FlussClanlager 4

Ich streckte mich ausgiebig, die Sonne hatte mich wachgekitzelt und die Vögel zwitscherten, wie sie es nur im Frühling konnten. Nach einigen Minuten Fellpflege setzte ich mich vor den Eingang des Schülerbaus und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Man mochte es mir vielleicht nicht ansehen, aber ich erwartete einen wiedermal anführerlosen langweiligen Tag, an dem ich nichts zu tun hatte, außer mir mürrische Gedanken über mein weiteres Leben zu machen.

Nachdem ich mich wieder erinnert hatte wer ich war und wo oben und unten war, lief ich nach draußen und erblickte Silberschatten. "Und, hat es was gebracht?"

Ich hatte unruhig geschlafen. Immer wieder tauchten Fetzen meiner verstorbenen Freunde in meinen Träumen auf. Von Mauestern, Sandblume, Perlensplitter, Wolfsseele, Tüpfelblüte, Wirbelherz, Rabenjunges, Flickenschweif. Von allen. Deshalb war ich umso glücklicher, als ich nun am nächsten Morgen aufwachte. Ich streckte meine alten Glieder und schlüpfte aus dem Ältestenbau. Sofort entdeckte ich Silberschatten und Sternenblick und lief zu ihnen. Ich nickte ihnen grüßend zu, ehe ich mich neben Silberschatten setzte. Ich hatte Sternenblicks Frage gehört und sah meine Schwester ebenso fragend an.

Ich lächelte, als Goldschwinge meinte, sie müsste erst etwas frische essen, und gleich daraufhin aus dem Lager lief. Ein Gefühl schwabte zu mir herüber, das mir sagte, dass ich ihr folgen durfte. Also erhob ich mich ebenfalls, streckte mich kurz und folgte meiner Schwester dann eilig.

---> Hügellandschaft

Ich sah auf, nickte Sternenblick grüßend zu und drückte mich an meine Schwester. Ich lächelte leicht, an einem so schönen Morgen konnte man sich keine Sorgen machen (hahahaha ._.). "Ja." miaute ich simpel. "Mausestern begegnete mir und auch Flickenschweif." Ich wusste, dass ich nicht den Traum an sich erzählen konnte. "Können wir uns in Mausesterns Bau zurückziehen?"

Der Morgen brach an und die Mohnsame hatte ihre Wirkung verloren. Blinzelnd blickte ich mich um und gähnte. Schon wieder ein neuer Tag. Hoffen wir, das er gut enden wird. Nachdem ich mir die Pfoten und den Kopf gewaschen hatte, erhob ich mich aus meinen bequemen Lager und streckte mich ausgiebig. Der letzte Tag hat ihr viel Energie gekostet, aber auch schlaf. Noch einmal gähnend begann ich mein Brustfell zu waschen und ließ meine Gedanken schweifen. Noch einmal ging ich den gestrigen Tag durch und..."Oh, großer SternenClan!" Etwas panisch blickte ich mich nach Silberschatten um, konnte sie aber nicht entdecken. Wo war sie? "Es hat nicht geklappt!" Leise murmelnd versuchte ich mich an meinen Traum zu erinnern, bis ich mir eingestehen musste, das ich nichts geträumt hatte. Erschöpft und erschlagen ließ ich mich in mein Nest zurück plumpsen und seuftze entmutigt. Doch dann hellte sich meine Miene wieder auf und und schnurrstracks verließ ich den Heilerbau. Dabei fühlte ich mich wie eine Älteste, da meine Muskeln verspannt waren. Schließlich erblickte ich Silberschatten und zum ersten Mal kam sie mir...älter vor. Ach, das war nur die Aufregung im Clan. Sie setzt sich so für ihn ein, das zehrt natürlich an den Nerven. Sogleich rannte ich ihr entgegen, aber nicht ohne vor meinen Geschwistern stehen zu bleiben und ihnen stolz übers Ohr zu lecken. Auch wenn meine Augen noch getrübt waren, konnte mir keiner davor abhalten, stolz auf meine Geschwister zu sein.
Ich konnte meine Gefühle nicht in Worte fassen. Wie gern ich mich an sie gekuschelt hätte und Goldschwinge und Wüstenblume bei mir gewusst hätte. Wie sehr mich der gestrige Tag geprägt hatte, wie sehr ich meine Mutter vermisste.
Doch ich hoffte mein Blick könnte al das wiedergeben, was ich gerade fühlte.
Ich schluckte trocken und meine Augen glitzerten verdächtig, aber ich lächelte beide schwach an, bevor ich mich an Silberschatten wand. Ich räusperte mich, um meine Stimme wieder zufinden. "Ähm...warst du erfolgreich?" Tief blickte ich in das nachdenkliche Gesicht meiner Mentorin und versuchte sie zu entschlüsseln. Respektvoll nickte ich Sternenblick zu und sah meine Geschwister das Lager verlassen. Gerade noch konnte sie die letzten Worte von Silberschatten an Sternenblick hören.

Ich wurde von Sonnenstrahlen auf meiner Nase gekitzelt.Stöhnend schlug ich die Augen auf.Der Morgen rollte über den Himmel heran und die Sonne färbte ihn in einem hellen blau.Die Sterne verblassten langsam ubd der Kriegerbau war durchflutet von Lichtsrahlen.Ich erhob mich langsam undstreckte die Glieder.Die Kiefer riss ich zu einem gähnen auf und leckte mein Fell kurz glatt.Ein paar Krieger schliefen noch und ich verlies mein warmes Nest und trat auf die strahlende Lichtung hinaus.Eschenkralle war schon beim Fressen und ich lief gut gelaunt zu ihm.Ich hatte die schlimme Erinnerungen abgeschüttelt.Das Leben ging weiter auch mit Schmerz.Ich strich schnurrend um ihn herum,drückte einen Kuss auf seine Wange und schaute ihn mit glänzenden Augen an.,,Guten morgen,mein Schatz."dann holte ich mir ein Kaninchen vom Frischbeutehaufen und gesellte mich zu ihm.

Ich blinzelte, als Silberschatten sagte, dass sie Mausestern und auch Flickenschweif im Traum getroffen hatte. Schließlich nickte ich. "Gerne.", sagte ich, erhob mich und ging zu Mausesterns altem Baum, wo ich auf die beiden anderen wartete.

Eschenkralle errötete leicht unter seinem Pelz, als Nachthimmel ihn Schatz nannte. "Morgen, mein Engel." Wisperte er und lächelte sie an, als sie sich neben ihn legte, mit einem Hasen. Er biss ein Mal herzhaft in seinen Fisch, und schluckte den Bissen runter. Plötzlich wurde sein Blick nachdenklich. Was hält sie eigentlich... Von einer Familie? Soll ich es wagen, sie zu fragen? Oder es doch lieber sein lassen... Sein Blick richtete sich gedankenverloren auf die wundervolle Kätzin neben sich, "Sag..." Fing er an, und holte tief Luft, um seinen Mut zu fassen, "Was... Was hälst du eigentlich von... Einer Familie?" Fragte er indierekt.

Ich nahm einen Bissen und kaute nachdenklich,bevor ich schluckte.Mein Magen fülkte sich langsam und ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus.Bei Eschenkralles Worten verschluckte ich mich und fing an zu Husten.Ich sah ihn überrascht und fassungslos an.,,Von Familien?Ich liebe Kätzchen wiso?!"misstrauisch sah ich ihn aus bleuen,stechenden Augen an.

Eschenkralle sah verlegen in den hellen Himmel. Er traute sich nicht, die Worte auszusprechen, welche ihm auf der Zunge lagen. "Nun... Ich weiß nicht. Also..." Er kicherte, "Ich bin trächtig, weißt du!?" Nekte er sie, und lächelte sie an. Er schüttelte seinen Kopf, "Nein im ernst... Ich weiß nicht... Wünscht dir..." Er machte Pause und sah auf seine Pfoten, wo der halbgefressene Fisch lag, "Eine Familie?"

" Na klar!", nickte ich und wusste sofort, dass sie erfolgreich gewesen sein musste.

Als Silberlicht erwachte, brauchte sie einige Momente, um zu registrieren, dass sie den Sonnenaufgang verpasst hatte. Sicherlich hatte der gestrige Tag Einiges mit sich gebracht, doch gerade deshalb hätte sie früher erwachen sollen. Shaker... Sofort rief sie sich zur Ordnung. Nein! Erst der Clan...
Sie trat aus dem Kriegerbau und streckte ihre Glieder. Was für ein schöner Morgen, hoffentlich würde es der Anfang eines schönen Tages werden.
Silberlicht unterließ an diesem Tag eine ausgiebige Fellreinigung und beließ es bei einer kurzen Katzenwäsche.
Sie bemühte sich unbemerkt das Lager zu verlassen, vielleicht konnte sie Clan und Streuner sogar vereinen...

-------> Wassermühle

Ich verschluckte mich abermals als ich losprustete vor lachen.Eschenkralle war genial!Ich lachte,bis ich Bauchschmerzen hatte und mich an ihn schmiegte.Doch bei seinen letzten Worten wurde ich ernst.Ich trat nah an ihn heran,so dass sich unsere Nasen fast berührten.Tief sah ich in seine Augen..,,Eschenkralle......heißt das....du willst Junge haben....mit...mir?!"ungläubig starrte ich ihn an.

Eschenkralle erwiederte den Blick der Kätzin. Seine Augen funkelten vor Liebe. Sanft lächelte er, und überwand die letzte Centimeter, um seine Nase an ihre zupressen, "Schatz. Ich will mit dir Alt werden. Ich will mit dir Junge bekommen! Ich werde ein stolzer Vater sein, welcher seiner Partnerin mit seinem Leben beisteht!!" Murmelte er und grinste fürsorglich. "Du werst eine wundervolle, fürsorgliche Mutter, mein Engel!"

Ich schaute in die blauen Augen meines Gefährten.Mein Her raste vor Liebe bei seinen Worten,sein süßer Duft umwallte mich.Und in diesem moment war alles perfekt.
Doch ich löste mich von ihm und wandte mich ab.,,Eschenkralle....ich kann das einfach nicht....ich bin zu jung,grade erst Kriegerin....und ich muss mich um den Clan kümmern.Ich kann mich nicht um Jingen kümmern."vor Trauer und verzweiflung bebte meine Stimme.,,Und wenn etwas bei der Geburt schief gehen würde?Ich könnte sterben.Die jungen könnten sterben!"

Eschenkralle sah Nachthimmel eindringlich an. Langsam stand er auf, und seufzte tonlos. "Nachthimmel... Lass uns das woanders besprechen okay?" Er fing an, weich zulächeln. "Wie wehre es, wenn wir ein wenig jagen gehen?" Wechselte er flüchtig das Thema, lief an ihr vorbei und streifte ihr Fell, wobei er sie anlächelte und mit dem Ohr schnipste, "komm!"
-->Kleine Insel

Ich schnippte mit dem Schweif zum Zeichen, dass auch Spatzenpfote mir folgen sollte, dann lief ich zum Bau von Mausestern... Und nun bald Goldschwinge. Es klang komisch, ungewohnt. Drinnen ließ ich mich neben meiner schwarzen Schwester nieder und lehnte meinen Kopf an ihren. "Wir sind alt." bemerkte ich trocken.

Ich lächelte leicht wehmütig:" Ja, da hast du wohl recht, wir sind alt."

Ohne weitere Frage folgte ich Silberschatten in den Anführerbau. Als ich hineintrat war es komisch, nicht Mausestern zu sehen. Es lag immer noch ihr Duft leicht in dem Bau und er war tröstend aber auch betrübend. Ich setzte mich ordentlich neben Silberschatten und zuckte bei ihren Worten zusammen. Ich wollte das nicht hören, nicht jetzt, wo so viele Katzen ihr Leben verloren hatten, darunter meine eigene Mutter...Wenn ich Silberschatten auch noch verlieren würde, wäre das mein Untergang. Besorgt blickte ich zu Sternenblick, als er meiner Mentorin zustimmte. Stumm blickte ich auf meine Pfoten und zuckte mit den Ohren.

Ich schluckte einmal und begann zu reden. Ich beschrieb nicht alles; nur, dass ich Mausestern getroffen hatte und sie mit mir in die Pfütze gesehen hatte. "Es war Goldschwinge." lüftete ich das Geheimnis. "Sie ist sehr jung." gab ich zu Bedenken, aber Mausestern vertraut ihr, also sollten wir dies auch tun." Ich behielt ein Auge auf Spatzenpfote um zu sehen wie sie die Nachricht aufnahm.

Als Silberschatten davon erzählte, dass sie Mausestern getroffen hatte, unterdrückte ich Fragen wie: Geht es ihr gut? oder Wie sieht sie aus? Waren unsere Junge bei ihr?
Mausesterns Entscheidung überraschte mich. Ich hätte jemand älteres erwartet, Streifennacht oder Mondblüte. Aber ich respektierte die Meinung und als ich länger darüber nachdachte erschien es mir als plausibel. "Ja, ich denke auch, dass sie eine gute Anführerin sein würde. Wir sollten Mausestern, wie gesagt vertrauen. Natürlich müssen wir Alle sie ersteinmal tatkräftig unterstützen, aber ich denke, dass sie das hinbekommen wird. Sie wird es hinbekommen den Clan zu führen und sie wird es hinbekommen einen neuen fähigen 2. Anführer zu wählen.", meinte ich mit meiner tiefen Stimme.

Nachdem die Katzen von der Großen Versammlung zurückgekehrt waren fragte ich erst gar nicht, was die anderen Clans berichtet hatten, sondern schlich in den Kriegerbau und schlief dort ein...
Am nächsten Morgen kitzelten mich Sonnenstrahlen wach. Meine grünen Augen öffneten sich und ich erblickte eine Erdwand... Nachdem ich einige Zeit daran gestarrt hatte und versucht hatte Muster auf der dunklen Erde zu erkennen, stand ich auf und streckte mich ausgiebig. Ich war voller Elan und tapste mit knurrendem Magen nach draußen in die angenehme Frühlingsluft. Das neue Gebiet war noch ein bisschen fremdartig und da ich eh Hunger hatte, beschloss ich jagen zu gehen. Gerade noch sah ich Glanzfeder, Spatzenpfote, Silberschatten und Sternenblick im Anführerbau verschwinden. Da überwältigte mich ein Schwung jungendlicher Übermut und ich preschte aus dem Lager.
----> Übergang zum Donnerclan

Es schien still, nachdem Glanzfeder, Sternenblick, Silberschatten und Spatzenpfote im Anführerbau verschwunden waren. Zu still. Ich konnte nicht sagen, ob es ein still war, welches vor Freude fast zu platzen schien, oder ob es wieder so eine Trauerstille war. Der Morgen, die Luft, die Vögel, alle sagten, dass die Stille vor Freude fast zu platzen schien. Nach dem letzten Tag war ich allerdings misstrauisch. Ein plötzlich auftauchendes rotes Fell ließ mich herumfahren - Ahornblatt kam aus dem Kriegerbau. Es dauerte nicht lange, bis er mit einem schnellen Ruck aus dem Lager preschte. 2 Sätze und er war verschwunden. Ich fragte mich wohin er wohl ging. Ich schaute mich um, damit auch niemand sah, dass ich ihm hinterher wollte. Als ich mir sicher war, dass mich niemand sah tappelte ich aus dem Lager immer der Spur Ahornblatt hinterher.
Gut, dass die Spur frisch war, denn ich verlor sie einige Male, aber fand sie dann doch wieder. So erreichte ich unbemerkt das Grenzgebiet zum Donnerclan.
----> Übergang zum Donnerclan

<--- Ahornblatt

Meine Fische ließ ich auf den Frischbeutehaufen fallen bevor ich noch die letzten Tropfen von meinem Fell schüttelte.