Baumgeviert 3

Von Kastanienschweif:

<-- Jagdebene

Ich hielt am Ende des dichten Farnwalls der WindClangrenze an und duckte mich. Der Geruch von sehr vielen Katzen aus den verschiedensten Clans machte mich neugierig. Dann viel es mir wie Schuppen von den Augen: Die Große Versammlung! Ich lauschte Mondsterns Abschiedworten und beschloss, nicht noch auf die Lichtung zu platzen. Die Versammlung war vorbei und die Neuigkeiten über mein Dasein würde bis zur nächsten warten können. Dann sah ich Sternenpelz auf dem Großfelsen stehen und Silberwolkes fell an dessen Fuß glänzen. Wir drei waren wohlmöglich die letzten Überlebenden des WindClans.
Ich wartete auf die beiden, da ich den anderen Katzen noch nicht erscheinen wollte.

Ich stand auf und trabte zum Fuß des Großfelsens, sah zu Sternenpelz empor. Dann nickte ich ihm zu und lief als Erste zur Böschung, die in unser Territorium führte. Seufzend dachte ich daran, dass Sternenpelz und ich die einzigen Überlebenden aus unserem Clan waren, da stieß ich mit einem roßen Kater zusammen.
Ich schüttelte mich und fauchte wütend, was eine fremde Clankatze in unserem Territorium zu suchen hatte, wo doch Mausestern und Mondstern ihr Einverständnis gegeben hatten, uns nicht anzugreifen, da erkannte ich den Krieger und meine Nackenhaare glätteten sich. Dann leckte ich ihm erfreut über den Kopf. "Kastanienschweif!", rief ich mit vor Freude gehobener Stimmlage. "Wie schön!"

Ich nickte den Anführerinnen zu, dann sprang ich mit einem Satz vom Felsen und folgte Silberwolke quer über die Lichtung in unser Territorium.
Als sie stehen blieb, machte ich einen Bogen um sie und stellte mich neben ihren zierlichen Körper. Dann kam Kastanienschweif zum Vorschein udn ich sprang ihn voller Freude an. "Kastanienschweif!", rief ich fast gleichzeitig mit Silberwolke. "SternenClan sei dank, unser Clan ist doch noch nicht ganz verloren!"

Von Kastanienschweif:

Ich nickte den beiden freudig zu. Es tat gut mal wieder Gleichgesinnte zu treffen. "Kommt", drängte ich schließlich, "Wir sollten zum Lager zurückkehren. Wenn ihr den gleichen Weg wie ich hinter euch habt, müsst auch ihr wahrlich erschöpft sein. Lasst uns morgen früh ausschlafen, das haben wir uns verdient." ich zwinkerte den beiden zu, dann machte ich kehrt und preschte die Böschung hinauf ins Territorium des WindClans.

--> WindClanlager

Ich nickte, dann folgte ich Kastanienschweif in unser Territorium.

--> WindClanlager

Ich setzte den beiden hinterher und es tat gut, sich wieder sicher zu fühlen, und auf eigenem Grund und Boden zu laufen.

--> WindClanlager

Eulenbaum <-----

Ich hielt an und blickte mich um.
Ich ließ mich nieder und wartete auf Nusspelz.

<-- Eulenbaum

Ich wusste, dass wir hier nicht besonders lange bleiben sollten und nur so lange, wie es nötig war, zu prüfen, ob alles in Ordnung war. Ich lief zu Milchblüte und stupste sie an. "Wir können ja in verschiedenen Richtungen nach dem Rechten sehen, dann sind wir schneller fertig." Damit drehte ich mich um und trabte an der Grenze zum DonnerClanterritorium entlang in die entgegengesetzte Richtung von der weißen Kätzin.

Nachdem Nusspelz und ich sich versbschiedet und in entgegen gesetzte Richtungen gegangen waren, fühlte ich mich freier. Ich hatte nichts persönlich gegen den Katzer, doch ich fühlte mich nicht wohl, allein mit ihm zu sein, weshalb ich froh war, das ich alleine weiter gehen konnte.
Plötzlich fiel mir wieder ein, das ich Rollig war und somit doppelt froh.
Denn zwar wünschte ich mir Nachwuchs, jedoch von keinem Kater, der mir unheimlich erschien und den ich nicht mochte.

Meine Gedanken schweifte zu einem Kater, der mich auch liebte, der mir immer Treu bleiben würde und den ich mochte. Ich war sensibel und daher kein 'Spielzeug'.
Ich dachte daran, wie ein Kater und ich zuasammen eine Familie gründen würden und ich meine Jungen großziehen würde. In meinen Gedanken spielte ich mit den Jungen und warf dem Kater einen sehnsüchtigen Blick zu.

Ich wünschte mir so sehr einen Partner, doch bisher kannte ich keinen, der meinen 'Anforderungen' entsprach.

Ich ließ mich auf die seite fallen und döste ein wenig.

<-- WindClanlager
Ich schlich in geduckter Haltung durch die Büsche und meine Ohren zuckten leicht, als ich darauf wartete, jeden Augenblick von fremden Katzen angegriffen zu werden, die sich das WindClanterritorium zu Nutze machen wollen. Ich drückte mich tief an den Boden und nur meine leuchtend blauen Augen verrieten, dass ich zwischen den Büschen lag, als ich am Rande des Baumgevierts angekommen war.
Als ich mir sicher war, das keine feindliche Katze in der Nähe lauerte, erhob ich mich und trat an den Rand meines Territoriums. Ich verharrte in der Position und prüfte die Luft.

Ich hörte ein leises Rascheln, kaum hörbar und bestimmt nicht beabsichtigt.
Ich sprang auf und starrte in dien Büsche. Stechend blaue Augen empfingen mich und meine stachen zurück.
Normalerweise hätte ich den Fremdling angegriffen, doch dieser war anders. Ich fühlte mich magisch zu ihm gezogen.
Und dann entfuhr mir etwas, was mir erst so richtig klar machte, was ich empfand, ich schnurrte liebevoll.
Ich konnte es gar nicht richtig steuern und wunderte mich selber, aber ich fand nicht, das ich es nicht wollte, ich war 'einverstanden'.

Mein Blick versank in seinem, aber ich blieb immernoch stock steif stehen.
Ich wusste ja nicht, wie mir der hübsche, schwarze Kater gesand war.
Ich wagte es leise zu schnüffel. Sein geruch verriet mir, das er aus dem WindClan kam.

Als eine schneeweiße Kätzin auf mich zutrat, baute ich mich vor ihr auf, doch ich schrumpfte wieder zu meiner normalen Größe, als sie plötzlich zu schnurren begann. Ich legte die Ohren an und trat einen Schritt zurück, da mich diese Reaktion beunruhigte.
"Wer bist du?", zischte ich, doch es klang nicht so feindsehlig, wie es sollte. Mir wurde ganz mulmig zumute, als ich etwas warmes in mir spürte, Zuneigung. Ich empfand für diese Kätzin etwas ganz besonderes und mein Blick wurde weich. Ich versuchte mich an einem Lächeln und murmelte: "Ich heiße Sternenpelz."

Ich schnurrte weiterhin und mir wurde richtig warm ums Herz. Sternenpelz! Was für ein wundervoller Name!, dachte ich beglückt und blickte ihm warm in die Augen. "Mein Name ist Milchblüte", hauchte ich sanft.

Meine Schnurrhaare zuckten freundlich und ich trat näher. Plötzlich stieg mir der Duft ihrer Rolligkeit in die Nase, ich versuchte aber, ihn zu verdrängen. Liebevoll blinzelte ich die Kätzin an.
"Du kommst... Aus dem DonnerClan, nehme ich an", sagte ich zögerlich. "Was machst du hier? Hast du einen besonderen Anlass?" Ohne das ich es wollte, trat ich nahe an sie heran und unsere Schnurrhaare berührten sich fast. Ich fühlte mich, als würde ich in den Tiefen ihrer blauen Augen ertrinken.

"Ja, das ist richtig. Und du kommst aus dem WindClan, stimmts?", meinte ich und ein Hauch trauer lag darin. Ich versank in den Augen des wunderschönen Katers und machte einen Schritt auf ihn zu, dann trat ich ganz nah an ihn heran. Mein Blick lag weich in seinem und ich fühlte mich in seiner Gegenwart sicher und geborgen.

Ich nickte kaum merklich und hörte die Trauer aus ihrer Stimme heraus. Ich verstand, woran sie dachte und senkte den Kopf. Dann presste ich ihn gegen ihre Flanke und fühlte mich durch ihren warmen Geruch getröstet.
Ich beherrschte mich und trat einen Schritt zurück. Alles, was wir beide hier taten, verstieß gegen das Gesetz der Krieger. Ich konnte aber nichts dagegen tun. ich fühlte mich seltsam wohl in dieser Lage. Ich blickte Milchblüte an und wusste, sie fühlte das selbe wie ich.
Ich trat ganz dicht an die weiße Kätzin heran und drückte meine Wange an ihre. Dann schloss ich die Augen und verharrte so. Ihr weicher Pelz strich meinen entlang und ich stellte den schwanz auf, was ein Zeichen dafür war, das ich mich pudelwohl f+hlte. Ich wünschte, ewig bei ihr zu bleiben.

ich erwiderte seine Annäherung und presste mich gegen ihn. ich wollte niewieder von ihm gehen. ich wünschte, wir könnten Junge bekommen, eine Familie gründen. Ich schnurrte leise, als er mich an der Wange berührte ich ich verharrte, um den Moment zu genießen. Mir wurde klar, das mir wert war, für ihn das Gesetz der Krieger zu brechen.

Out: Info an alle: Milchblüte und Sternenpelz erwarten Junge (wissen es aber selbst nicht).

Überglücklich fing ich laut an zu schnurren. Doch dann löste ich mich von ihr und blickte ihr traurig in die blauen Augen.
"Ich muss los", flüsterte ich und presste mich noch einmal an sie, dann trat ich noch ein paar Schritte zurück, bis ich wieder auf eigenem Grund und Boden stand.
"Wir sehen uns..." Ich drehte mich um und verschwand in den Büschen, nicht länger konnte ich einen Abschied von ihr ertragen. Doch eines war mir klar: Sie würde meine Lebensgefährtin werden, ob aus einem anderen Clan oder nicht.

--> WindClanlager

Ich miaute ihm zum Abschied ein letztes mal zu. Es tat so weh. Wir kannten uns zwar erst seit eben, aber es zeriss mir das Herz.
Als ich ihn durch die Büsche huschen sah, rollte eine Träne über meine Wange. Schnell rannte ich zurück zum DonnerClan Lager.

---> DonnerClan Lager

Nachdem ich die Grenze abgesucht hatte und die Markierungen erneuert, kehrte ich zum Ausgangspunkt zurück, wo sich Milchblüte und ich getrennt hatten. Doch dann erkannte ich, dass ihr Geruch abgestanden war. Ich fauchte und lief in Höchstgeschwindigkeit durch das Unterholz zurück zum Lager.

--> DonnerClanlager

<-- Jagdebene

Mit schnellen Sprüngen lief ich zurück in mein territorium.

--> DonnerClanlager

Ich preschte hindurch und bald kam ich auf die Klippe im WindClan territorium.Ich sah die Klippe schon vor mir. Sie ist so riesig.
---> Klippe

<-- Tunnel unter dem Donnerweg

Als ich mich durch das Gestrüpp gekämpft hatte und die Pfoten auf belichteten Grund setzte, war es ein Reflex, dass sich meine Nackenhaare sträubten, als die vielen fremden Katzengerüche auf mich einstrudelten. Ich zischte, zögerte aber nicht, ganz auf die Lichtung zu treten. Als ich in die Schatten der Bäume am Rand der Lichtung blickte, kam es mir so vor, als würden mich unendliche Paare von Katzenaugen aus den dunklen Sträuchern anblicken. Meine Pfoten juckten, wollten an Liebsten sofort umdrehen und hinaus aus diesem Wald preschen, da mich all diese Augen so erwartungsvoll anblickten, aber ich blieb ruhig stehen und atmete tief durch. Als ich den Blick zum Himmel richtete, sah ich, dass die Sonne bereits unterging, und ich mir langsam eine Schlafstätte suchen sollte. Allerdings war ich hier im Wald nicht sicher, da dieser Boden von anderen Katzen besiedelt war und ich kein Recht hatte, hier zu sein. Doch da auf dieser Lichtung so viele Gerüche waren, kam es mir merkwürdig vor, dass hier keine einzige Katze zu sehen war. Die Gerüche waren auch alle abgestanden, und alle schienen gleichalt zu sein, als wären alle diese Katzen zeitgleich auf dieser Lichtung gewesen.
Dann erst viel mein Blick auf den großen Felsblock in der Mitte der Lichtung, der stolz aus dem Boden ragte und von unten gesehen fast so groß aussah, wie die vier mächtigen Eichen am Lichtungsrand. Eine leichte Brise ließ die Blätter an den Baumwipfeln rascheln und wehte mir sanft um die Nase, als wolle er mir damit etwas Wichtiges mitteilen. Doch sollte es eine Botschaft sein, verstand ich sie nicht. Ich lief zu dem großen Fels und kletterte mit ein paar Sprüngen hinauf. Von dort oben konnte ich die ganze Lichtung überblicken und konnte mir gut vorstellen, wie viele Katzen dort unten saßen und zu mir allein heraufblickten.
Ich sprang wieder herunter, suchte mir ein paar breite, große Blätter zusammen, legte sie an ein schattiges Blätzchen zwischen ein paar Brombeerranken und rollte mich darauf zusammen. Und kaum hatte ich die Augen geschlossen, war ich auch schon eingenickt und träumte von den Mengen an Katzen, wie sie sich hier auf der Lichtung zusammenfanden und merkwürdigerweise vier Katzen lauschten, die allesamt auf dem großen Felsblock standen.

Als ich wieder erwachte, waren die letzten Sonnenstrahlen vom Himmel verschwunden.
Ich kroch zaghaft aus dem Gebüsch auf die Lichtung und begutachtete meine Umgebung. Das weiche Gras neigte sich im sanften Wind, jeder einzelne Grashalm schimmerte im Mondlicht. Die Bäume waren nur schwarze Umrisse unter dem leuchtenden Nachthimmel und als ich nach oben blickte, schien es, als würden die Serne funkelnd auf mich herabblicken. Keine einzige Wolke verdeckte die Pracht und die glitzernden Nachtkristalle spiegelten sich in meinen türkisen Augen wieder.
Ich setzte mich in die Mitte der Lichtung, vor den großen Felsblock, und sah bewundernd in die Sterne. Unter diesem funkelnden Himmelszelt fühlte ich mich so frei, so wohl. Das war es auch, dachte ich bei mir, was mich zur Einzelläuferin gemacht hat. Ich wollte immer frei sein, nur meinem eigenen Willen verpflichtet, und die Welt sehen, sie um mich herum spüren, jedes Detail in mir aufzusaugen, es festzuhalten. Damit ich später an diese wundervollen Momente zurückdenken konnte und um mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, was für ein wundervolles Leben ich doch führte. Für diesen Moment fühlte ich mich, als wäre ich ein solcher Stern, der dort oben ruhte und auf den Wald und alles damit Verbundene herabblickte.

Der Morgen brach an und die ersten warmen Sonnenstrahlen überzogen den Himmel und erhellten die Lichtung mit ihrem orangefarbenen Licht. Ich blinzelte, stand auf und streckte mich. Die ganze Nacht über hatte ich hier draußen gesessen.
Nachdem ich mir eine Wühlmaus und eine Drossel erjagt hatte, zog ich nach Osten weiter, tiefer in den Wald, und als ich die Lichtung mit ihren vielen verschiedenen Katzengerüchen hinter mir ließ, viel mir auf, dass die Düfte zu einem identischen Geruch verschmolzen.

--> Große Platane