DonnerClan-Lager

Ohrenzuckend vernahm die silberne Kätzin die Antwort des rot-gestreiften Katers. ,,Wenn Blätterfrost damit einverstanden ist, könnten wir das natürlich auch so machen.", miaute Silbermond herzlich. Eine leichte Sehnsucht hatte sich in ihre Stimme geschlichen. Die Sehnsucht nach dem Wald un der Jagd - vor allem in der Blattgrüne.
Sie liebte ihre Jungen, aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass die Kinderstube sie einengte. Sie war eben eine geborene Kriegerin, selbst Junge konnten ihrem Drang nach Freiheit nichts entgegensetzen. Umso mehr fieberte sie dem bevorstehenden Ausflug entgegen.
Eine hohe Katerstimme riss die Zierliche aus ihren Gedanken. ,,Natürlich, kannst du Goldjunges.", miaute und legte sich auf die Seite, und entblößte ihre Brust, damit Goldjunges trinken konnte. Im Gegensatz zu seinen älteren Ziehgeschwistern, war er der einzige, der noch ihre Milch trank. Irgendwo war das auch gut so, denn fünf Fellknäule passten nicht wirklich gleichzeitig an ihren Bauch.
Als Goldjunges fertig getrunken hatte, stemmte sich Silbermond wieder auf und setzte sich auf den warmen Sandboden. ,,Habt ihr auch Hunger?", fragte sie an Taubenjunges und Seidenjunges gewandt.
Bevor die beiden Zwillinge auf ihre Frage antworten konnten, forderte Goldjunges wieder ihre Aufmerksamkeit und fragte ob sie den Wald sehen würden, wenn sie das Lager verließen. ,,Natürlich.", schnurrte Silbermond belustigt. ,,Hab ich euch schon etwas über das DonnerClan-Gebiet erzählt? Wenn nicht, dann wird es wohl Zeit. Wir DonnerClan-Katzen haben unser Lager in einem großen Wald. Wenn ihr mal nach oben schaut, könnt ihr hinter dem Lagerwall die Baumkronen sehen. Seht ihr?", fragte sie und deutete mit der Pfote auf die großen Bäume ringsherum. ,,Diese Bäume bedecken das ganze Territorium, ausgenommen die Rotfelskluft. Die gehört dem SchattenClan, weil Scheckenstern - die damalige Anführerin, mittlerweile ist sie tot - sie sich mit viel Gewalt erkämpft hat. Farnstern - der Anführer vor Eisstern - war zu schwach, um sie sich zurückzuholen, deswegen gehört sie immernoch dem SchattenClan. Aber ich bin mir sicher, dass Eisstern sich das nicht mehr lange gefallen lässt." Einen Moment lang entstand das Bild des Kampfes vor ihrem inneren Auge. Sie war damals noch eine Schülerin gewesen. Goldschilf - der Vater ihrer Jungen - hatte damals fast aufgegeben, im Glauben sie wäre tot. Goldschilf... Gemischte Gefühle loderten in der Kätzin auf. Das eine war Hass, Unmut... So ziemlich alles, was man für eine Katze empfinden konnte, alles nur keine Liebe. Nicht mehr. Ob Rostprenkel wusste, wer der Vater der vier war? Sie hatte es ihm nie gesagt, aber er hatte nicht gefragt...
Silbermond zwang sich weiter zu erzählen. ,,Ingesamt ist das Territorium des DonnerClans ziemlich grün. Ihr habt doch schon von den anderen Clans gehört, oder? Es gibt den SchattenClan, den FlussClan und den WindClan. Wir grenzen an den FlussClan und an den SchattenClan. Der WindClan liegt auf der anderen Seite vom Gebrige. Dazwischen befindet sich der Vulkankrater und der Vulkan selber. Aber das seht ihr dann, wenn ihr Schüler seit. Lange kann es nicht mehr dauern." Schnurrend blickte Silbermond auf die Jungen herab. Sie wurden so schnell groß...

[redet mit Rostprenkel, dann mit ihren Jungen, lässt Goldjunges trinken, erzählt vom DonnerClan, den anderen Clans und dem Vulkankrater]

Ich bemerkte die Sehnsucht in ihren Worten und auch ihre blauen Augen leuchteten auf. Es gefiel mir nicht. Sie freute sich meiner Meinung nach zu sehr, Blätterfrost wiederzusehen. Was war an dem Kater so besonders? Was besaß er, was ich nicht hatte? Und was viel wichtiger war - wieso reichte ich Silbermond nicht? Wieso gefiel ihr Blätterfrost mehr?
Ich verengte meine Augen zu Schlitzen. Manchmal verstand ich Silbermond einfach nicht, obwohl ich schon behaupten konnte, dass ich sie gut kannte.
Die Königin legte sich auf die Seite und legte ihren Bauch frei. Sie wirkte seltsam verlegen, auch wenn sie mir in diesem Moment so schön und fürsorglich wie nie vorkam. Ich liebte sie so sehr... Wieso konnte sie meine Gefühle nicht erwidern? Merkte sie nicht, was ich empfand? Leuchteten meine Augen nicht vor Zuneigung? Nein, sie hatte nur Blätterfrost im Kopf, auch wenn ich immer für sie da war. Vielleicht war sie der Meinung, dass man für einen Freund keine Gefühle entwickeln konnte? Ich war anderer Meinung, schließlich war ich der lebende Beweis.
Ich schluckte und sah zu meinen Pfoten hinab. Ich hätte ihrer Schwärmerei ein Ende setzen können, indem ich ihr einfach erzählte, dass sich Blätterfrost höchstwahrscheinlich jede Nacht mit einer Kätzin aus einem anderen Clan traf. Sie wäre sicher enttäuscht, wäre der Meinung, ihm nicht vertrauen zu können. Doch Blätterfrost war mein bester Freund; ich könnte ihn niemals schlecht reden. Ich würde ihn immer in Schutz nehmen, selbst wenn er Fehler beging. Ich sollte ihn mal darauf ansprechen. Außerdem wäre es gar nicht sicher, ob Silbermond dann keine weiteren Gefühle mehr für ihn haben würde. Vielleicht war ihre Liebe so stark, dass es ihr nichts ausmachte...? Der Schmerz in mir ließ mich zusammenzucken. Es war schrecklich daran denken zu müssen, dass die große Liebe einen anderen liebte. Eine verzwickte Situation, in der ich mich befand. Mit Schmerz und Liebe gleichzeitig verbunden. Na super.
Ich sah zu Silbermond. "Falls sich der feine Herr endlich dazu entschließen würde aufzustehen, würde sich das als leichter herausstellen. Sonst gehen wir ohne ihn und ich gebe mir besonders Mühe, um viel Beute zu erlegen", antwortete ich schlecht gelaunt und lächelte schließlich leicht gequält. Dann lauschte ich wie ihre Jungen ihren Worten. Wie ein sanftes Lied ließ ich mich treiben und achtete auf nichts anderes als auf ihre Worte. Nicht einmal die Trauer in ihrem Blick bemerkte ich, obwohl mich das sehr wohl interessiert hätte. Getröstet hätte ich sie, wie es meine Aufgabe gewesen wäre. Doch wie gesagt - Ich bemerkte es nicht. Ich blinzelte, als sie geendet hatte, als wäre ich aus einem Traum erwacht.
"Ihr werdet das DonnerClan - Gebiet lieben", fügte ich hinzu und lächelte auf die Fellknäule hinab.

[bei Silbermond und ihren Jungen, denkt über Silbermond und Blätterfrost nach, redet mit Silbermond und Jungen]

<--- Zweibeinerweg – Grenze zwischen FlussClan und DonnerClan

Der Rückweg endete schnell am Eingang des Lagers und ich schob mich durch das Loch im Brombeerwall. Drinnen blieb ich kurz vor der Mitte des Lagers stehen und schaute mich um. Auf den ersten Blick konnte ich meine Schwester aber nicht sehen.
Ich überlegte kurz und entschied mich neben den Eingang des Anführerbaus zu setzen, um auf Eisstern zu warten. Kurz hatte ich überlegt, meiner Schwester lieber im Bau aufzulauern...aber in einem stickigen Bau zu warten schien mir wenig angenehm, wenn ich mich doch zu Sonnenhoch vermutlich genug vor der Sonne verstecken musste. Ein wenig bedauernd schaute ich trotzdem zum Eingang...das Gesicht meiner Schwester hätte ich schon gerne gesehen, auch wenn sie wahrscheinlich alles andere als begeistert gewesen wäre. Und vielleicht wollte ich auch ein gerne Neues von der Donnerclangrenze hören, statt mich am Grummeln meiner Schwester zu erfreuen. Meine Schweifspitze zuckte kurz, wie um den Gedankengang zu bestätigen und meine pfoten kribbelten etwas, bei dem gednaken vielleicht wirklich endlich die Rotfelskluft zurück zu erobern.

[kommt an, wartet neben Anführerbaueingang auf Eisstern]

Sein eisblauer Blick folgte dem bunten Geschöpf, welches sich so eben in die Lüfte erhob. Seine Flügel schillerten im Licht der Sonne in allen Farben des Regenbogens. Obwohl sein Anblick den nicht mehr ganz so kleinen schwarzen Kater in schere Wehmut zu stürzen drohte, zwang er sich doch sich zu erheben und – endlich nach all den Stunden- Abschied zu nehmen.
Schon als Seelenpfote am Morgen seine Augen geöffnet hatte, hatte er gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Erst hatte er geglaubt krank zu sein. Immerhin wäre es kein Wunder gewesen, so viel Zeit wie er die letzten Monde im Heilerbau zugebracht hatte, aber eine schnelle Untersuchung hatte ergeben, dass sein Unmut einer anderen Quelle entstammen musste.
Und es hatte noch unzählige Augenaufschläge gedauert, bis der Schüler endlich merkte, was sein Herz so schwer wirken ließ.
Er war aus dem Schülerbau getreten, hatte sich gestreckt und geputzt und die Sonne auf seinem dunklen Pelz genossen. Sein erster Blick war zum Kriegerbau gewandert um zu sehen, ob Eisenherz Patrouillen verkündet hatte, oder ob Blätterfrost schon erwacht war. Da keines von beidem der Fall gewesen zu sein schien, hatte er seinen hellen blauen Blick weiter wandern lassen und hatte dieses wunderschöne, farbenprächtige Geschöpf entdeckt, welches sanft wie eine Feder vom Himmel geglitten war und mit jedem Flügelschlag ein wahres Prisma an Farben hatte erleuchten lassen.
Schmetterlinge hatten den schwarzen Kater schon immer fasziniert und so hatte er sich Zeit genommen ihm mit den Augen zu folgen. Sein Weg ging vom Kriegerbau bis hin zum Anführerbau…und letztlich…zur Heilerstube, wo er sich auf einem zarten weißen Körper niedergelassen hatte. Einem weißen…gefleckten…Körper.
Sein Herz war schlagartig in den staubigen Sand gefallen und doch…
Sie hatte so friedlich ausgesehen und beinahe wie ein Engel. Außerdem hatte Seelenpfote seiner besten Freundin versprechen müssen nicht traurig zu sein, wenn es eines Tages dazu kommen würde, dass ihre Seele zum Sternenclan ging.
Ich habe mich an mein Versprechen gehalten, Blütenpfote. Ich werde nicht traurig sein. Ich weiß, dass du es gut hast wo du jetzt bist und dass du auf mich herabsehen wirst. Ich werde weiter machen. Ich werde kämpfen und jagen und lernen. Ich werde lehren und ich werde lieben. Ganz wie ich es dir versprochen habe. Egal wie schwer es mir fallen mag.
Es hatte lang gedauert, ehe er sich von seiner Position vor dem Schülerbau wegbewegen konnte. Aber er wusste, dass es zeit war. Nicht zuletzt deshalb weil auch sein Mentor endlich erwacht war. Blätterfrost war in den letzten Monden…leicht abwesend von Zeit zu Zeit und es gab Tage, da verschlief er Sonnenaufgang und somit auch die Morgenpatrouille. So wie heute…
Rostsprenkel, der ihm zugeteilte Patrouillenpartner scharrte schon lange nervös mit den Pfoten. Doch Blätterfrost schien ganz gelassen. Seelenpfote hörte ihn einen der umstehenden Krieger fragen, was er verpasst habe. Einer der Krieger zeigte mit einem Kinnnicken auf Rostsprenkel, der bei der silbernen Königin Silbermond saß.
Blätterfrost trabte auf den Krieger zu und grüßte zuerst die sichtliche Schönheit mit einem Lächeln und sah dann zu dem rot getigerten Krieger auf.
“Tut mir leid, ich scheine ein wenig verschlafen zu haben. Also, wo gehen wir hin?“
Bevor die beiden aufbrechen konnten sprang Blätterfrosts Schüler auf und miaute: “Ich mache in der Zeit das Nest von Silbermond und Silbersonne sauber!“
Sichtlich erstaunt darüber, dass ein Schüler freiwillig solche Arbeit übernahm, und noch dazu sein eigener Schüler, der doch so gern jagen ging, nickte Blätterfrost Seelenpfote zu und lächelte dann erneut die Königin an.
“Ich bin mir sicher die Königinnen werden es dir danken Seelenpfote.“
Was der schwarze Kater mit den weißen Flecken nicht wusste, war, dass sein Schüler sich nur nicht für die Jagd meldete, da es ihm schwer fiel Blütenpfotes sterbliche Überreste allein zu lassen, auch wenn dies sicherlich unsinnig erscheinen mochte, aber dennoch fühlte sich Seelenpfote noch immer als Wächter der seine letzte Tat vollbrachte.
Während Blätterfrost also mit Rostsprenkel auf die Jagd ging, trabte Seelenpfote durchs Lager, wechselte das Nestmaterial der Königinnen und schließlich auch der Ältesten und vermied es dabei geflissentlich den Körper seiner Freundin anzusehen.

(Out: Ich vertrete Blätterfrost auf unbestimmte Zeit)
[Reflektiert den Morgen und das Auffinden von Blütenpfote, sieht Blätterfrost zu der zu Rostsprenkel geht, bietet an Nestmaterial zu wechseln, wechselt Nestmaterial aus – BF geht auf Jagd mit Rostsprenkel]

cf: Felsenallee - Grenze zwischen DonnerClan und SchattenClan

Eisstern hatte irgendwann bemerkt, dass Eisenherz ihr nicht mehr folgte und hatte sich nach dem massigen Tigerkater umgesehen. Schnell hatte sie ihn aber wieder entdeckt und fast schon fasziniert dabei zugesehen, wie er eine Maus gefangen hatte. Die Muskeln unter seinem dichten, kurzen Fell traten in der Kauerstellung besonders hervor. Sie zeugten von der ungeheuren Kraft, die in dem Körper des zweiten Anführers schlummerte.
Und irgendwie bewunderte Eisstern ihren Stellvertreter dafür. Sie selbst war zwar auch nicht schwach, doch ihr Körper war viel schmaler gebaut und hatte bei Weitem nicht solch eine Muskelstärke. Ihr lag die Schnelligkeit eher als die Kraft. Ihr war zwar auch klar, dass sie dadurch nicht weniger eine gefährliche Gegnerin war wie Eisenherz, doch in Sachen Kraft übertraf er sie einfach. In dieser Hinsicht sind wir das genaue Gegenteil voneinander. Er ist der starke Kämpfer, ich die flinke Trickserin, dachte sich die Schwarze, während sie weiter durch den Feuerwald lief.
Auf leisen Sohlen betrat sie das DonnerClan-Lager schließlich und sah sich erst einmal prüfend auf der Lichtung um. Die Sonne stand mittlerweile bereits hoch über ihnen und brannte mit unverminderte Hitze auf sie herab. Eissterns Pelz hatte sich inzwischen unangenehm aufgeheizt, weshalb sie sich schon darauf freute, sich in den Schatten der Donnerkiefer zu setzen und von dort aus zum Clan zu sprechen.
Kurz nickte die schwarze Anführerin Eisenherz zu und ließ dann erneut ihren zweifarbigen Blick über die Lichtung ihres Lagers schweifen. Alles schien normal zu verlaufen, nirgendwo entdeckte sie Aufruhr und roch auch in der Luft nichts Ungewöhnliches. Nur an ihren Schnurrhaaren spürte sie eine gewisse Ladung in der Luft, die wohl mit den dunklen Wolken am Horizont zusammenhing, die unaufhörlich näher rückten. Theoretisch wäre es sogar gut, wenn wir im Regen angreifen. Der Regen überdeckt unseren Geruch noch stärker als sonst etwas, überlegte die Anführerin, während sie zur Donnerkiefer lief.
Vor den Wurzeln entdeckte Eisstern aber ihre Schwester Glutseele, die im Schatten der Donnerkiefer kaum zu sehen gewesen war. Überrascht zuckte die schwarze Anführerin mit den Ohren und blieb vor ihrer Schwester stehen. "Hallo Schwesterherz. Was gibt's?", fragte sie und sah Glutseele fragend an.

[beobachtet Eisenherz | läuft zurück zum Lager | blickt über die Lichtung | nickt Eisenherz zu | geht zur Donnerkiefer | entdeckt Glutseele | spricht mit ihr]

Nachdem Hermelinjunges auf eigene Faust losgezogen war - seine Schwester hatte sich wieder einfach verkrümelt - und entzückt den Schülerbau erkundet hatte, fand er sich schließlich vor dem Eingang der Kinderstube wieder. Der kleine Kater beobachtete, wie so oft, das Treiben im Lager, und hing in seiner Gedankenwelt fest. Er wusste , dass dieser Tag kein sonderlich produktiver für ihn sein würde, aber das konnte man ja nicht immer erwarten. Vielleicht sollte ich auch mal was mit Pantherjunges und den anderen machen…, überlegte der Getigerte. Seine Geschwister hatten es wahrscheinlich leid, dass er immer nur mit Traumjunges spielte, aber ihre Anwesenheit war ihm einfach am liebsten. Mit seinen anderen Wurfkameraden konnte er, auch wenn es unfreundlich klang, recht wenig anfangen. Sie waren eh meistens bei Silbersonne, die den ganzen Tag nichts anderes tat, als in ihrem Nest herumzuliegen.
Hermelinjunges aber wollte Abenteuer erleben, selber handeln, und sich nicht von irgendwem bedienen lassen. Sehnsüchtig wie immer starrte er auf den Lagerausgang, und in den Pfoten des Kleinen juckte es. Die Versuchung, einfach alleine loszugehen, und die Welt außerhalb des Lagers zu entdecken, war größer denn je. Die Angst vor der Reaktion seiner Eltern, und vor allem von Eisenherz, siegte jedoch stets. Sein großer Bruder würde es überhaupt nicht befürworten, wenn Hermelinjunges sich dem Gesetz der Krieger widersetzte, das wusste er. Ich werde geduldig sein müssen, wie eigentlich immer…, stellte er seufzend fest und streckte dann kurz seine Hinterläufe, die sich vom langen Sitzen taub anfühlten. Im selben Moment erblickte er den schlanken Körper von Eisstern, die durch den Dornentunnel ins Lager getrabt kam und auf ihre Schwester zulief, die bei der Donnerkiefer saß. Mit interessiertem Blick verfolgte Hermelinjunges das Geschehen, in der Hoffnung, die Anführerin würde endlich eine Versammlung einberufen.

[vor der Kinderstube, beobachtet das Treiben im Lager, denkt nach]

Während Schwalbenjunges mit pochendem Herzen auf die Reaktion der Heilerin wartete, schossen ihm viel zu viele Gedanken in den Kopf. Denkt sie jetzt, ich rede nur irgendeinen Schwachsinn? Macht sie sich vielleicht sogar über mich lustig? Bin ich überhaupt geeignet, oder einfach nur zu überzeugt von mir selbst? Und sogar wenn, würde mich der SternenClan überhaupt akzeptieren? Und was würde Mama sagen? Er hätte sich am liebsten geduckt, wäre weggerannt von all diesen lästigen Fragen, die ihn nun plötzlich bedrückten. Bitte Mausefell, mach es schnell…
Flehend blickten seine goldenen Augen in die blauen der Kätzin, und seine Bitten wurden erhört. Die folgenden Worte aber musste er erst einmal verarbeiten, bevor er antworten konnte. Mausefell hatte ihn gerade wirklich gefragt, ob er Heilerschüler werden wollte.
Sie traute ihm es also zu. Jetzt sag halt was! Das ist es doch, was du wolltest! Etwas überrumpelt von der ganzen Situation, öffnete der Kleine sein Mäulchen und brachte ein : "Ja! Ja ich will!", hervor. In seinem Blick lag pure Freude, Begeisterung , endlich das tun zu dürfen, was er immer tun wollte, seinem Clan so dienen zu können, dass es sich richtig anfühlte. Schwalbenjunges' Pfoten kribbelten vor Aufregung, und er konnte es kaum erwarten, seinen Geschwistern davon zu erzählen. Oder seiner Mutter.
Er würde sich nie wieder schuldig fühlen müssen, wenn er den Tag im Heilerbau und nicht bei seiner Familie verbracht hatte, denn er würde hier jetzt wohnen dürfen.
Danke, SternenClan!

[bei Mausefell, denkt nach, antwortet ihr]

Schwalbenjunges Augen öffneten sich zu großen, goldfarbenen Teichen, die voller Unglaube und Überraschung zu ihr hinauf sahen. Mausefell erwiderte den Blick des Katers mit freundlichen, sanften Augen. Wenn er ja sagt, dann wird das nicht nur sein, sondern auch mein Leben verändern, dachte sie in dem Moment der Stille. Und es wird den DonnerClan für lange Monde beeinflussen.
Es wat ihm kaum möglich, all diese Bedeutung bewusst wahrzunehmen, denn sie schien so überwältigend, dass ihr kleines Herz sie doch kaum in sich aufnehmen und ein angemessenes Staunen in ihr auslösen konnte. Manchmal hatte sie daran gedacht, wie klein sie doch alle waren, wie unbedeutend für die Geschichte des Waldes und die Zukunft der Clans. Doch jetzt - gerade in diesem Augenblick - wurde ihr bewusst, dass das falsch war. Sie waren nicht vollkommen unwichtig - mit Nichten nicht! Jede Katze trug etwas zur Geschichte und Zukunft der Clans bei und auch wenn nicht alle namentlich in Erinnerung bleiben würden - das Erbe einer jeden Katze würde dennoch über Generationen bestehen. Selbst wenn eine Katze wie sie als Heilerin keine Nachkommen hatte, würde sie mit ihrer Liebe, ihren Taten und vielleicht auch ihren Worten doch Spuren hinterlassen. Spuren, an die sich vielleicht eine Katze einmal erinnern und sich auf ihre Vergangenheit und die Gründe der damals lebenden Katzen besinnen würde.
"Ja! Ja ich will!"
Schwalbenjunges schien es kaum heraus zu bekommen, auch wenn es noch so wenige Worte waren. Seine Augen glühten vor Dankbarkeit und einem Maß an Fassungslosigkeit - ja, Mausefell selbst erinnerte sich noch zu gut an den Moment, in dem sich ihr größter Wunsch erfüllt hatte. Sie lächelte.
"Das höre ich gerne.", miaute sie ruhig. "Ich werde nach Zeichen des SternenClans Ausschau halten, doch ich denke, die Ahnen werden deine Wissbegierde und deinen Eifer wohlwollen zur Kenntnis nehmen. Sobald ich mehr weiß, spreche ich mit Eisstern." Sie machte eine kurze Pause, sah sich im Heilerbau um und wandte dann den nachdenklichen Blick ihrer blauen Augen in die Ferne. "Hier ist nichts mehr zu tun, aber vielleicht sollten wir mal in der Kinderstube und bei den Ältesten nachsehen, ob etwas zu tun ist." Sie bedeutete Schwalbenjunges mit einer Schwanzgeste, ihr zu folgen, dann trabte sie aus dem Bau in Richtung der Ältesten.
Schon nach wenigen Augenblicken war klar, dass es hier nichts zu tun gab, daher lenkte die kleine, wildfarbene Heilerin ihre Schritte in Richtung Kinderstube. Hermelinjunges saß vor der Kinderstube, dem Anschein nach in Gedanken versunken, doch schon mit einem geschulten Blick und einem prüfenden Schnüffeln in der Luft wusste Mausefell, dass dem kleinen nichts fehlte. Rasch schlüpfte sie in das Dickicht der Kinderstube.
"Hallo Silbermond, hallo Rostsprenkel und hallo ihr Kleinen.", begrüßte sie die Anwesenden und nickte den älteren Katzen zu. Ihr warmer Blick wanderte über die Jungen und blieb schließlich an Silbermond hängen. "Hast du irgendetwas bemerkt? Geht es ihnen und dir gut?"

[bei Schwalbenjunges im Heilerbau, schaut kurz beim Ältestenbau vorbei, dann in der Kinderstube mit Silbermond sprechend]

cf: Zweibeinerweg – Grenze zwischen FlussClan und DonnerClan

Langsam austrabend folgte Glutpfote ihrer Mutter ins Lager, wo die Blätter der Baumkronen wirre Muster auf den Boden warfen. Glutseele hatte sich gleich auf den Weg zum Anführerbau gemacht und nachdem Eisstern ebenfalls eingetroffen war, schienen die beiden ein anregendes Gespräch zu führen, was bestimmt nicht für ihre Ohren bestimmt war.
Rabenpfote musste noch auf Patrouille oder im Training sein, so ganz hatte sie das nicht mitgekriegt, und Eispfote schien auch noch zu schlafen. Am liebsten hätte Glutpfote ihrer Zwillingschwester richtig dampf unter dem Hintern gemacht, aber andererseits war es auch das Problem der anderen Schwarzen, wenn sie nicht rechtzeitig aufwachte. Sollte sich ihre Mentorin Kristallglanz doch darum kümmern.
Zu Glutpfotes Freude hatte sie ihren Bruder Seelenpfote entdeckt, der gerade das Nestmaterial in der Kinderstube auswechselte. Die schwarze Schülerin verabscheute diese Arbeiten, aber irgendjemand musste sie erledigen. Langsam schlenderte Glutpfote auf Seelenpfote zu und schlenkerte dabei mit dem Schwanz. Wenn es nicht ganz so heiß wär, könnte sie die Sonne auf ihrem Rücken sogar genießen. Doch ihr schwarzes Fell machte es nur schlimmer.
,,Hallo Bruderherz.", miaute sie und schmiegte sich an den blauäugigen Kater. ,,Ist alles in Ordnung bei dir?" Glutpfote wusste, dass er eine andere Beziehung zu Blütenpfote gehabt hatte, als die anderen Schülern. Sie waren Freunde gewesen und nun musste der Tod Blütenpfotes ihn umso mehr treffen. Glutpfote hatte selber hatte mit Blütenpfote nie viel zu tun gehabt. Womöglich ist es besser so. Sie hätte sonst nur gelitten.

[kommt im Lager an, sieht Eisstern und Glutseele, denkt naach, wo ihre Geschwister sind, geht zu Seelenpfote und spricht ihn an]

<---- Felsenallee - Grenze zwischen SchattenClan und DonnerClan

Kurz vor Sonnenhoch trafen Eisstern und Eisenherz beim DonnerClan-Lager ein und traten durch den Brombeerwall, während die Sonnenstrahlen besonders heiß auf die Lichtung nieder brannte. Genau wie die schwarze, schlanke Anführerin musterte Eisenherz als erstes das Lager, um festzustellen, ob alles in Ordnung war. Doch das schien der Fall zu sein.
Wie es für andere wohl aussah, die beiden Anführer - den massigen Kater und die stolze Kätzin - Seite an Seite zu sehen, wie sie in ihr Lager traten und mit strengem, prüfenden Blick in die Runde schauten?
Schließlich trottete Eisstern mit ihren zielstrebigen, geschmeidigen Bewegungen in Richtung Donnerkiefer, ehe auch der Stellvertreter sich nach einem letzten Blick zu seiner Anführerin in Bewegung setzte. Mit einem leisen Brummen legte er die Maus, die zwischen seinen kräftigen Zähnen baumelte, auf den Frischbeutehaufen ab und setzte sich auf seine Hinterbeine. Bald würde Eisstern den Clan zusammenrufen, sie ließ sich damit nicht viel Zeit, das wusste Eisenherz.
Also wartete er, während sich sein massiger Brustkorb ruhig hob und senkte und er erneut darüber nachdachte, wie sie am besten wohl vorgehen sollten.

[kommt an, legt Frischbeute auf den FBH, wartet darauf, dass Eisstern die Versammlung einberuft]

Es dauerte nicht lange, da erkannte ich die vertraute Silhouette meiner Schwester am Lagereingang erblickte. Die breite Statur von Eisenherz folgte, aber mein Blick galt meinem Ebenbild. Sie steuerte auf die Donnerkiefer zu und bemerkte dann wohl mich.
Ich lächelte ihr mit erwartungsfrohen Augen entgegen und musste erst einmal fragen, wie der Ausflug mit Eisenherz gelaufen war „Hey Schwesterherz. Und wie sieht es aus?“ meine Schweifspitze zuckte gespannt, aber ich riss mich zusammen und gab meinen Gericht von den anderen Grenzen „Außengrenze und die zum Flussclan waren unauffällig, zumindest was Übertritte angeht. Wir haben allerdings Spuren zweier Katzen von gestern Nacht gefunden, jeweils eine auf einer je einer Seite der Grenze. Auf unserer Seite konnte ich den Geruch von Blätterfrost erkennen, vom Flussclangeruch kann ich dir leider nur sagen, dass es eindeutig eine Kätzin war.“ erklärte ich und wartete gespannt, was Eisstern sagen würde. Zugegebenermaßen interessierte ich mich dabei doch deutlich mehr für die Fortschritte bei der kommenden Rückeroberung der Rotfelskluft, aber so eine mögliche Untreue an einer anderen Grenze war an sich auch nichts, was man so einfach ignorieren konnte. Während wir den räudigen Schattenclankätzchen eine Abreibung verpassten, musste der Flussclan schließlich nicht wissen, das wir beschäftigt waren...ob Blätterfrost so dumm gewesen war oder überhaupt irgendwas näheres mit der Flussclankätzin zu tun hatte, war zwar sowieso noch die frage, aber Kater und Kätzinnen halt.

[redet mit Eisstern]

ich erwachte und trat aus dem kriegerbau. Geputzt hatte ich mich nicht. Sollen die anderen doch denken, was sie wollen! Mir war es egal, dass mein Pelz verstrubbelt war und dass vielleicht auch noch Moosstücke darin hingen. Es störte mich nicht. Die Patrouilleneinteilung hatte ich wohl verschlafen. Egal! Ich setzte mich an den Lagerwall, etwas abseits von den anderen Katzen und begann, dass Lager zu beobachten. Glutseele redete mit ihrer Schwetser Eisstern. Vor der Kinderstube saß Hermelinjunges, anscheinend in Gedanken versunken. Eisenherz betrat das Lager, ebenso wie Glutpfote. Die Schülerin ging zu ihrem Bruder und begrüßte ihn, währen Eisenherz darauf zu warten schien, dass Eisstern die Versammlung einberief. Mausefell, unsere Heilerin, und Schwalbenjunges, ein eifriges Kitten, traten aus dem heilerbau und steuerten erst den Ältestenbau, dann die Kinderstube an. Schwalbenjunges sah aus, als würde er gleich platzen vor Stolz. Mir war aufgefallen, dass er viel zeit im Heilerbau verbrachte, mehr als alle anderen Jungen. Womöglich würde er ja Mausefells Nachfolger werden.

[erwacht, setzt sich hin, beobachtet den Clan]

Mausefell und Schwalbenjunges betraten den Bau. Ich hörte auf, an Dem Bauch meiner Ziehmutter zu trinken und erhob mich. "Schwalbenjunges!" begrüßte ich meinen Ziehbruder und sprang auf seinen Rücken, um ihn mit mir auf den weichen Boden der Kinderstube zu werfen. Ich schnurrte und umkreiste ihn spielerisch. Mir fiel auf, dass seine Schnurrhaare aufgeregt zitterten. Neugierig starrte ich ihn an.
Kurz sah ich zu Mausefell, als diese fragte, ob es uns gut ging. "Also mir geht es prima." verkündete ich ihr gut hörbar und zuckte mit meinem kurzen Schweif. "Silbermond will mit uns einen Ausflug machen!" erzählte ich Schwalbenjunges freudig. "Du wirst doch mitkommen, oder?" fragte ich mit leuchtenden Augen.

[trinkt | spielt mit Schwalbenjunges | redet mit Mausefell und Schwalbenjunges]

Eisstern warf kurz einen Blick zu Eisenherz, der seine gefangene Beute auf den Frischbeutehaufen legte und sich schließlich setzte. Er schien darauf zu warten, dass sie eine Versammlung einberufen würde und den Clan über ihr Vorhaben in Kenntnis setzen würde. Eigentlich hatte sie das auch gleich nach ihrer Ankunft tun wollen, doch ihre Schwester Glutseele war ihr einfach dazwischen gekommen.
Auf Glutseeles Frage hin zuckte die schwarze Anführerin kurz mit dem Schwanz. "Noch ist alles ruhig. Noch", erwiderte sie schlicht, während in ihren zweifarbigen Augen ein gefährlich angriffslustiger Glanz trat. Bald schon würden sie Rache nehmen am SchattenClan. Für die Eroberung der Rotfelskluft. Und für die Katzen, die im Kampf um die Kluft gestorben waren.
Wieder voll konzentriert hörte Eisstern schließlich dem Bericht ihrer Schwester zu und kniff überrascht die Augen zusammen. Dass sie den Geruch von Blätterfrost und einer FlussClan-Kätzin an der Grenze entdeckt hatten, gefiel ihr gar nicht. Hat er sich etwa eine Kätzin aus dem FlussClan angelacht? Das kann ich mir zwar irgendwie nicht vorstellen, schließlich ist er Eisenherz' Bruder, aber langsam weiß ich ja, wie tückisch die Liebe sein kann, überlegte die schwarze Kätzin und zuckte kurz mit dem linken Ohr.
"Danke. Ich werde später mit Blätterfrost reden und fragen, ob er mir mehr über die Geruchsspur sagen kann", sagte Eisstern und blickte ihrem Spiegelbild kurz in die Augen. "Ich denke, ich kann auf dich an meiner Seite zählen?", fragte sie dann. Da Eisenherz die erste Einheit anführen würde, brauchte sie jemand anderen, mit dem sie kämpfen konnte. Und sie wusste, dass Glutseele und sie das perfekte Team waren. Schließlich waren sie Zwillinge, dadurch allein bildeten sie schon eine natürliche Einheit. Und das würden sie stärken.

[redet mit Glutseele | vor der Donnerkiefer]

Wie heiß es war, dachte die gescheckte Kätzin mit dem langen Fell und rollte sich stöhnend im Nest. Ein weniger langer Pelz wäre jetzt ziemlich angenehm fand Beerentraum, aber wer würde sich schon beschweren? Nach der Versammlung war sie ziemlich müde gewesen. Richtig müde, sie war leicht wie ein Stein ins Nest gekippt und war eingeschlafen, doch nun war sie wach. Wenn auch ein wenig spät. Sie erhob sich gähnend und schlurfte aus dem Bau, wo sie sich setzte um ihr mittellanges Fell von Moosresten zu befreien, was jedesmal wieder recht mühsam war, wie sie fand. War es nicht eigentlich mal wieder Zeit für Ernennungen? Zumindest die Jungen von Silbersonne waren ziemlich wahrscheinlich bereit für eine Ernennung. Beerentraum zupfte einen Moosfetzen aus dem rotgescheckten Pelz. Sie vermisste ihren Bruder, genauso wie ihre Schwester. Verräter, dachte die missmutig und entfernte noch einen Fetzen Moos. Ohne ihre verstorbene Schülerin fühlte sie sich irgendwie alleine, dabei war sie in einem an und der war voller Katzen, dachte sie und glättete ihr Fell, mit der rauen Zunge. Zu einer Patrouille war sie nicht eingeteilt, also hatte sie wohl auch eine Chance richtig wach zu werden. Ihr Blick wanderte zu einer grauen Gestalt. Aschenflug hatte wohl auch nichts zu tun, wie sie mutmaßte. Sie machte ein paar Schritte auf den Kater zu. "Guten Morgen, Aschenflug.", murmelte sie, aufgesetzt höflich und setzte sich. Der Kater würde bestimmt nichts gegen ein wenig Gesellschaft haben, oder? Sie musterte den Boden. Ziemlich trocken wie die Kriegerin fand. Ein wenig Regen würde doch nicht schaden oder? Die Ohren der grünäugigen Kätzin zuckten leicht. Die Hitze war wahrlich nicht schön und das Blätterdach schützte ja sogar, was sie daran zweifeln ließ, dass es den SchattenClankatzen mit der Hitze wirklich gut ging. Ihr Blick huschte wieder zu Aschenflug, den sie abwartend ansah.

[Wacht auf, geht vot den Kriegerbau, putzt sich, sprich Aschenflug an]

Der Blick meiner Schwester zuckte kurz zu Eisenherz, dann antwortete sie mir. Die Aussage an sich war wenig aufregend, aber immerhin wäre es auch eher hinderlich, wenn die Schattenclankatzen schon vorher Ärger machten. Diesmal würden wir diejenigen sein! Und Eissterns Augen glänzten vielversprechend, das 'noch' würde sich wohl sehr bald ändern. Wie bald würde ich wohl nicht erfahren, mein Spiegelbild hielt sich mit Informationen leider zurück.
Auf die verfänglichen Spuren von Blätterfrost meinte Eisstern, dass sie den Krieger fragen wollte, was diese Spuren zu bedeuten hatten. Ich war gespannt, immerhin war der Kater für die Ausbildung meines Sohnes verantwortlich und stellte sich besser nicht als vollkommener Vollidiot heraus. Auf die darauf folgenden Frage reagiert ich gespielt beleidigt und erklärte dann mit aufgerichtetem Schweif und leidenschaftlicher Stimme „Was für eine dumme Frage, ich habe dir heute morgen schon gesagt, das ich immer an deiner Seite stehe. Das war schon immer so und wird immer so bleiben! Man möchte meinen du also Klügere von uns beiden wüsstest das eigentlich besser.“ Mit der rechten Pfote knuffte ich meine Schwester frech in die Schulter und grinste sie selbstsicher an. Meine Loyalität galt immerhin meiner Familie nicht dem Clan...der Clan war halt das zuhause meiner Familie. Und meine Schwesterherz hatte immer einen besonderen Platz in meinem Herzen, unser Band war etwas deutlich innigeres als bloße Clanangehörigkeit.
„Hast du schon entschieden wer mitkommt?“ mein Blick zuckte kurz zum Schülerbau, denn mich interessierte eigentlich nur ob meine Jungen mitkämpfen würden. Der Rest des Clans war mir wie immer eher relativ egal, solange sie sich nicht allzu dämlich anstellten.

[redet mit Eisstern]

Beerentraum, eine langpelzige Kriegerin, kam aus dem Kriegerbau und setzte sich zu mir. "Guten Morgen", murmelte sie. Ihre Stimme klang nicht, als ob es für sie ein guter Morgen war. Vermutlich war irgendetwas nicht nach ihrem Geschamck. Zwischen ihren Schulterblättern entdeckte ich noch einen Moosfetzen. Mein Ohr zuckte. "Du hast Moos auf dem Rücken, soll dich das wärmen?" Dass ich selbst noch Moos und Ähnliches im Pelz hatte, war mir egal. Sollte sie doch denken, was sie wollte. Es war warm. Ich mochte Wärme, ich fühlte mich am wohlsten, wenn alle anderen Katzen schon wegen der hohen Temperatur ihre Kräfte verloren. Ich war ein Kind des Feuers. das hatte meine Mutter einmal zu mir gesagt. Meine Schwester hingegen liebte Schnee und Kälte. Ein Kind des Wassers. Verräterin. Hoffentlich hatte sie Probleme mit ihrem neuen Leben als Streunerin und würde zurückkehren. Dass ich sie dann noch mochte, konnte sie vergessen. Sie hatte mich und den Clan verraten und verlassen. Nun war ich allein. Aber ich war ein Einzelgänger. Ich brauchte keine anderen Katzen um mich herum. Ich brauchte niemanden, der sich um mich kümmerte. Und ich war stolz darauf, dass ich ohne Verwandte und Freunde zurechtkam. Es machte mich zu einem besseren Kämpfer, davon war ich überzeugt.

[bei Beerentraum]

Eisstern zuckte kurz gespielt zusammen, als Glutseele sie mit der Pfote in die Seite knuffte. Grinsend sah sie ihre Schwester an und knuffte sie spielerisch zurück. "Als Klügere weiß ich aber auch, dass sich Meinungen ändern können. Aber ich wusste, dass ich dir vertrauen kann", erwiderte die schwarze Kätzin und war froh, dass sie ihre Schwester hatte. Wenn sie an ihren Bruder Flockenfeder dachte, der einfach so den Clan verlassen hatte, wurde sie sich der Wichtigkeit ihrer Schwester noch mehr bewusst. Glutseele und ihre Jungen waren der Rest ihrer einst so großen Familie.
Glutseeles Stimme riss die Anführerin wieder aus ihren Gedanken. "Im Großen und Ganzen ja. Nur bei den Schülern bin ich mir noch nicht ganz sicher. Aber ich denke, dass ich mich auf das Urteil der Mentoren verlassen kann", antwortete Eisstern und erhob sich schließlich. Langsam wurde es Zeit, die Versammlung einzuberufen. Mittlerweile sollten die Patrouillen auch langsam wieder eingetroffen sein.
"Wenn du mich dann entschuldigst, es wird Zeit, alle einzuweihen", sagte die Anführerin schließlich und sprang mit einem eleganten Satz die Wurzeln der Donnerkiefer hinauf. Ein kurzer Windstoß zerzauste ihr leicht das Brustfell und brachte gleichzeitig den Geruch von Regen mit sich. Die dunklen Wolken am Horizont kamen immer näher, bis zum Abend hin würden sie ihr Territorium erreicht haben.
"Alle Katzen, die alt genug sind, ihre Beute selbst zu fangen, mögen sich unter der Donnerkiefer zu einer Clanversammlung einfinden", rief sie die mittlerweile gewohnten Worte und wartete mit zuckender Schwanzspitze darauf, dass die Katzen ihrem Ruf folgen würden.

[redet mit Glutseele | springt auf die Donnerkiefer | ruft den Clan zusammen]

Während Eisstern sich im Schatten der mächtigen und alten Donnerkiefer mit ihrem Ebenbild Glutseele unterhielt, saß der massige Tigerkater geduldig in der Sonne und genoss die Wärme ihrer klaren Strahlen, die jeden Morgen siegreich gegen die dunkle Nacht fochten um den Tag einzuläuten. Ein beflügelnder und zufriedenstellender Gedanke, dass der DonnerClan mit ebenjener siegreichen Macht und ebenso strahlend bald über den zwielichtigen SchattenClan triumphieren und gestohlenes Territorium zurück erhalten würde.
Dennoch - die Wolken türmten sich in der Ferne immer höher auf und schienen die Luft mit einer unsichtbaren Spannung zu erfüllen, ganz so als würden sie bald die Hitze der Blattgrüne brechen. Wenn Eisenherz sich auf seinen Geruchssinn konzentrierte, glaubte er sogar einen Hauch von Regen wittern zu können, der unterschwellig mit jeder Brise mitschwang.
Auf der Lichtung war es vornehmlich ruhig. Mausefell besuchte mit dem kleinen Schwalbenjunges der Kinderstube, der graue Krieger Aschenflug unterhielt sich gedämpft mit Beerentraum und aus den Augenwinkeln sah der Stellvertreter die kleinwüchsige Kriegerin Wirbelherz am Rande der Lichtung ihre Pfoten beäugen.
Nach einer Weile, die dem kampferprobten Kater beinahe ein wenig wie die Ruhe vor einem Sturm vorgekommen war, erhob sich die scharfe, starke Stimme ihrer stolzen Anführerin über das Lager. Mit wie immer kraftvollem Blick und zielstrebig gestrafften Schultern stand sie in der Verästelung des alten Baumes, welcher über und über mit Efeu beschmückt war und ihr lackschwarzes Fell bewegte sich leicht glänzend im sachten Wind.
Für einen Moment hatte Eisenherz fast das Gefühl, sentimental zu werden, dann aber setzte er, wie es seine Pflicht war, seine Muskeln in Bewegung, hievte sich auf seine stämmigen Beine und streifte über den Waldboden zu den Wurzeln der Donnerkiefer. Machtvoll und absolutistisch muteten seine Gesten an, als er sich auf eine starke, knöcherne Wurzel zog und von dort seinen strengen Blick über die sich langsam versammelnden DonnerClan-Katzen schweifen ließ. Schon jetzt kündete die kalt-warme Ruhe in seinem Herzen davon, dass sein Körper und sein Geist bereit waren, für seine Anführerin und seinen Clan in den Kampf zu ziehen.
Es würde nicht der erste Kampf sein.
Und nicht der letzte.

[beobachtet das Lager, während er beim Frischbeutehaufen sitzt, setzt sich dann unter die Donnerkiefer]

Als Kristallglanz fertig gefrühstückt hatte, blieb sie noch an der Fliederoase liegen. Die Sonne schien ihr auf den Tigerpelz. Angenehm warm. Einschläfernd. Die letzte Nacht war kurz gewesen. Eispfote war noch nicht aufgetaucht. Bestimmt würde die Kriegerin von niemandem schief angesehen werden, wenn sie einen Moment die Augen schloss...

Eissterns Stimme ließ Kristallglanz hochschrecken. Zusätzlich zur unangenehmen Hitze ihres Pelzes spürte die Tigerkätzin, wie sich heiße Röte unter ihrem Fell ausbreitete. Eilig setzte die Orangene sich auf und ordnete kurz ihren Pelz. Goldene Augen schweiften über die Lichtung des DonnerClan-Lagers. Eispfote schien selbst auch noch nicht aufgewacht zu sein, sonst hätte die Schülerin Kristallglanz mit großer Sicherheit geweckt. Mit großen Schritten gesellte die Kriegerin sich zu ihren Kameraden unter die Donnerkiefer. Neben Eisstern und Eisenherz war bisher nur Wirbelherz noch da, also kam sie zumindest nicht zu spät - was noch peinlicher gewesen wäre. Zumindest war Kristallglanz jetzt wach und grübelte, was die schwarzpelzige Anführerin zu verkünden haben könnte.

[an der Fliederoase; schläft ein; wacht durch Eissterns Ruf auf; schaut sich auf der Lichtung um; setzt sich unter die Donnerkiefer; denkt nach]

Gerade als ich mit meinem Fang wieder auf die Lichtung zurückkehrte ertönte Eissterns ruf. Eine Versammlung? Aber warum? Während ich meine Beute auf den Frischbeutehaufen legte dachte ich nach weswegen Eisstern wohl einberufen hatte. Doch egal wie sehr ich auch nachdachte mir wollte nichts einfallen was eine Clanversammlung erforderte. Letzten Endes war das aber auch egal, immerhin würde ich es ja eh gleich erfahren. Ich setze mich zu meinen Clangefährten und sah mich auf der Lichtung um, konnte Sonnenfluss jedoch nicht entdecken. Wahrscheinlich ist sie noch mit Kirschpfote beim Training. Obwohl ich es schade fand das sie nicht da war, war ich keineswegs enttäuscht. Das sie noch immer mit ihrer Schülerin da draußen war bedeutete immerhin das sie ihre Pflichten als Mentorin sehr ernst nahm. Schweigend blickte ich zu Eisstern hinauf und wartete darauf das sie bekannt gab weswegen sie uns alle zusammengerufen hatte.

[Kommt von der Jagd | bemerkt die Versammlung | legt seine Beute auf den Fruschbeutehaufen | setzt sich zum Rest des Clans | sieht sich nach Sonnenfluss um | denkt nach | sieht zu Eisstern hoch]

Mein Schwesterherz musste natürlich mal wieder das letzte Wort haben und ich schnaubte grinsend, ließ ihr aber ihr letztes Wort in der Sache. Gehörte sich schließlich so für die Klügere. Auch wenn ich die Vorstellung, ich könne einfach plötzlich entscheiden, ich würde eben nicht mehr an der Seite von Eisstern, meiner über alles geliebten Schwester, zu stehen immernoch für absolut mäusehirnig hielt.
Zumindest müsste mein schwarzes Ebenbild dafür vorher doch wenigstens etwas anstellen...meinen Irokesen herausrupfen zum Beispiel. und selbst dafür würde ich sie doch niemals in einem Kampf im Stich lassen! Auf meine Frage bekam ich nicht ganz die antwort, die ich mir erhofft hatte, ging es mir doch gerade um ganz bestimmte Schüler. Aber da musste ich wohl abwarten, aber nach so vielen monden Ausbildung erwartete ich eigentlich keine großenBedenken von Seitend er Mentoren, immerhin hätte ich doch sicher mitbekommen, wenn meine Kinder Probleme mit dem Training hatten? Andererseits hatte ja mein Versuch mich mit Glutpfote zu unterhalten eher gezeigt, das er nicht gerade einfach war selbst so einfache Fragen beantwortet zu bekommen. Meine Tochter konnte wirklich mehr Selbstbewusstsein bezüglich ihres Könnens an den Tag legen!
Eisstern verabschiedete sich, sie wollte den Rest des Clan einweihen und auch wenn sie nur ein paar Schritte ging, ihren Platz auf der Donnerkiefer einnahm, fühlte es sich so an, wäre sie deutlich weiter fort gegangen. ich konnte mich einfach nicht damit abfinden mein Schwsterherz mit dem Clan in einem derartigen Ausmaß teilen zu müssen...
Der altbekannte Ruf hallte über die Lichtung und rief den Clan zusammen und ich setzte mich vor die Kiefer um mit dem Rest des Clans die Ansprache Eissterns zu hören.

[hört Eisstern zu, geht zur Versammlung]

cf: Feuerfelsen

Als das Lager in die Nähe kam, hörte Weißfleck bereits die laute Stimme von Eisstern, die zu einer Clanversammlung rief. Überrascht zuckte die Weiße mit den Ohren und fragte, was die schwarze Anführerin nun schon wieder zu verkünden hatte. Soweit sie das im Blick hatte, standen zumindest keine Ernennungen an. Oder waren einige der Jungen doch schon alt genug? Naja, wir werden es ja gleich erfahren, dachte sie sich und legte etwas an Tempo zu, damit sie nichts von der Versammlung verpassten.
Sie schob sich durch trichterförmigen Durchgang im Brombeerwall und sah kurz zu Eisstern auf, die bereits auf den Wurzeln der Donnerkiefer saß, Eisenherz unter ihr und die anderen Katzen des Clans vor ihr. "Leg deine Beute auf den Frischbeutehaufen. Wir gehen nach der Versammlung wieder los", sagte sie zu Rabenpfote und blickte dann zu Schwarzlicht. Mit einem Blick zeigte sie ihm, dass er ihr folgen sollte, ehe sie wieder losging.
Sie setzte sich an ihren üblichen Platz zwischen den Reihen der Krieger, von wo aus sie einen guten Blick auf ihre Anführerin und auf Eisenherz hatte. Zu ihrer Verwunderung wirkten sowohl Eissterns als auch Eisenherz' Blick fast schon aufgeregt und angriffslustig. Also standen wohl keine Ernennungen an. Eher mehr. Vielleicht ein Kampf. Oder eine Gefahr für ihren Clan. Weißfleck hoffte, dass Eisstern das Rätsel bald lösen würde, da sie nun langsam neugierig wurde.

[hört Eissterns Ruf | denkt nach | betritt das Lager | redet mit Rabenpfote | schaut Schwarzlicht an | geht zur Versammlung]

Traumjunges hatte sich im wahrsten Sinne des Wortes zurück gezogen. In eine schattige Ecke. Sie hätte auch einfach bei ihrem Bruder bleiben können, dachte sie schweigend. Wenn sie jetzt auch noch anfing mit sich selbst zu reden, müsste dir Getupfte ernsthaft an ihrem Verstand zu zweifeln. Leise summend und mit dem Kopf auf den gesprenkelten Pfoten, summte sie die leise Melodie, die sie sich eben zusammengesponnen hatte, wie eine Spinne ihr Netz. Nein, sie mochte Spinnen nicht, aber die Spinnenseide, die wunderschön schillerte, am Morgen wenn die Tautropfen noch auf ihr saßen, wie angewachsen. Sie dachte an Taujunges. Taujunges, ihre geliebte Schwester. Die, mit der sie hatte diskutieren können, die kleine Nervensäge. Oh geliebte Nervensäge. Doch unterbrach eine laute Stimme, die Stille. Eissterns Stimme, die das Lager überrollte wie eine gewaltige Flutwelle und den Clan zusammen rief. Die Ernennung, dachte Traumjunges aufgeregt und tänzelte schnellpfotig, hinein in die Menge. Sie suchte nach Hermelinjunges. Wenn sie ernannt wurden dann auch bitte zusammen. Sie standen alles zusammen aus. Das ganze Leben lang, waren sie zusammen gegangen, wenn auch es nicht sonderlich lang war. Sie waren nicht alt. Gerade mal so alt um Schüler zu werden. Sie waren klein. Nicht mehr so klein wie Junge, doch noch lange nicht so groß wie Rabenpfote, Glutpfote und der Rest. Sie setzte sich einfach mal, obwohl sie Hermelinjunges noch nicht gefunden hatte. Vermutlich würde der Braune sie schon finden wenn er wollte. Das getupfte Fell war ja eigentlich recht gut zu erkennen und im Grunde recht selten. Traumjunges blaue Augen funkelten aufgeregt, als sie überlegte, wen sie als Mentor zugeteilt bekommen könnte und wen würde ihr Bruder bekommen?Ach Taujunges.., dachte sie. Wie gern würde ich das jetzt mit dir schaffen. Wie gerne würde ich jetzt deine laute, aufgeregte Stimme hören. Viel zu laut in meinen Ohren, aber sie ist nicht da. Die Getupfte seufzte leise und setzte ein leicht verträumtes lächeln auf. Sie konnte sich gut vorstellen, wie Taujunges da oben am Himmel herum tollte, wie sie auf ihre Geschwister herabschaute und grinste. Die Kätzin mit der immer guten Laune, wie lange würde Traumjunges sich an diese wohl erinnern. Wie lange würde es dauern bis sie sich wiedersahen?

[liegt in einer Schattigen Ecke, denkt nach, hört Eisstern, geht zu Versammlung, denkt nach]