WindClan-Lager

Milanjunges zuckte mit den Ohren, legte den Kopf schräg und fixierte Apfelkerns Gesicht. Dachte der Kater nach? Irgendwie wirkte sein Gesicht recht ausdruckslos - was jedoch auch an seinem beträchtlichen Alter liegen konnte. Die Kätzin warf ihren beiden Kinderstubenkameraden einen Blick zu. Sie schienen ihrer Idee nicht abgeneigt zu sein, sagten jedoch nichts. Und auch Apfelkern schwieg.
Nach einer Weile stanpfte Milanjunges genervt mit den Pfote auf den inzwischen etwas trockeneren Boden der Lagerlichtung. Sonnenstrahlen wärmten ihr Fell, das gerade begann, sich leicht aufzustellen. Würde Apfelkern irgendwann auch noch einmal antworten?
"Dann eben nicht.", miaute die schlanke Tigerkatze nach einer Weile und wandte dem Ältesten demonstrativ den Rücken zu, um sich Moosjunges und Wolkenjunges zuzuwenden. "Kommt, der will anscheinend nicht mir uns reden. Lasst uns doch ..." Milanjunges stoppte und ihre Kopf schoss herum, als sie plötzlich eine sehr zornige Stimme vernahm. Ein grauer Kater, Sturmpelz, stürzte gerade auf Falkenherz zu, der soeben noch mit Salbeiblüte gesprochen hatte. Wütend beugte sich Sturmpelz über Falkenherz, den er auf den Boden genagelt hatte, und schrie ihn haltlos an. Was war denn da bloß los? Milanjunges Fell sträubte sich entsetzt. Seit wann griffen sich Krieger eines Clan denn gegenseitig an?
"Guckt mal da!", rief sie ihren Freunden zu und wedelte mit dem Schwanz in Richtung der beiden streitenden Kater. Inzwischen hatte Falkenherz Sturmpelz abgeworfen und sie schrien sich gegenseitig an. Milanjunges kroch geduckt etwas näher, um den Konflik mitzubekommen. Sie hörte, dass es um eine Kätzin ging. Phönixfeder. Schwach erinnerte sie sich daran, die Kätzin aus den Augenwinkel das Lager verlassen gesehen zu haben. Und darum ging es auch in dem Streit. Beide Kater hatten die Kätzin anscheinend geliebt und schoben sich nun gegenseitig die Schuld zu. Die Spannung, die nun im Lager herrschte, knisterte fast in der Luft. Doch dann beruhigte sich Sturmpelz auf einmal und auch Falkenherz wurde ruhiger. Milanjunges schüttelte verwirrt den Kopf. Sie haben sich soo doll wegen einer Kätzin gestritten!, dachte sie, schnippte mit dem Schwanz und setzte sich auf. Instinktiv wanderte ihr Blick über ihre Schulter zu den beiden anderen Jungen. Was dachten die beiden wohl über diesen Traum?


Out: Sry, hab's gleich geändert

Out: Milanjunges, bitte bleibe realistisch. Junge sind viel zu klein, um sich zu verlieben. Auf jeden Fall keine Liebe im Jungen-Alter, selbst bei Schülern finde ich das teilweise zu früh. Aber das ist eine andere Kiste. Wie auch immer: Keine Liebe, kein Verknallt sein, keine Romanze im Jungen-Alter.

Milanjunges fixierte Apfelkern und Wolkenjunges tat ihr es nach. Es war ziemliche Stille, seitdem die 3 Jungen den Krieger gefragt hatten, das Lager mit ihm zu verlassen. Niemand sagte auch nur ein Wort. in der ganzen Lichtung herrschte Stille, aber der kleine Kater genoss es. Frischer Wind wehte ihm durchs Fell und brachte den Geruch leckeren Kaninchen mit.
Doch die Stille wurde von einem lauten Aufstampfen und 3 vereinzelten Wörtern gebrochen. Milanjunges schien die schöne Stille nicht mehr auszuhalten und motzte Apfelkern an, zu mindestens vernahm Wolkenjunges ihr Miauen so. moosjunges schien sich lieber herauszuhalten, was dem Weißen ehrlich gesagt auch besser gefiel. Aber irgendeiner musste ja den ersten Schritt machen.
Kurze Ruhe trat ein, bis sich die Tigerkatze schlagartig umdrehte und meinte wenn Apfelkern nicht wollte, sollten sie ihn lassen. Wolkenjunges musste schmunzeln und aufpassen nicht laut loszulassen. Diese Kötzin brachte ihn wirklich immer zum lachen. Vorsichtig senkte er seinen Blick und trat auf ein kahles Blatt, vor Langeweile. "Gut, aber was machen wir dann?", fragte er bestimmt und beäugte zu erst Milanjunges und dann die Stille, moosjunges.
Laute Schreie ließen die Lichtung wieder ins Treiben bringen. Es ging rasend schnell und Wolkenjunges kriegte nicht einmal die Hälfte mit. Phönixfeder verließ, scheinbar nicht gerade glücklich, das Lager. Emotionslos schaute falkenherz ihr hinterher. Auch Sturmpelz schien Trauer und Wut nicht mehr unterscheiden zu können und stürzte sich gnadenlos auf den Gescheckten Krieger. Ein Schauer durchlief Wolkenjunge's Körper, als Milanjunges ihn darauf hinwies. Auch sie schien alles bemerkt zu haben und wahrscheinlich genauso verwirrt.
Nach einer Weile legte sich die aufgebrachte Stimmung wieder, aber die Glieder des Weißen zitterten immer noch. Seine ohren begannen sich zu bewegen und es war als floss wieder Blut durch seine Adern. "Was... war denn ... das?", faselte er ohne Selbstbewusstsein. Könnte Torfsprenkel vielleicht auch durch so einen Kampf gestorben sein? und Wolkenjunges würde das gleiche Schicksal erleiden?

Anscheinend schien Falkenherz mich einfach nicht zu verstehen. Er dachte wohl, ich würde mich nicht in seine Lage hineinversetzten können. Im selben Moment stürzte sich ein grauer Pelz auf den Kater und begrub ihn mit seiner Masse unter sich. Sturmpelz hatte sich auf den Krieger geworfen und fauchte ihn an. Beide Kater kämpften nun, ich wusste nicht genau warum, doch da fiel mir ein, das Phönixfeder, die den Clan ja verlassen hatte, Sturmpelz' Gefährtin gewesen war. Aus Kämpfen unter Kriegern  musste man sich heraushalten, das wusste ich, also trat ich einen Schritt zuürck, wobei ich bei den Jungen landete, die verängstigt dem Geschehen zusahen. Sie waren die Härte des Lebens noch nicht so gewähnt und fürchteten sich bestimmt vor diesem Schauspiel. "Wolkenjunges, Milanjunges, Moosjunges, ab in die Kinderstube, ihr habt hier draußen jetzt nichts verloren!", miaute ich bestimmt und packte meinen Sohn beim Nackenfell.
Schnell trug ich ihn in die Kinderstube, setzte ihn vorsichtig ab und scheuchte die anderen beiden Jungen hinein. 
Falls etwas passieren sollte, waren die Kleinen jetzt in Sicherheit. Ich selbst flüchtete nun auch in den sicheren Bau und ließ mich in mein Moosnest fallen. "Keiner verlässt den Bau, bis ich es erlaube!", fauchte ich die Jungen an, um sicherzugehen, das sie meinem Befehl auch folgten. Wolkenjunges zog ich an mich , und begann, sein vom Spiel zerzaustes Fell zu glätten. Dabei stieg ein Schnurren in meiner Kehle auf und ich sah ihn glücklich an.
Die ganze Welt konnte bescheuert sein - mein Sohn aber nicht. Er würde mich immer aufmuntern, in ihm lebte meine Familie weiter, das wusste ich!

Mit aufgeregt peitschendem Schwanz erhob sich Milanjunges auf die Pfoten und wandte sich von dem Schauspielab und tappte zu den beiden anderen Jungen. Wolkenjunges schien gerade geschockt von dem, was sich soeben auf der Lagerlichtung zugetragen hatte und auch Moosjunges hatte die Augen angstvoll aufgerissen. Zugegeben, auch Milanjunges Pfoten und Schnurrhaare zitterten ein wenig, jedoch hatte sich ihr vor Entsetzen gesträubtes Fell inzwischen wieder gelegt. Die Tigerkätzin holte einmal tief Luft, um alle Furcht zu vertreiben und setzte dann leise an: "Das war ja wirklich heftig." Sie ließ ihren Blick von Moosjunges zu Wolkenjunges Gesicht wandern und blickte dann kurz über die Schulter. Der Kampf schien endgültig vorbei zu sein. "Habt ihr schonmal gesehen, wie..." Doch weiter kam Milanjunges nicht. Salbeiblüte trat neben sie und forderte die Jungen auf, sich in die Kinderstube zu begeben. Milanjunges wollte schon wieder das Maul öffnen, um etwas zu erwidern und sich zu rechtfertigen, als die weiße Königin kurzerhand ihren Sohn packte und Moosjunges und sie Richtung Kinderstube scheuchte. Mit empört gesträubtem Schwanz ließ sich Milanjunges durch den Eingang in den warmen, nach Milch riechenden Bau drängen und drehte sich mit einem trotzigen Gesichtsausdruck zu Salbeiblüte um. Doch das Fauchen der großen Kätzin, die gerade begann Wolkenjunges das Fell zu glätten, ließ die Tigerkatze zurückweichen. Sie ist wirklich wütend und ganz schön streng, dachte sie etwas befangen und legte ihre Fell an. Trotzdem glitt ihr Blick zum Ausgang der Kinderstube. Dort hinkriechen und das Geschehen von Weitem beobachten würde sie doch sicher dürfen, solange sie nicht den warmen Bau verließ. Schon machte die neugierige Kätzin den ersten Schritt, als sie aus den Augenwinkeln einen grauen Fellball bemerkte. Milanjunges drehte den Kopf und entdeckte Moosjunges, die sich verängstigt an die hintere Wand der Kinderstube presste. Mitleidig zuckte die hellbraune Tigerkätzin mit den Ohren, ließ von ihrem Vorhaben ab und trabte eilig zu ihrer Freundin. Dort angekommen strich sie der Grauen sanft mit dem Schwanz über die Schulter. "Das ist doch nicht so schlimm, Moosjunges", miaute sie ruhig. Ihre grünen Augen leuchteten warm, während sie Moosjunges Wange kurz mit der Schnauze berührte. "So sind Krieger nun mal. Und sie beruhigen sich ja auch immer wieder." Sie krazte geschwind etwas von dem herumliegenden Moos zusammen und formte es zu einem kleinen Ball. Dann stupste sie das Spielzeug mit der Pfoten in Moosjunges Richtung, kauerte sich hin und reckte spielerisch ihre wackelndes Hinterteil in die Luft. "Komm, lass uns spielen!"

Wolkenjunges' Schwanz strich am Boden entlang und er betrachtete mit seinen eisblauen Augen das geschehen. Es wirkte Furchteinflößend, auf der anderen Seite hätte er dem Schauspiel noch Stunden zu gucken könne. Milanjunges war ganz seiner Meinung und wirkte mit Peitschenden Schwanz eher interessiert, als Moosjunges. leise kicherte der Weiße, vergaß aber nicht ganz das er auch Anfangs ziemlich verwirrt wirkte und stoppte das Lachen. Und er wartete wieder gespannt darauf, das einer der Kätzinnen ihm antwortete was sie machen wollten. Doch bevor er weiterdenken konnte, war Salbeiblüte aufgetaucht. Ihr schönes Weißes Fell schien nicht ordentlich und auch ihre Mimik versprach nichts gutes. Vorsichtig öffnete Wolkenjunges den Mund um etwas zu sagen, als seine Mutter ihn schlagartig am Kopf packte und in die Kinderstube brachte. laut protestierte er. "Sag mal, Mama, ich bin kein Baby mehr! Lass mich gefälligst ihn Ruhe...", fauchte er angespannt, als seine Mutter auch noch begann sein Fell glatt zu lecken. Jetzt reicht's! dachte er aufgebraust und trat seiner Mutter gegen die Flanke. "Behandele mich nicht wie ein Baby nur wegen..." der Weiße stoppte und schwieg. Sein Fell glättete sich wieder, aber er sagte nichts von dem, was er sagen wollte. Der Liebe Anblick seiner Mutter ließ ihn weinen. Wie konnte er nur so mäusehirnig sein, so etwas zu sagen, obwohl salbeiblüte nichts getan hatte. Schuldbewusst leckte er sich eine Pfote. "Es tut mir leid.... ich wollte nicht... dir weh tun.", stotterte er. Es war, als hätte sich seine Laune von einer zur anderen Sekunde verändert. Was er getan hatte, konnte er nicht mehr ändern, aber wie er sich benahm schon. Der Weiße schloss die Augen und öffnete sie schlagartig. Vielleicht half es seine Mutter aufzumuntern. Aber wie? Ratlos blickte er zu Milanjunges, die aber gerade versuchte die in der Ecke kauernde Moosjunges von der Angst zu befreien. Wolkenjunges war sich bewusst, er sollte sein leben lieber glücklich leben. Glücklich zu sein, überhaupt eine Mutter zu haben. "Wie wär's wenn du uns eine Geschichte erzählst Mami`? Du erzählst die besten im ganzen terriotrium! keiner kann dich toppen.", miaute er aufmunternd und ein schmales Lächeln befand sich auf seinen Lippen.

Stetig glitt meine Zunge über das Fell meines Sohnes, der nun anfing, sich zu beschweren.
Plötzlich rastete er aus und - ich konnte es nicht fassen - trat mich. Einfach so. Mein eigen Fleisch und Blut.
Erschüttert sprang ich auf und blickte ihn verständnisslos an. Im selben Moment wurde auch dem Kleinen klar , was er getan hatte und er entschuldigte sich beschämt. Erleichtert und mit Augen voll unbändigender Liebe sah ich meinen Sohn an. Ich wusste, er würde so etwas nie tun, ohne sich zu entschuldigen. "Ist gut, mein Kleiner", schnurrte ich.
Als er dann fragte, ob ich ihm  eine  Geschichte erzählen konnte, nickte ich belustigt. Hatte er ein schlechtes Gewissen?
"Natürlich.Nun, lass mich überlegen…" Mein Blick glitt über die anderen Jungen und ich winkte mit dem Schwanz "Kommt, möchtet ihr die Geschichte mithören?", fragte ich einladend. Sie hatten keine Familie, also wollte ich ihnen wenigstens ein kleines Gefühl von Geborgenheit geben. In meinen Gedanken war ich aber bei Torfsprenkel. Wenn er mich jetzt sehen würde, wäre er stolz auf mich?

Erleichtert erkannte Milanjunges, dass Moosjunges sich langsam beruhigte. Die andere Kätzin entspannte merklich die Muskeln und entfernte sich einige Pfotenschritte von der Kinderstubenwand. Die hellbraune Tigerkätzin schnurrte erfreut und wedelte glücklich mit dem Schwanz. Normalerweise scheiterten ihre Versuche eine andere Katze zu trösten kläglich. Aber bei ihrer Freundin hatte sie anscheinend genau die richtigen Worte gefunden. Ihre Brust schwoll an vor Glück und wieder entschlüpfte ein Schnurren ihrer kleinen Kehle, als Moosjunges ihre zublinzelte, den Moosball sachte zurückstieß und sich bei ihr bedankte. Wir werden bestimmt gute Freunde, dachte Milanjunges, während sie den Moosball packte und einige Pfotenschritte nach hinten kroch. Es wäre so toll mit ihr zusammen Schülerin zu werden! Dann erhob sich die Kätzin auf die Hinterpfoten und warf den Moosball zu der grauen Kätzin herüber. "Fang!"
Lautes Miauen in ihrem Rücken erregte Milanjunges Aufmerksamkeit. Sie spitze die Ohren und lauschte den zuerst aufgebrachten Worten Wolkenjunges und denen seiner Mutter. Doch ein plötzlicher Sinneswandel ließ den Ärger verebben. Der weiße, kleine Kater schlug vor Salbeiblüte könnte doch eine Geschichte erzählen und sofort stimmte die Königin zu und rief die anderen Jungen heran. Mit leuchtenden Augen wandte sich die Tigerkätzin Moosjunges zu. Zwar war das nicht so spannend, wie ein Gang durchs Territorium, aber wie jedes Junges hörte auch Milanjunges gerne die Geschichten vom alten Wald, den Schlachten der Clans und der Großen Reise. Ihr kribbelte jedes Mal der Pelz, wenn sie von den mutigen, starken Katzen vor ihr hörte, die für den WindClan gekämpft hatten. Vielleicht wird man später auch etwas über mich erzählen, überlegte sie aufgeregt. "Jetzt kriegen wir doch noch eine Geschichte! Komm!", miaute sie zu Moosjunges, die anscheinend nicht sicher war, ob sie das Spiel unterbrechen wollte. Sie tapste zu der Grauen hinüber und berührte mit der Schwanzspitze deren Schulter, als Zeichen, dass sie gemeinsam gehen konnten. Mit der anderen Kätzin an der Schulter tappste sie zu Salbeiblüte und ließ sich dort in der Nähe von Wolkenjunges nieder, den Schwanz über die Pfoten gelegt und mit aufmerksam gespitzen Ohren. "Kannst du uns von der Gründung der Clans erzählen? Oder wie sich der WindClan einst nach seiner Vertreibung gegen den SchattenClan zur Wehr gesetzt hat?", fragte sie und riss bittend die grünen Augen auf. Diese beiden Geschichten gehören zu ihren Lieblingserzählungen.

[wirft den Moosball zurück, hört Salbeiblütes Ruf und geht mit Moosjunges hin]

Vertretung für Eisstern:
Nachdem Salbeiblüte gegangen war, streckte Eisstern sich ausgiebig. Ein Tumult auf der Lichtung weckte die Aufmerksamkeit der weißen Kätzin mit den verschiedenfarbigen Augen. Als sie den Anführerbau verließ, glaubte Eisstern im ersten Moment, ihre Augen würden sie trügen. Sturmpelz ging auf Falkenherz los, obwohl die Beiden sich bisher immer sehr gut verstanden hatten. Mit wenigen Sätzen war die Anführerin bei den beiden Kriegern, die sich jedoch schon wieder voneinander getrennt hatten und anscheinend nicht mehr kurz davor waren, sich an die Kehle zu gehen. "Was sollte das? Warum kämpft ihr beiden gegeneinander?", fragte die Weiße mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. Wenn WindClan-Krieger gegeneinander kämpften, konnte das eine ernste Bedrohung für den Clan werden.

Frostschweif:
Frostschweif, die zwischendurch das Tempo angezogen hatte, verlangsamte ihre Schritte wieder, als das Lager des WindClans in Sicht kam. "Nehmt euch etwas vom Frischbeutehaufen, wenn ihr möchtet.", miaute sie Obsidianpfote und Abendpfote zu und wollte dann den Weg zu Eissterns Bau einschlagen, als ihr der weiße Pelz der Anführerin ins Auge stach. Eisstern stand auf der Lichtung bei Sturmpelz und Falkenherz. Die Anspannung in ihrer Haltung war kaum zu übersehen. Was war vorgefallen, während Frostschweif selbst außerhalb des Lagers unterwegs gewesen war? Besorgt schritt die Stellvertreterin zu den drei Katzen. Mit einem respektvollen Nicken grüßte Frostschweif Eisstern. "Wir sind wieder zurück. Ist etwas passiert?", miaute die weiße Kätzin besorgt.

cf: Außengrenze WindClan

Mit hoch erhobenem Schwanz und ziemlich zufrieden betrat ich das Lager und streckte mich erst einmal ausgiebig. Kurz wandte ich meinen Blick zu meinem Vater und meinem Onkel, die anscheinend gerade einen Streit hinter sich hatten. Auch Eisstern und Frostschweif waren mittlerweile bei den beiden, ich hielt mich jedoch fern. Stattdessen sah ich zu meiner Schwester um und deutete auf die kleine Menge. "Was glaubst du, weshalb sie sich gestritten haben? Vielleicht wegen...ihr?", murmelte ich zu ihr, während ich weiter zum Frischbeutehaufen lief.
Dort angekommen sah ich mir die verschiedenen Beutestücke an und wählte schließlich ein kleineres Kaninchen, das meine Obsidianpfote und mich sättigen würde. "Wohin willst du dich legen zum Essen?", fragte ich sie und sah sie aus blitzenden, grünen Augen an.

Ich wandte den Blick herum, als zuerst Eisstern und dann auch noch Frostschweif zu uns kamen. Na ganz großartig. Jetzt musste ich ihnen auch noch erklären, was diese Verräterin getan hatte. Meiner Meinung nach hätte Phönixfeder das ruhig selbst tun können, ich sah nicht ein, ihr Verschwinden auch noch zu rechtfertigen. Einfach feige abhauen konnte jeder. Aber von ihr hatte ich ehrlich gesagt mehr erwartet. Nur nicht das.
Seufzend wandte ich mich an die beiden weißen Kätzinnen und zuckte mit den Schultern. "Phönixfeder ist weg. Sie hatte eine Vision von meiner Mutter, in der sie erklärte, dass sie nicht ihre leibliche Tochter ist, sondern eine Streunerin. Phönixfeder hat mir das eröffnet und ist danach wortlos abgehauen, um ihren eigenen Weg zu finden. Und Sturmpelz dachte nun, ich hätte sie verjagt", erklärte ich knapp und warf einen Blick zu meinem ehemaligen Mentor.
Dann glitten meine Augen aber wieder zu Eisstern und Frostschweif, während ich fast schon schadenfroh auf ihre erstaunten und entsetzten Gesichter wartete.

cf : Außengrenze WindClan

Ich beobachtete amüsiert wie Abendpfote ins Lager stolzierte. Natürlich war sie die hübschere von uns beiden mit dem leuchtenden roten Fell und den klugen grünen Augen, ihr Aussehen glich leider viel zu sehr unserer verräterischen Mutter. Ich dagegen hatte nur unscheinbares, dunkelgraues Fell - ganz nach unserem Vater - und hübsche blaue Augen, das einzige vorauf ich stolz sein konnte.
Mein Blick huschte zu wei Katern, die umringt von anderen Katzen - insbesondere Eisstern und Frostschweif - standen. ,,Ich denke schon, Sturmpelz hat sie geliebt und Falkenherz war ihr Bruder ... " Ich brach ab und zuckte mit den Ohren, hatte ich mich gerade verhört ? Ich trat eine Schrittnäher. Als Abendpfote mich fragte wo wir sitzen wollten, deutete ich unbestimmt in eine Richtung. Eis meiner kehle kam nur ein Gemurmel. ,,Irgendwo in der Sonne ... " Ich war total abwesend und meine Aufmerksamkeit war ganz Falkenherz zugewandt, der gerade anfing zu sprechen.
Ich blieb stocksteif stehen. nein, ich hatte mich nicht verhört. Ich fing nicht an mäusehirnig zu werden. Jetzt ergab Phönixfeders Flucht einen Sinn. Sie war eine Streunerin und Verräterin, die sich mehrere Monde lang unsere Mutter und loyale WindClan - Katze nannte. Ich verspürte einen Hass gegen unsere Mutter, wie ich ihn noch nie gegen jemanden gehegt hatte.
Wortlos stampfte ich zu Abendpfote, ich hatte gnug gehört. Ich ließ mich auf den Boden plumsen und versank in Grübeleien. Dein ganzes leben basiert auf einer Lüge! Dieser eine Satz blinkte ständig, wie in großen Leuchtbuchtstaben in mir auf.
Nicht einmal das Kaninchen rührte ich an.

Ich verzog keine Miene, doch war ich Flammenherz dankbar, dass er mich verstehen konnte. War er nicht der einzige, der mir geblieben war? Und meine Jungen, die zurückkehrten von einem Jagdausflug. Was war ich bloß für ein schlechter Vater, hatte ich mich noch nicht einmal um sie gesorgt. Doch mein Herz war zu kalt, zu versteinert als dass ich mit ihnen umzugehen wusste.
Es Klang genau wie damals. Nur war er diesmal der kalte, harte Mentor und ich der Schüler. Ich sagte kein Wort, starrte in die Leere des Himmels hinein in die sie verschwunden war. Die Katzen, die mich furchterfüllt anstarrten, bereiteten mir Genugtuung. Sollten sie sich doch fürchten, fliegen in ihrem erbährmlichrn Leben. Schließlich kamen sogar Eisstern und Frostschweif dazu. Der Anblick der Stellvetteterin war das letzte was ich jetzt ertragen konnte. Schmerz durchflutete erneut meine Augen als ich sie ansah. Doch meine Stimme war kälter als die Blattleere.
,,Es gibt nichts, was den Verlauf des Clans beeinträchtigen könnte zwischen Falkenherz und mir." Mein ehemaliger Schüler begann die Geschichte zu erzählen, ich spürte die hasserfüllten Blicke meiner undankbaren Clankatzen. Was war es nur für ein Gesindel in dem ich lebte.
,,Stellt sie nicht alle so dar als hätte sie dem Clan und euch nicht gedient! Ja die hat euch verraten, aber sie war Treue  Stellvertreterin und Liebende Mutter! Lebe ich hier in einnem undankbaren Pack?!" fauchte ich, fuhr mein aufgebrachtes Gemüt aber herunter in dem ich die Mächtigen Krallen in den Boden schmetterte.
,,Frostschweif? Kann ich später mit die reden?" fragte ich ruhig, und senkte den Blick.Der Clab hatte bei mir immer an erster Stelle gestanden und ich war ihm treu ergeben doch die ganze Geschichte trieb mich in den Wahnsinn. Ich konnte nicht mehr klar denken.

Etwas irritiert wandte ich mich um, als Obsidianpfotes Kopf herumschwenkte. Fragend folgte ich ihrem Blick, der nun auf Sturmpelz, Falkenherz und der darum versammelten Meute hing. Zuerst wusste ich nicht so recht, was so interessant war daran, doch als dann mein Onkel zu erzählen begann, wieso Phönixfeder gegangen war, fiel mir das Kaninchen regelrecht aus dem Mund. Unsere Mutter war...eine Streunerin?!
Entsetzt sah ich meinen Onkel – nein, das war er ja gar nicht mehr, wenn seine Geschichte stimmte! - an und spürte, wie mein Herz hemmungslos gegen meine Brust schlug. Mit jedem Schlag brach ein weiterer Teil davon ab, während ich versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Und dieser verlauste Flohsack von Mutter haute einfach ab! Nur weil sie plötzlich nicht mehr reinblütig war, oder was? Und was war mit uns? Schließlich hatten wir nun auch...Streunerblut in uns.
Allein dieser Gedanke ließ mich erschaudern, weshalb ich ihn schnell verbannte. Nein, wir waren keine Streuner. Wir waren im Clan geboren, hier aufgewachsen und würden für ihn kämpfen und dem WindClan ewig treu bleiben! Wir waren reinblütig.
Als dann Sturmpelz ernsthaft unsere Erzeugerin verteidigte, stellte sich mir das Nackenfell auf. Wie konnte er sie jetzt auch noch in Schutz nehmen?! Kochend vor Wut schritt ich auf die Versammlung zu und vergaß dabei ganz Obsidianpfote. Neben Frostschweif blieb ich stehen und sah meinen Vater aus dunklen, funkelnden Augen an. „Du nimmst sie ernsthaft noch in Schutz? Gut, es mag möglich sein, dass sie bisher eine gute Kriegerin war. Doch ihre Loyalität kannst du in den Dreck werfen. Sie hat uns einfach verlassen! Dich, ihren Gefährten, den sie so sehr geliebt hat! Uns, als ihre Kinder, die einst ihr Wichtigstes waren! Und den gesamten Clan, der auf sie gezählt hat, der ihre Heimat war! Wäre sie loyal gewesen, wäre sie verdammt noch mal hiergeblieben und hätte uns nicht einfach ohne Weiteres verlassen!" Innerlich kochte ich, ja, aber nach außen hin war ich ruhig. Vollkommen ruhig. Selbst meine Stimme zitterte nicht.
Ohne auf eine Reaktion zu warten, wandte ich mich wieder ab und stapfte davon. Sollte Papa doch von mir denken, was er wollte. Ich brauchte ihn nicht, um glücklich zu sein. Mir reichte meine Schwester, wenn sie an meiner Seite war, war alles in Ordnung. Deshalb legte ich mich nun neben sie und schmiegte meinen Pelz an ihren. „Selbst wenn sie eine Streunerin ist, wir sind trotzdem echte Clankatzen! Wir sind loyal und werden die besten Kriegerinnen, die der WindClan je gesehen hat!", miaute ich und nahm dann einen großen Bissen von dem Kaninchen.

Vertretung für Eisstern:
Mit Vielem hätte Eisstern gerechnet, aber das, was Falkenherz erklärte, hätte nicht einmal in ihren kühnsten Träumen dazu gehört. Die weiße Kätzin öffnete entsetzt den Mund, brachte jedoch kein Wort hervor. Phönixfeder hatte den Clan verlassen? Einfach so? Das passte nicht zu der Kätzin, die Eisstern kannte...oder zu kennen geglaubt hatte. Bevor die weiße Kätzin sich von ihrem Schock erholen konnte, stieß Abendpfote auch noch dazu und machte ihre Sicht der Dinge deutlich. Die weiße Anführerin verstand die Gefühle der junngen Kätzin gut. So schnell wie das jüngere Ebenbild der Verschwundenen aufgetaucht war, so schnell verschwand sie auch wieder.

Frostschweif:
Als Falkenherz sagte, Phönixfeder hätte einen Traum gehabt, in dem ihr erzählt worden war, sie sei keine geborene Clan-Katze, und habe deshalb den Clan verlassen, nickte Frostschweif nur verstehend. "Wir haben Phönixfeder gesehen, als sie die Außengrenze schon überquert hatte.", berichtete die Kriegerin ruhig. Sturmpelz' Wutausbruch zeigte ihr, dass dem grauen Krieger Phönixfeder wichtig gewesen war, denn die weiße hatte die Erfahrung gemacht, dass man nur von Katzen wirklich verletzt werden konnte, die einem selbst wirklich etwas bedeuteten. Seine - wesentlich ruhigere - Frage, ob sie miteinander sprechen konnten, überraschte Frostschweif. Mit dem Krieger hatte sie abgeschlossen, als Eisstern sie zur Stellvertreterin gemacht hatte. Und dabei würde es auch bleiben. Trotzdem stimmte die Weiße mit den goldenen Augen einem Gespräch durch ein ruhiges Nicken zu. Die heftige Reaktion von Abendpfote kam für Frostschweif unerwartet. Die Kätzin hatte gehofft, dass ihre Schülerin mit dem Verschwinden ihrer Mutter wenigstens halbwegs abgeschlossen hatte, aber dem war ganz offensichtlich nicht so. "Ich würde gerne mit Eisstern sprechen, wenn ihr nichts dagegen habt.", miaute sie ruhig und sah dabei Falkenherz und Sturmpelz an.

Ein wenig irritiert folgte ich Abendpfote, als sie zu der kleinen Massenansammlung stürmte. Schweigend folte ich ihr. In einem Punkt gab ich ihr recht. Selbst wenn Sturmpelz der Gefährte Phönixfeders war, hatte er kein Recht sie zu verteidigen. Sie war eine Verräterin des WindClans. Daran würden keine Worte der Welt etwas ändern.
Doch ich konnte ihn verstehen. Es war ein Schock zu erfahren, dass eine Person nicht das ist, was sie vorgibt. Das hatte ich gelernt. In meinen jämmerlich kurzem Leben hatte ich so einiges gelernt.
Doch nach einigen Sekunden wurde es mir klar. Wir waren nicht reinblütig. Phönixfeder war eine Streunerin, wie sollte man da rweinblütig sein. Nein, wir wir waren halbblütig.
ich fühlte mich elend. Mein ganzes leben lang wurde mir vorgemacht, ich wäre eine vollständige WindClan - Katze, doch ich war zum Teil Streuner, was mir so gar nicht gefiel. Nichts desto trotz würde das nichts an meiner Loyalität ändern.
Abendpfote und ich, wir würden die besten Kriegerinnen werden, die der WindClan je gesehen hatte - ob reinblütig oder nicht.

Während ich bei meiner Schwester saß, passierte ziemlich viel auf einmal. Meine Mentorin stümte aus dem Lager, ohne mich. Dann fiel Sturmpelz Falkenherz an und ich war mir nicht ganz sicher, ob ich das gut finden sollte. Falkenherz hatte jede Verletzung verdient, aber wenn zwei Krieger auf einander losgingen...war das mindestens bedenklich oder?
Neugierig ging ich näher ran, mittlerweile hatten die beiden aufgehört zu kämpfen und sowohl Eisstern, als auch Frostschweif forderten von den beiden eine Erklärung.
Bei Falkenherz Worten blieb mir der Mund offen stehen. Phönixfeder hatte was? Mir war ziemlich egal, wer ihre Eltern waren, sie bewieß schließlich nur selbst, was man von Eltern erwarten durfte...wegen so einer Nichtigkeit verriet sie ihren Clan? Sturmplez war offensichtlich wenig glücklich, dass der Clan Phönixfeders feige Flucht als soclhe verstand, Abendpfote dagegen schien erkennen zu dürfen, was Eltern wichtig war. Jungen waren letztendlich nur eine Nebenprodukt der Tatsache, das ein Kater eine Kätzin wollte, nicht mehr und nicht weniger.
Ein Teil von mir jaulte traurig auf, aber es war sinnlos, meine eigenen Eltern hatten bewiesen, wie egal ihnen ihre Jungen sind...es war gganz einfach die Realität...eine traurige Realität vielleicht, aber das ließ sich nicht ändern.

[schaut Phönixfeder hinterher, beobachtet den lKampf von Falke und Sturm]

"Schön", schnurrte Nebelpfote laut und blinzelte mit begeistertem Ausdruck zu ihrem Bruder. Es sollte ihre erste gemeinsame Trainingsstunde werden und die Graue wünschte sich nichts mehr, als dass sie noch viele Weitere gemeinsam bestritten.
Die Situation wurde ziemlich harsch durchrissen, als ein roter Pelz durch den Lagereingang nach Draußen stob und eine Wolke der Verwirrung hinterließ. Was tat Phönixfeder da? Wo lief sie hin? Es dauerte nicht lange, da schienen schon wieder die gewohnten Bahnen aus den Fugen zu geraten, denn soeben stürzten sich ihr Vater und ihr Onkel aufeinander.
Angst fuhr ihr durch den Pelz, während selbst Salamanderpfote zwar neugierig, aber missbilligend schien. Was taten diese beiden Maushirne denn auch? Wir waren eine Familie, da kämpfte man doch nicht? In gedanklicher Paralyse tapste die Lichtgraue hinter dem Gescheckten her und lauschte in Atemlosigkeit der Geschichte, die sie bis ins Mark erschütterte. Wie kann Phönixfeder das ihren Jungen antun? Ihre Gedanken sprudelten von widersprüchlichen, chaotischen Gedanken über und immer wieder fragten sie sich Warum die rote Kätzin diesen Schritt getan hatte? 
War es denn so einfach, die ehemalige Stellvertreterin zu hassen, zu verurteilen, ihr ganzes Ich zu negieren? Wie würde ich mich fühlen, wenn ich glaubte, ein Leben zu haben? Würde ich mich noch wohl fühlen? Wäre ich geschockt? Neugierig? Kaltblütig? Würde ich gehen? Sie wusste es nicht zu beantworten. Wussten es die Anderen?

Die graue Kriegerin stand am Rande der immer größer werdenden Katzenmasse. Und Sturmpelz? der blieb einfach wo er war. Warum ignorierte er sie? Wollte er gar nicht hören, was sie zu sage hatte?
Plötzlich rannte auch Phönixfeder aus dem Lager. Was hatte das zu bedeuten? Turmalinschatten saß dort, am Rande des Lagers und beobachtete die Reaktion ihrer Familie. 
Abschied. Auch Phönixfeder geht und es sieht nicht so aus, als würde sie zurückkehren. Warum verlassen so viele Windclankatzen den Clan?
Turmalinschatten wurde es zu bunt. Dieser graue Fellball von Sturmpelz wollte also nicht mit ihr reden? Nun gut, dann würden Eisstern oder Frostschweif ihm eben die Nachricht überbringen müssen. Anmutig wie immer schritt die sturmgraue Kriegerin mit dem Bernsteinblick auf die Anführerin und ihre Stellvertreterin zu. Sie schienen beide beschäftigt, aber Turmalinschatten hoffte einfach, dass es reiche, würde sich Eisstern mit dem Problem Sturmpelz befassen. Bei Frostschweif angekommen hielt die Kriegerin an, neigte den Kopf und flüsterte:
"Frostschweif. Ich muss mit dir reden. Es geht um...Minzpfote."
Ich schritt ein paar Schritte von der Gruppe weg. Für den Anfang musste nicht jede Katze des Clans hören, was passiert war, die Verkündung würden dann wohl die weißen Anführer übernehmen.
Wieder einmal wartete die übergeduldige Kriegerin mit ordentlich über die Pfoten gelegtem Schweif darauf, dass nun wenigstens die Zweite Anführerin auf ihr Gesuch reagieren würde. Im Augenwinkel beobachtete sie die Schüler und ihr Blick fiel dabei besonders auf den jungen Salamanderpfote. Seine Mentorin hatte den Clan verlassen, sie war ihres Wissens nach Teil seiner Familie. Aber warum war der Schüler nicht bestürzt oder gar traurig wie die anderen? Nein. Er schien eher...wütend? gleichgültig? Turmalinschatten konnte den Schüler nicht einschätzen, aber dennoch hatte er ihr Mitgefühl. Ähnlich wie Minzpfote war Salamanderpfotes Training wohl recht...kurz gekommen. Für ihn und die anderen Schüler hoffte die Graue, dass ihre neuen Mentoren es etwas ernster mit dem Training nahmen.

[Ärgert sich über Sturmpelz, geht zu Frostschweif und wartet dann etwas abseits, betrachtete die Schüler]

Die Jungen hatten sich nun um mich herum versammelt und bettelten um eine Geschichte.
Mit gespieltem Seufzen meinte ich: "Nun gut, hört zu…" Nach einer kurzen Weile des Überlegens begann ich.
"Vielleicht habt ihr schon von den drei- nein nun vier anderen Clans gehört, die auch in diesem Tal leben.
Da gibt es zuerst einmal den DonnerClan. Die Katzen dort leben im dichten Wald, versteckt durch Gebüsch und Farn. Sie jagen eigentlich fast nur Mäuse und Vögel, vielleicht auch mal ein Eichhörnchen.Nun, diese Katzen scheinen freundlich, doch im Kampf sind sie Bestien, das sage ich euch!" Mit wild aufgerissenen Augen blickte ich in die Runde und fuhr dann fort. "Dann gibt es den FlussClan. Seine Katzen leben in einem See auf einer Insel und der Umgebung. Sie ernähren sich ausschließlich von Fisch, deshalb sind ihre Pelze auch so glänzend. Mit ihren schlanken Körpern können sie sich durch's Wasser anschleichen und schwimmen können sie am besten von allen Clans. Sie sind unglaublich wendig und gelenkig, vor allem im Wasser" Auch hier machte ich eine Pause, dann setzte ich meine Geschichte fort. "Nun, dann sind da noch der SchattenClan , und seit neustem auch der WolkenClan. Der SchattenClan jagt im düsternen Teil des Waldes, in sumpfigen Gebieten und  an dunklen Stellen. Sie fressen Eidechsen, Mäuse und was weiß ich noch alles. Von allen Clans ist ihre Ernährung wohl die , die am meisten Gewöhnung benötigt! Die Katzen dieses Clan sind hinterlistig, bösartig und sehr, sehr gefährlich! Nehmt es niemals, niemals alleine mit einer von ihnen auf, sonst endet ihr als Krähenfutter!" 
Angsteinflößende Blicke trafen die Jungen, dann sprach ich weiter. "Kommen wir nun zum WolkenClan. Von ihm weis man recht wenig. Dieser Clan wurde vor sehr langer Zeit, als alle fünft Clan im alten Wald lebten, vertrieben, doch Legenden belegen, das der mächtige Anführer des DonnerClans, Feuerstern, ihn zurückholte. Nun, auf der letzten großen Versammlung, das ist noch nicht lange her, kehrte dieser Clan also plötzlich zurück. Die WolkenClankatzen können sehr gut klettern und springen, sie besitzen dafür auch sehr harte Ballen. Sie ernähren sich von Mäusen, mehr weis ich auch nicht, wie gesagt, ich habe noch nie eine WolkenClankatze gesehen." Ratlos schweifte mein Blick über die Jungkatzen. "Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen, und ihr nehmt euch immer vorm SchattenClan in Acht!",endete ich meine Erzählung. Nach dieser langen Zeit ohne Luft zu holen, hielt ich es nicht mehr aus und sog nun gierig die Luft  der Kinderstube ein. Von der Lichtung her ertönten nun keine lauten Kampfgeräusche mehr, offensichtlich war das Gerangel der Krieger beendet worden. Erleichtert sah ich zum Ausgang der Kinderstube, dann wieder zu den Jungen.

Na? Kommt heute noch etwas?
So lauteten meine Gedanken, als weder Winterhauch, noch Hagelpfote oder Drachenpfote - mit den dreien sollte ich ja los ziehen, einerseits um zu jagen und den Schülern auch das Territorium noch etwas näher zu bringen, andererseits, um meinem eigenem Lehrling auch die ein oder anderen Techniken bei zu bringen. Ich wollte unbedingt - auf meine Frage antworteten, ob wir uns einen neuen Ort aussuchen sollten, da ja keiner mehr zu wissen schien, welcher am Anfang auserwählt wurden war, und wenn ja, welchen. Aber wir mussten langsam mal los, der Tag hatte nur vierundzwanzig Stunden, und wenn man nur faulenzt, wird nie etwas aus einem.
Mit harter Stimme miaute ich dann: "Lasst uns zum Moorland gehen." - dieser Terrain war mir als erstes in den Sinn gekommen, wie ein kleiner Gedankenfunken, den wohl jeder ab und zu mal hat.

Vertretung für Drachenpfote

Mit einer gewissen Gefühlslosigkeit schätzte ich ab, ob das Moorland wohl gut für unser Vorhaben sei. Ich war selber an diesem Ort noch nicht gewesen, aber aus verschiedenen Quellen konnte ich in Erfahrung bringen, dass es sich wohl an der Wasserseite des WindClans erstrecken sollte, und, wie wohl jede Katze, außer den Flussclänern, ich war nicht sonderlich heiß darauf, nass zu werden. Doch die Kleintiere, Hasen und Kaninchen, die es da geben soll, wollten von mir gefangen werden.
Ich blickte zu meiner Mentorin auf.
Ich wollte ihr beweißen, dass ich ein guter Schüler war und sie auf mich stolz sein konnte. Wenn ich eines der Tiere fangen würde, würden sich meine Vorhaben sicherlich erfüllen, auch wenn sie, so wie ich sie einschätzte, das nicht zugeben wollte.
Ich nickte also.

[  Hoffe er war nicht ganz ooc. Ich habe versucht, das, was auf seinem Profil steht, umzusetzen ... ._.  ]