Gebirgskette

Leichte Überraschung spiegelte sich kurzzeitig in den Augen des getigerten Katers wieder, als Luyu anmerkte, dass Schattenauge nicht die einzige Katze wäre, die sich hier in dieser Gegend auskannte. Die dunkle Kätzin stimmte dem zu. Der Kater musste ebenfalls nicken, auch wenn dies das erste Mal war, dass er Katzen, die wirklich von hier waren, begegnete. Es war nur vernünftig, anzunehmen, dass es mehr Katzen hier gab, die die Umgebung kannten. Der Vorschlag der Nachtruhe wurde wieder in den Raum geworfen. Irgendwie berührte dies den Kater etwas. War er es immerhin gewesen, der den Schlaf der augenscheinlich ausgemergelten Kätzin gestört hatte. Hätte er gewusst, dass sie drei Tage -oder eben Nächte, wie sie es nannte- keine Ruhe gefunden hatte, währe er wohl nie hier auch nur ihrem Geruch gefolgt. Als Schattenauge Luyu dann fragte, ob in ihrer Höhle Platz für drei wäre lauschte er aufmerksam und dachte an den Moment zurück, wo er im Eingang ein jener stand. Dabei nahm er in Gedanken selbst Maß, konnte aber zu keinem Ergebnis kommen. Sein Blick ruhte also auf der hellen Kätzin. Er war auch müde. Und Schlaf wäre wohl das Beste für seine Pfote, wenn er morgen mit den beiden jagen wollte. Erleichtert nahm er die fast schon bestätigenden Worte der Kätzin auf und folgte ihr flink in die Höhle. Wobei er sein Humpeln so gut es ging zu verschleiern versuchte. Drinnen wurde dann wirklich klar, dass sie passen würden. Unschlüssig, bleib der Kater noch einen Moment stehen und betrachtete die Helle. Dann wanderte sein Blick zu Schattenauge. War es wirklich richtig, sich mit diesen beiden Katzendamen den Bau zu teilen? Doch die ruhige Dunkelheit in der Höhle ließ seine Zweifel bald verschwimmen. Er legte sich an der Wand nieder, behielt aber den Blick auf die beiden anderen gerichtet.

Nachdem Rainbow ihr gefolgt war, verdeckte sie ihre Schnauze mit ihrer rechten Vorderpfote.
Ihre matten Augen waren geschlossen und shcon bald war sie in der Gegenwart der beiden anderen eingeschlafen.

Distanziert und schmunzelnd wartete die schwarzgemusterte Einzelläuferin, bis Luyu ihnen deutete, ihr folgen zu dürfen. Sie zeigte der Jüngeren mit einem Zucken der Ohren, dass sie ihre Zutraulichkeit begrüßte, dann zwängte sie sich hinter ihr in den felsigen Eingang.
Von draußen wirkte die Höhle klein und schmal, doch tatsächlich erstreckte sie sich trotz der niedrigen Decke weit in die Tiefe des Berges und bot Platz für vielleicht vier oder fünf Katzen, sodass sie drei sich nicht drängen mussten.
Kurz sah Schattenauge hinter sich, um zu sehen ob der getigerte Kater nachkam und musterte ihn dann eingehender mit einem listigen Funkeln in den Augen.
Vielleicht irrte sie sich auch, aber es schien ihr, als wolle Rainbow eine seiner Pfoten so wenig wie möglich belasten. Vorerst beließ es Schattenauge bei ihrer Beobachtung und sprach es bewusst nicht an, konzentrierte sich eher auf den steinigen Weg und versuchte in der Dunkelheit, Luyu auszumachen. Die junge, helle Kätzin hatte sich ganz ans Ende der Höhle gelegt und miaute ihnen gerade zu, dass sie wohl doch alle in der Höhle Platz finden würden. Schnurrend erkannte Schattenauge ihr im Schatten dunkler wirkendes Fell und legte sich daneben mit sorgfältig unter ihren Körper gefaltete Vorderpfoten.
"Ja, es ist wirklich viel Platz hier. Danke, dass du deine Höhle mit uns teilst.", miaute Schattenauge der Jüngeren zu, während Rainbow nachkam und sich neben sie an die Felswand legte. Schattenauge wechselte einen Blick mit ihm, bevor ihre Augen wieder auf Luyu ruhten, doch da war die Jüngere längst eingeschlafen. Sie konnte sehen, wie sich ihr Brustkorb in regelmäßigen Abständen hob und senkte. Anscheinend war sie wirklich sehr müde und erschöpft - es war gut, dass sie sich jetzt sorgenlos ausruhen konnte und es war auch gut, dass sie morgen zusammen jagen würden, damit auch Luyu sich ma den Bauch vollschlagen konnte.
Schließlich ergriff die schwarze Kätzin die Gelegenheit und blickte erneut den verschiedenfarbenen Augen Rainbows entgegen.
"Du bist verletzt, Rainbow?", vermutete sie mit gesenkter Stimme, um Luyu nicht zu wecken. "Ich habe dich vorhin humpeln gesehen. Kannst du so denn jagen?"

Der Kater zuckte unmerklich zusammen. Anscheinend hatte Schattenauge sein Humpeln bemerkt. Er versuchte in der Dunkelheit ihre Absicht zu erwägen, doch es gelang ihm nicht eindeutig auszumachen, ob sie nun überhaupt etwas beabsichtigte oder nicht. Rainbow wollte sich keiner Blöße geben. Außerdem war dies nur eine kleine Verletzung, die eben an einer einfach nur empfindlichen Stelle der Pfote ihren Platz fand. Sie würde sicher bald verheilen. Mit gedämpfter Stimme beteuerte der Kater: "Es ist nichts großes. Es macht mir nichts aus. Ich kann damit immer noch jagen." Langsam legte er den Kopf auf die Pfoten. Er wollte nicht weiter reden. Die Ereignisse des Tages schienen seinen müden Körper plötzlich fast zu erschlagen. Seine Glieder wurden scherer. Und letztendlich meinte er: "Ich denke, wir sollten nun auch die Augen zutun. Gut Nacht, Schattenauge." Er schloss die Augen, tat sich aber im ersten Moment schwer, sich wirklich zur ruhe zu legen. Letzen Endes siegte der Schlaf dann doch und er glitt in einen kühlen, traumlosen Schlaf.

Schattenauge schnippte kurz zustimmend mit dem Schweif, bevor sie ihn sorgsam um ihren Körper schlang.
"Ist okay. Gute Nacht, Rainbow.", miaute sie anfügend und leise, dann ließ sie den Kater in Ruhe.
Für einen Moment sah sie sich nochmal in der Höhle um.
Das Licht des Mondes schien nicht sehr weit in den Berg hinein und doch konnten ihre Augen Luyu und Rainbow betrachten, die nun beide zu schlafen schienen. Ob der Getigerte wirklich schlief, wusste sie nicht genau, da sie nur seine Silhouette im Dunkeln sah.
Schließlich schloss auch die schwarze Kätzin die Augen und vergrub ihre Nase im Fell, bevor sie in den vertrauten Halbschlaf fiel und dann in einen sanften Tiefschlaf.
Einsam träumte sie davon, dass nicht diese zwei fremden Einzelläufer mit ihr in dieser Höhle lagen, sondern dass Seidenpelz und Schwarzfell bei ihr waren und sie mit ihren Pelzen wärmten.

Luyu wirde wach. Goldene Sonnenstrahlen drangen Schwach bis an ihr Geischt.
Erst jetzt bemerkte sie, das sie über Nacht ihren Kopf auf den Rücken von Rainbow gelegt hat.
Vorsichtig fing sie nach ein paar Minuten an sich an den beiden anderen rauszuschleichen.
Dies gelang ihr nur halbwegs gut, da alle 3 über Nacht zusammengerückt war und kein Blatt jetzt noch dazwischen passen würde.
Nach 5 Minuten des gepolters und des geächztes von Luyu war sie endlich draußen.
Seufzend setzte sie sich hin und beschloss zu warten, bis die anderen beiden aufwachen würden.

Ein Pfotentritt in den Bauch.
Dann ein Hieb auf den Kopf.
Die schwarze Kätzin ächzte.
Benommen blinzelte Schattenauge und hatte bereits die Krallen ausgefahren. Helles Licht drang aus dem Felsspalt, der ins Freie führte und Luyu zwängte sich gerade nach draußen. Zuerst schaute die ehemalige Kriegerin nur hinterher, dann erfasste sie endlich die Situation und zog schüttend und seufzend die schmalen Krallen wieder ein. Die kleineren, zarten Pfoten Luyus konnten ganz schön trampeln und in der Enge der Höhle war wohl kein anderer Weg nach draußen gewesen, als quer über Rainbows und Schattenauges Bauch.
Eines ihrer Ohren zuckte, als sie neben sich hörte, wie auch der Kater erwachte.
Mit einem Gähnen stand sie auf, streckte sich, ringelte ihren dünnen Schweif in der Luft und kroch ebenfalls auf die Felsen vor dem Eingang. Dort setzte sie sich neben die helle Kätzin mit den braunen Flecken, schnurrte ein halb belustigtes, halb ärgerliches "Guten Morgen." und begann, sich die Brust und die Schultern zu putzen.
Das orangene Licht der gerade aufgehenden Sonne ließ den Wald noch herbstlicher wirken und die Felsen, auf denen sie ihn überblicken konnten, scharlachrot.

Unangenehme Pfotentritte weckten den Kater und er tat die Augen auf. Sein Pelz hatte sich schon gesträubt, um den möglichen Störenfried in die Flucht zu schlagen. Doch dann flossen wieder die Erinnerungen an die gestrige Nacht zurück in seinen Kopf und er registrierte, wer ihm da die Pfoten in den Bauch gerammt hatte. Sein Fell legte sich wieder. Trotzdem war er von dem plötzlichen Wecken nicht sehr angetan. Etwas Licht drang in die Höhle und ihm wurde langsam bewusst, dass es vielleicht gar keine andere Möglichkeit für die junge Kätzin gab, als über die Beiden zu klettern. Versperrten er und Schattenauge ihr doch den Weg nach draußen. Sein Blick wandte sich zu der dunklen Kätzin mit den ungewöhnlich violetten Augen. Sie schien ebenfalls durch die unsanfte Kletterei der jüngeren Kätzin, aus dem Schlaf gerissen worden zu sein. Der Kater blieb noch eine Weile liegen und beobachtete nur müde, wie sie sich zu der anderen Kätzin vor der Höhle gesellte. Das helle Licht von draußen blendete ihn, so dass er nur die Silhouetten der beiden betrachten konnte. Ja, die beiden haben's echt ganz dicke.. Wie kam dem Kater das Gefühl auf, dass er hier fehl am Platz war. Er gähnte.
Noch schlaftrunken kam er auf die Pfoten und schlich nach draußen. Hier fiel ihm erst einmal die Musterung der dunklen Kätzin auf. Und auch die Luyu konnte er im Licht der aufgehenden Sonne besser erkennen. Sie schien ihm nun nur noch jünger. Da der getigerte Kater im freien nun mehr Platz hatte, streckte er sich ausgiebig. Dabei wurde ihm schmerzlich bewusst, dass er noch immer die Wunde an der vom Igel verletzten Vorderpfote hatte. Sie war zwar nicht mehr so schlimm, er konnte jedoch auch nicht behaupten, dass sie weg war. Einen misstrauischen Blick auf die Beiden Kätzinnen werfend, besah er sie sich genauer. Geht so... Flink setzte er sie wieder ab und mauzte den Kätzinnen einen kurzen Gruß zu: "Guten Morgen ihr zwei." Dann wandte er sich scheinbar geschäftig einer guten Fellpflege zu.

,,Guten Morgen." mauzte Luyu leise und fing nun auch an ihr verwuscheltes
Fell zurechtzulecken.
Bald waren ihre Flecken wieder ganz zu erkennen.
Ihre matten dunkelblauen Augen waren weit geöffnet und sie zuckte kurz zusammen, als sie ihre verwundete Pfote mit der Zunge traf.

Die schwarze Kätzin putzte sich mit raschen Bewegungen das Gesicht, als der Getigerte sich neben sie setzte und sie und Luyu grüßte. Freundlich schnurrend erwiderte Schattenauge seinen Gruß und beendete ihre Fellpflege, als ihr die kleine, junge Katze ins Auge fiel, wie sie gerade schmerzhaft zusammenzuckte. Nur aus den Augenwinkeln beobachtete sie sie. War die jüngere, helle Kätzin ebenfalls verletzt?
Mit Mühe, sich ihre Sorge nicht anmerken zu lassen, schaute sie Rainbow an, während dieser sich putzte.
Auch er hatte gestern keinen allzu gesunden Eindruck gemacht.
Zweifel stieg in die Pfoten der großen Kätzin.
Gestern noch hatte sie geglaubt, es könnte für sie alle eine Bereicherung sein, zusammen zu jagen, doch wenn beide verletzt waren, waren sie dann nicht nur eine Last für Schattenauge?
Gemächlich stand sie auf, schütelte ihr schwarzgemustertes, kurzes Fell und verscheuchte diese Gedanken. Sie hatte das Angebot gemacht, zusammen mit diesen Einzelläufern in den Feldern der Menschen zu jagen und jetzt würde sie dieses Angebot nicht einfach wieder zurücknehmen, nur weil sie Bedenken hatte, ob sie heute denn überhaupt satt werden würde.
Gerade die kleine Luyu tat ihr leid. Gerne würde sie heute dafür sorgen, dass sie zu essen hatte. In einem Clan, erinnerte sich Schattenauge, hätte sie Katzen um sich gehabt, die ihr beistehen und helfen und unterstützen würden, in so jungen Monden.
"Wollen wir dann?", fragte sie knapp, nahm sich aber vor, auf dem Weg mit Rainbow zu reden, so wie sie es bereits am Abend zuvor hatte tun wollen.
"Der Morgen sieht vielversprechend aus. Wenn ihr fertig seid, könnten wir den Weg am Vulkankrater vorbei über den Donnerweg nehmen. Ist das okay?", miaute sie und betrachtete Rainbow fragend, um ihm nicht das Gefühl zu geben, über ihn hinwegbestimmen zu wollen.
Sie wusste, wie kompliziert Einzelläufer in dieser Hinsicht waren.

Gerade erst hatte Luyu ihre Wäsche beendet, da fragte Schattenauge schon, ob sie los könnten. Sie nickte ruhig und sah zu Rainbow.
,,Von mir aus gerne. Der Weg ist denke ich, ganz gut."
Sie stellte sich hin und machte sich keine Mühe, ihre verletzte Pfote nicht zu belasten.
Sie hatte den Blick von Schattenauge bemerkt und mauzte leise: ,, Ich kann jagen. Keine Sorge."

Der Kater meinte, Schattenauges Blick auf seinem Pelz zu spüren. Er warf ihr unmerklich einen Blick zu. Er fragte sich, was die dunkle Kätzin mit dem so merkwürdigen Namen wohl denken mochte. Er gab sich alle Mühe, seine Verletzung weiter zu verheimlichen, auch wenn eine seiner beiden nächtlichen Baugefährten es eh schon bemerkt hatte. Die andere sollte es nicht auch noch mitbekommen. Wobei, vielleicht hatten sich die beiden Kätzinnen schon darüber ausgetauscht, während er noch in der Höhle lag. Finsternis schlich sich in die Gedanken des Katers. Was wäre, wenn die beiden ihn ausschließen wollten? Dabei wollte er bis vor kurzem ja noch allein sein, in Ruhe gelassen werden und weg von Punker, dieser Lügnerin. Dann sollte es plötzlich losgehen, Der Kater beendete schnell seine Fellwäsche und lauschte aufmerksam dem Wegvorschlag Schattenauges. Die junge Helle, fand das ganze sofort gut. Misstrauen tränkte die Gedanken des Katers und er ging das ganze innerlich noch einmal durch. Wollten die beiden ihn vielleicht unterwegs loswerden? Wieso war er nur so angespannt? Donnerweg, vorbei am Vulkankrater, huh? Plötzlich fielen die Worte der jungen Kätzin dem Kater merkwürdig auf. War sie auch verletzt? Hatte er es nur nicht mitbekommen, die andere Kätzin aber schon? War sie nun die einzige, unverletzte von den dreien? Die Entscheidung wurde dem Kater auf wundersame Weise leichter. Er war wohl nicht mehr der einzige mit einer offensichtlichen Schwäche. Er nickte ruhig und zufrieden schnurrend. "Ja, der Weg hört sich gut an." Dann richtete er sich auf und nahm etwas Gewicht von seiner verletzen Pfote und verlagerte es auf die andere Pfote. Da Schattenauge den Vorschlag für diesen Weg abgegeben hatte, wollte er lieber sie vorlassen. Er wusste ja nicht, wie sie sonst reagieren würde. Sie war es auch, die die gemeinsame Jagd ins Spiel gebracht hatte. Irgendwie hatte sie da so eine Führungsposition eingenommen. Dabei war es dem Kater so auch recht. Jemand der andere lenkt, durfte einfach nicht verletzt sein.

Die schwarze Katze nickte verständnisvoll in Luyus Richtung, als sie ihr leises Miauen hörte. Sie wusste nicht, ob sie die Worte sprach, um sich keine Blöße zu geben oder ob ihre Wunde tatsächlich keine Beeinträchtigung war, aber Schattenauge hatte nicht vor, weiter nachzubohren, wie ein lästiger Specht im schwachen Holz. Das gehörte sich einfach nicht und zudem wollte sie Luyu vor Rainbow nicht verraten, wenn sie es nicht selber tat.
Freundlich mit den Ohren zuckend nahm sie die Antwort des Katers entgegen und wartete einige Momente. Still verging einige Zeit.
Verwirrt sah sie sich um, als der Getigerte sich nicht rührte und erst jetzt fiel ihr auf, dass er ihr anscheinend den Vortritt lassen wollte.
Sie musterte ihn mit ihren listigen Augen unverhohlen neugierig.
Warum ließ der Kater ihr die Führung?
Er war doch sicher einige Monde älter als sie? Zumindest wirkte er von der Statur her so und Schattenauge war es als noch junge Kriegerin gewohnt, älteren und erfahrenen Katzen zu folgen, doch als Rainbow ihr zu verstehen gab, dass sie die kleine Gruppe anführen sollte, machte sie einen Schritt und miaute, ihre Verwirrtheit nicht ganz unterdrückend:"Nun, also... Dann los."
Luyu und Rainbow folgten ihr und gemeinsam suchten sie sich einen sicheren Weg hinab.
Zügig passierten sie den Vulkankrater, wobei Schattenauge sich bemühte, nicht in Erinnerungen zu verfallen. Im Stillen fragte sie sich für einen Moment, wie es wohl ihrer Schwester Leopardenherz ging und witterte in Richtung FlußClangebiet - der Geruch des Sees stieg ihr in die Nase - , doch rasch wandte sie sich wieder ab.
Im Clan gab es zu essen. Im Clan war man nicht allein. Leopardenherz würde es schon gut gehen.
Am Donnerweg brauchten sie eine Weile. Lange folgten sie seinem Verlauf mit dem beißenden Gestank der Monster in der Nase, in der Hoffnung, eine ruhige Stelle zum Überqueren zu finden, wobei Schattenauge besorgt immer wieder Rainbow und Luyu musterte. Immerhin waren beide an einer Vorderpfote verletzt.
Schließlich glückte ihnen die Überquerung aber ohne große Probleme und endlich kamen sie bei den großen Feldern der Zweibeiner an, welche ans Moorland grenzten.

----> Getreideanbau und Gewächszuchten

Luyu lief hinterher. Trotz verletzter Pfote kam sie doch ganz gut mit.
Als ihr der schon fremdgewordene Gestank der Monster in die Nase stieg wurde sie langsamer, um nicht allzuoft einatmen zu müssen.
Als sie endlich vom Donnerweg weg waren, konnte Luyu wieder frai durchatmen und schneller werden.

----> Getreideanbau und Gewächszuchten

Wie Rainbow durch das lange Stillschweigen, in dm nichts vorwärts ging, bemerkte, schien Schattenauge ihre Führungsposition nicht ganz mitbekommen zu haben. Aber so war es nun einmal, wenn man untereinander keine klaren Aufgaben verteilte. Sie blitzte ihn neugierig an, aber er gab ihr mit seinem bloßen stillstehen wieder, dass die Führung der Gruppe nicht in seinen Pfoten lag. Endlich schien die Kätzin zu verstehen und sie brachen auf. Die Navigation der Kätzin gefiel dem Kater. Sie fand einen sicheren Weg nach unten, hielt das Tempo gediegen. Der Kater hielt gut mit, obwohl sein Humpeln mit der Zeit wieder stärker zu werden drohte. Endlich am Rand des Donnerwegs angekommen, atmete der Kater auf und sofort bekam er den ekelhaften Gestank, der in durch die Monster in der Luft haftete, unangenehm zu spüren. Noch war der Weg nicht geschafft. Sie mussten eine Weile bloß am Rand des Donnerwegs entlang laufen, eh sie eine Stelle zu seiner Überquerung fanden. Die Art, die die dunkle Kätzin, die Gruppe führte, deute auf ein gutes Verantwortungsbewusstsein hin. Vielleicht war es durch die Verletzungen der beiden, oder sie war allgemein weniger risikobereit. Rainbow blickte zu Luyu hinüber. Da sie endlich den Donnerweg passiert hatten, schien sie ihre Schritte wieder zu beschleunigen. Rainbow kam halb humpelnd, halb laufend mit. Es war sichtlich besser als gestern, aber so ganz weg war es eben nicht. Aber es würde ihn wenig davon abhalten können, sein Jagdttalent vor den anderen beiden unter beweis zu stellen! Davon war er überzeugt.

---> Getreideanbau und Gewächszuchten

cf: Süd-Weststrand

Interessiert schaute sich Echostern um. Sie waren ein ganzes Stück vorangekommen und ihre innere Erregung nahm Mauslänge für Mauslänge zu. Etwas unschlüssig schaute sie sich um. SternenClan, welche Richtung bloß? Ein unbestimmtes Gefühl befiel die Graue, während sie misstrauisch den Weg verfolgte. Der Stein unter ihren Pfoten schien sich zu erwärmen. Eine bloße Täuschung, ja, aber vielleicht... vielleicht auch mehr. "WolkenClan, wir gehen in diese Richtung", mit der Schweifspitze wies sie in die Richtung, in die sie schon vom ersten Moment an gehen wollte. Wies einen der SternenClan nicht stets an, das zu tun, was einem das Herz sagt? Echostern war nie die Kätzin gewesen, die sich mehr auf ihr Herz als auf ihr Hirn verlassen hatte, doch an diesem Punkt ihrer Reise hielt sie nichts mehr für unmöglich. "Nur noch eine Schwanzlänge von Zuhause entfernt", wisperte sie und schmunzelte.

tbc: Vulkankrater

<--- Süd-Weststrand

Mit beständigen Schritten, denen ich kaum mehr Aufmerksamkeit widmete, als die die nötig war um sicheren Tritt zu finden, folgte ich Echostern über die bergige Landschaft. Ein wenig erinnerten mich die Berge an unsere alte Heimat, aber wir schienen noch nicht angekommen. Würden wir hier wikrlich zu Hause sein können...und wie würde dieses zu Hause aussehen?
Wenn die anderen Clans wirklich hier lebten, gab es sicher keine Epidemie, vielleicht sogar keine Ratten, aber sicher gab es andere Gefahren und einen Ort zum Leben, der uns ernährte brauchten wir auch noch. Echostern schien zu wissen, wo es lang ging und uns allen blieb nur zu hoffen, dass der Sternenclan wusste, was er tat. Aber egal, wo wir landen würden, ich hatte nichtvor aufzugeben, egal wie hart es vielleicht werden würde. Entschlossen folgte ich der gewittergrauen Kätzin weiter, mir bewusst wie dringend ich unsere neue Heimat brauchte...

----> Vulkankrater

tbc: Süd - Weststrand

Die silbern getigerte Kätzin folgte ihrer Anführerin wortlos und mit müden Pfoten, doch mit neuer Energie. Die unmittelbar bevorstehenden Felsen, das zuhause, das hier sein würde, all dies verlieh den Augen der Kätzin ein Funkeln, dem Schweif ein nervöses Hin - und Herpendeln und den Pfoten einen schnellen und sciheren Schritt. Das Meer, das im Hintergrund verklang, störte Flüstersee nicht im Geringsten, als sie schließlich hinter der auch sichtlich aufgeregten Echostern den Pfad erklomm und den harten Felsen unter ihren Ballen spürte. Wie schön würde es sein, wieder jeden Tag harten, kalten Fels unter den Pfoten zu haben? Keine weichen, matschigen Wiesen, kein köörniger Sand? Vor Vorfreude kam ein kurzes Schnurren in Flüstersees Kehle auf, als sie Echostern zu dem großen Berg folgte.

---'> Vulkankrater

cf: Südwest-Strand

Je näher wir unserer angeblich neuen Heimat kamen, desto leichter wurden meine Schritte wieder. Die Vorstellung, heute Nacht vielleicht schon in einem warmen, weichen Nest zu schlafen war einfach himmlisch. Und sie gab mir neue Kraft.
Als Echostern kurz verharrte, blieb ich hinter ihr stehen und bearbeitete den Boden unruhig mit den Pfoten. Hier würden wir doch hoffentlich nicht bleiben?! Aber der Blick unserer Anführerin war noch rastlos, also würde es weiter gehen. Wartete sie etwa auf ein Zeichen vom SternenClan, wohin wir nun mussten?
Anscheinend hatte sie dieses wohl bekommen, als sie weiterging. Kurz wandte ich den Blick um und sah zu meiner Schülerin. "Komm, Asterpfote, es ist wohl nicht mehr weit!", miaute ich und lächelte sie zum ersten Mal an, seitdem sie meine Schülerin war. Oh ja, meine Laune hob sich langsam.

tbc: Vulkankrater

<---------- Südwest-Strand

So langsam breitete sich doch eine Art Freude in mir aus. Das ist unser Zuhause. Nach so langer Zeit... Selbst meine aufgescheuerten Beine und wundgetretenen Pfoten spürte ich nicht mehr. Doch die Aufregung war zurzeit vorherrschend. Ich hatte schon viel von den Clans gehört, auch das sie uns in vielen Belangen sehr ähnlich waren. Doch genauso oft hatte ich von den vielen Unterschieden zwischen den Clans gehört, und überhaupt war es sehr lange her, seit der WolkenClan zuletzt Kontakt mit ihnen hatte. "Das sagt ihr schon seit meiner Geburt." Antwortete ich Kiefernpelz und lächelte zurück. Komisch, es war das erste mal, dass ich sie lächeln sah. Und auch ich hatte schon seit langem nicht so viele Sorgen, obwohl ich dem Ganzen sehr misstrauisch begegnete. Doch es ging schon weiter, keine Pause war angesagt. Immerhin etwas, das so blieb wie früher.

--------> Vulkankrater

first post

<------- Südwest-Strand

Diese Reise war beschwerlich und die Vorstellung, eine neue Heimat würde nur einen Steinwurf entfernt sein, trieb den ganzen Clan sichtlich an. Der Weg hatte nicht nur an unseren Nerven und an unserer Hoffnung gezerrt, sondern auch an unseren Körpern. Aber dennoch konnte es nicht anders sein, als dass der SternenClan einen Ort für uns bestimmt hatte, so wie er es vor vielen, vielen Monden schon einmal getan hatte. Von daher war ich ziemlich zuversichtlich gewesen und das zahlte sich hoffentlich aus. Was konnte den WolkenClan denn noch schocken? So viel, wie uns widerfahren war? Es konnte nur nach oben gehen. Es gab nur ein Ziel. Und eine Richtung.

--------> Vulkankrater

<--- Süd-Weststrand

So unsicher wie ich mich jetzt fühlte, war ich bisher noch auf keinem Teil unserer Reise gewesen. Nicht nur meine Pfoten waren inzwischen schwer wie Bleib, auch meine Gefühle schwanden immer und immer mehr. nur die Qual war noch da, und ein wenig vom ehemals so großen Hoffnungsschimmer. Wie lange würden wir noch gehen müssen? Aber ich wagte nicht, weine Katze um pause zu bitten. Bald, ganz bald, oder auch nicht ganz so bald, würden wir hoffentlich ans Ziel kommen. Aber was dann? Wie sollte es weiter gehen? Langsam hielt ich es nicht mehr aus und legte einen Zahn zu, bis ich Windkralle eingeholt hatte. "Weiß du, wie weit es noch ist?", fragte ich keuchend. Kurze Zeit später bereute ich es, er sollte mich auf gar keinen Fall für einen Schwächling halten, keine Katze sollte das! Und wenn die Reise noch so lange dauern sollte, ich würde das Tempo und die Strecke durchhalten!

--> Vulkankrater

<-- Süd-West-Strand

Der Strand fiel hinter ihnen zurück. Allmählich wurde die Umgebung felsiger.
Angenehm war der harte Steinboden unter Windkralles Pfoten und nur allzu sehr erinnerte der raue Wind, der ihnen in größerer Höhe bald im die Ohren fegte, an ihre alte Heimat. Über ihnen ragte ein gewaltiger Berg in die Höhe.
Aber Windkralle wusste, dass sie noch nicht am Ziel waren, auch wenn die Umgebung einladener war, als die Küste und der weiche Sand nahe den salzigen Wellen. Ein Lager musste sehr viel mehr bieten als Felsen. Er musste windgeschützt und sicher vor Feinden sein, musste Höhlen bieten, in denen sie sich einrichten konnten und eine Wasserquelle in der Nähe aufweisen, damit der Heiler arbeiten konnte.
Leichtfüßig folgte der Krieger seiner Anführerin als eine junge Stimme nach ihm rief. Distelpfote war hatte zu ihm aufgeschlossen. Zwar hatt der junge Kater am Strand nicht auf seinen Mentor reagiert, aber Windkralle verlangte das auch nicht.
Aufmunternd schaute er ihm ins erschöpfte Gesicht.
"Wart' nur ab.", schnurrte er. "Wahrscheinlich weiß das nur der SternenClan, aber sieh dir Echostern an."
Mit gedämpfter Stimme fuhr er fort, nachdem er mit seiner Schweifspitze auf die WolkenClananführerin gedeutet hatte.
"Ihr Augen sind voller Zuversicht. Der SternenClan leitet sie. Er wird ihr sagen, wenn wir angekommen sind, also sei nicht besorgt."
Belustigt schnippte er seinen Schüler vor der Nase herum.
"Dir werden doch nicht etwa die Beine abfallen?"

--> Vulkankrater

cf: Süd-West-Strand

Die Nachhut bildend folgte ich den anderen Clankatzen und war wohl der letzte Krieger, der so weit zurücklag.
Doch das empfand ich in diesem Moment nicht als schlimm, schließlich konnte ich meine Umgebung so umso besser betrachten und Kleinigkeiten und Details erkennen, die ich nicht gesehen hätte, wäre ich einfach ganz vorne mit gelaufen. Und außerdem sah ich die Gruppe vor mir noch immer. Ein großes Problem sollte es also nicht darstellen.
Ich atmete tief ein und zog die Gerüche der Umgebung ein.
Verschiedenste Aromen und Düfte folgten mir auf meinem Weg über die Berge und nur ein kleiner Teil von diesen gehörte zu den anderen Clankatzen.
Was hier wohl alles für Tiere lebten? Mäuse? Bergziegen? Riesige, gefährliche Monster?
Musste ich mir darüber überhaupt Gedanken machen? Schließlich war das wohl nicht unsere neue Heimat. Und selbst wenn würde ich später sowieso wieder erkennen.
Langsam verlor ich die Gruppe aus dem Blickfeld und tadelte mich ob meiner Erkunderlust. Wir hatten noch genug Zeit, das zu tun. Aber nicht jetzt.
Das solltest du aber auch wissen, Schallherz, mahnte mich meine innere Stimme.
Manchmal möchte ich aber auch Dinge nicht wissen, antwortete ich mir selbst, schüttelte den Kopf und eilte der Gruppe hinterher.

gt: Vulkankrater

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Leise hallten die Schritte des getigerten durch die Nächtliche Luft. Sein Pelz war aufgeplustert und seine Pfoten schmerzten. Seit drei Sonnenaufgängen war in diesem felsigen Gebiet unterwegs. Doch die Unterhaltung mit dem alten Streuner hatten ihn mut Schöpfen lassen. Eine große Gruppe von Katzen hauste hier in der Gegend. Weder wusste wer sie waren noch ob sie der Sinn seines Lebens waren. Trotzdem hatte es ihm mit neuen Mut erfasst. Viel wusste Tiger nicht mehr, nur, dass er in einer großen Gruppe von Katzen geboren wurde und dann... Ihm schauderte. Wie er dieses Gefühl doch verabscheute, wie er es hasste wenn diese Angst zurück kam. Ihn erneut wie eisige Krallen packte und in die Luft zerrte. Der laute Wind der an seinen sensiblen Ohren riss. Genug!, mahnte er sich. Seine Krallen waren über den harten Stein gefahren, hatten ein unschönes Geräusch erzeugt das ihm nun, da er wieder in der Realität war die Haare zu Berge stehen ließ. Der getigerte schluckte einen Kloß hinunter, atmete einmal tief durch und tappte dann weiter. Weiter durch die Nacht in die angegebene Richtung. Würde er am Ende dieses Pfades wirklich auf seine Familie treffen? Auf diese Gruppe von Katzen in die er hinnein Geboren wurde? Hoffnung darauf hatte der Junge Kater. Langsam fuhr er seinen Weg fort, setzte vorsichtig die Pfoten auf den kalten Stein. Glitt lautlos am Felsen entlang. Sein Fell strich über den unebenen Felsen und erzeugte ein leichtes Rascheln das sich sanft mit dem Wind vermischt. Am liebsten wäre er nach vorne gelaufen, wäre am liebsten so schnell wie möglich von diesem Pfad herunter gesprungen. Doch die Zeit hatte ihn weißer Gemacht. Langsam und Geduld. Das war das wichtige auf diesem Pfad.
Der Weg wurde erleuchtet. Erleuchtet von dem Vollen Mond, irgendetwas war an diesem Tag, etwas wichtiges. Angestrengt versuchte sich der getigerte daran zu erinnern doch war diese Erinnerung im lehren Teil seines Gehirns. In dem Teil an dem er nur Teilweise Erinnerungen hatte. Ein Lautloser Seufzter entglitt seinem Maul und verlor sich in einer Wolke in der Nacht. Tiger taumelte kurz als sich neben ihm eine Vertiefung auftat. Beschienen vom Mond tat sich neben ihm eine klein Höhle auf, kaum groß genug als das er sich hätte hinein quetschen können. Er lächelte leicht, Blickte zu der Gebirgskette empor und schüttelte leicht amüsiert über seinen Fehler den Kopf. Einmal falsch abgebogen und schon hatte er den eigentlichen Weg verloren, bis noch hatte er glück gehabt. Ein schmaler Siems hatte ihn stets begleitet doch würde dieses Glück noch lange anhalten? Er hoffte es. Mit größter mühe Quetschte er sich in die Öffnung, Atmete seine Gesamte Luft aus um sich hinein zu Quetschen. Seine Rippen schmerzten doch war er Erleichtert als die Öffnung ein wenig breiter wurde und er sich, mit mühe, umdrehte und hinlegen konnte. Erschöpft schloss er die Augen. Bettete den Kopf auf den Pfoten. Trotz des harten Bodens glitt der getigerte schnell in den Schlaf.