SchattenClan-Lager

Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete ich Blizzardpfote, wie er vom Schülerbau zu mir herüber stolzierte. Ich hatte sehr wohl mitbekommen, dass sich die Jungen von Sturmblüte ziemlich aufmuckten, Blizzardpfote allen voran, aber das würde ich schon noch ändern. Nicht umsonst hatte ich ihm Falkenschwinge als Mentorin gegeben, er sollte ruhig sehen, was er von seiner Aufmüpfigkeit hatte. Am liebsten hätte ich ja selbst einen von den Dreien trainiert, doch dann würde ich noch weniger Zeit haben und ich musste unbedingt mal wieder etwas mit Sonnenherz unternehmen, nachdem sie nun endlich Kriegerin war. Viel zu sehr hatte ich sie in letzter Zeit vernachlässigt. Kurz blickte ich zu meiner Tochter, die ausgerechnet mit Honigpfote, Sturmblütes Tochter, redete. Ob das gut endete war wohl erst einmal fraglich, aber ich sagte trotzdem nichts.
Schließlich wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder zu Blizzardpfote und sah ihn stirnrunzelnd an. “Ich rede zwar ungern mit deinem Hintern, aber vielleicht hört der ja auch. Wenn du keine Lust auf Training hast, kannst du gerne wieder zu deiner Mutter in die Kinderstube ziehen, ich hab damit kein Problem“, knurrte ich und wandte, ohne auf eine Antwort zu warten, den Blick ab.

Ich hatte gut geschlafen und verließ den kriegerbau zielstrebig. es war doch ein wenig seltsam nach den Monden mit Otterpfotekeinen Schüler mehr zu haben...aber Otterkralle war jetzt Krieger, er würde im gleichen bau wie ich schlafen. Ich lächelte und schaute in die Lagermitte, wo immernoch einige der neuen Krieger lagen und sich wohl langsam in ihr Nest begaben. ich stutzte, als mir auffieldas funkenflug dort nicht lag...sie war auch nicht im Kriegerbau! Mr wurde flau im Magen , aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, wohin meine Schwester auch verschwunden, war ich würde niemanden mit der Nase darauf stoßen, dass sie nicht da war. Vielleicht hatte sie sich mit einer morgendlchen jagd ablenken wollen? Auch wenn das Wetter nicht gerade dazu einlud. Meine pfoten zogen mich fast automatisch in Richtung Heilerbau. ich sehnte mich danach salbeifeder wieder zu sehen, ihren Duft wahrzunehmen...ich drufte ihr nicht zu nahe kommen, aber sie war mit Funkenflug befreundet,vielleicht wusste sie etwas? Mir war jede Entschuldigung recht, die schöne schwarze Heilerin zu sehen.
Vorsichtig schaute ich in den Heilerbau, der geruch von kräutern war allgegenwärtig, aber auch Salbeifeders leichter süßer Duft war wahrzunehmen. Sie schlief noch, was mich wohl nicht wundern sollte, immerhin war sie beim Heilertreffen gewesen. Still stand ich da und beobachtete, wie sich der zarte Körper rythmisch hob und senkte. Wovon sie wohl träumt?

Was laberte die Tusse da? Blizzardpfote schenkte Ihr nur wenige Gehör. Nun, mehr als sie verdiente. Als Sie geendet hatte, drehte sie den Kopf weg. Wie eine kleine Tusse, die das erste Mal Sex hinter sich hatte und danach das Herz gebrochen bekommen hatte. Gelangweilt seufzte er, "Weißt de', Olle. Ich hab' nie gemeint, das Ich kein Training will, oda'?" Stellte er Ihren satz entgegen und wandte den Kopf zu Scheckenstern. Warum war diese Anführerin auch so dämlich, das Sie Ihm gerade diese hässliche Bitch als Mentorin gegeben hatte? Nun, machen konnte er an der Entscheidung eh nichts mehr, "Aba' denk' daran. Ich lass mia' nicht von na' möchtegern Anführerin oder möchtegern Kriegern' Dinge befehln'." Für einen Moment zog ein eiskalter, tödlicher Schatten durch seine Augen. Ähnlich, wie ein kurzer Blizzardsturm.

Als mir Blizzardpfote tatsächlich antwortete - was ich nicht erwartet hatte - wandte ich meinen Kopf zu ihm herum und betrachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. Allein seine Wortwahl schon war ein einziger Schlag in die Magengrube, aber seine Worte selbst brachten mich zum kochen. Ich erhob mich wie in Zeitlupe und trat auf den kleinen Giftzwerg zu. "Du glaubst, du kannst meinen Befehl verweigern? Gut, bei einem Mentor lass ich es mir eingehen, aber mir gegenüber solltest du Respekt haben, kleiner Scheißer", knurrte ich mit leiser, bedrohlicher Stimme und schlug dem jungen Kater mit der Pfote ins Gesicht, jedoch ohne Krallen. "Und was die Sache mit dem Training angeht. Wenn man so wenig Interesse zeigt, erkennt das sogar ein blinder, dass du keine Lust hast darauf. Und bevor du jetzt wieder irgendetwas anderes sagst, deine Eltern sehen das auch so. Entweder benimmst du dich wie ein angehender Krieger oder du kannst den Rest deiner Tage im Ältestenbau bei den Alten verbringen, Frischling", setzte ich noch hinzu und sah Blizzardpfote ausdruckslos an.

Das grelle Licht drang durch den Eingang in den Kriegerbau.
Genervt von der plötzlichen helligkeit zog sich Schattenstolz zusammen.
Sie hasste dies am Aufwachen. Doch es nützte alles nichts, denn sie wusste, sie würde eh von den anderen geweckt werden.
Mürrisch trabte sie auf die Lagerlichtung wo ihr Blick fast sofort auf den mageren
Beutehaufen traf. Es machte sich ihr leichter Hunger bemerkbar, als sie die Tiere halb im Schnee eingegraben sah.
Doch bervor sie was fressen würde, müsste sie ihr Fell putzen.
Es war zerzaust und Moosfetzen hangen darin.
Sie setzte sich in den kalten Schnee und fing an in gleichmäßigen Zügen
es zurechtzumachen. Nach und nach erkannte man auch wieder ihre merkwürdige dunkle Tigerrung, die zuvor im Fell verloren ging.

Langsam stand ich aus meinem, kuscheligen und sehr weichen nest auf und versuchte es zu vermeiden auf das Licht zu schauen. Ich lief schließlich doch aus dem Kriegerbau raus und schaute mich i m Lager um. Es waren noch nicht sehr viele Katzen wach gewesen. Nachdem ich mich im Lager umschaute, fiel mein Blick auf den Schülerbau, der mich natürlich an ihren Schüler erinnerte. Wie respecktlos er zu der Anführerin gewesen ist und zu mir selber. Ich zeigte nicht viele Hoffnungen für ihn, ehrlich gesagt war ich etwas Ratlos was ihn betrifft. Was sollte ich nur machen? Langsam setzte ich einen Schritt richtung Schülerbau uund wollte Blizzardpfote zuerst aufwecken, aber auf dem Weg noch wechselte ich die Richtung zum Anführerbau. ich wollte umbeding mit ihr über Blizzardpfote reden. Da ich Scheckenstern nicht aufwecken wollte setzte ich mich im Lager hin und wartete bis sie aus ihrem Bau rauskam, dabei überlegte ich was heute alles zutun war. Falls Blizzardpfote mal etwas respeckt zeigen würde, könnte ich ihm das Jagen zeigen.

Eng hatte ich mich in meinem Nest zusammengerollt, um so viel Wärme wie möglich zu bekommen. In dieser Jahreszeit vermisste ich regelrecht den Kriegerbau, wo ich in meiner Anfangszeit als Kriegerin im SchattenClan geschlafen hatte. Dort konnten sich alle gegenseitig wärmen, aber hier im Anführerbau war ich allein. Erst Recht, nachdem jetzt auch Glücksbringer tot war.
Leise seufzte ich und beobachtete meine Atem, der sich vor meinem Gesicht in kleinen Wölkchen zeigte. Dann erhob ich mich schließlich, da mein Körper sich einfach nicht weiter aufwärmen wollte. Vielleicht würde etwas Bewegung nicht schaden. Langsam streckte ich mich, bis meine Knochen knackten, ehe ich aus dem Bau trat und die Augen gegen das helle Licht des Schnees zusammenkniff. Es dauerte kurz, bis ich mich daran gewöhnt hatte und meinen Blick über die Lichtung schweifen ließ. Sofort entdeckte ich Falkenschwinge, die nicht weit von meinem Bau entfernt saß und offensichtlich auf mich wartete. Stolz tappte ich zu ihr und neigte kurz den Kopf. "Guten Morgen, Falkenschwinge. Möchtest du zu mir?" Meine Stimme klang freundlich, auch wenn ich schon ahnte, um was es ging. Blizzardpfote wurde allmählich zum Problem.

Oder ich könnte ihn schonmal eine Kampftechnik zeigen. Aber falls er wieder so ist wie normal?? Dan kann er zu den Ältesten gehen! Langsam geht der kleine echt etwas zu weit! Ich war so stark in meinen Gedanken das ich gar nicht mehr bemerkte das Scheckenstern aus ihrem Bau rausgekommen war und merkte es erst als die Anführerin mich Ansprch. Ich bakam noch mit wie Scheckenstern vor mich begrüßte und tat es ebenfalls und machte es ihr nach. schließlich hörte ich ihr zuende zu und musste erstmal überlegen wie ich das 'Problem' beschreiben soll. "Guten morgen!" Miaute ich erstmal und nahm nochmal kurz tief Luft. " Ich möchte mit dir über Blizzardpfote reden!" Fügte ich dan noch hinzu und schaute Scheckenstern an. Schließlich schaute ich sie etwas ratlos an und wünschte mir einfach das Blizzardpfote ein normaler Schüler wäre und das sie sich nicht schon vorher mit ihm Angelegt hätte. Sie wollte das Geschehene einfach ungeschehen machen obwohl das nicht ging, aber sie bezweifelte das es die Situation verändern würde. Blizzardpfote wäre auch wenn das alles ungeschehen ist genauso unfreundlich zu mir. Von dieser meinung war ich fest überzeugt. " Also! Ich möchte ihm irgendwie versuchen beizubringen das dies nicht alles so langweilig ist und das er mit seiner Einstellung falsch ist damit er sie ändert! Und ich weiß nicht wie. Nach seiner Schülerernennung war ich wieder bei ihm im Bau und er hat mich so dumm angemacht! Ich meinte das ich ihm seine Schülerzeit zur Hölle machen würde, würde er seine Einstellung nicht ändern. Daraufhin bin ich gegangen und hörte noch etwas von ihm konnte es aber nicht verstehen. Hast du irgendeine Idee??" Miaute ich nun einmal schnell durch und hoffte Scheckenstern konnte mir davbei eiterhelfen.

Erneut, ein doof Morgen. Das letzte Training lag nun schon eine Weile her. Er hatte sich nicht wirklich gut benommen, doch die nötigsten Regeln vorerst eingehalten. Schließlich konnte er sich auch noch als Krieger scheiße verhalten. Oh, und würde Scheckenstern Ihn zum Ältesten machen, würde Sie es bitter bereuen. Sie würde leiden, Ihre Leben qualvoll verlieren. Blizzardpfote würde seinen Spaß haben. Gelangweilt streckte er sich, schnipste mit dem Schweif und trat auf die Lichtung. Sein gleichgültiger, gelangweilter Blick wanderte über die Lichtung. Alles so... Gleich. Keine Veränderung, die auch nur einen Funken Aufregung in dem Kater erwecken konnte. Langweilig...

Ohne besondere Zurückhaltung zog Wüstenpfote ihrem Bruder mit der krallenlosen Pfote eins über den Schädel "Lass dich nicht so hängen, Idiot!", zischte sie missgelaunt. "Ist ja total peinlich mit einem demotivierten Sack wie dir verwandt zu sein!" Ruppig fuhr sie sich mit der geleckten Pfote über die Ohren und beendete ihre raue Katzenwäsche genauso schnell, wie sie sie angefangen hatte.

Voller Energie wachte ich und verließ den kriegerbau mit zielgerichteten Schritten. Der Boden des Lagers war schneeweiß mit einigen wenigen Pfotenspuren darin. Die roten felsen würden ausgekühlt sein udn die beute nur spärlich laufen, wir mussten endlich den Donnerclan angreifen und uns das felsige Waldstück holen!
Immernoch in Gedanken, ich nickte Scheckenstern grüßend zu, die anscheinend eine Unterhaltnung mit Falkenschwinge führte. Wo sollte ich die Jagdpatroullien hinschicken? Zur Oase, zum Wald und bei den Getreidewiesen waren die aussichtsreicheren Orte, vielleicht auch an den Uferfelsen, aber bei dem Schnee war wohl nicht viel dort zu erwarten, zumal der schnee genug Wasser war, da musste die Beute eigentlich nicht extra zum Wasser. Zumal das Wasser bei den Uferfelsen gefroren sein konnte...
Ich schaute mich im Lager um, wer schon alles wach war und arbeiten konnte, vorrausgesetzt Scheckenstern teilte die Patroullien nicht lieber selbst ein.

Erschrocken zuckte Blizzardpfote zusammen, wandte sich danach Jedoch genervt zu seiner Schwester um. Was erlaubte sich Jeder, Ihn zu schlagen? War er ein Boxsack oder soetwas In der Art? Er verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen, "Keine Sorge, Schwesterherz... Ich werd's Ihn' zeign'." Murrte er und schnipte mit dem Schweif. Aber ungern wollte er als Älterster enden. Aber seid' wann gab er überhaupt einen doof auf sowas? Schließlich war er nicht Blizzardpfote, sondern Soul. Soul, der Eiskalte. "Du kannst gern' mal mitkommn'. Würd' mich freun'." Gab er zurück, mit seiner stets gelangweilten Miene. Doch sein Herz schlug schnell gegen seine Brust. Er hoffte, endlich Mal mit seiner Schwester Wüstenpfote rauszugehen. Am besten noch mit Honigpfote...

Sonnenherz hatte In Honigpfote eine gute Freudin gefunden gehabt. Die Schülerin hatte die meisten Sorgen von den Schultern der Kriegerin genommen, doch trotzdem blieb eine bestehen. Die Sorge um Scheckenstern. Um Ihre Mutter. Die letzten Tage waren ohne jeglichen Kontakt vorbei gestrichen. Die Trauer fraß sich tiefer In das Herz der Kätzin. Das Herz, welches öffters zu schmerzen begann. Mit einem schwarzen Schleier über den Augen verweilte Sonnenherz am Kriegerbau. Ihre Mutter war nicht auf der Lichtung zu sehen. Wieder einmal.

Ich hatte es nicht geschafft mit Salbeifeder zu reden, es hatte einfach keine Gelegenheit gegeben. Ich hatte unruhig geschlafen und zersknirscht trat ich aus dem Bau der Krieger. das strahlende Weiß des Schnee empfing mich und ich fragte mich unwillkürlich, ob Auqamarinjunges und orchideenjunges wohl im Schnee spielen würden.
Wie sschon so oft suchte ich mir einen platz, von dem aus ich die kinderstube gut sehen konnte. ich wollte nicht aufdringlich sein, immerhin hatte Sturmblüte sich um unsere Jungen gekümmert, auch wenn sie nicht wusste, dass es unsere waren. Ich begann mit meiner Morgenwäschen, nur ein gepflegtes Fell schützte gut vor der Kälte. Während dessen schaute ich immer wieder hoffnungsvoll zur Kinderstube, ob sich vielleicht eines meiner Kinder zeigen würde...
Die Sehsucht nach Salbeifeder versuchte ich zu verdrängen, vielleicht würde ich aber doch noch eine Gelegenheit finden, mit ihr zu reden...später.

Ich hörte Falkenschwinge schweigend zu und sah dabei zu dem graugetigerten Schüler, der aus dem Schülerbau trat. Leicht runzelte ich die Stirn und überlegte, was ich nur mit ihm anfangen sollte. Dann sah ich jedoch Sonnenherz und sofort fuhr mir ein eiskalter Stich ins Herz. Ich musste wieder zu ihr, Blizzardpfote hin oder her. Eilig sah ich wieder zu der Kriegerin und seufzte leicht. "Ich weiß auch nicht weiter...rede am Besten mit Sturmblüte, sie hat noch einen engeren Draht zu ihrem Sohn. Ich bin mit meinem Latein am Ende...", erklärte ich und sah sie entschuldigend an. Es war nicht nur, dass ich zu Sonnenherz wollte. Ich wusste wirklich nicht mehr, wie ich Blizzardpfote für das Leben eines Schülers begeistern konnte.
Kopfschüttelnd wandte ich mich dann ab und lief direkt zu Sonnenherz. Ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen, das nun auch meine Augen erreichte, wie es nur meine Tochter mir bescherren konnte. "Sonnenherz...", begrüßte ich sie, wusste aber, dass sie enttäuscht von mir war, nachdem ich sie so lange allein gelassen hatte. Ich war eine miserable Mutter.

Ein neuer Morgen. Als Wüstentänzer sich aus seiner gemütlichen Schlafposition löste, fuhr sofort die Kälte mit scharfen Krallen durch sein Fell. Die Blattleere hatte begonnen, von nun an war es endgültig vorbei mit der angenehmen Wärme und Sonne. Seine grünen Augen funkelten. Blattleere bedeutete weniger Beute für den Clan.
Mit ruhiger Miene trat er vor den Kriegerbau und zwängte sich an Sonnenherz vorbei. Er nickte ihr zur Begrüßung zu, hatte jedoch nicht vor ein Wort mit ihr zu wechseln. Jedoch ließ er es sich nicht nehmen mit dem Schwanz gegen ihrer Schulter zu schnippsen, um sie ein wenig zu motivieren, denn wie sie so da saß könnte man meinen sie sei deprimiert.
Er setzte sich wenige Schwanzlängen neben sie und leckte sich über das Brustfell. Sein Blick wanderte umher und er betrachtete die umstehenden Katzen und nickte den ein oder anderen Kriegern lächelnd zu.

Schattenstolz wand ihren Blick in Richtung Blizzard- und Wüstenpfote.
Das perfeckte Geschwisterpaar. Murmelte sie in Gedanken.
Eigendlich hatte sie ja nichts gegen Blizzardpfote. Es war immerhin seine Entscheidung, doch wie er mit Scheckenstern umging... dass kratzte Schattenstolz an.
'hochnäsig' wie sie war wand sie mit einem gedanklichem pffeee ihren Blick wieder auf den Frischbeutehaufen. Es musste bald wieder eine Jagdpatrullie raus.
Kurz hoffte sie, die Patrullie anführen zu dürfen, doch dann neutralisierte sich ihre Laune wieder. Es mussten entweder Scheckenstern oder Dornenfrost entscheiden, wer sie leiten würde. Heimlich jedoch zählte sie schon ein Paar Katzen auf, die sie eventuell mitnehmen könnte.

Gähnend blinzelte ich dem fahlen Morgenlocht entgegengebracht, welches sich seinen Weg in den Schülerbau bahnte. Langsam erhob ich mich und tappte auf die Lichtung hinaus. Eiskalter Wind empfing mich dort, genauso wie meine Geschwister.
,,Oh, Blizzardpfötchen zeigt Enthusiasmus? Das ist ja was ganz neues..." schnurrte ich mit einem ironischen Grinsen. Mein Blick fiel auf Sonnenherz, die mal wieder mit trauriger Miene Herumstand, und ich wollte schon zu ihr gehen, als plötzlich Scheckenstern zu ihr Schritt.Missbilligendzog ich die Nase Kraus. Achja, endlich hatte mal die große Anführerin Zeit für ihre Tochter. Aber heute wollte ich eigentlich Sonnenherz fragen, ob sie mit mir trainieren ging. Diese nutzlose, verblödete Tigerherz hatte es nämlich zu gar nichts gebracht, und wenn es so weiter ging, würde ich immernoch im Schülerbau hocken, wenn meine Geschwister schon längst Krieget waren. Also, ich würde Scheckenstern zwei Minuten geben, und wenn Sonnenherz irgendwie noch trauriger wirkte, würde ich sofort handeln. Die junge Kriegerin hatte echt wa besseres verdient!

Gähnend hob ich den Kopf, als ich draußen langsam leise Stimmen hörte. Anscheinend war es schon wieder morgen, irgendwie verlor ich in der Kinderstube langsam mein Zeitgefühl. Aber irgendwie war es auch schön, einfach mal nichts zu tun und mich einfach um Aquamarinjunges und Orchideenjunges zu kümmern. Aber sie waren jetzt schon ziemlich alt, Scheckenstern würde sie bald ernennen. Dann war es vorbei mit meiner schönen, erholsamen Zeit.
Seufzend streckte ich mich und stupste dann die beiden Jungen an, die mittlerweile schon fast wie meine eigenen waren. Obwohl ich wusste, wer die Eltern waren. "Aufwachen, ihr zwei! Draußen liegt endlich schön Schnee!", schnurrte ich, da ich wusste, wie gerne die Jungen im Schnee tollten. Zumindest war es noch so gewesen zu meiner Jungenzeit.

Orchideenjunges wachte gleich auf, als er angestubst wurde. Freudig hörte er, was seine Mama sagte und sprang gleich auf die Pfoten. In den letzten Tagen hatte er ganz ordentliche Fortschritte gemacht. Seit jener Nacht, in der der junge Kater und seine Schwester die Versammlung des Clans vom Eingang der Kinderstube belauscht hatten, war er nicht mehr auf das Thema 'Irgendwas wird passieren' eingegangen. Es würde ja doch nichts bringen. Wer erzählte einem einfachen kleinen Jungen schon, was da draußen passierte? Schüler müsste man sein...oder Krieger. Dann bekam man mit, was passierte. "Komm schon Wes!", miaute Orchideenjunges aufgeregt. Er nannte Aquamarinjunges selten bei ihrem Namen. Immer nur Wes. Warum auch nicht? Er hatte sie schließlich lieb und Wes dauerte nicht so lange wie Aquamarinjunges.

Ich brauchte ein bisschen um wirklich wach zu werden. Ich hatte soo schön geträumt. Davon, dass ich mit Bru zur Schülerin ernannt wurde. Und bald würde das wirklich soweit sein. Wen wir wohl als Mentoren bekommen würden? Hoffentlich jemand netten. Ich wachte auf, als ich Orchiedeenjunges' Stimme hörte. Er nannte mich immer noch Wes, und ich sagte immer noch Bru. Welches Junge hatte schon die Zeit solche Namen wie Aquamarinjunges oder Orchiedeenjunges auszusprechen? Richtig, keines. "Es liegt Schnee? Wie ist Schnee?", Wollte ich wissen nach dem ich aufgestanden war, und sah meine Mama mit großen Augen an.

Ich rollte leicht mit den Augen, als Orchideenjunges seine Schwester wieder einmal Wes nannte. Die beiden konnten einfach nicht ihre normalen Namen benutzen, wählten stattdessen einfach Abkürzungen. Aber das würde ich ihnen auch nicht austreiben, vielleicht würde es sich mit der Zeit geben. Langsam erhob ich mich, als auch die beiden aus dem Nest sprangen. Auf Aquamarinjunges' Frage hin lächelte und leckte ihr sanft über den Kopf, um ihr Fell zu glätten. "Der Anblick von Schnee ist wunderschön, da er in der Sonne schön glitzert. Aber an sich ist er ziemlich kalt und nass. Es ist nämlich nur gefrorener Regen. Deshalb solltet ihr auch nicht zu lange darin herumtollen", erklärte ich und deutete dann auf den Ausgang der Kinderstube. Ein Zeichen, dass die beiden rausdurften.

Langsam hob Sonnenherz den Blick. Vor Ihr stand Scheckenstern. Scheinbar hatte Sie gerade die Zeit für ein kleines Gespräch gefunden. Das war schön und gut, trotzdem schmerzte das Herz der Kätzin weiterhin. "Morgen, Mutter." Maunzte sie und stellte sich auf. Aus dem Augenwinkel konnte Sie Honigpfote und Ihre Geschwister erblicken. Eigentlich wäre sie nun gerne zu Ihrer Freudin geflüchtet. Auf der anderen Seite jedoch hatte Sie sich doch das Treffen mit Ihrer Mutter gewünscht. "Wie geht es dir?" Fragte Sie mit leiser Stimme.

Orchideenjunges hörte seiner Mama zu, als diese erklärte, was Schnee war. "Komm schon.", wiederholte er mit aufgeregt glitzernden Augen, sobald er die stumme Erlaubnis seiner Mutter bekommen hatte, nach draußen zu gehen. Aufgeregt hoppelte der schwarze Kater zum Eingang der Kinderstube. Dort musste er ein paar Mal blinzeln. Das Weiß war ungewohnt hell für seine Augen. Vorsichtig setzte er eine Pfote in den Schnee und hob sie gleich wieder hoch. In der zuvor unberührten Schneedecke prankte nun ein Abdruck. Probehalber setzte Orchideenjunges seine Pfote nochmal auf den Abdruck. Sie passte genau hinein. Aufgeregt sprang der Schwarze hinaus. Kalt. Im ersten Moment wollte er wieder in die mollig warme Kinderstube zurück, landete jedoch bei seinem Sprung auf irgendwas Rutschigem, das unter dem Schnee verborgen gewesen war und kugelte durch das glitzernde Weiß. Völlig von Schnee bedeckt rappelte Orchideenjunges sich schließlich wieder auf.