ein gutes Stück in den See hinein und somit auch über das Eis hinaus. Cassiel legte seinen Beutel an einer Mauer der Ruine ab. „Dann schauen wir mal ob wir etwas fangen.“.

Ich folgte Cassiel und setzte mich dann neben ihn. Seinen Beutel hatte er an der Ruine abgelegt, aber ohne sah er irgendwie gewöhnungsbedürftig aus. Ich schnurrte belustigt und ließ mich neben ihm nieder. "Magst du Wasser nicht?"
Ich verzog die Miene zu einem breiten Grinsen und sprang einfach ins Wasser.
Als altirische Katze, die die kalten Gewässer durchschwommen hatte, machte mir Kälte nichts aus.
Mein langes Fell klebte an meinem Körper, als ich immer tiefer tauchte, denn bei diesen Temperaturen waren die guten Fische alle weit unten unter der Eisschicht, wo das Wasser noch einigermaßen warm war.
Wenn man also genug Luft in den Lungen hatte, dann konnte man die besten und...dicksten und...mit einem schnellen Krallenhieb hatte ich einen dicken Karpfen getötet. Ich tauchte kurz auf warf den Karpfen vor Cassiels Füße und tauchte noch einmal ab. Ich schloss die Augen, da das Eiswasser in den Augen brannte und verließ mich rein auf meinen Instinkt.
Da schwammen ein paar kleine Makrelen. Nicht unbedingt mein Favorit. Weiter unten huschten mehrere Goldfische durch das Wasser. Zu klein zum satt werden. Und da? Direkt hinter mir war eine kleine aber fette Forelle.
Blitzschnell hatte ich auch diese erlegt und bevor ich selbst aus dem Wasser tauchte, landete auch dieser Fisch neben Cassiel im Schnee. Danach tauchte ich auf und hievte mich zitternd neben ihn.
Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, aber jetzt an der frischen Winterluft war es eiskalt. Und so begann ich mich schlotternd warm zu lecken. Immer gegen den Strich. Zwischendurch nickte ich zu Cassiel und meinte nur: "Futter ist angerichtet. Bedien dich."

Eine ganze Zeit blickte Cassiel auf das Wasser. Gerade wollte er auf Roseillas Frage antworten als es neben ihm im Wasser laut platschte. „Wasser ist nicht das Problem, aber die Temperatur macht mir zu schaffen.“ antwortete er sich selbst und begann sich das Spritzwasser aus dem Fell zu lecken. Sie kommt aus dem Norden, da ist sie die Kälte wahrscheinlich gewöhnt. Rosiella war jetzt schon eine ganze Weile unter Wasser und langsam begann er sich sorgen zu machen. Dann platschte es erneut und ein Karpfen landete neben ihm im Schnee. Einen kurzen Augenblick war es wieder ruhig, bis eine Forelle sich zu dem Karpfen gesellte. Dann tauchte auch die Katze wieder auf. Bewundernd schnippte Cassiel mit dem Schwanz. „Alle Achtung, sich einfach so kopfüber in Eiswasser zu stürzen schafft nicht jeder. Und dann auch noch erfolgreich zu sein.“ weiter sagte er nichts, sondern musterte die zitternde, nasse Katze vor sich. „Das Essen kann auch noch einen Moment warten.“ antwortete er auf ihre Einladung. Dann ging er zu ihr und hüllte sie mit seinem dichten Schweif ein, während er ihr half ihr Fell trocken zu lecken. „Dann erzähl mir doch mal ein wenig über dich. Zumindest wird dich hier keiner eine Prinzessin schimpfen.“ sagte er lächelnd in ihren Pelz.

Ich kuschelte mich in sein überaus warmes Fell. Und obwohl ich wusste, dass ich das nicht tun sollte, fühlte ich mich dort ausgesprochen wohl. Ich schnurrte und schauderte noch einmal kurz, bevor ich Cassiel dann auf seine Frage hin ansah.
Ich schnaubte. "Prinzessin...pff...das war ich nie."
Ich drehte meinen Kopf über die Schulter und leckte auch dort mein Fell, dann sah ich ihn an. Ich weiß ich sollte eigentlich auf Abstand gehen, aber es ist wirklich kuschelig und angenehm hier.
Eigentlich wollte ich mich von ihm lösen, aber ein eiskalter Wind ließ mich doch wieder näher zu ihm rutschen.
Ganz toll Rosiella...Ohne zu Zögern springst du in Eiswasser aber ein bisschen Wind lässt dich kuschen...Sehr toll Rosie.
Ich konzentrierte mich auf seine Frage und überlegte kurz.
"Vieles weißt du ja schon. Ich komme von den südlichen Connemaramooren, und...von meinem Verfolgungswahn weißt du ja auch schon. Ich bin damals einfach wie von Sinnen ins Meer gesprungen. Irgendwann hab ich mich an einem nassen Stück Treibholz festgeklammert und eigentlich dachte ich müsste sterben. Aber ein paar Aufrechtgeher haben mich auf ihr Wassergefährt gezogen. Aber wirklich gut haben sie mich da nicht behandelt. Also bin ich im nächsten Lande abgesprungen und davon gerannt. Und was ist mit dir? Erzähl was von dir. Ich weiß gar nichts von dir. Wo kommst du her? Wie kam es, dass du zum Einzelgänger wurdest? Woher weißt du so viel über Kräuter?" Friedlich an ihn gekuschelt wartete ich auf seine Antworten und bemerkte nur kurz dass wir eigentlich Fisch fressen wollten...

Während Cassiel ihr zuhörte, trocknete er weiter ihr dichtes Fell. Anscheinend hatte sie, wie so manch andere Katze auch, eher schlechte Erfahrungen mit den Zweibeinern gesammelt. Aufmerksam hörte er ihr zu, bis sie sich nach seiner Vergangenheit erkundigte. Eine Weile schwieg er noch und widmete sich dem Fell auf ihrem Kopf. Als ihr Pelz auch dort trocken war antwortete er: „Ich wurde weit im Süden geboren, am Rande eines riesigen Zweibeinerortes, umgeben von wildem Dschungel. Meine Eltern stammten aus zwei verschiedenen Welten. Mein Vater kam ebenfalls aus Irland, von ihm habe ich die Größe und das Fell geerbt. Meine Mutter allerdings gehört zu einem Volk das sich Margay nennt. Sieerzählte mir, dass das Volk der Margay von den ersten Fleischfressenden Katzen dieser Welt abstamme. Und ich wage nicht das zu bezweifeln. Sie jagen nicht wie andere Katzen, sie sind wesentlich aggressiver und dann wären da noch ihre Zähne.“ Er hielt kurz inne und entblößte seine Reißzähne. „Es fällt mir wesentlich einfacher Fleisch zu reißen als manch anderem, auch wenn ich nicht wirklich stolz darauf bin. Was meinen Übergang zum Einzelläufer betrifft, sein Name war Voxata. Ein steinalter Kater aus dem Volk meiner Mutter. Eines Tages fing er an den wilden Katzen von wirren Visionen zu erzählen, von einem dunklen Gott, dem Geist des ersten Jägers, der über die Welt herrschen werde wenn man ihm ein angebrachtes Opfer darbringen würde. Die Margay brauchten keinen weiteren Grund um ihm zu gehorchen. Sie trieben alle anderen Tiere, seien es Vögel, Echsen, Hunde oder auch Katzen in den Dschungel. Alles was ihnen vor die Pfoten lief oder flog. Und dann begannen sie mit der Darbringung der Opfer.“. Ein leichter Schauer durchfuhr ihn als ihm die Bilder wieder ins Gedächtnis gerufen wurden. „Sie rissen ihnen die schlagenden Herzen aus der Brust und verschlangen diese.“. Eine schwere Teilnahmslosigkeit legte sich in seine Stimme. „Sie waren rasend vor dem Verlangen ihrem Gott zu dienen. Nur wenige erkannten den Wahnsinn dahinter. Und die, die ihn erkannten wurden ebenfalls abgeschlachtet. Nur wenigen der gefangenen Tiere gelang die Flucht. Meine Mutter und meine beiden älteren Brüder starben bei dem Versuch sich zu wehren. Ich selbst hätte beinahe mein Leben eingebüßt als ich meine Schwester rettete. Mein Vater schlug für uns einen Weg frei doch ich wurde gepackt und Zähne gruben sich in meine Brust.“. Ein leicht spöttischer Ton und ein verzerrtes Lächeln hellten Cassiels Miene etwas auf. „Ein Hund rettete mir das Leben. Schon seltsam aber bei diesem Kampf gab es keine Unterschiede mehr zwischen Völkern oder Rassen. Alle wollten nur überleben. Ich schaffte es mich wieder aufzurappeln und weiterzukämpfen. Der Hund, eine Eule, mehrere junge Straßenkatzen und ich schafften es aus dem Dschungel zu entkommen. Meinen Vater und meine Schwester sah ich nicht wieder, aber ich weiß einfach das sie es geschafft haben.“. Auch wenn er fest davon überzeugt war klang ein leichte zittern in seiner Stimme mit. „Unsere improvisierte Gruppe blieb noch zusammen bis wir weit genug im Ort der Menschen waren um sicher zu sein das uns die Margay nicht folgten. Dann lösten wir uns wieder voneinander und jeder ging seines Weges. Ich blieb noch gut einen Monat im Ort der Menschen und suchte nach dem Rest meiner Familie, doch hatte ich zu viel Angst um auch im Dschungel zu suchen. Meiner Mutter verdanke ich auch das Grundwissen um Heilkräuter.“. Eine Spur von Heiterkeit tauchte in seiner Stimme auf. „Allerdings hatte ich wohl eher Glück das ich meine Wunde mit den richtigen behandelt habe. Ich hatte ihr nie wirklich Aufmerksam zugehört.“. Seine Miene entspannte sich wieder und sein Blick zog zum südlichen Horizont. „An diesem einen Tag, habe ich zum ersten Mal den Tod gesehen, ihn wahrscheinlich sogar selber zu einigen getragen. Doch all der Tod war vollkommen umsonst. Kein dunkler Gott entstieg den Tiefen der Erde. Doch gab mir dieses Ereignis auch einen neuen Weg für mein Leben. Nachdem meine Brust gut genug verheilt war nicht wieder aufzubrechen, begann ich meine Reise durch die Welt. Und so bin ich ständig auf der Suche nach neuen Geschichten und Erzählungen. Und vielleicht werde ich irgendwann mal jemanden vor einem ähnlichen Unheil bewahren können wie Voxata es über das Volk meiner Mutter brachte.“. Im Stillen schickte er noch einen Gruß an seine Familie, ob sie nun noch auf der Erde liefen oder in einer andern Welt ihren Frieden hatten. Ein wenig schuldbewusst wandte er sich dann wieder Rosiella zu. „Ich glaube jetzt habe ich fürs erste genug von mir erzählt. Fühlst du dich warm genug das wir uns bis zum Fisch vorschieben können?“ fragte er, nun wieder in seiner ganz eigenen Art und Weise.

Verletzungen:
Löcher in der rechten Schulter, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt
Kratzer an der rechten Flanke, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt

Cassiel trocknete mit großer Sorgfalt mein Fell und ich musste zugeben es war ein schönes Gefühl zur Abwechslung mal umsorgt zu werden. Ich schnurrte leise, was das einzige Geräusch in der plötzlichen Stille war. War diese Frage zu privat?
Ich wollte gerade zurückziehen und sagen, dass er nicht reden musste, wenn er dies nicht wollte, aber da hob er schon zu einer unglaublichen Geschichte an. Ich lauschte ihm und meine einzige Reaktion war ein unruhiges Zucken mit den Ohren. Er tat mir leid, aber ich konnte mir schon denken, dass das das letzte war, was er haben wollte. Würde mir genauso gehen.
Als er mit fester Überzeugung davon sprach, dass sein Vater und seine Schwester noch lebten, überrollte mich eine Welle der Zuneigung und ich leckte kurz über seine Wange.
Gerade wollte sie ihm sagen, dass sie fest daran glaubte, dass er recht habe, da erinnerte Cassiel sie an die Fische.
"Oh, ja die Fische."
Ich tappte zu den Fischen und bedauerte einen Moment, dass die kuschelige Wärme verschwunden war, dann schob ich ihm die zwei Fische zu, damit er wählen konnte. "Welchen magst du haben?", schnurrte ich leise. Meine Gedanken waren noch immer bei seiner Geschichte. Er hat viel erlebt. Und viel verloren, und trotzdem kämpft er jeden Tag. Er ist zu bewundern.
Während ich darauf wartete, dass er sich einen der Fische auswählte putzte ich meine Pfote und zog sie immer wieder über meine Ohren.

Leicht belustigt trottete er ihr hinterher und nahm sich den kleineren Fisch. „Die Hauptbeute gebührt der erfolgreichen Jägerin.“. Dann machte er sich über den Fisch her. Mitten im Winter war der Geschmack fast schon zu gut. Genüsslich schmatzend riss er das saftige Fleisch von den Gräten. Viel mehr als solche blieben von dem Fisch nicht übrig. Dann schaute er erneut in die Landschaft. Es hatte angefangen zu schneien und durch die Wolken drang etwas Licht der Morgensonne. „Was hältst du davon wenn wir dem Clan in diesem Gebiet mal einen Besuch abstatten?“ fragte er möglichst beiläufig.

Verletzungen:
Tiefe Löcher in der rechten Schulter, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt
Kratzer an der rechten Flanke, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt

Schnurrend kauerte ich mich über den Fisch und genoss es das leckere weiche Fleisch zu zerkauen. Während der Schnee fällt ist gute Beute kostbar und selten. Während wir so dasaßen und den Fisch verspeisten, hatte es plötzlich angefangen zu schneien. Beinahe automatisch plusterte ich mein Fell auf, aber ein kleines Zittern konnte ich mir dennoch nicht verwehren.Plötzlich schoss mir die Erinnerung an Cassiels warmes Fell durch die Gedanken und ich war froh, dass man dank der Kälte nicht sehen konnte wie meine Ohren tiefrot wurden.
Nachdem ich von dem Fisch nichts weiter als die Gräten übrig gelassen hatte, sah ich zu Cassiel. Der hielt gerade seine Nase in den Wind und schien mit seinen Gedanken meilenweit weg.
Er hat etwas von Vater... Ich erschrak über diesen Gedanken, denn ich hatte kaum Erinnerung an die beiden Katzen, die mich geboren hatten.
Ich schüttelte kurz den Kopf und vernahm dann seine Frage.
Ich zuckte mit den Ohren und den Schnurrhaaren, stand auf und streckte mich ausgiebig.
"Was ich davon halte?", schnurrte ich belustigt und gab ihm einen spielerischen Klaps auf die Ohren."Ich frage mich was wir noch hier wollen.", antwortete ich auf seine Frage und lief fröhlich davon, aber nicht schnell genug, dass er mich nicht einholen könnte.

Erfreut dass sie wohl ebenso verrückt schien, wie er vermutlich war, ließ er den Klaps über sich ergehen. Einen kurzen Moment noch schaute er über den See. Vielleicht war nun doch nicht der richtige Zeitpunkt. Seine Überzeugung geriet stark ins Wanken. Wer weiß wie ein gerade erwachender Clan reagieren würde. Nachdenklich zuckte er mit dem Schweif. Auch wäre es wohl besser mal nach der verletzten Katze zu sehen. Mit den ganzen Kräutern könnte er sie erneut behandeln. Auch würde Flamme sich wahrscheinlich Gedanken machen. Irgendwie wollte er die kleine Katze nicht enttäuschen. „Warte noch, vielleicht sollten wir das ganze doch verschieben.“ rief er ihr nach und hoffte das sie ihn noch hören würde. „Ich habe mich mit ein paar anderen auf dem Monsterfriedhof eingerichtet. Bevor wir uns in ein solches Abenteuer stürzen sollten wir sie zumindest fragen ob sie uns wohl begleiten wollen.“. Je mehr Katzen dabei wahren desto größer war die Chance dass der Clan zögerte und sich sein Anliegen anhörte. Er richtete sich auf und schnappte sich seinen Beutel. Dann wartete er auf eine Antwort von Rosiella.

Verletzungen:
Tiefe Löcher in der rechten Schulter, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt
Kratzer an der rechten Flanke, Blutung gestillt, mit Kräutern behandelt