So sehr es Borkenfrost auch schmerzte, tun konnte für seinen Neffen und seine Nichte nichts. Er wusst, das Beide nun Ihren eigenen Weg suchen mussten. Sie müssten sich Beide mit der Familiensituation auseinandersetzen. Doch er durfte sich nicht weiter einmischen. Er schnipste mit dem Schweif, "Lasst uns gehen. Die Sonne ist untergegangen. Mama macht sich sorgen." Langsam trabte er voran, bedacht, das dieses Mal auch Kieselpfote mitkam, und nicht auf halbem Weg abkam. Er legte seine Ohren an. Hibiskusblüte musste enttäuscht sein von Borkenfrost. Aber auch diese beiden Kinder hatten die Wahrheit verdient.
Tbc: FlussClan
Bernsteinregen
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Thema: Re: Donnerweg Mo Dez 17, 2012 11:22 pm
Ich schaute auf, als Borkenforst sich wieder meldete, es war wirklich schon spät und ich war erschöpft. So ganz verdaut hatte ich das alles wohl noch nicht. "Komm Kieselpfote, wir gehen nach Hause." miaute ich aufmunternd und trabte Borkenfrost hinterher. ich freute mich auf mein Nest, Zeit darüber nachzudenken, was es letztendlich bedeutete.. Während ich in Gedanken war, orientierte ich mich hauptsächlich an dem braunen Tigerkater und achtete selbst wenig auf den Weg
---> Flussclanlager
Gast Gast
Thema: Re: Donnerweg So März 24, 2013 4:51 pm
First Post
Ich wusste nicht mehr von wo ich kam und ging langsam umher. Es fuhren mehrere Monster vorbei dich interesierten sie mich nicht wirklich. Nur stank es hier fürchterlich. Ich sah mich um etwas weiter weg lief eine etwas magere Maus herum, ich fing sie mir und aß sie hastig auf. Mir war etwas langweilig weshalb ich mir überlegte was ich tun sollte, ich hatte gehört das es hier in der Nähe Gruppen von Katzen geben sollte das wollte ich genauer wissen...
---->Aussengrenze DonnerClan
Gast Gast
Thema: Re: Donnerweg So Mai 05, 2013 3:28 pm
<--- irgendwo
Hagelpelz kam mit schweren Schritten an. Mindestens 1 Mond war er schon unterwegs. War er nun endlich an seinem Ziel angekommen? Auch wenn er sich versuchte zu erinnern, konnte er keinen bekannten Geruch war nehmen. Nur der stinkende Donnerweg mit dem getösenden Lärm war hier. Nicht einmal mehr eine Katze. Erschöpft ließ sich der Weiße kater fallen. Würde er jemals seine Geliebte Schwester wiederfinden oder waren sie für immer getrennt? bei dem Gedanken wurde Hagelpelz ganz kalt in der Seele. Trotz allem hiefte er sich wieder hoch und trottete mit seiner letzten Kraft weiter.
-----> (Schrottplatz)
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg So Sep 06, 2015 5:43 pm
<--- SchattenClan-Lager
Die Dunkelheit hatte sich endgültig über die Welt gelegt, als Südwind sich mit zügigen, lautlosen Pfotenschritten ihrem Ziel näherte, so dass auch der Donnerweg in leiser Stille dalag. Dennoch konnten die scharfen Gerüche des unnatürlich schwarzen Weges nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass am Tage vermutlich unzählige Monster hier mit ihrem Gestank und ihrem dröhnenden Brüllen vorbei gekommen waren, und auch jetzt konnte man sich nicht sicher sein, ob nicht doch gelegentlich eines dieser Ungeheuer auftauchen würde, vor allem da ihre Augen in der Nacht strahlten wie Feuer. Somit war die Finsternis der Nacht also für sie ein Hindernis. Südwind war kein Mäusehirn, sie blieb stets mindestens zwei Schwanzlängen von dem Donnerweg entfernt und trottete gemächlich daran vorbei, während sie immer wieder stehen blieb, um einerseits mit leicht geöffnetem Rachen eventuelle Gerüche von FlussClankatzen aufnehmen zu können oder mit ihren aufmerksam aufgestellten Ohren mögliche Geräusche wahrzunehmen und andererseits ihr kurzes Fell auszuschütteln, so dass dieses kurz danach immer etwas zerzaust wirkte, jedenfalls solange bis der stete Regen es wieder glatt an ihre Muskeln presste. Glühend durchdrangen die grünen Augen der temperamentvollen Kriegerin die Schatten der Nacht. Schweigsam fragte sie sich, ob sie heute Nacht das Glück haben würde, ihre Tante, die langpelzige Hibiskusblüte, und ihren Bruder, den hellbraunen FlussClankrieger Nordlicht, zu sehen. Gewiss, sie waren verabredet gewesen, aber es war auch gut möglich, dass sie in der heutigen Vollmondnacht über das Lager wachen oder an der Großen Versammlung teilnehmen sollten. Vielleicht hätten sie aber selbst in letzterem Fall die Möglichkeit gehabt, sich davon zu stehlen. Aber das Grübeln nutzte wenig, weshalb Südwind sich darauf zu konzentrieren versuchte, über die bitteren Gerüche des Donnerweges hinweg ihre Verwandtschaft zu wittern.
[trottet am Donnerweg entlang, während sie nach Nordlicht und Hibiskusblüte wittert]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Mo Sep 14, 2015 7:07 pm
cf:FlussClan-Lager
Sobald sie den Geruch des Donnerwegs wahrnahm, verlangsamte Hibiskusblüte ihre Schritte und schlich schließlich lautlos auf den immer näher kommenden, dunklen Streifen zu, der sich wie ein Blitz seinen Weg unbeirrt durch die Landschaft bahnte. Momentan war weit und breit kein Monster zu sehen, aber Hibiskusblüte wusste, dass dieser Schein trügen konnte. Jederzeit konnte eines der Monster auftauchen und eine unvorsichtige Katze auf dem Donnerweg mit nur einem Schlag töten. Nordlicht und sie hatten ihre Reise hierher schweigend verbracht und auch jetzt sagte Hibiskusblüte nichts. Ihre Gedanken hingen momentan in der Vergangenheit, an jenem Tag, als Krähenfrost und Borkenstern am Vulkankrater gekämpft hatten und Funkenflug dort schließlich ihre Jungen bekommen hatte. Ein Tag voller Ereignisse, der das Schicksal der vier Jungen besiegelt hatte. Südwind und Nordlicht waren die einzigen beiden, die noch lebten, aber Hibiskusblüte war sich sicher, dass ihre beiden Geschwister und auch ihre Eltern vom SternenClan aus in diesem Moment zusahen. Suchend ließ die Kätzin ihren bernsteinfarbenen Blick über den Donnerweg hinweggleiten, auf der Suche nach dem Tigerpelz von Südwind. Sie glaubte, einen leichten Hauch des SchattenClan-Geruchs eben wahrgenommen zu haben, was aber bei dem Gestank des Donnerwegs schwer festzulegen war. Schließlich entdeckte Hibiskusblüte einen Katzenschemen und blieb stehen. "Hallo?", rief die FlussClan-Kätzin leise, da sie sich nicht sicher war, ob es sich bei der Katze wirklich um Südwind handelte. Sollte es jemand anderes sein, wollte sie nicht riskieren, dass Südwind Ärger bekam.
[kommt an | denkt nach | sieht sich um | ruft etwas]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg Mi Sep 16, 2015 6:03 pm
<--- Flussclanlager
Hatte ich das Flussclanrevier jemals verlassen? Außer zu Großen Versammlungen natürlich, aber davon abgesehen... Ich nahm eine Mischung aus seltsam vertrauten Eindrücken in einer absolut fremden Umgebung wahr. Lag es an dem sonst allgegenwärtigen Clangeruch, der unser gesamtes Revier als unser Zu Hause auswies? All das wurde weggewischt als wir dem Donnerweg näher kamen. Ein bestialischer irgendwie krank wirkender Gestank überlagerte die meisten anderen eindrücken und ich senkte den Kopf angewidert und verunsichert, während ich Hibiskusblüte weiter folgte. Ich kannte Donnerwege nur aus Geschichten und diese hatten von Gestank gesprochen, aber dies war...wahrscheinlich konnte man das hier einfach nicht in Worte fassen? Ich schaute den dunklen Pfad entlang auf der Suche nach den Monstern aus eben jenen Geschichten, laut, schnell mit leuchtenden Augen und tödlich. Es schien aber keines zu kommen und wenn schon der Gestank die Geschichten so sehr übertraf, wollte ich vermutlich auch keines treffen. Ich hörte wie Hibiskusblüte ein leise Hallo rief und löste mich von meinen Donnerwegbeobachtungen, um etwas entfernt die Silhouette einer Katze zu entdecken. Meine Ohren zuckten erfreut nach oben, als ich meinte Südwind zu erkennen. Details wie die Fellzeichnung oder Augenfarbe konnte ich nicht erkennen, aber Schatten gepaart mit ihren Bewegungen wirkten vertraut und ich war mir sicher, das meine Schwester dort auf uns wartete. Trotzdem zwang ich mich still neben Hibiskusblüte auf eine Reaktion zu warten, während mein Schweif ungeduldig vor Vorfreude langsam hin und her wiegte.
[kommt an, ist angeekelt, sieht Südwind, wartet auf Reaktion]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Mi Sep 16, 2015 9:01 pm
Südwinds Ohrspitzen zuckten in der Dunkelheit, als sie nach einer Weile zwei schemenhafte Silhouetten in der nächtlichen Ferne entdeckte, die sich scheinbar ebenso wie sie an dem Donnerweg entlang bewegten. Zwar verhinderte der Geruch des Donnerweges, der Regen und der falsch stehende Wind, dass die getigerte Kriegerin ihren Geruch auffangen konnte, doch sie war sich ziemlich sicher, dass es sich bei den Schemen um ihren Bruder und ihre Tante handeln musste. Dennoch war es möglich, dass sie durch einen dummen Zufall zwei Streunern in die Pfoten lief, weshalb sie noch nichts rief oder ihre Schritte beschleunigte. Angst hatte sie jedoch auch nicht, wusste die temperamentvolle Kätzin doch um die Schärfe ihrer Krallen und Zähne und trottete deshalb im gemächlichen Tempo weiter, die Ohren aufmerksam aufgestellt, um vielleicht irgendeinen Hinweis darauf einfangen zu können, dass sie dort in der Ferne ihre Verwandtschaft erblickte. Eine der beiden Katzen blieb nach einiger Zeit des Näherns stehen und Südwind vernahm deutlich einen leisen, fragenden Ruf mit warmer, vertrauter Stimme. Hibiskusblüte. Die Gestalt neben ihr, die leicht mit dem Schweif wedelte musste also Nordlicht sein. Ein Schnurren entkam der Kehle der Kriegerin und sie beschleunigte ihre Schritte, um die beiden FlussClan-Katzen zu erreichen, die dort im Regen auf sie warteten. "Ihr habt es also her geschafft!", rief sie mit aufrichtig glücklicher und erfreuter Stimme den beiden entgegen, die sich langsam aus der schemenhaften Dunkelheit schälten. Erleichterung flutete ihre Venen, dass sie heute nicht umsonst zum Donnerweg aufgebrochen war, und ihr Herz füllte sich mit familiärer Vertrautheit, als sie in die bernsteinfarbenen Augen Hibiskusblütes schaute, sie herzlich begrüßte, und sich dann nach Nordlicht umsah. Seine violetten Augen,die er unzweifelhaft von ihrer Mutter geerbt hatte, erwiderten die Freude, welche in ihren glühend grünen, intensiven Iriden schimmerten und ihre Schnurrhaare zuckten, während sie ihn betrachtete. Der hellbraune Kater sah gut aus, obwohl oder gerade weil der Regen sein Fell glatt an seine Muskeln presste. Rasch schob die klein gewachsene, aber entschlossene und dominante Kätzin den Kopf nach oben, um mit ihrer Stirn die seine grüßend zu berühren. "Wie ist es euch ergangen?", fragte sie geradeheraus, als sie sich wieder von ihm gelöst hatte und betrachtete beide Katzen mit einem erwartungsvollen Blick. Der Geruch von Fisch umgab sie, doch Südwind störte keinen Augenblick, hatte sie der Geruch auch früher schon unter neutraleren Umständen nicht gestört. Augenblicklich ging ihr durch den Kopf, ob sie von Frostsplitters Verletzung erzählen sollte, hob sich diese Idee aber noch für später auf.
[begrüßt Nordlicht und Hibiskusblüte]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg So Sep 20, 2015 1:41 pm
Hibiskusblüte warf Nordlicht neben sich einen kurzen Blick zu, als dieser ebenfalls stehen blieb und gespannt wartend mit dem Schwanz hin- und herpeitschte. Es war für ihn sicher aufregend, seine Schwester wieder zu treffen, da sie sich sonst nur auf den großen Versammlungen richtig treffen konnten. Auch wenn die beiden getrennt voneinander aufgewachsen waren, waren sie doch miteinander verbunden. Keine Clangrenzen konnten die Verbundenheit von Blutsverwandschaft aufhalten. Als sie ihre bernsteinfarbenen Augen wieder auf die Silhoutte vor ihnen richtete, kam diese bereits mit schnelleren Schritten auf sie zu. Bald erkannte man endlich Südwinds Gesicht, sodass die Anspannung von Hibiskusblüte fiel. Bei diesem Wetter hatte sie zwar nicht wirklich vermutet, dass andere Clankatzen hier unterwegs waren, dennoch hatte sie eine gewisse Vorsicht an den Tag gelegt. Man wusste nie, was passieren konnte. Sanft lächelte die helle Kätzin, als Südwind sie herzlich begrüßte und geradezu vor Freude zu strahlen schien. Es war immer wieder faszinierend für Hibiskusblüte, wie sehr sie Borkenstern ähnelte. Und doch war sie ganz anders, eine fröhliche Kätzin, frei von jeder Sorge, frei von Gewalt und Hass. Auf Südwinds Frage hin, wie es ihnen ergangen wäre, warf Hibiskusblüte ihrem Neffen erneut einen Blick zu, ehe sie wieder ihre Nichte ansah. "Uns geht es gut. Wir sind auch ohne große Zwischenfälle aus dem Lager gekommen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Und dir?", erwiderte die Kätzin, ließ aber aus, dass Eisvogel sie anfänglich hatte begleiten wollen. Die silberne Tigerkätzin dachte jetzt wahrscheinlich etwas ganz Falsches von Hibiskusblüte und Nordlicht, aber das war nun schon so. Später konnte sie das Missverständnis noch immer aufklären.
[beobachtet Nordlicht | denkt nach | bemerkt Südwind | begrüßt sie | antwortet ihr]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg Mo Sep 21, 2015 7:38 pm
Die Kätzin kam in gleichbleibendem Tempo näher und wünschte mir die Zeit möge schneller vergehen. Natürlich wäre es wohl unvorsichtig gewesen, wenn Südwind uns entgegen gestürmt wäre, aber ich seufzte erleichtert, als sie endlich nah genug kam, dass ich ihren vertrauten Geruch wahrnehmen konnte. Auf Hibiskusblütes Duft war sie endlich schneller her gekommen und ich schnurrte, während ich meine Schwester aufmerksam betrachtete. War sie heil angekommen? Hatte sie Probleme gehabt? Südwind war offensichtlich auch mehr als froh uns zu sehen und begrüßte mich Stirn an Stirn. Ich mochte die Wärme anderer Katzen, besonders die wohlduftende von Kätzinnen. Aber es war noch einmal etwas anderes, wenn es besondere Kätzinnen waren...ein warmes Gefühl, dass sich selbst bei einer kleinen Berührung im ganzen Körper ausbreiten konnte. Ein wenig Wehmut zeigte sich ein meinem Blick als Südwind sich wieder löste und sich danach erkundigte, wie es uns ergangen war. Hibiskusblüte antwortete und ich schwieg, während ich mich wieder fasste. Warum konnte ich sie auch nicht einfach in den Flussclan mitnehmen? Sie war doch meine Schwester! Aber ich wusste, dass sie nicht wollen würde, sie hatte mir von dieser Kätzin erzählt, die ihr viel bedeutete...und so wie ich Eulenfeder nicht verlassen wollte, würde sie sicher nicht Amaranthfeuer zurücklassen können. So traurig mich das machte, es ließ mich umso mehr eine tiefe Verbundenheit zu meiner Schwester spüren. Ob Aurapfote ähnlich gefühlt hätte? Und Kometenpfote? Meinen Bruder hatte ich nie kennengelernt, genauso wie Südwind nie Aurapfote hatte treffen können. Mir fiel ein, das wir bei der letzten großen Versammlung noch über jemand anderes gesprochen hatten „Konnte Frostsplitter nicht kommen?“ fragte ich und schaute suchend, konnte aber nirgendwo eine andere Katze erkennen. Es war vermutlich sowieso unerhörtes Glück, wenn schon für drei es hierher geschafft hatten? Vielleicht war Frostsplitter zur Großen Versammlung eingeteilt worden.
[bei Hibiskusblüte und Südwind, fragt Südwind]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Fr Sep 25, 2015 8:41 pm
Ihr fiel auf, dass die hübsche, ältere Kätzin, die ihre Tante war, nicht sofort antwortete, sondern erst einen Blick zu Nordlicht warf, ehe sie ihr sagte, es ginge ihnen gut. Südwinds linkes Ohr zuckte merklich voller Skepsis. Warum hatte sie gezögert? War etwas nicht in Ordnung? Zwar machte die gestreifte Kätzin sich ihre Gedanken und musterte Hibiskusblüte mit durchdringendem, ja fast strengem Blick aus ihren smaragdgrünen, schwarzumrandeten Augen, doch dann ergriff ihr hellbraun gefärbter Bruder seine wohltuende Stimme und fragte sie nach ihrem Onkel Frostsplitter, so dass es zunächst an ihr selbst war zu antworten. Südwind stellte ihre Vorderpfoten unbewusst kokett zusammen, ehe sie mit bedauerndem Gesichtsausdruck jedoch unverblümt erklärte:"Ich konnte ihn nicht mit hier rausschleifen. Es gab einen Kampf zwischen dem DonnerClan und uns, und dabei wurde er an den Augen verletzt. Es wird wohl besser, aber er braucht Ruhe..." Man hörte ihrer Stimme die Sorge um den silber-schwarz getigerten Kater an, welche sich jedoch sehr schnell in heiße, temperamentvolle Wut verwandelte, so dass ihre Miene eine Spur grimmiger wurde und sich ihr Nackenfell trotz Regen stachelig in die Höhe reckte, als sie zur Seite sah und murrte:"Sie haben die Rotfelskluft an sich gerissen und auch Amaranthfeuer wurde schlimm zugerichtet. Eisstern und Eisenherz sind arrogante, kaltherzige Flohsäcke, wenn ihr mich fragt. Sie machen den DonnerClan zu einem richtigen Schlägerhaufen." Das Ende ihres getigerten Schweifes zuckte bei den Erinnerungen, die ihr durch den Kopf schossen, und der Angst, die sie um Amaranthfeuer gehabt hatte. Einen Moment überlegte sie, ob Hibiskusblüte vorhin so diplomatisch geantwortet hatte, weil sie sich einer SchattenClan-Kätzin gegenüber sah und keiner Nichte. Aber Südwind hatte solche Berührungsängste nicht. Sie war hier im Kreis der Familie und nicht auf irgendeiner belanglosen Großen Versammlung. Außerdem hätten sie es so und so erfahren, schob sie noch gedanklich mit den Schultern zuckend nach, ehe sie ihren Blick wieder auf ihre Tante richtete. "Und bei euch ist alles in Ordnung?", hakte sie noch einmal nach. "Der Regen macht euch FlussClan-Katzen hoffentlich nichts aus.", miaute sie fast im Scherze.
[bei Hibiskusblüte und Nordlicht]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Sa Sep 26, 2015 1:53 pm
Hibiskusblüte zuckte überrascht mit den Ohren, als Südwind antwortete und sie anfing, von einem Kampf zwischen dem DonnerClan und SchattenClan zu erzählen. Augenblicklich breitete sich Sorge in der hellen Tigerkätzin aus und sie untersuchte Südwind mit den Augen nach Verletzungen ab, konnte aber zum Glück nichts Schlimmes entdecken. Vielleicht fehlten ihr hier und da ein paar Fellfetzen und Kratzer waren darunter zu sehen, aber ansonsten wirkte sie unverletzt. Frostsplitter hingegen schien es schlimmer erwischt zu haben, auch wenn Südwind nicht wirkte, als schwebe er ernsthaft in Lebensgefahr. Wahrscheinlich brauchte er einfach nur Ruhe. Aus Südwinds Worten hörte man auch, dass Amaranthfeuer ebenfalls etwas abbekommen hatte - die Kätzin schien ihrer Nichte wohl sehr am Herzen zu liegen. Zwar konnte Hibiskusblüte Südwinds Zorn verstehen, andererseits war es einst der SchattenClan gewesen, der sich die Rotfelskluft erkämpft hatte, um mehr Jagdgründe zu haben. Eisstern und Eisenherz hatten sich nun eben zurückgeholt, was einst ihrem Clan gehört hatte. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass ein anderer Anführer in dieser Situation ähnlich gehandelt hätte. Auch wenn es natürlich eigentlich nichts gab, was solch einen blutigen Kampf entschuldigte, schließlich konnte man sich auch friedlich einigen wie vor vielen Monden einst der DonnerClan und FlussClan in ihrem alten Territorium. "An sich stört uns Wasser weniger als alle anderen Clans, doch dieser anhaltende Regen lässt das Seeufer steigen und den See unruhig werden, weshalb es für uns schwieriger ist, uns darin zu bewegen. Doch im Gegensatz zu allen anderen Clans schlagen wir uns im Wasser besser, das stimmt", erwiderte Hibiskusblüte auf die Frage ihrer Nichte hin. Kurz blickte Hibiskusblüte in die Richtung, aus der Nordlicht und sie gekommen waren, um zu prüfen, ob ihnen Eisvogel nicht doch heimlich gefolgt war, aber sie konnte keine Katze sehen und auch nichts auffälliges richten. Sie hoffte einfach, dass die Kriegerin sich mit Nordlichts 'Abfuhr' zufrieden gab und die Sache auf sich beruhen ließ. Wenn man sie hier so sah, würden am Ende nur unschöne Gerüchte entstehen, bevor die wahre Wahrheit ans Licht kommen würde. "Nun, wir sind ja nicht hier, um über unsere Clanangelegenheiten zu reden. Ich möchte euch die Gelegenheit geben, euch alles über eure wahre Vergangenheit zu erzählen, was ihr wissen möchtet. Also sollten wir das an erster Stelle tun. Wer weiß, wann wir uns wieder so in Ruhe treffen können", fing Hibiskusblüte dann an und sah zuerst Nordlicht und dann Südwind ernst an. Innerlich versetzte sie sich selbst zu der Zeit zurück, als Borkenstern und Funkenflug eine heimliche Beziehung geführt hatten und Krähenfrost und sie selbst am Ende alles erfahren hatten. Sie wollte den beiden Geschwistern so viel erzählen, wie sie nur wusste, da ihre Eltern es nicht mehr selbst tun konnten.
[bei Nordlicht & Südwind]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg So Sep 27, 2015 6:00 pm
Südwinds Gesichtsausdruck kündigte keine guten Nachrichten an und entsprechend erzählte sie von einem Kampf zwischen Donnerclan und Schattenclan, in dem Frostsplitter an den Augen verletzt worden war. Augen Verletzungen waren mehr als ernst und die Sorge in der Stimme meiner Schwester unterstrich das nur noch. Ob der Schattenclankater dauerhaft geschädigt war? Zum Fragen kam ich nicht, denn Südwind machte ihrer Wut auf den Donnerclan, speziell deren beide Anführer Luft. Mein Schweif zuckte kurz nervös über den nassen Boden, immerhin war der Donnerclan auch unser Grenznachbar... Das der Donnerclan die Rotfelskluft zurück gewollt hatte war nicht überraschend, aber auch davon abgesehen konnte sich vermutlich jeder der die beiden gewaltbereiten Katzen auf Großen Versammlungen gesehen hatte, konnte sich vorstellen wie rücksichtslos sie ihre selbstsüchtigen Wünsche durchsetzen würden. Der Flussclan hatte immerhin den Vorteil, dass der Donnerclan sich zweimal überlegen würde, den See überqueren zu wollen. Derzeit ging es uns mit dem angeschwollenen See nicht so gut, aber andererseits war er ein noch besserer Schutzwall. Und dann war da noch Amaranthfeuer, ich erinnerte mich an den Namen, die Kätzin die Südwind so viel bedeutete. Die Vorstellung Eulenfeder würde in einem Kampf schwer Verletzt...Mitgefühl und Sorge in den violetten Augen schritt ich auf Südwind zu und wollte mich nur zu gerne an sie schmiegen...aber würde dann der Schattenclan meinen Geruch in ihrem Fell finden? Zögerlich blieb ich vor der Braunen stehen und begnügte mich damit meiner Schwester zärtlich über die Schulter zu lecken. „Ich hoffe den Beiden geht es bald besser.“ miaute ich leise und zog mich immer noch besorgt zurück. Onkel verletzt, beste Freundin verletzt...Südwind musste einiges ertragen...hatte sie jemanden der für sie da war im Schattenclan? Forschend betrachtete ich meine Schwester...hätten unsere Eltern uns nicht getrennt, könnten wir füreinander da sein. Meine Schwester erkundigte sich bei Hibiskusblüte nach dem Flussclan und meine Tante erklärte, dass wir mit Wasser an sich gut klarkamen, aber der See durch den Regen angeschwollen und wilder geworden war. Ich zuckte unwohl mit den Ohren bei dem Gedanken an den Rückweg, in der Dunkelheit war der See derzeit nicht gerade angenehm zu bereisen. Dann wies meine Ziehmutter daraufhin, das wir nicht wegen Clangeschehen, sondern wegen der Geschichte unserer Herkunft hier waren. Sie sagte nichts weiter und wartete wohl auf Fragen von uns, aber ich wusste nicht, ob ich zögerte. Im Gegensatz zu Südwind hatte ich immerhin einige grundlegenden Dinge erfahren bevor ich Schüler geworden war...auch wenn Borkenstern kaum sinnvolle Antworten auf meine Fragen hatte geben können. Nur würde Hibiskusblüte die Antworten kennen? Ich machte mir da wenig Hoffnung, ich hätte dafür vermutlich wirklich Funkenflug fragen müssen, die war aber nicht verfügbar. „Ein wenig hatte Borkenstern Aurajunges und mir damals erzählt...er meinte du wärst bei unserer Geburt im Vulkankrater dabei gewesen...aber du weist vermutlich auch nicht, warum Funkenflug überhaupt dorthin gegangen ist? Oder warum sie unbedingt wollte, dass wir, Aurapfote, Komentenpfote, Südwind und ich, getrennt werden?“ fragte ich und schaute dann kurz zu Südwind „Vielleicht wäre es aber besser erst einmal Südwinds Fragen zu beantworten?“ miaute ich. Ich wusste nicht, was meine Schwester wusste, ihre Mutter hatte ihr nie was gesagt, das wusste ich nach dem ersten Treffen, aber vielleicht hatte sie ja etwas von ihrem Onkel erfahren? Hibiskusblüte wusste immerhin auch einiges. Mir fiel aber noch eine Frage ein, die ich an meine Schwester hatte „Was ist eigentlich mit Funkenflug passiert?“ ich wusste, dass sie nicht mehr Kriegerin des Schattenclans war und meinte mich zu erinnern gehört zu haben, dass sie tot war, aber wie sie gestorben war...? Es war halt nur eine Meldung auf der Großen Versammlung gewesen, da gab es kaum Details, nur dass es wohl ein Unfall gewesen war?
[redet mit Südwind und Hibiskusblüte]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Sa Okt 03, 2015 5:19 pm
Angenehm... 'geschwisterlich' fühlte Südwind die Zunge ihres Bruders, welche tröstend über ihre Schulter fuhr, ehe Nordlicht mit bedauernder Stimme seine Hoffnung kundtat, dass es allen bald besser gehen würde und obwohl Südwind durch und durch eine taffe Kriegerin war, schnurrte sie dankbar und wärmend für seine brüderliche Nähe. Wie wunderbar es war, dass es Nordlicht gab - einen Bruder den sie beinahe niemals kennengelernt hätte. Hibiskusblüte erklärte kurz und sachlich, wie es dem FlussClan mit dem Starkregen erging und während sie erzählte, dass sie durchaus damit ihre Schwierigkeiten hätten, aber mit Wasser immer noch besser umgehen konnten als andere Clans, fiel der getigerten SchattenCkan-Kätzin auf, dass die auf ihr Fell prasselnden Tropfen langsam aber sicher doch nachließen. Verwundert hob sie ihren smaragdgrünen Blick gen Himmel und tatsächlich schien sich in der dunklen, nächtlichen Wolkendecke ein paar Lücken geöffnet zu haben, durch welche man zum Silbervlies und zum strahlenden Vollmond hiaufschauen konnte. Der Anblick zauberte ein leichtes Lächeln auf Südwinds Lippen. Jetzt wo der Regen nachlassen würde, würde alles besser werden. Gewiss, die Blattgrüne würde nicht noch einmal zurückkehren, dafür roch die Luft schon zu sehr nach Blattfall und die Blätter der Bäume färbten sich ebenfalls bereits, doch es war immerhin ein Lichtblick, dass sie nicht alle im Regenwasser ersaufen würden. Und noch war genügend Zeit, um sich auf die eisige Blattleere vorzubereiten. "Nun, wir sind ja nicht hier, um über unsere Clanangelegenheiten zu reden. Ich möchte euch die Gelegenheit geben, euch alles über eure wahre Vergangenheit zu erzählen, was ihr wissen möchtet. Also sollten wir das an erster Stelle tun. Wer weiß, wann wir uns wieder so in Ruhe treffen können.", hob Hibiskusblüte schließlich an und Südwind musste ihr insgeheim zustimmen. Die Nacht würde nicht jünger werden. Die Augen des braunen FlussClan-Kriegers richteten sich auf ihre gemeinsame Tante und miaute:"Ein wenig hatte Borkenstern Aurajunges und mir damals erzählt...er meinte du wärst bei unserer Geburt im Vulkankrater dabei gewesen...aber du weist vermutlich auch nicht, warum Funkenflug überhaupt dorthin gegangen ist? Oder warum sie unbedingt wollte, dass wir, Aurapfote, Komentenpfote, Südwind und ich, getrennt werden?" Sehr gute Fragen, auch Südwind hatte sich bereits die Frage gestellt, warum sie auf Vulkanerde geboren worden waren und warum sie aufgeteilt wurden, hatte aber so ihre Vermutungen. Deshalb antwortete sie ihrem Bruder auch, als sein Blick auf sie fiel. "Nunja, wir haben sowohl SchattenClanblut als auch FlussClanblut in uns, Nordlicht. Auch wenn ich mir wünschen würde, dass du bei uns im SchattenClan wärst, so dass ich jederzeit deine Nähe suchen kann, wenn ich das will, wollten unsere Eltern unserer Halbclan-Abstammung vielleicht Genüge tun, indem zwei Jungen zum FlussClan und zwei zum SchattenClan gebracht wurden. So dass kein Elternteil sich... benachteiligt fühlt?", sinnierte die Tigerkätzin gerade heraus und fügte noch hinzu:"Außerdem wollte Funkenflug uns vielleicht im Beisein von ihrem Gefährten vielleicht bekommen, weshalb sie zum Vulkankrater aufgebrochen ist. Jedenfalls - irgendeinen Grund wird sie schon gehabt haben.", schloss sie ihre Vermutungen mit einem Schulterzucken, als wäre es letztendlich auch gar nicht so wichtig, warum es so gekommen war, wie es war. Es war eben jetzt so. "Was ist eigentlich mit Funkenflug passiert?", fiel Nordlicht gerade ein und Südwinds Ohren zuckten einen Moment, als wollten sie sich bedauernd anlegen. Sie erinnerte sich zurück an die Zeit, als Funkenflug eines Morgens einfach nicht mehr da gewesen war und Scheckenstern verkündet hatte, man würde Suchtrupps nach ihr aussenden. Niemand hatte sie gefunden, doch ihre Spuren hatten aus dem Territorium herausgeführt... Als Südwind ihre Stimme erhob, klang unter ihrer gelassenen Aufrichtigkeit ihrer Familie gegenüber noch etwas anderes mit. Vielleicht war es Trauer, vielleicht Wut, man konnte es nicht genau sagen. Doch sie wusste, dass sie den Verlust der Mutter damals dank der engen Freundschaft zu Amaranthfeuer gut verkraftet hatte. "Sie verschwand. Niemand im SchattenClan weiß, was mit ihr passiert ist. Eines Tages war sie eben einfach nicht mehr da und man hat sie weder tot noch lebendig aufgefunden. Vielleicht... naja, ist sie einfach fortgegangen. Vielleicht wurde sie getötet oder hatte einen Unfall, wer weiß das schon." Einen Augenblick war es still, dann nahm Südwind einen Atemzug und schaute der cremefarbenden FlussClan-Kätzin in die warmen, bernsteinfarbenen Augen. "Ich bin ziemlich neugierig, wie es eigentlich überhaupt zu einer Liebe zwischen unserer Mutter und Borkenstern gekommen ist. Ich meine: Borkenstern! Er war nicht nur Anführer des FlussClans, und allein das jagt mir immer noch einen verdammt prickelnden Schauer über den Rücken. Er war auch ein FlussClan-Kater und der SchattenClan hat mit dem FlussClan nicht mal eine gemeinsame Grenze. Also wie um SternenClans Willen haben die beiden sich kennengelernt? Auf einer Großen Versammlung? Seit wann weißt du davon, Hibiskusblüte? Hast du deinen Bruder etwa dabei unterstützt?" Südwind ließ sich auf ihre Hinterbeine sinken und lächelte halb verwegen, halb freundlich. "Nicht dass ich dich dafür verurteilen würde, Hibiskusblüte. Ohne diese Verbindng gäbe es mich schließlich nicht."
[bei Nordlicht und Hibiskusblüte, der Regen lässt nach]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Sa Okt 03, 2015 6:52 pm
Erstaunt blickte Hibiskusblüte nach oben, als sie merkte, dass die Tropfen auf ihrem Fell und um sie herum allmählich nachließen und schließlich ganz versiegten. Die Wolkendecke tat sich endlich auf und enthüllte den Mond, der in dieser Nacht der großen Versammlung seine volle Größe zeigte und alles in ein silbernes Licht tauchte. Auch das Sternenvlies konnte man nach und nach erkennen und Hibiskusblüte glaubte Borkensterns Duft in der Luft wahrnehmen zu können. War ihr Bruder nun hier anwesend, während sie mit seinen beiden verbliebenen Kindern sprach? Als Nordlicht und Südwind aber zu wieder zu sprechen begannen, richtete die helle Kätzin ihre Aufmerksamkeit wieder auf die beiden und lauschte den Erzählungen. Sie schienen beide nur bruchstückhaft über ihre Vergangenheit zu wissen, Südwind noch weniger als Nordlicht. Funkenflug schien es nie für nötig gehalten zu haben, ihre Tochter einzuweihen. Verstehen konnte Hibiskusblüte das nicht, genauso wenig wie sie verstand, dass Borkenstern nie den Mut gehabt hatte, zu seinen Jungen zu stehen. Südwind erklärte auf Nordlichts Frage hin, dass Funkenflug einfach eines Tages verschwunden war. Leicht legte Hibiskusblüte dabei die Ohren an und fragte sich, was mit der Tigerkätzin passiert war. Irgendwie glaubte sie nicht an einen Unfall, denn ansonsten hätte man ihren toten Körper irgendwann gefunden. Es klang mehr so, als wäre sie freiwillig gegangen. Warum wusste wohl nur sie selbst. Um ihre Beweggründe verstehen zu können, kannte Hibiskusblüte Funkenflug einfach zu wenig. Auf Südwinds Aussage hin lächelte Hibiskusblüte leicht und nickte. "Keine Sorge, ich verstehe sehr wohl, was du damit meintest", erwiderte sie, bevor sie den Schwanz sauber um die Pfoten ringelte und tief einatmete. Sie ging im Geiste noch einmal alles durch, was sie wusste, ehe sie zu erzählen begann. "Funkenflug und Borkenstern haben sich mehr als nur zufällig getroffen. Sie waren damals beide noch Schüler und begleiteten ihre jeweiligen Anführerinnen - Scheckenstern und Goldstern - zum Donnervulkan, wo sich die Anführer mit dem SternenClan die Zungen geben wollten. Bei diesem Treffen waren sie sich nicht unbedingt sympathisch, Borkenstern war allgemein fremden Katzen gegenüber mehr als nur abweisend. Wie der Zufall es aber so mochte, trafen sie sich auf der nächsten großen Versammlung erneut und unterhielten sich gut, nachdem sie sich anfänglich wieder angezankt hatten. Und so verbrachten sie auch die nächste große Versammlung miteinander, die einen Mond später stattfand. Und da sich beide immer sympathischer wurden, fingen sie schließlich auch an, sich an anderen Abenden heimlich zu treffen. Wo genau weiß ich nicht, aber wohl auf Nicht-Clan-Territorium. Irgendwann sahen die beiden dann ein, dass es zwischen ihnen nicht bloß eine Freundschaft war, sondern Liebe. Denn auch, als sie zu Kriegern ernannt wurden, hörten sie nicht auf, sich zu treffen. Und irgendwann seid dann wohl auch ihr und eure beiden Geschwister entstanden." Hibikusblüte machte kurz eine Pause und sah ihren Neffen und ihre Nichte an. Kurz überlegte sie, ob sie ihnen auch die Geschichte mit Hollow, Borkensterns innerem Monster erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Es war für sie nicht relevant und wahrscheinlich würden sie ihr eh nicht glauben. So etwas konnte man nur glauben, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hatte. "Erst zu diesem Zeitpunkt weihte mich Borkenstern in alles ein. Wir hatten von Geburt an ein sehr inniges Verhältnis, doch je mehr er sich mit Funkenflug traf, desto mehr entfernte er sich von mir, weshalb ich von all dem nichts mitbekam. Auch meine eigenen seelischen Probleme waren ein Grund dafür. Damals war ich die Erste, die überhaupt von der Beziehung zwischen Borkenstern und Funkenflug erfuhr. An dem Tag, als ihr geboren wurdet, entfachte ein Streit zwischen eurem Vater Borkenstern und meinem toten Gefährten Krähenfrost. Borkenstern wollte ihn nicht an meiner Seite akzeptieren, da er Angst hatte, ich könnte erneut verletzt werden. In ihrer Raserei rannten sie aus dem Lager Richtung Vulkankrater. Aus Angst, sie könnten sich gegenseitig ernsthaft verletzen, folgte ich ihnen unauffällig bis zum Vulkankrater. Dazu muss ich sagen, dass sowohl Borkenstern als auch Krähenfrost manchmal...'Anfälle' hatten, in denen sie nicht mehr sie selbst zu sein schienen und sie kampflustig wurden. So entstand ein Kampf zwischen den beiden am Vulkankrater, den ich versuchte zu schlichten. Fast zeitgleich kam auch Funkenflug zum Vulkankrater. Sie ging auch dazwischen, als der Streit aber aufhörte wandte sie sich an mich und gab mir die Schuld an dem Chaos - was auch stimmte, da sich die beiden ja wegen mir gestritten hatten. Schließlich wurden Borkenstern und Krähenfrost wieder normal. Nur Sekunden danach aber setzten Funkenflugs Wehen ein, immerhin war sie zu dem Zeitpunkt hochträchtig. Während die beiden Kater nur zusahen, half ich eurer Mutter, euch auf die Welt zu bringen. Südwind kam als Erstgeborene zur Welt, danach Kometenpfote, Aurapfote und schließlich du, Nordlicht, als Jüngster. Für einen kurzen Moment waren eure Eltern überglücklich und als Familie vereint. Doch ihr wurdet in der Blattleere geboren, auf der schneebedeckten Senke des Vulkankraters. Wir alle wussten, dass ihr schnell in eine warme Kinderstube gehört, deshalb mussten wir schnell handeln. Zu unser aller Überraschung entschied sich Funkenflug dafür, zwei von euch in den FlussClan zu geben, zu ihrem Vater Borkenstern, und mich wählte sie als eure Ziehmutter aus. Sie trennte euch nicht gerne, doch war ihr klar, dass ihr alle niemals in einem Clan leben können würdet. Damit Borkenstern aber wenigstens einen Teil seiner Familie bei sich hatte, entschied Funkenflug sich dafür, dass Aurapfote und Nordlicht im FlussClan aufwachsen sollten. Warum es ausgerechnet ihr beiden ward und sie nicht anders gewählt hat, kann ich euch leider nicht sagen. Salbeifeder tauchte schließlich auch auf und begleitete Funkenflug zurück zum SchattenClan, während ich mit Borkenstern, Krähenfrost und zwei Jungen zurück zum FlussClan ging. Dies war das letzte Mal, dass ich Funkenflug gesehen habe, mehr kann ich euch nicht erzählen. Ich kenne auch nicht alle Facetten ihrer Geschichte, aber ich hoffe, euch wenigstens etwas Klarheit über eure Vergangenheit gegeben haben zu können", schloss Hibiskusblüte schließlich ihre Erzählung und verstummte schließlich. Vor ihrem inneren Auge waren die ganzen Szenen noch einmal abgelaufen, der Streit, der eskalierte, die Geburt der Vier und schließlich die Trennung. Eine winzige Träne schlich sich in die bernsteinfarbenen Augen der Kätzin, als sie an das glückliche Gesicht von Borkenstern dachte, als er bei Funkenflug und seinen Jungen gewesen war. Du kannst stolz auf sie sein, Bruderherz..., dachte sie sich und blickte wieder hinauf zum Sternenvlies.
[bei Nordlicht & Südwind | erzählt]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg Do Okt 08, 2015 10:20 pm
Ich bemerkte überrascht, wie das Prasseln des Regens auf meinem kurzen Fell langsam aber sicher erstarb. Hibiskusblüte schaute überrascht nach oben und auf Südwinds Gesicht zeigte sich ein Lächeln. Ich leckte mir eilig etwas über mein Brustfell, in der Hoffnung wenigstens etwas Nässe aus meinem Pelz zu bekommen. Ich schaute auf, als Südwind statt Hibiskusblüte auf meine Fragen antwortete. Sie schien sich wenig daran zu stören und erinnerte mich darin ein wenig an Aurapfote, als Borkenstern mit uns geredet hatte. Meine Schwester meinte, eine Trennung der Jungen wäre sicher nur sinnvoll, wenn sie Blut aus verschiedenen Clans in sich hatten. Und dass sich so kein Elternteil benachteiligt fühlen würde...mich fröstelte und ich zog den Kopf zwischen meine Schultern. Aber die Kälte wollte nicht weichen und ich wusste warum. Als Südwind von den Selbstsüchtigkeiten unserer Eltern sprach, als wären sie vollkommen richtig schien sie mir plötzlich so fern...und ich fühlte mich einsam. Südwind fand auch die Tatsache das Funkenflug ihre Jungen fast umgebracht hatte...mich zumindest ganz verständlich. Funkenflugs Wünsche und Begehren waren sicher wichtiger als mein leben. Ich trat einen Schritt zurück und fühlte Trauer meine Kehle verstopfen. Ich wünschte mir Eulenfeder...oder Eisvogel her, die beiden Kätzinen, allein ihre Nähe würde mich bestimmt trösten können. Ich sehnte mich nach Wärme...Vertrautheit und Sicherheit. Irgendeinen Grund...es schien Südwind tatsächlich wenig zu berühren. Aber sie war auch nicht fast gestorben und musste Monde in der Kinderstube kämpfen um gesund zu werden...und soweit ich wusste hatte Funkenflug wohl heile Familie gespielt. Südwind hatte wohl so etwas wie eine Familie gehabt, während mein Vater nie mehr als Blicke für nötig befunden hatte. So sehr sich Hibiskusblüte auch um uns, immer wenn sie Zeit gehabt hatte gekümmert hatte...meinen Eltern konnte ich ihre egozentrischen Missetaten nicht verzeihen. Diese Loch, wo wohl eigentlich elterliche Wärme sein sollte. Auf die Frage nach Funkenflugs Verbleib zuckten Südwinds Ohren, aber außer einem Unterton in ihrer Stimme war kaum einzuschätzen, wie sich meine Schwester fühlte. Ein Teil von mir wollte zu ihr, mich an sie pressen und hören, was ihr Herz sagte...aber meine Pfoten waren noch immer von der einsamen Kälte befallen und wollten sich nicht bewegen. Jedenfalls nicht vorwärts. Südwinds wandte sich an Hibiskusblüte und erkundigte sich wie die Liebe zwischen den beiden Katzen aus unterschiedlichen Clans überhaupt zustande gekommen war und ob Hibiskusblüte geholfen hatte. Meine Tante begann zu erzählen und berichtete, wie sich Borkenpfote und Funkenpfote als Begleitung ihrer damaligen Anführer das erste Mal getroffen hatten. Zwei treffen auf Großen Versammlungen folgten und sie wurden sich sympathisch genug, um sich heimlich zu treffen. Sie erkannten wohl irgendwann, dass sie sich liebten und trafen sich auch als Krieger weiter. Ich runzelte die Stirn...war es nicht aufgefallen, wenn ein Krieger immer wieder verschwand? Dann wurden wir irgendwann gezeugt und meine Tante eingeweiht. Es gab einen Streit und Borkenstern und Krähenfrost und die beiden rannten zum Vulkankrater, wohin Hibiskusblüte ihnen heimlich folgte. Die Geschichte wurde immer...seltsamer. Das mit den Anfällen konnte ich mir nicht recht erklären, aber andererseits hatte Borkenstern nie als friedlicher Kater gegolten. Hibiskusblüte hatte scheinbar versucht zu schlichten, während die hochträchtige Funkenflug warum auch immer dazu kam. Ich schaute verwirrt, als Hibiskusblüte meinte Funkenflug hätte ihr die Schuld an dem Chaos...welches auch immer sie meinte, denn einen Gefährten im anderen Clan hatte Funkenflug sich gesucht. Und dafür, dass Krähe und Borke entscheiden hatten sich zu prügeln, konnte meine Tante jawohl nichts. Die Cremefarbene schien dem aber zuzustimmen, erklärte aber nichts, sondern fuhr fort, dass dann die Wehen einsetzten und wir geboren wurden. Südwind als Älteste, ich als Jüngster. Ich war mir nicht sicher, ob mir dass so gefallen wollte, aber andererseits ließ ich mir von einer Geburtsreihenfolge sicher nicht vorschreiben, das ich mich nicht wie ein großer Bruder benehmen konnte. Nicht das ich viele Gelegenheiten dazu hatte oder haben würde. Ein ungewohnt leichter Gedanke, aber die Schwere kam schnell zurück. Hibiskusblüte berichtete weiter, dass die Eltern glücklich waren, aber dann schnell gehandelt werden musste, weil wir im Schnee geboren worden waren. Funkenflug entschied überraschend, dass sie zwei Jungen weggeben wollte. Es war ihr wohl schwer gefallen, aber es war unmöglich das alle in einem Clan lebten. Mein Blick wurde nur verwirrter, warum bitteschön war es nicht möglich? Und dass Borkenstern einen teil seiner Familie bei sich haben sollte, als Begründung ließ etwas in meinem Inneren brodeln. Hatten die beiden wirklich nie an etwas anderes gedacht als sich selbst...wie ihre Jungen mit allem leben würden? Ganz davon abgesehen dass Borkenstern nie den Mut gehabt hatte Vater zu sein. Hibiskusblüte beendete die Erzählung damit das Salbeifeder, die Schattenclanheilerin gekommen war und alle in ihre Clan heimgekehrt waren. Ein Funke Neugier zeigte sich in meinem Blick, während Hibiskusblüte wieder zum Himmel über uns blickte „Die Schattenclanheilerin weiß also davon? Soweit ich es verstanden habe, weiß aber sonst niemand im Schattenclan davon...welche Beziehung hatte Salbeifeder in dem Ganzen. Zu Funkenflug“ wollt eich wissen zögerte kurz. Hibiskusblüte hatte selbst gesagt, dass niemand wusste, wann wir uns wieder so treffen konnte, also war es wohl besser die Fragen zu stellen. All die Fragen, die ich hatte. Ein wenig hatte ich ein schlechtes Gewissen, war Hibiskusblüte doch nicht Schuld an dem Ganzen Dilemma und wenn etwas einem Elternteil in meinem Leben nahe kam, dann sie … „Ist nie aufgefallen, dass immer wieder ein Krieger verschwand? Und warum hat Funkenflug dir die Schuld gegeben, für was und was für seelische Probleme?“ wollte ich wissen und knetete bei dem letzten Teil der Frage etwas beschämt dem Boden mit meinen Vorderpfoten. Aber ich hatte mir jetzt vorgenommen alle meine Fragen zu stellen, um es später nicht zu bereuen. Und beide Kätzinnen waren für dieses Treffen große Risiken eingegangen, Zögern war fehl am Platz. Auch wenn es eigentlich Borkenstern war, der mit diesen Fragen gelöchert gehörte...aber er hatte sich ja lieber gewunden wie ein Aal. „Warum hätten nicht alle Jungen in einem Clan leben können?“ ich wusste nicht, ob ich die Antwort hören wollte...denn ich erwartete nicht echt Gründe zu hören, nur mehr von den selbstsüchtigen Spielereien von Eltern, die die Jungen ausbaden sollten. „Und warum Borkenstern zu feige war zu uns zu stehen...“ miaute ich leise und erwartete eigentlich keine Antwort. Woher sollte Hibiskusblüte wissen, warum der angeblich so glückliche Kater, seine Jungen wie Luft behandelte? „Das weiß wahrscheinlich niemand außer ihm selbst.“ stellt eich bitter fest. Ich mied es Südwind anzuschauen, ich hatte mit Unwohlsein gehört wie freudig Südwind davon geredet hatte das der Feigling ihr Vater war. Sie hatte ihn halt nie kennengelernt? Ich hoffte zumindest dass es daran lag, aber die kalten Pfoten sprachen zu deutlich von dem was ich fürchtete. Die Kälte und dieses gewisse Gefühl von Einsamkeit...es erinnerte mich unangenehm an meine ersten Tage, von denen ich eigentlich kaum noch etwas wusste. Nur das es eisig war und dass meine Mutter mich verließ.
[redet mit Südwind und Hibiskusblüte]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Do Okt 15, 2015 8:21 pm
Aufmerksam und ausnahmsweise durchgängig schweigend hörte die Tigerkätzin mit aufgestellten Ohren zu, wie Hibiskusblüte davon zu erzählen begann, wie ihr Vater und ihre Mutter zueinander gefunden hatten. Es war wirklich erstaunlich, dass dieser ohnehin verrückte Zufall, auf einer nicht abgesprochenen Patrouille zum Donnervulkan eine weitere Patrouille zu begegnen, dazu geführt hatte, dass Funkenflug und Borkenstern sich verliebt hatten und dieses Chaos entstand, in welchem sie und ihr Bruder geboren worden waren. Aber wie es das Schicksal eben wollte... Einen kurzen Augenblick dachte Südwind an ihre eigenen, doch ein wenig ungewöhnlichen Gefühle für Amaranthfeuer, dann aber war ihre volle Aufmerksamkeit wieder auf ihre FlussClan-Tante gerichtet. Als diese auf die Anfälle zu sprechen kam, die wohl den ehemaligen FlussClan-Anführer und Hibiskusblütes ehemaligen Gefährten manches Mal überfallen hätten, zuckten die Ohren der braun getigerten Kätzin fragend, während ihre smaragdgrün leuchtenden Augen das Gesicht der Langhaarkatze musterten. Was konnte sie wohl mit diesen Anfällen meinen? Südwind hatte schon davon gehört, dass manche Katzen gefährliche Anfälle hätten. Ob ihr Vater und Hibiskusblütes Gefährte Tollwut gehabt hatten? Dann hatte der FlussClan damals großes Glück gehabt, sich bei den beiden nicht anzustecken. Mit diesen neuen Überlegungen musste Südwind sich unwillkürlich fragen, ob der SternenClan Borkenstern damals wirklich nur zu sich genommen hatte, um Platz für einen neuen Anführer zu schaffen. Vielleicht hatten ihre Ahnen den getigerten Anführer nur vor dem Wahnsinn der Tollwut bewahren wollen. Dann kamen weitere Fragen in Südwinds Kopf auf. Warum war denn Funkenflug hochträchtig am Vulkankrater aufgetaucht, als sich die beiden Kater an die Kehle gegangen waren? War ihr Zusammentreffen schon vorher geplant gewesen oder hatte der SternenClan hier ebenfalls seine Pfoten im Spiel? Und warum sagte Hibiskusblüte, dass ihrer Mutter 'klar gewesen sei, dass sie nicht alle in einem Clan leben konnten'? Theoretisch hätte Funkenflug ihren Wurf auch einfach behalten können, dann wären sie alle SchattenClan-Katzen geworden. Da wirkten Südwinds vorherige Vermutungen schon immer noch plausibler. Vermutlich hatten einfach beide Elternteile ihre Jungen bei sich haben wollen, so dass sie aufgeteilt worden waren, oder aber sie wollten dem Gedanken gerecht werden, dass ihre Jungen sowohl FlussClan- als auch SchattenClan-Katzen sein würden. Als Hibiskusblüte dann von der SchattenClanheilerin sprach, weiteten sich überrascht Südwinds schwarz umzeichnete Augen. „Salbeifeder weiß davon?!“, platzte es völlig überrascht aus der getigerten Kriegerin heraus. Wie kam es denn, dass sie nie erfahren hatte, dass Salbeifeder, die Heilerin ihres eigenen Clans, von ihrem Geheimnis wusste? Salbeifeder hatte ihr, soweit sie sich erinnern konnte, kein Zeichen gegeben, dass sie von ihrem HalbClanblut wusste, andererseits konnte es auch sein, dass sie geschworen hatte, darüber für immer zu schweigen. Trotzdem war diese Neuigkeit fast schockierend überraschend, da sie so unerwartet kam. Auch Nordlicht hakte an diesem Punkt nach und wollte wissen, in welchem Verhältnis Salbeifeder und Funkenflug gestanden hatten, aber so sehr Südwind sich an irgendetwas nützliches in dieser Richtung zu erinnern versuchte, fiel ihr darauf nichts sinnvolles ein. Waren ihre Mutter und die schwarze Heilerkatze eng befreundet gewesen? Die Tigerkätzin konnte es bei besten Willen nicht sagen. Vielleicht war sie damals noch zu jung gewesen, um auf so etwas zu achten. Währenddessen begann Nordlicht weitere Fragen zu stellen, doch seine Worte und seine leiser und trauriger werdende Stimme ließ Südwind aufblicken und sein hellbraunes, hübsch gezeichnetes Gesicht mustern, das vom eben erst versiegten Regen noch ganz nass war. Unwillkürlich runzelte sie die Stirn besorgt, als sie zum ersten Mal bemerkte, wie Nordlicht wohl über die Entscheidungen ihrer Eltern dachte. Bittere, einsame Empfindungen spiegelten sich in den violetten Iriden, mit denen er Blickkontakt zu seiner Schwester vermied, während dieser bewusst wurde, dass Nordlicht anscheinend erheblich mehr Frustration hatte erleben müssen als sie. Sie hatte ihre Mutter gehabt, die sich um sie gekümmert hatte und außerdem waren da auch noch andere Königinnen gewesen wie Sturmblüte, die für sie da gewesen waren. Nordlicht aber hatte keinen Vater gehabt und war anscheinend immer als aufgenommener Streuner betrachtet worden. Sie selbst hatte bisher keinen Eindruck davon gehabt, wie Borkenstern mit seinen Jungen umgegangen war. Als ihr Bruder still wurde, trat Südwind mit zwei entschlossenen Schritten an seine Flanke heran, legte ihren Kopf an seine Schulter und schmiegte mit ihrer Wange wärmend über sein feuchtes Fell. Es war ihr reichlich egal, ob sie später nach FlussClan riechen würde, sie konnte sich immer noch in irgendwas suhlen, was den Geruch überdecken würde. „Du hast es vermutlich viel schwerer gehabt als ich.“, brummte ihre Stimme sanft eingestehend in der Hoffnung, ihm etwas Trost spenden zu können. Den brüderlichen Geruch in seinem Pelz aufsaugend, verharrte sie so und genoss das Gefühl von Familie. Was ihre Eltern irgendwann mal getan hatten, war doch eigentlich völlig egal. Sie waren hier und sie hatten sich gefunden. Das war es doch, was zählte.
[bei Hibiskusblüte und Nordlicht, schmiegt sich an Nordlicht]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Fr Okt 16, 2015 6:40 pm
Hibiskusblüte hatte die Tränen weggeblinzelt, als sie ihren bernsteinfarbenen Blick wieder auf Nordlicht und Südwind richtete. Die beiden wirkten erst in ihre eigenen Gedanken versunken, ehe sie die Fragen stellten, die ihnen nun nach ihren Erzählungen auf dem Herzen lagen. Fragen, die für Hibiskusblüte auch nicht einfach zu beantworten waren, kannte sie doch auch nicht alle Einzelheiten. "Ich weiß nicht sicher, welche Beziehung Funkenflug und Salbeifeder hatten, aber sie schienen sich gut zu verstehen. Vielleicht war Salbeifeder für eure Mutter so etwas wie eine Vertraute, so wie ich für euren Vater. Aber ich denke, in dieser Hinsicht kann euch Salbeifeder selbst mehr erzählen. Du solltest sie auf jeden Fall fragen, Südwind", erwiderte die FlussClan-Kätzin und sah ihre getigerte Nichte kurz an. Hibiskusblüte hatte nie in Erwägung gezogen, dass sie selbst mit der SchattenClan-Heilerin sprechen könnte, wahrscheinlich hätte sie ihr sowieso nichts erzählt. Aber Südwind gegenüber, als Funkenflugs Tochter, würde sie sich sicherlich öffnen. "Euer Vater war damals zweiter Anführer und später der Anführer. Für die Krieger war es selbstverständlich, dass er hin und wieder das Lager verließ. Und manchmal bemerkte es kaum jemand, wenn er sich nachts hinaus schlich, da die meisten schliefen. Nicht einmal ich hatte es wirklich bemerkt", fuhr Hibiskusblüte fort, stockte dann aber, als Nordlicht danach fragte, warum Funkenflug ihr die Schuld gegeben hatte. Die Bilder der Vergewaltigung waren plötzlich wieder da und schnürten ihr kurzzeitig die Kehle zu. Energisch aber schüttelte sie den Kopf und verdrängte die dunklen Bilder wieder. Sie war darüber hinweg und hatte ihren inneren Frieden gefunden, nachdem sie erkannt hatte, dass Streifennacht es nicht mit Absicht getan hatte. Sie hatte verstanden, was mit ihrem Vater damals geschehen war, auch wenn das kaum den Schmerz damals linderte. Und noch weniger konnte es Bernsteinregens Behinderung lindern. "Als ich eine Schülerin war, hat unser Vater Streifenacht - euer Großvater - die Tollwut von einem Fuchs übertragen bekommen und mich in seinem Anfall vergewaltigt. Hier entstand mein erster Wurf, dem auch Bernsteinregen angehörte. Daher auch ihre Behinderung. Ich war damals ein seelisches Wrack und Borkenstern hat mich seitdem noch mehr beschützt als er es eh schon getan hatte. Und Funkenflug glaubte wohl, dass dieser Beschützerinstinkt und die Angst um mich die Anfälle in Borkenstern und Krähenfrost ausgelöst hatten." Hibiskusblüte versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken, auch wenn es ihr nicht ganz gelang. Sie wollte jetzt keine Schwäche zeigen, nachdem sie das alles so gut verarbeitet hatte. Vor allem aber wollte sie nicht, dass Südwind und Nordlicht sie jetzt bemitleiden würden. "Vielleicht hat Funkenflug geglaubt, dass es eurem Vater das Herz brechen würde, wenn er euch alle ziehen lassen hätte müssen. Ich kann es euch nicht sagen, was genau ihre Beweggründe waren. Ich wünschte, ich könnte es, aber das ist eine Frage, die euch nur Funkenflug hätte beantworten können." Hibiskusblüte war selbst fast enttäuscht, dass sie den beiden keine Antwort geben konnte, aber damals hatte sie einfach keine Zeit gehabt, Funkenflug genau zu fragen, wieso sie Nordlicht und Aurapfote in ihre Obhut gegeben hatte. "Was Borkenstern betrifft... Wahrscheinlich hatte er Angst, wie der Clan reagieren würde. Vielleicht hatte er gehofft, dass ihr als Streunerjungen eher angenommen werdet als als HalbClan-Katzen. Oder aber er war wirklich einfach zu feige. Ich weiß, dass Aurapfote und du darunter gelitten habt und du es immer noch tust, Nordlicht. Wenn du es willst, können wir auch alles dem Clan erzählen, deine wahre Herkunft. Ob das etwas verbessert, kann ich dir natürlich nicht garantieren..." Nachdenklich sah Hibiskusblüte zu ihrem Neffen und wünschte sich wieder einmal, dass sie ihm ein besseres Leben hätte schenken können.
[bei Südwind & Nordlicht]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg So Okt 18, 2015 5:42 pm
Auch Südwind schien überrascht, dass Salbeifeder anscheinend eine recht bedeutende Rolle in ihrer Geburt gespielt hatte, aber niemals etwas herausgekommen war. Ob es wohl auf einer kommenden Großen Versammlung möglich wäre, die schwarze Heilerin zu befragen? Vielleicht wollte sie das ganze aber auch lieber ruhen lassen. Wahrscheinlich wäre es besser, wenn Südwind fragte. Vielleicht hatte die Heilerin auch nur geschwiegen, weil es für die Jungen einfacher sein würde? Hibiskusblüte meinte, Funkenflug und Salbeifeder hätten sich recht gut verstanden, genaueres wusste sie aber auch nicht. Meine Tante mutmaßte, dass die Heilerin vielleicht etwas wie eine Vertraute war. Hibiskusblüte ging als nächstes auf meine Frage ein, wie es denn so unbemerkt bleiben konnte. Borkenstern es sich als Stellvertreter und später Anführer wohl einfach erlauben immer mal wieder zu verschwinden. War es tatsächlich so einfach...? Soweit ich wusste war Funkenflug allerdings niemals Stellvertreterin oder gar Anführerin gewesen...aber Hibiskusblüte konnte schlecht viel über den Schattenclan und seine internen Dinge wissen. Südwind würde vermutlich auch nichts wissen? Vielleicht wäre das auch eine Frage für Salbeifeder. Dann fiel mir ein „Frostsplitter hat auch nie etwas mitbekommen? Funkenflug war doch nie Stellvertreterin oder?“ miaute ich nachdenklich. Es schien mir reichlich seltsam, dass so viel so unbemerkt passiert sein sollte...andererseits fand ich gerade die Geschehnisse um unsere Geburt sowieso höchst seltsam. Und dann diese ominösen Anfälle die unter anderem wohl unseren Vater befallen hatten, die für mich mehr klangen, wie Entschuldigungen für seinen Charakter und einen Mangel an Selbstbeherrschung. Ich spürte immer nur die Kälte und Einsamkeit in mir wachsen, während ich an meine 'Eltern' dachte...und vielleicht war ich auch gewillt das negativere in ihnen und ihren Taten zu sehen...aber der Grund dafür waren ja sie und ihre taten. Sie hatten an diesem ersten Tag in meinem Leben dieses Loch gerissen und es war nur einigen wundervollen Kätzinnen in meinem Leben zu verdanken, dass ich Wärme in meinem Leben kannte, die dieses kalte Loch zu überstrahlen vermochte. Wie um das zu bestätigen kam Südwind entschlossen auf mich zu und schmiegte sich an mich. Ein sanftes leises Schnurren entfleuchte mehr meinem Brustkorb, als meiner Kehle. Wie vermochten es so wunderbare Katzen wie Südwind mit ihrer Wärme, das zu füllen, wo kalte Leere zu sein schien. Als meine Schwester meinte, dass ich es vermutlich viel schwerer gehabt hatte, wurden meine Ohren unangenehm warm. Peinlich berührt zuckte ich mit selbigen, das Mitgefühl meiner Schwester war mir etwas unangenehm...so sehr ich wohl niemals ihre Meinung zu unseren Eltern teilen würde, ich wollte ihr nicht Sorgen machen. „Aurapfote hätte vermutlich deine Sicht geteilt...“ murmelte ich kleinlaut und erinnert mich nur zu gut, wie meine Schwester ziemlich begeistert gewesen war, als Borkenstern ihnen alles erzählt hatte. Ich hatte ihre Haltung nicht verstehen können, wo sie, Aurapfote, eine viel bessere Katze als dieser feige Kater gewesen war. Und auch Hibiskusblüte, der Funkenflug gewagt hatte Vorwürfe zu machen, hatte weit mehr für uns getan, als unsere beiden Eltern. Mit Wärme in meinen Blick schaute ich zu meiner Tante, musste aber feststellen, dass meine Frage ihr mehr als unangenehm war. Die Scham verstärkte sich, hatte ich mir ja denken können, das es meiner Tante nicht angenehm sein würde...und trotzdem hatte ich diese Frage gestellt. Ich musste es einfach wissen, wollte verstehen...auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, nicht nachvollziehen zu können, was passiert war. Die Cremefarbene schüttelte ihren Kopf und begann zu erzählen. Ich war überrascht, als sie mit der Geschichte um Streifennachts Tod begann und überlegte, was das wohl damit zu tun hatte. Je mehr Hibiskusblüte erzählte, was ihr widerfahren war und woher Bernsteinregen ihre Behinderung hatte, desto tiefer zog ich meinen Kopf zwischen meine Schultern, die Ohren verschämt angelegt. Wieder knete ich den Boden, während ich mir wünschte die Frage doch besser nicht gestellt zu haben. Hibiskusblüte riss sich sichtlich zusammen und ich war mir nicht sicher, ob ich zu ihr gehen sollte, um sie zu trösten. Aber es schien unpassend...zumal ich derjenige gewesen war, der gefragt hatte. Meine Schnurrhaare zuckten zögerlich und ich schaute zu Südwind. Ich wusste das Bernsteinregen und auch ihr verstorbener Bruder nicht völlig gesund geboren waren, aber über die Hintergründe...es wurde darüber auch im Flussclan nicht gesprochen. Was mich nicht wunderte, wo ich jetzt hörte, was die Geschichte dahinter war. Dabei war mir die Frage auch ohne das schon unangenehm gewesen... Allerdings machte mir das Funkenflugs Vorwürfe nicht verständlich oder warum Hibiskusblüte gemeint hätte, sie hätte damit auch noch recht. Ich hob den Kopf sichtlich empört „Du kannst doch nicht Schuld für etwas haben, dass du nicht getan hast!“ miaute ich laut und peitschte unterstreichend mit meinem Schweif über den nassen Boden. Ich verstand nicht, woher aus dieser Erklärung Schuld kommen sollte...oder auch was diese Anfälle sein sollten. Man konnte nur für etwas Schuld haben, was man tat, sonst hatte man doch keinen Einfluss oder eine Wahl was passierte? Das wäre als würde man Bernsteinregen vorwerfen, dass sie nur drei Beine hatte...oder Steinstern, dass der Regen die Beute rar werden ließ. „Was sollen dass für Anfälle gewesen sein? Borkenstern allein ist verantwortlich für sein Verhalten!“ miaute ich voller Überzeugung. Ich konnte einfach nicht verstehen, wo Hibiskusblüte ihre Schuld sah...oder Funkenflug, die sowieso in einem anderen Clan gelebt hatte und nur begrenzten Einblick in Borkensterns und Hibiskusblütes Leben hatte. Und ich würde sicher nicht zulassen, dass meine Tante sich Vorwürfe machte, für die keinerlei Grund bestand...es war immerhin nach allem was ich bisher wusste Borkenstern, der seiner Schwester Kummer bereitet hatte. Hibiskusblüte fuhr fort und erklärte, dass auch sie nicht wusste, warum Funkenflug entschieden hatte uns aufzuteilen. Dafür bliebe wohl wirklich nur sie selbst zu fragen. Die helle Kriegerin mit den Tigerstreifen wechselte das Thema von der Mutter zum Vater und auch was Borkenstern betraf, konnte Hibiskusblüte sich nicht erklären, warum ihr Bruder nicht zu seinen Jungen gestanden hatte. Mutmaßungen waren alles und keine davon wirkte allzu gut. Immerhin hatten wir ihm vor unserer Schülerzeremonie recht deutlich gemacht, dass wir, seine Jungen ein Bekenntnis wollten. Meine Ohren zuckten überrascht nach oben, als Hibiskusblüte vorschlug, es an Borkensterns Stelle zu verkünden. Ich atmete tief durch, über dies hatte ich schon länger nachgedacht, aber ich wollte meine Antwort mit den richtigen Worten herausbringen. „Als Borkenstern Aurapfote und mich kurz vor unserer Ernennung zu Schülern sprechen wollte, hatte er uns eigentlich versprochen, dem Clan zu erklären, das wir seine Jungen waren. Ich weiß nicht warum er sich umentschieden hat, aber ich weiß seit dem Tag, dass ich nicht mit der Lüge leben möchte.“ ich machte eine kurze Pause, um noch einmal meine Gedanken zu sammeln. Es war mir wichtig meine Gefühle und Gedanken möglichst genau zu übermitteln. „Es geht mir dabei nicht um Borkenstern, auf seine Verwandtschaft kann ich verzichten, aber ich habe eine Tante, Cousinen und Cousins im Flussclan und ich möchte dass wir keine Fremden sind.“ miaute ich und drückte den Rücken mit Überzeugung durch. Ich hatte Familie und war zudem Flussclankatze, wenn auch nur zur Hälfte, aber es etwas, dass mich ausmachte und das ich nicht verstecken wollte. Ich mochte keine Lügen...und es fühlte sich ein wenig so an, als würde ich eine leben. Zu der Frage gab es aber noch eine zweite Seite und ich war mir bei der alles andere als sicher, was ich dort wollte. „Ich weiß nur nicht, ob die Verbindung zu Funkenflug und dem Schattenclan gut wäre...“ begann ich mit einer Mischung aus Zögern und Nachdenklichkeit. „Ich würde gerne aller Welt sagen, das Südwind meine Schwester ist, aber einerseits werde ich ihr trotzdem nicht näher sein können und zum anderen kann es uns und nicht nur uns viele Probleme machen.“ Ich meinte damit weniger, dass man meine Loyalität vielleicht anzweifeln würde, damit konnte ich leben. Und ich war dem Flussclan treu, keiner hatte von der Blutsverbindung Grund etwas anderes zu glauben und ich würde auch keine gründe geben. Angenehm wurde es deshalb nicht und ich machte mir auch Sorgen um Südwind. Aber davon abgesehen hatte ich das Gefühl nicht absehen zu können, welche Folgen diese Enthüllung haben mochte. Würde es bei Südwind und mir enden? Immerhin waren unsere Eltern untreu gewesen, vielleicht würde man unsere ganze Familie kritisch beäugen...oder unsere Jungen? Und wie würde man uns auf Großen Versammlungen betrachten? Oder unsere Meinung, wenn es um den Clan des jeweils anderen ging? Ich hatte das Gefühl, dass es weitreichendere Folgen haben konnte, als ich jetzt fassen konnte.
Während ich zögerte und versuchte abzuwägen, ob es klug war alles offen zu legen, brannte in Südwinds Augen ein entschlossenes Feuer. Sie stellte klar, dass sie für die vollkommene Wahrheit war. Ein wenig beneidete ich meine Schwester für ihre überbordendes Temperament und vorbehaltloses Vorstürmen...aber es machte mir auch Sorgen. Südwind meinte, dass sie aber erst einmal mit Salbeifeder und Frostsplitter sprechen wollte und ich atmete erleichtert aus. Hauptsache sie stand mit der Entscheidung und den Folgen im Schattenclan nicht alleine da...auch wenn da ja noch Amaranthfeuer war, von der sie mir viel erzählt hatte. Ich drückte den Rücken durch, ich machte mir sicher zu viele Gedanken, weder Südwind noch ich waren allein! Und war zumindest entschlossen Eulenfeder auch von meiner Mutter und besonders von meiner Schwester zu erzählen.
[redet mit Südwind und Hibiskusblüte]
(Südwind Vertretung rein editiert, mit Spielerin von Südwind abgesprochen)
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Sa Nov 07, 2015 2:58 pm
Hibiskusblüte schüttelte leicht den Kopf. "Was den SchattenClan betrifft kann ich dir nicht sagen, ob es jemandem aufgefallen ist oder ob es toleriert wurde. Auf den großen Versammlungen hatte nie jemand etwas erwähnt, man hat nie etwas von der Seite des SchattenClans bemerkt. Wenn hier jemand etwas weiß, dann wahrscheinlich Salbeifeder", erwiderte sie und seufzte innerlich. Nordlicht und Südwind hatten so viele Fragen, die sie ihr einfach nicht beantworten konnte. Zu gerne hätte sie den beiden alles beantworten können, sie wollte endlich Licht in das Dunkle ihrer Vergangenheit bringen. Und doch konnte sie es einfach nicht. Borkenstern, warum warst du so feige und hast ihnen nicht alles erzählt? Wieso habt ihr alles verschwiegen? Ist es so jetzt etwa besser?, fragte die FlussClan-Kätzin stumm ihren verstorbenen Bruder und wünschte sich, dass sie noch einmal mit ihm würde sprechen können. Es ehrte sie, dass Nordlicht ihr keine Schuld an dem ganzen Dilemma gab. Er war damit der Einzige, der bisher zu ihr hielt. Das lag aber vielleicht auch daran, dass er nichts über die inneren Monster von Borkenstern und Krähenfrost wusste, die immer wieder aus ihnen herausgebrochen waren. Und daran war Hibiskusblüte sicherlich nicht ganz unschuldig. "Das mit den Anfällen...es ist kompliziert. Wahrscheinlich waren sie im Grunde selbst dafür verantwortlich...", sagte Hibiskusblüte und hoffte, dass Nordlicht und Südwind dies einfach so hinnehmen würden. Schweigend hörte sie schließlich Nordlicht zu, als dieser erzählte, dass Borkenstern ihnen eigentlich versprochen hatte, dem Clan die Wahrheit über ihre Herkunft zu erzählen. Es wunderte Hibiskusblüte, dass er dieses Versprechen gebrochen hatte, da er sonst immer sein Wort gehalten hatte. Vielleicht aber, so ging es ihr durch den Kopf, hatte er den richtigen Zeitpunkt nicht gefunden und seine Chance schließlich verpasst, nachdem er durch die dunkle Prophezeiung gestorben war. "Ich glaube kaum, dass es dir Probleme bereiten würde, wenn der Clan von deinem Halbblut erfährt. Schließlich ist Leopardenherz eine reine SchattenClan-Kätzin und dennoch hat der Clan sie akzeptiert. Du bist zumindest zur Hälfte FlussClan und auch im Clan aufgewachsen. Vermehrte Treffen mit Südwind wären natürlich dennoch nicht gerne gesehen, aber ansonsten, so denke ich, wird dich deine Verwandschaft im SchattenClan nicht daran hindern, ein loyaler FlussClan-Krieger zu sein", sprach Hibiskusblüte ihre Gedanken aus.
[bei Südwind & Nordlicht]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Di Nov 10, 2015 12:27 am
Südwind konnte Hibiskusblütes Worte zu Nordlichts Bedenken nur bestätigen, weshalb sie ihren hellbraunen Bruder entschlossen entgegenlächelte, während sie mit dem üblichen Maß an Feuer behauptete:"Jeder, der dich nur aufgrund deiner Eltern schief anschaut und blind dafür wird, was für ein loyaler Krieger du bist, ist ein Mäusehirn, Nordlicht! Und genauso mäusehirnig wäre es, mir vorzuwerfen, dass ich zur Hälfte eine FlussClan-Katze bin." Um ihre Worte noch zusätzlich zu bestätigen, fuhr sie dem violett-äugigen FlussClan-Kater mit der Zunge liebevoll über die Schulter und merkte erneut, wie sehr sie die geschwisterliche wärmende Nähe genoss, derer sie so selten habhaft werden konnte. Zu der langpelzigen, schönen Kätzin neben ihnen gewandt miaute sie:"Ich habe schon von der Geschichte Leopardenherz' gehört, weiß aber nichts genaues. Es heißt wohl, ihre ganze Familie habe den Clan verlassen. Aber sie ist das beste Beispiel dafür, dass man auch dann eine großartige, loyale Katze sein kann, wenn man keine kitschig glückliche Klischee-Vergangenheit sein eigen nennen kann. Wenn man sie auf der Großen Versammlung sieht, unterscheidet sie sich in keinem Haar ihres Pelzes von einer FlussClan-Katze. Sie hat längst denselben Geruch und denselben Glanz im Fell." Mit einem kurzen, aber deutlichen Zucken ihrer nassen Ohrspitzen wurde ihr smaragdgrün leuchtender Blick liebevoll und warm. "Danke, Hibiskusblüte, dass du uns alles erzählt hast, was du weißt. Dieses Treffen war eine tolle Idee und auch, wenn nicht alle Fragen beantwortet werden können, haben wir uns zumindest als Familie gefunden. Machen wir das Beste draus." Sie wollte sich gerade noch einmal leicht an ihren Bruder schmiegen, als ihr Blick in den Himmel glitt und ihr schmerzlich bewusst wurde, wie spät es schon war. Die Nacht war weit fortgeschritten. Fast fragte sie sich, ob die Große Versammlung schon beendet war und die Clankatzen sich bereits auf dem Rückweg befanden. Es wäre sicher unpraktisch, erst nach ihnen im Lager anzukommen. Noch unpraktischer wäre es aber, wenn ihr langes Wegbleiben auffallen würde und irgendjemand darauf kommen würde, blöde Fragen zu stellen. Missmutig legte Südwind ihre Ohren an und drückte ihre Nase in Nordlichts Kragen, während sie durch sein Fell grummelte:"Die Nächte sind viel zu kurz, verdammt. Ich habe echt keine Lust, schon zu gehen..."
[bei Hibiskusblüte und Nordlicht]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg Mi Nov 11, 2015 10:21 pm
Hibiskusblüte schüttelte den Kopf und erklärte, dass sie vom Schattenclan nichts wusste und auch auf Großen Versammlungen nichts zu hören gewesen war. Das meine Tante etwas über den anderen Clan wusste hatte ich auch nicht erwartet, vorher sollte sie auch. Das auf Treffen zum Vollmond nicht gesagt worden war, sagte aber nichts aus, wer würde derartiges schließlich anderen Clan anvertrauen...blieb also wohl wirklich nur die Schattenclanheilerin. Zu den Anfällen sagte Hibiskusblüte nicht viel, es schien schwer zu erklären und ich bohrte nicht nach. Sie miaute etwas davon, dass die Beiden im Grunde wohl selbst Schuld waren, aber ich war mir nicht sicher, ob sie das auch glaubte... Ich konnte jedenfalls keinen Grund sehen, warum Hibiskusblüte Schuld am Verhalten ihres Bruders und ihres Gefährten haben sollte. Beide waren erwachsene Kater...wobei das wenige das ich von Borkenstern erlebt hatte nicht gerade für ihn als verantwortungsbewussten Vater oder Bruder sprach. Die Cremefarbene meinte im Anschluss, dass meine Verwandtschaftsverhältnisse mir im Flussclan wohl wenig Probleme machen sollte, immerhin sei ja auch Leopardenherz im Clan akzeptiert. Ob mir der Vergleich gefallen wollte wusste ich nicht...so wenig wie ich eben über die gefleckte Kätzin wusste. Aber wenn selbst sie sogar Stellvertreterin werden konnte, konnte der Flussclan zumindest zum Großteil eigentlich nicht so negativ reagieren oder? Immerhin hatte ich nie Grund gegeben an mir meiner Loyalität zu zweifeln...ich war nur vielleicht gerne bequem. Und genau genommen hatte sie mich bisher für einen Streuner gehalten...und glücklicherweise teilten Flussclan und Donnerclan keine Grenzen, das machte es wenigstens in meiner Vorstellung einfacher. Ich war damit auch weiter entfernt von Südwind, aber ich wollte meine Schwester auch nur ungern als Krieger an einer Grenze treffen... Hibiskusblüte erwähnte auch noch, dass allgemein treffen mit Südwind natürlich nicht gern gesehen waren, aber das war mir klar. Es gefiel mir nicht, aber ändern konnte ich daran auch nichts. Südwinds Worte gingen in eine ähnliche Richtung, auch wenn sie wie immer deutlich ungehaltener ausfielen. Ich schmunzelte und hörte ihren Worten nur halb zu, nur dass sie anscheinend auch nicht viel über Leopardenherz wusste...den Rest ihrer kleinen Rede über die Flussclankätzin verbrachte ich lieber damit meine Schwester liebevoll anzulächeln und die überbordenden Gefühle in ihrer Stimme aufzusaugen. Wie könnte irgendjemand diesen Gefühlen widersprechen? Ich ganz sicher nicht. Als Hisbiskusblüte Name fiel, zuckte ich kurz mit den Ohren und riss mich zusammen. Südwind bedankte sich für alles was unsere Tante uns erzählt hatte und ich nickte zustimmend. Ich schnurrte leise als meine Schwester sich an mich schmiegte und musste mich davon abhalten wehmütig aufzujaulen, als sie darauf zu sprechen kam, dass es spät wurde und wir uns besser bald auf den Heimweg machten. Ich seufzte „Ich möchte auch nicht...aber wir müssen wohl.“ ich schaute missmutig zum Himmel hoch und erhob mich dann. Ich strich mit meinem Pelz schmiegend an dem meiner Schwester vorbei und leckte ihr zum Abschied über die Wange, bevor ich zu Hibiskusblüte trabte. „Ich denke ich werde Steinstern morgen früh bitten, dass ich nach ihm zum Clan sprechen darf. Erstmal nur wegen Borkenstern...und vor allem dem Rest meiner Familie im Flussclan“ ich machte eine kurze Pause und schaute warm zu Hibiskusblüte. Danach ging wandte ich mich an meine Schwester „Und du fragst Frostsplitter und Salbeifeder, dann werden wir sehen. Ich hoffe wir können uns bald wieder sehen...“ miaute ich ein wenig kleinlaut. Noch stand Südwind da...aber ich begann schon sie zu vermissen.
[redet mit Hisbiskusblüte und Südwind]
Hibiskusblüte
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Thema: Re: Donnerweg Sa Nov 21, 2015 7:53 pm
Südwind bestätigte Hibiskusblüte Worte bezüglich Nordlichts Treue zum Clan, woraufhin die FlussClan-Kätzin erneut zustimmend nickte. Es würde immer jemanden geben, der Nordlicht deswegen nicht leiden würde können, aber die gab es jetzt auch schon, da jeder dachte, er sei ein Streuner. Steinstern und Leopardenherz aber würden Nordlicht sicherlich nicht anders behandeln als jeden anderen FlussClan-Krieger, dessen war sich Hibiskusblüte sicher. Schließlich aber merkte Südwind, dass es langsam spät wurde und sie sich auf den Heimweg machen sollten. Zuvor aber bedankte sich die Tigerkätzin noch bei Hibiskusblüte, was ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen zauberte. "Ihr müsst mir für nichts danken. Ich habe nur das getan, was eure Eltern längst hätten tun sollen, es aber nicht mehr können", erwiderte sie mit ruhiger Stimme, während sie sich erhob. Kurz beobachtete sie die Zweisamkeit zwischen Nordlicht und Südwind und schluckte leicht, als sie an die Zeit zurückdachte, als Borkenstern noch gelebt hatte und sie ebenso ein liebevolles Geschwisterverhältnis gehabt hatten. Es kam ihr vor, als wäre dies schon unzählige Blattwechsel vergangen, andererseits fühlte sich der Schmerz über seinen Tod sich noch immer so real an, als wäre es erst gestern gewesen. Auf Nordlichts Worte hin nickte Hibiskusblüte zustimmend. Viel zu lange hatten sie diese ganze Geschichte geheim gehalten, jetzt wurde es Zeit, dass der Clan endlich die gesamte Wahrheit erfuhr und Nordlicht nicht mehr ein elternloser Streuner war. "Was auch immer kommt, ich stehe hinter euch. Hinter euch beiden", miaute Hibiskusblüte und sah dabei besonders auch zu Südwind. Nur weil sie im SchattenClan lebte, sollte sie nicht denken, dass ihre Tante kein offenes Ohr für sie hatte. Wenn es ihr möglich war, würde sie auch der Tigerkätzin helfen, wenn sie sie brauchte. "Wir sehen uns wieder. Komm gut nach Hause, Südwind", verabschiedet sich Hibiskusblüte schließlich von ihrer Nichte und gab Nordlicht dann ein Zeichen zum Aufbruch.
tbc:FlussClan-Lager
[bei Südwind & Nordlicht | bricht auf]
Südwind
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Thema: Re: Donnerweg Mo Nov 23, 2015 7:17 pm
Als Antwort auf Südwinds Beobachtung, dass die Nacht allmählich alt wurde, hörte sie ein trauriges Seufzen an ihrer Seite, welches ihrem Bruder entglitt, während Hibiskusblüte liebevoll lächelnd ihr Dankeschön entgegen nahm, indem sie abwinkend meinte, sie hätte nur das getan, was eigentlich ihre Eltern hätten tun sollen. Schließlich stimmte auch Nordlicht unzufrieden zu, dass es Zeit wurde, zu ihren Heimatclans zurückzukehren, so unwillig sie auch waren. Ein glühend warmes Schnurren entstieg der feurigen SchattenClan-Kriegerin, als ihre FlussClan-Bruder sich ein letztes Mal an sie schmiegte und ihr mit der rauen Zunge über das Wangenfell fuhr, dann tappte er entschlossen auf Hibiskusblüte zu und erklärte, dass er morgen mit dem Anführer seines Clans reden wollte. Vor dem FlussClan wollte er erklären, dass Borkenstern sein Vater war, damit er endlich auch in ihren Augen mit Hbiskusblüte und ihren Jungen verwandt sein würde. Die getigerte Kriegerin konnte nur zufrieden über diese Entscheidung nicken, ärgerte sich aber auch ein klein wenig darüber, dass sie nicht dabei sein würde, um jeden Zweifler die Ohren lang zu ziehen. "Und du fragst Frostsplitter und Salbeifeder, dann werden wir sehen.", sagte der hellbraune, hübsche Kater an Südwind gewandt, die erneut nickte, doch bei seinen letzten, fast kleinlauten Worten, dass er hoffe, dass sie sich bald wiedersähen, funkelten Südwinds smaragdgrüne Augen auf und ihr Schweif peitschte über den noch aufgeweichten Boden, während sie grinsend miaute:"Kaum so sehr wie ich, Nordlicht." Auch ihre Tante verabschiedete sich freundlich von ihr, wobei sie noch einmal betonte, dass sie sowohl hinter Nordlicht als auch hinter Südwind stehen würde, was auch kommen möge. Dankbarkeit und Verbundenheit durchströmte heiß Südwinds Venen wie der Südwind, der im Sommer warme Windböen brachte. "Komm gut nach Hause, Südwind.", miaute Hibiskusblüte zuletzt, bevor sie Nordlicht mit dem Schweif ein Zeichen zum Aufbruch gab. "Ihr auch. Lasst euch nicht vom See ärgern!", erwiderte Südwind, ehe sie sich schlussendlich von ihrem Anblick losriss und sich umwandte. Ohne den Regen kam auch sie rascher vom Donnerweg zum Gebiet der weiten, roten Felsen und der Vollmond, der durch die dunklen Wolken lugte begleitete sie bei ihrem Rennen mit dem Nachtwind.
---> SchattenClan-Lager
[bei Hibiskusblüte und Nordlicht, bricht zum Rückweg auf]
Nordlicht
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Thema: Re: Donnerweg Mo Nov 23, 2015 9:54 pm
Lächelnd reagierte Hibiskusblüte auf Südwinds Danksagung und meinte abwiegelnd, dass sie nur getan hatte, was unsere Eltern hätten tun müssen. Ich wusste nicht, ob mir diese Darstellung gefallen sollte...ich hatte immer mehr den Eindruck das Hibiskusblüte sich selbst viel zu unbedeutend machte. Immerhin hatte sie dies nicht tun müssen und es war auch nicht ohne Risiko hierher zu kommen! Wie schon bei Funkenflugs Vorwürfen und ihren Selbstvorwürfen...ich bekam mehr und mehr den Eindruck, dass meine Tante sich gerne schlechter machte als sie war. Dabei konnte sie anscheinend für andere durchaus stark sein, so versicherte sie uns ihre Unterstützung...warum nicht auch für sich selbst? Ich verzog kaum sichtbar den Mund und beschloss dann eben meine Tante zu beschützen! Es kam wie es kommen musste, wir verabschiedeten uns. Wo ich kleinlaut war, peitschte Südwinds Schweif über den Boden, aber trotzdem schienen unsere Gefühle in dieser Sache doch so ähnlich. Hibiskusblüte verabschiedete sich und auch Südwind fand Worte des Abschieds „Pass auf dich auf.“ miaute ich und folgte meine Tante. Das Treffen war vorbei...und ich war mir noch nicht sicher, wie ich fühlen sollte, vieles würde ich wohl noch ordnen müssen. Vielleicht fand ich dafür morgen sogar einen Platz in der Sonne? Erstmal stand mir aber der kalte unruhige See bevor.