Tief im Hauskätzchenviertel

Aufmerksam hörte er der Fremden zu. Eine weitere Weltreisende also. Ein kleiner Stich fuhr durch seine Narbe als sie erzählte dass ihre Eltern geopfert wurden. Also gab es überall auf dieser Welt verrückte die so etwas taten. Und sie schien weit herumgekommen zu sein. „Das mit deinen Eltern tut mir leid, ich kann diesen Schmerz nachempfinden.“ sagte er und sengte beileidbekundend den Kopf. „Mögen sie nach ihrem Glauben Ruhe finden“. Dann hörte er zu wie Lew seine Geschichte erzählte. Auch dieser schien es nicht leicht gehabt zu haben. „Auch dir gehört mein Beileid.“. Diese Geschichte erklärte zumindest sein Verhalten. Aufgezogen von einem Süchtigen Herumtreiber, kein Wunder das es ihm an nötigem Respekt mangelte. „Es tut mir Leid um deinen Vater, aber ich für meinen Teil habe momentan eine Aufgabe.“. Er wandte sich wieder an Rosiella. „Ich werde mich wieder auf den Weg machen, deine Hilfe nehme ich gerne an.“.

Gähnend räkelte ich mich auf meinem Ast, die Buche, auf der ich saß, war wirklich sehr gemütlich. Mit halbem Ohr hörte ich dann den drei Katzen zu, die sich unter mir gegenseitig vorstellten. Die blinden Mäuse hatten wohl auch nicht den leisesten Funken Verstand, wenn sie mich nicht bemerkten. Ich setzte mich auf, putzte dann mein Fell, bis es glänzte, und lugte nach unten. Als eine dann auch noch sprach, sie wäre von Adel, musste ich das Gesicht verziehen. "Bei eurem Gefasel wird einem ja ganz schlecht." Ich würgte gespielt. Wo habt ihr denn eure Diener? Gespielt gelangweilt putzte ich mir die Pfote.

Verdutzt blickte ich nach oben, wo sich noch so eine aufgeblasene Streunerlady befand. Aber eins musste man ihr lassen, sie brachte meine Gedanken auf den Punkt. Entschuldigung, Miss Rosiella, dass ich sie mit gewöhnlichem Volke wie mir in Verbindung gebracht habe. Ich starrte immer noch nach oben, ohne irgendeinen Plan, wie ich ihr Antworten sollte. Ich wusste ja nicht einmal, was sie überhaupt von uns wollte. "Komm hier herunter und sag das nochmal!" Rief ich ihr schließlich entgegen. Obwohl, es würde mir nicht Schaden, Lord Merkur ein wenig unter die Arme zu greifen, selbst wenn er mich gar nicht um Hilfe gebeten hat. "Hey, hast du abgesehen von diesen zwei Prinzessinnen eine sogenannte "Princess" gesehen?" Fraglich, ob sie jetzt noch Lust hatte, mir zu Antworten, aber der Wille zählt. Nicht wahr?

Ich lachte in mich hinein, als der graue Kater mich sichtlich verdutzt bemerkte und nach oben sah. "Ach, du hast mich nicht gehört, ich soll es nochmal wiederholen? Na, dann mach ich es euch leicht und komme runter." erwiederte ich leicht spöttisch und kletterte kopfüber wie ein Eichhörnchen den Baum hinunter, wo ich mich entspannt niederließ. Fragend zog ich die Augenbrauen hoch. "Zwei Prinzessinnen? Die Dame von und zu - ja, aber er? Ich denke, dass das ein Kater ist, Grauer." Ich leckte mir die Brust. Du meinst Prinzess? hm.. Weiß, langhaarig, türkise Augen, eingebildet?"

Ich zuckte mit den Achseln. "Das musst du unseren Lord hier fragen. Aber es klingt genau nach seinem Typ" Ich kicherte leise über diesen äußerst gelungenen Witz. "Ziemlich mutig von dir, herunterzusteigen, Hut ab. Ich an deiner Stelle hätte das nicht gemacht." Ich betrachtete sie genauer. Wollte sie uns einfach nur Nerven? Unwahrscheinlich. Aber was dann?

ich zog die Augenbraue in Richtung rotem Kater hoch, aber ich konterte nichts darauf. Wenn er wissen wollte, wo die war - tja, sollte er ruhig fragen! würde er eine Antwort bekommen? Bestimmt. WEiterhin gespielt gelangweilt putzte ich mir den Schweif. Allerdings hatte ich den Grauen weiterhin im Blick. "Mutig? Was hätte ich denn zu befürchten, bitteschön? Eine Madame mit lackierten Krallen, einen Kater mit mehr Fell als Knochen und dich? Was ist daran gefährlich, sagst du mir das?" Weiterhin putzte ich meinen Schweif, dann ging ich zu meinen langen, weißen Krallen über. Ich wette, der KAter wusste nicht, wozu ich fähig war - und wie fähig ich war.

"Keine Sorge, der Gestank nach Duftwasser ist mit Abstand das Gefährlichste hier in der Gegend." Sie gefiel mir, so viel stand fest. Aber was sie von uns wollte, das war mir immer noch schleierhaft. "Nun gut, wenn du so gelangweilt bist, warum..." Ich konnte nicht wirklich erklären, was ich meinte. Hoffentlich versteht sie, worauf ich hinauswill, sonst steh ich ganz dämlich da. Und wenn sie nicht als Kanonenfutter für Lord Merkur dastand, dann würde ich mir seiner Aggressivität leider allzu bewusst werden.

Ich hielt inne. Abfällig sah ich den Kater an. "Duftwasser? Zweibeinergestank? Oh mein Gott." Ich spuckte aus. "Ja, das ist wohl wirklich das gefährlichste hier, schließlich kann man einen mit dem Gestank ja wirklich quälen." Ich fuhr fort, mich einer Fellwäsche zu unterziehen, und putzte mir nun zu guter Letzt die Ohren, sodass mein buntes, schönes seidiges Fell nun wieder sauber glänzte. Ja, jetzt war ich wieder ansehlich. Nicht, dass ich das vorher nicht gewesen wäre. Nun war ich ja fertig, und ich blickte dem Kater in die Augen. "Warum... was? Unterbreche ich euch? Vielleicht, weil einem bei euren Geschwätz über Weltreisen, Adelstitel und Adeligen Bekanntschaften übel wurde?" Der KAter wusste jetzt ungefähr genauso viel wie vorher. Und das gefiel mir.

Auch ihn hatte die Fremde überrascht die oben ihm Baum gesessen hatte. In der Dunkelheit hatte er sie einfach nicht bemerkt. Sie schien ähnlich ungestüm zu sein wie Lew und die beiden begannen quasi sofort ein verbales Kräftemessen. Belustigt hörte er ein Weile zu auch wenn einige der Beleidigungen und ausrufe ihm galten. Dann beschloss er doch einzugreifen, denn die Fremde schien etwas über Princess zu wissen. Er zückte seine Krallen, holte mit seiner Tatze aus und ließ sie Lew mit einiger Kraft auf den Kopf krachen. Dort krallte er sich leicht zwischen den Ohren des Katers fest. „Das hier ist für das Prinzessin…“ ein kräftiger Druck, dann ließ er den Kater wieder los. Dann wandte er sich an sich an die Fremde. „Ja ich suche nach ihr, weißt du zufällig wo sie lebt?“.

Schadenfroh grinste ich, als der Graue eine auf den Kopf geknallt bekam. Dann jedoch wandte sich der rote mir zu, und ich zuckte mit dem Schweif. Interessiert musterte ich den Kater. Groß, etwas älter schon, muskulös, rot, langhaarig. Weltreisender. Ich versuchte, den Kater mit dem Princesspüppchen in Verbindung zu bringen. "Vielleicht weiß ich das? Vielleicht auch nicht?" Brachte ich den Kater damit zur WEißglut? Vielleicht? Vielleicht auch nicht? WEr wusste das schon? "Was willst du von ihr?" Ich ließ mich bequem auf die Seite fallen und betrachtete meine Krallen, die weiß blitzten. Mein Schweif zuckte entspannt hin und her, dann jedoch richtete ich meine goldigen Augen wieder auf den roten Kater, der mich musterte.

Diese neue Fremde war entweder recht misstrauisch, oder sie wollte ein kleines Spielchen mit ihm spielen. „Ich habe keinerlei Feindselige Absichten. Alles was ich will ist sie Fragen ob ich noch ein paar Heilkräuter von ihr haben könnte.“. Langsam wurde er unruhig, Lew hatte für heute schon genug an seinen Nerven gezerrt. „Je schneller ich eine Antwort von dir kriege, desto eher bist du mich los und kannst dich wieder auf deinem Baum zusammenrollen.“.

Verwundert stellte ich fest, dass ich plötzlich auf dem Boden lag. Naja, wahrscheinlich hab ich sogar Glück gehabt. Verärgert rieb ich mir den Kopf. Und tatsächlich, was Lord Merkur von Princess wollte interessierte mich auch. Und irgendwie war ich mir sicher, dass das alles für die Kätzin ein Spiel war. Ganz nach meinem Geschmackt. Aber sie forderte das Schicksal wirklich heraus, so weit würde ich dann doch nicht gehen. Heilkräuter also? Der Typ ist sogar gutmütig. Er sah auf jeden Fall nicht krank aus. Und diese Katze hatte anscheinend das richtige Druckmittel, da wurde Cassiel ganz klein.

Ich beobachtete den roten Kater und betrachtete dann wieder meine Pfoten. Die anderen Katzen waren nun zwar nicht minder interessant geworden, jedoch waren sie nun eher an den Rande des Geschehens gerückt. "ich dachte auch nicht, dass du sie verprügeln würdest. Was ihr aber übrigens gehören würde. Schade." Ich stellte dir Ohren auf. Hatte ich etwas gehört? Nein, doch nicht. "Wenn du Heilkräuter brauchst, warum gehst du nicht zu den HeilerClankatzen? Lass mich raten - du hast Angst, deren Territorium zu betreten?" Ich zwinkerte einmal. Zweimal. "Weißt du, ich bin jetzt ausgeschlafen genug, und ich finde diese Unterhaltung äußerst unterhaltsam."

Einen Augenblick überlegte er sie zu überreden, doch würde er Princess vermutlich wesentlich schneller finden wenn er sie einfach selber suchen ging. „Ja tatsächlich habe ich Angst davor mich in ein ganzes Lager voller Katzen zu begeben, die mir wahrscheinlich nicht freundlich gesonnen sind. Noch dazu bin ich intelligent genug es aus diesem Grund nicht doch zu versuchen. Allerdings habe ich keine Lust diese Unterhaltung fortzuführen.“ sagte er mit einem überfreundlichen Reißzahngrinsen. „Ich wünsche euch noch einen schönen Abend.“ mauzte er dann in die Runde und folgte weiter einer der Duftspuren von Princess. Solche Katzen konnte er einfach nicht leiden. Selbst Flamme hatte mehr Respekt. Wahrscheinlich auch jede Clankatze auf die er je treffen würde.

<---- Verlassener Bauernhof

Als ich nachdenkend zu meinem alten Nest trottete, hörte ich eine wilde Unterhaltung.
Anscheinend suchte der Kater, namens Cassiel falls ich mich nicht irrte.
Anscheinend wollte er meine Kräuter haben. Aus meinem einzigen Garten!
Ich schüttelte kurz mein Fell und lief, den Kopf hoch erhoben an dem Kater vorbei und mitten in meinen Garten rein.

Ich hatte genervt die Augen geschlossen und zuckte nun mit den Ohren, als ich hörte, dass Cassiel gehen wollte.
Na endlich, das ist die Gelegenheit von hier zu verschwinden.
Ich sprang auf und sprang geradewegs über Lew hinweg. Innerlich schimpfte ich über diese gottverdammten Heuchler, die sich von Vorurteilen leiten ließen.
Ich rannte in großen Schritten hinter Cassiel her, bis ich ihn erreicht hatte. Ich stuppste ihn gegen die Flanke und flüsterte ihm zu:
"Verzeih, wenn ich dir folge. Ich halte es bei diesen...Katzen nicht mehr aus. Ich stehe dir auch nicht im Wege herum, das verspreche ich dir."
Für mich selbst dachte ich:
Ich kann immernoch gehen wenn er mich nicht haben will...
Ich lief schweigend neben ihm und nahm eine süßliche Geruchsspur wahr.
"Katzenminze und Thymian"
Leise schnurrte ich vor mich hin. Ich mochte den Geruch von Katzenminze, vor allem da er in dieser Jahreszeit eher selten zu finden war.

"Na das hast du ja Super hingekriegt." Raunte ich der fremden Kätzin zu. "War es das was du wolltest?" Es interessierte mich brennend, ob Rosiella so vernarrt in Lord Merkur war, ihm jetzt hinterherzulaufen. Und ob unser Lord bei diesem Schnee allen ernstes versuchte, ihrer Duftspur zu folgen. In der einen Sekunde ein Narr, in der anderen wieder nicht. Mir gefallen Trottel, da weiß man wenigstens woran man ist. Und tatsächlich. Nie in meinem Leben habe ich eine so bescheuerte Katze gesehen. Stumm schüttelte ich den Kopf.

Out: Können die anderen die beiden sehen/hören?

Cassiel entfernte sich rasch von den beiden Streithähnen als er bemerkte dass ihm jemand folgte. Einen Augenblick später stieß Rosiella ihn an. Bisher war sie noch die Anständigste gewesen. „Ein wenig Gesellschaft ist ja nicht zu verachten. Aber SOWAS.“ Cassiel verzog ein wenig angewidert das Gesicht. „Woran es auch liegt, ich bin froh dass ich nicht so geworden bin.“. Ein kurzes Stück noch gingen sie schweigend zwischen den Häusern her. Da machte ihn Rosiella auf einen Geruch aufmerksam. Er streckte die Nase in die Luft und schnupperte. Tastsächlich. Er folgte dem Geruch ein Stück weit, als Princess vor ihm auftauchte und mit hoch erhobener Nase in einen der Gärten marschierte. Überrascht musste er blinzeln. Dann lief er ihr hinterher. „He, bitte warte einen Moment.“.

Der rote Kater schien also mich gesehen zu haben.
Etwas traurig wischte ich mit meinem langen buschigen Schwanz über die Pflanzen hinweg um zu erkennen welche sie sind
"ganz schön viele Trottel tummeln sich hier. Allerdings nicht verwunderlich"
Ich blinzelte als ich eine fremde hübsche Katze erblickte "Gehörst du auch zu dieser Trottelbande? ich hab dich vorhin doch auch mit denen gesehen" miaute ich in einem müden Ton.
Doch ich wendete mich schon wieder zu Cassiel "Du willst meine Kräuter nicht wahr? nimm dir so viele du willst"
mit den Worten sah ich wieder zu der Kätzin.

Ich schaute Cassiel nach, der im Garten der Weißen verschwand.
Und so scheinen sich unsere Wege wieder zu trennen.
Ich wollte gerade weitergehen, als ebenjene Katze mich ansprach.
"Ich gehöre nicht zu diesen...Trotteln...Ich lag dort und habe versucht ein wenig zur Ruhe zu kommen. Dann kam Cassiel und fragte nach dir...und der Rest der Bagage...naja...
Verwirrt leckte ich mir die Pfote und kringelte meinen Schwanz über meine Pfoten. Was wollte die weiße eigentlich von mir? Doch sie hatte sich längst wieder Cassiel zugewandt.
Naja er scheint zu haben was er wollte...vielleicht ist es für mich wirklich Zeit weiterzu ziehen.
Ich ging vorsichtig in den Garten und gesellte mich zu den beiden. Ich strich Cassiel mit dem Schwanz leicht über die Schulter und ging dann weiter.
Und jetzt noch ein hübsches Plätzchen und vielleicht ein bisschen zu fressen. Diskutieren miit Trotteln macht hungrig.
Ich schnurrte zufireden als mir die Vorfreude auf eine dicke Maus das Wasser im Maul zusammenlaufen ließ. Auch wenn es mich traurig stimmte Cassiel schon wieder verlassen zu müssen. Er war der erste Kater nach tausenden von Sonnenzügen, der ihr einigermaßen wohlgesinnt war und der etwas von ihrer Art zu leben verstand.
Ich lauschte und richtete meine Sinne auf Beute aus die möglicherweise durch das Gehölz huschte, aber nichts war zu hören. Ich blieb also sitzen und wartete, denn Geduld zahlte sich ja aus.

Out:(Wirklich weit ist Rosiella nicht gekommen. vielleicht ein oder zwei Straßen^^) (@Lew: nein können die nicht)

Dankbar zog sich Cassiel das tusch vom Hals. Er suchte sich heraus was er brauchte, von allem einen kleinen Vorrat. Und es war bei weitem genug da. Es war mehr von jedem Kraut da als er alleine tragen könnte. Sorgfältig legte er die verschiedenen Kräuter in sein Halstuch. Als er alles zusammen hatte wandte er sich an Princess. Diese wirkte irgendwie anders als am Morgen. Zusammengefallen war wohl eine passende Beschreibung. „Geht es dir gut?“ fragte er vorsichtig.

Ich schüttelete den Kopf "Gut?! mir soll es gut gehen?!" ich blickte ihn erstarrt an und räusperte mich entschuldigend.
Dann blickte ich auf das Haus in dem ich früher wohnte "meine Zweibeiner sind... tot. Und ich glaube sie liegen immer noch in diesem Haus" ich kann mich nicht mehr daran erinnern ob ich mit Sky sie raus gebracht hatten oder nicht.
Aber sonst wäre es den anderen ja aufgefallen "nun ja aufjedenfall.... lebe ich mit anderen Katzen auf einem verlassenen Bauernhof. Und dort wurde es mir zu viel also dachte ich mir ich mach mal einen Spaziergang" ich beobachtete das Tuch in das er seine Kräuter reingestopft hatte "von wo hast du das? ich suche schon seit langem nach so einem Tuch!"
rief ich erstaunt.

Das war also der Grund für ihre Haltung. „Das tut mir wirklich leid für dich.“. Auch wenn es Zweibeiner waren, es war ihre Familie gewesen. Doch anscheinend hatte sie schon eine neue Bleibe gefunden. Dann kam sie auf sein Tuch zu sprechen. „Oh, das ist gewissermaßen ein Geschenk. Die Zweibeiner, mit denen ich über das große Wasser gereist bin gaben es mir eines Tages.“. Er verknotete die Ende des Tuches so, dass er es wie einen kleinen Beutel tragen konnte. „Ich nehme an das wir uns für eine Weile nicht mehr sehen werden. Bis dahin, alles Gute.“. Er nickte ihr zum Abschied nochmal freundlich zu, dann schnappte er sich sein Bündel und lief wieder aus dem Garten hinaus. Er war nicht sonderlich weit gekommen als er wieder auf Rosiella traf die ein angespannt da saß und wohl auf Beute lauschte.

Mit einem Schulterzucken blickte ich Cassiel hinterher, dessen roter Pelz nun im Schnee verschwand. "Wenn Herr meint, gehen zu müssen, dann einen schönen Abend." sagte ich halb zu mir, halb zu irgendwem und blickte nicht mal auf, als auch das Fräulein von und zu aufstand und dem roten nachlief. "Wie ein Schoßhündchen..." entfuhr es mir, aber dann rappelte ich mich auf. "Weißt du, das Gelaber von Adelstitel hat mich einfach nicht interessiert. Aber den roten an der Nase herum zu führen, das schon. Ich hatte zufälligerweise keine Ahnung, wo Princesschen steckt." Mit einem schelmischen Glitzern in den Augen rollte ich mich im Schnee, ehe ich mich schüttelte. Es war kalt. "Was tust du hier, Grauer?"

"Ich? Ja..." Was tat ich hier überhaupt? Ich wusste es nicht. Irgendwie war ich hier hereingeraten, wollte freundlich hallo sagen. Und schon bekam ich eins auf die Rübe. "Man trifft so selten auf andere Katzen als blöde Hauskätzchen. Da wollt ich mal sehen, was die beiden zu erzählen hatten. Und ansonsten bin ich hergekommen in der Hoffnung, hier einen Schlafplatz und etwas zu Essen zu finden." Das war es eigentlich, im groben und ganzem. Nervös kratzte ich meine Flanke. Sie hat etwas von Clankatzen erzählt. Mein Vater meinte, das bringe Pech. Das hatte er sogar wirklich gesagt. Damals, zu seiner Zeit, hatten die Clankatzen nicht einmal hier gelebt. Hatte er zumindest erzählt. "Du. Warum bist du hier?" Fragte ich sie schließlich neugierig.