Die ersten Strahlen der Sonne, sie kitzelten. Müde streckte sich der große Kater und zuckte sogleich auch wieder zusammen. 'Verdammter Stein.' Murrte er leise und rieb sich mit der Pfote den Kopf. Vorsichtig, eine Pfote, dann die nächste. Ausatmen, ziehen und... draußen. Mit großen Augen blickte der Kater in die Tiefe. Er war aus der Höhle draußen aber der Abgrund war ihm näher als er ihm sein wollte. Schnell machte er ein par Schritte nach hinten. Drückte sich mit bebenden Flanken an den Stein. Er krallte sich fest, atmete Schwer bis er sich langsam beruhigte. Noch einmal Atmete er durch bis der Schock vorbei war. Wie er es doch hasste. Diesmal schüttelte er die Erinnerung jedoch ab bevor sie entstand. Mit wippenden Schritten lief er den Pfad entlang. Warme Sonnenstrahlen schienen auf seinen Pelz. Der Schnee war größtenteils schon geschmolzen, dies hier war eine Sonnenseite und steil noch dazu. Schnee blieb trotz der Höhe nicht lange liegen. Gut so. Leise hallten seine Pfoten über den Stein. Leise raschelte sein Pelz an der Wand. Leise ging sein Atem und laut Knurrte sein Magen. Der Wind der seinen Pelz zauste war auch nicht grad besser. Mit gesenktem Kopf lief er weiter. Die Ohren wachsam gespitzt und der Schweif niedrig gehalten bahnte er sich einen Weg über und unter Felsen und durch klüfte hindurch. Er wollte den Ende dieses Pfades erreichen. Lange genug war er in den Bergen. Hatte bei einer großen Gruppe gelebt die ihn Heilten und ihm ihre Kenntnisse lehrten. Sie lebten auf Felsen und auf weiten Weiden, ein Stamm. Vielleicht wurde auch er in einem Stamm geboren? Dieser Stamm hatte sich jedenfalls Stamm des rauschenden Windes genannt, auch er hatte einen Namen bekommen Tiger der über Felder Brüllt hatten sie ihn genannt. Sie hatten ihn Gelehrt und er auch ein wenig sie, er hatte Erfahrung, kannte Sachen die sie nicht kannten und auch umgekehrt. Doch war er nach einiger Zeit gegangen, hatte gesagt er müsse seinen inneren Frieden und seinen Sinn zum Leben finden und nun, jetzt war er hier, auf diesem Pfad und noch kein Ende in Sicht... oder doch? Dort vorne waren neue Gebiete. Große und sehr unterschiedliche Gebiete. Tiger beschleunigte seine Schritte. Sein Blick wanderte von gerade aus zu Boden und wieder zurück bis er auf einer Plattform stehen blieb. "Unglaublich," Staunte er, blickte über die Felder, über große Rote Steine, ein Wald, ein Moor, ein See und graue Steine die mit Wald und Feldern Verschmolzen. "das ist... der Wahnsinn." Mehr brauchte er nicht zu sagen. Blieb einfach so stehen und betrachtete das riesige Gelände. Vielleicht würde er sie hier finden, seine Familie. Die Pranken des großen Kribbelten, mit weiten Sprüngen machte er sich an den Abstieg. Der Pfad war plötzlich steil abgefallen, lose Steine rutschten unter seinen Pfoten davon. Geschickt sprang er weiter, das lange gehen und leben im Gebirge hatte ihn geschickt gemacht, leichtfüßig und seine Ballen abgehärtet.
Tbc: Schrottplatz
Elster
Rang : Schülerin auf Probe Clan : WindClan Schüler/Mentor : Wolfsauge Anzahl der Beiträge : 55 Anmeldedatum : 14.02.14
Thema: Re: Gebirgskette Sa Feb 15, 2014 3:06 pm
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Ich wachte ziemlich abrupt auf. Zuerst wusste ich nicht genau, wo ich war, aber dann erinnerte ich mich wieder. Rabenfang ist weg. Ich bin alleine... Ich bleib noch eine kurze zeit liegen und stand dann auf. Ich konnte nicht hier einfach rumsitzen und nichts tun. Obwohl ich klein war, musste ich laufen. Vielleicht würde ich Rabenfang doch irgendwann finden. Ich schüttelte mich und ging aus der kleinen Höhle. Ich hatte es zuerst nicht bemerkt, doch es lag eine kleine Maus vor dem Eingang. Das war mir die letzten Tage schon passiert. Ich aß sie schnell, mit dem Hintergedanken, wer mir die Beute immer brachte. Dann ging ich los, irgendwo hin.
--> Außengrenze WindClan
Gast Gast
Thema: Re: Gebirgskette Fr Sep 26, 2014 4:10 pm
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Der Wind hatte die ganze Nacht über die steinigen Ebenen der Gebirgskette gefegt. Zwar waren die Temperaturen tagsüber warm, wenn nicht erdrückend heiß , aber in der Nacht wurde es hier in den Bergen eiskalt. Unter dem kleinen Felsvorsprung war es wenigstens einigermaßen windgeschützt, aber noch lange nicht warm. So war Sogorrah heilfroh, als endlich der Tag anbrach, und die Kälte der Wärme der Sonne wich. In ihrem improvisierten Unterschlupf hatte sie sich aus einigen Federn eines am Tag zuvor erlegten Adlers einen Schlafplatz hergerichtet, doch der Steinboden war eiskalt gewesen. Als die Kätzin erwachte, waren ihre Muskeln steif und ihr Fell zerzaust, sodass sie sich erst eine Weile strecken musste, bis sie aufbrechen konnte. Die Einzelläuferin verschlang den Rest des Adlers und erhob sich dann, um ihre gewagte Klettertour durch die Gebirgskette fortzusetzen. Mit einem gewaltigen Sprung beförderte sie sich von ihrem einstigen Standort zu einem größeren Felsplateau, was einige Fuchslängen entfernt lag. Dazwischen klaffte eine Schlucht, die so tief war, dass sich Sogorrah gar nicht vorstellen wollte, was passierte, wenn sie hineinfiel. Musste sie auch nicht, denn das würde nie passieren. Die beige-braune Kätzin war eine enorm gute Springerin, eigentlich beherrschte sie alles, was sie zum Überleben benötigte , extrem gut. Egal ob jagen, sprinten, klettern oder graben, sie konnte alles. Während sie noch darüber nachdachte, in welche Richtung sie überhaupt heute gehen sollte, fiel ihr auf, dass sie sich in den letzten Tagen immer weiter zum Tal hin bewegt hatte. Vielleicht war das ja wirklich eine gute Idee - das Tal erkunden. Eigentlich war die Getupfte lieber Nachts unterwegs, aber hier in den Bergen konnte man dann leicht stürzen, weil man den Abgrund ganz einfach übersah, weshalb die Einzelläuferin nun zwangsläufig tags wandern musste. Eine ganze Weile lang konzentrierte sie sich nur auf den Weg, sprang von einem Felsen zum Anderen, balancierte über gefährlich schmale Pfade, am Hang entlang, und schaltete alles um sich herum aus. Sie schien eins mit dem Gebirge zu sein, die Landschaft war ihr so vertraut und jeder Pfotenschritt schien wie eine lange einstudierte Bewegung, die sie nun auswendig beherrschte. Ja, hier oben fühlte sie sich zu Hause. In ihrem Leben war die Kätzin zwar schon öfters in Tälern gewesen, aber es zog sie eben immer wieder in die Berge, egal, welche das nun waren. Das energische Knurren ihres Magens holte Sogorrah aus ihren Gedanken und sie beschloss, etwas zu jagen, bevor sie ihre Reise fortsetzte. Es gab zwar wenig Auswahl an Beute, aber ihr lief doch öfters das ein- oder andere Kaninchen über den Weg, und genau darauf hoffte die grünäugige Einzelläuferin jetzt. In ihrer unmittelbaren Nähe stand eine kleine Gruppe von Fichten, in deren immergrünen Wipfeln ein Eichhörnchen herumturnte. Voller Vorfreude leckte sich die Kätzin über die Lippen und tappte in Richtung der Bäume, dann wartete sie auf den Moment, in dem das Tier nah genug am Boden war, und sprang. Ihre kräftigen Hinterläufe schleuderten sie in die Luft, und mit einer einzigen Bewegung erwischte Sogorrah das orangene Tier und landete wieder auf dem mit Nadeln bedeckten Boden. Mit einem weiteren Hieb auf den Kopf tötete sie das Eichhörnchen endgültig und machte sich dann zufrieden über ihre Beute her. Es dauerte nicht lange, und sie verscharrte die Knochen, die noch übrig geblieben waren. Jetzt war sie gestärkt und konnte wieder weiter laufen. Sogorrah setzte ihren üblichen, grimmigen Blick auf und trottete los.
tbc : Zweibeiner Bergdorf
[erwacht , bricht auf, wandert durch die Berge, erlegt ein Eichhörnchen, setzt ihre Reise fort]
Gast Gast
Thema: Re: Gebirgskette Di Okt 06, 2015 7:37 pm
Funkenflugs Rückkehr (Abwesenheit von etwa 18 Monden)
Es war Abenddämmerung, der Himmel verhangen von dunklen Wolken. Die Pfoten erschöpft, der Regen stetig auf ihren schlanken Leib hinab prasselnd, blickte sie den Abhang hinab, unter welchem sich das Hauskätzchenviertel erstreckte. Voll von tristen, aneinandergereihten Zweibeinerbauten, seinem harten, gepflastertem Boden und dem Gestank von Monstern, war es ein Ort, welchen sie nicht unbedingt vermisst hatte. Dass, was das Herz der Kätzin zum klopfen brachte, lag weit hinter dem Zweibeinerort, ragte eindrucksvoll im spärlich durch die Wolkendecke dringendem Licht der Abendsonne, tiefrot, in die Höhe. Es war die Spitze eines stolzen Gebildes, welcher dem Gebirge, welches ihn, und das umliegende Land in sich einschloss, seinen Namen gab: der Donnervulkan. Selbst aus dieser Entfernung konnte sie es ausmachen, das einzigartig gefärbte Gestein, hinter welchem das verwaschene Braun und Grün der Moore und Wälder, das Blau des unruhigen Wassers lag. Nun, wo sie es mit eigenen Augen sah, es nicht länger blasse Erinnerungen waren, an welche sie sich klammerte, wusste sie, dass sie ihrem Ziel bedeutend nahe gekommen war. Es war nicht mehr viel, was sie von ihrem Heimatboden trennte. Eine Windböe fegte durch ihr graubraun-gestreiftes Fell. Die Kätzin hielt noch einige Herzschläge inne. In den veilchenfarbenen Tiefen ihrer Iriden entfachte sich ein Schauspiel verschiedenster Emotionen.. Sie erinnerte sich, wie sie das Donnergebirge das erste Mal betreten hatte. Als Funkenjunges, die kleine, kämpferische Waise, welche in ihrem kurzen Leben nur verloren hatte.. Ihr einziger Halt war ihr Bruder gewesen, ihre einzige Hoffnung, eben jener Grund und Boden, welcher in der Ferne auf sie wartete. Sie erinnerte sich noch ganz genau: An jenen Abend. An ihre Seite hatten sich die Felle ihrer einzigen Freunde, Salbei- und Frostjunges', gepresst, um sie herum, unzählige Katzen gestanden, Donner-, Fluss-, Wind- und SchattenClan-Angehörige, Einzelläufer und Streuner.. Das, was sie vor sich sahen, war ein Ort der Hoffnung gewesen, für sie alle. So viele Verluste hatten sie ertragen müssen, Schweiß, Blut und Tränen vergossen, bis sie ihn erreicht hatten. Ab dem ersten Atemzug, welchen sie auf seinem Boden getätigt hatten, war es ihrer gewesen - Ihre Heimat. Dort, in diesem Gebirge, welches von den eindrucksvollen Felsformationen eingeschlossen wurde, hatte Funkenflug die glücklichsten Momente ihres Lebens erlebt, aber auch allerhand bittere, schmerzlicher Erfahrungen machen müssen. An jenem Ort, hatte sie angefangen, zu leben. Und wie eiserne Krallen hatte es ihr das Herz zerrissen, diesen Ort zu verlassen. All die Erinnerungen, all die Katzen, welche ihr Leben geprägt hatten, hinter sich zu lassen. Funkenflug schloss die Augen, als einzelne Fetzen der Nacht ihrer Abreise in ihren Gedanken wirbelten..
* Flashback 1 - "Kluft" * Lautlos, betrachtete Funkenflug das silberne Tigerfell, welches neben dem ihrigen ruhte. Nach wie vor, lagen ihre Nester beieinander. Dennoch, kam es ihr wie Ewigkeiten vor, seit sie sich das letzte mal an seinen Pelz geschmiegt hatte. Wann war das letzte Mal gewesen, als sie den Duft ihres einzigen Bruders eingeatmet hatte? Wann war das letzte Mal gewesen, als sich ihr wildes Braun, dicht, an sein sanftes Silber geschmiegt hatte? Wahrscheinlich gab es nichts mehr, nachdem sich diese beiden Seelen sehnten.. Und dennoch, herrschte heute lediglich kühle Distanz zwischen diesen beiden Katzen, welche einst alles füreinander gewesen waren.. Nein, es immer noch waren. Sie hatten es beide gewusst, die ganze Zeit. Sie hatten beide gewusst, dass sie einander brauchten. Und keiner von ihnen beiden konnte einen wirklichen, plausiblen Grund für die schmerzhafte Lücke, welche zwischen ihnen klaffte, nennen. Hatte es überhaupt so etwas wie einen Grund gegeben? War es nicht einfach bloß Feigheit gewesen? Beide, gaben sie sich selbst die Schuld für jene Situation, in welcher sie sich befanden. Doch keiner hatte es bisher gewagt, einen Schritt auf die andere zuzugehen, einfach nur, den Mund zu öffnen und zu sagen, was auf seinem Herz lastete. Und so hatten sie sich verloren, obwohl sie doch nie etwas voneinander getrennt hatte.. Funkenflugs Blick lag bittersüß auf seinen sanften Zügen. Bereist als sie Kitten waren, war das so gewesen. Wenn sie und Frostsplitter sich gestritten hatten, auch wenn es selten vorgekommen war, hatte sich keiner von beiden als erstes entschuldigen wollen. Schon damals, waren sie Sturköpfe gewesen. Und dennoch.. Dennoch, hatten sie sich jedes Mal irgendwie wieder vertragen. Sie hatten einfach nicht ohne einander gekonnt und in Wirklichkeit, konnten sie es nach wie vor nicht. Und weshalb.. Weshalb haben wir uns dieses Mal nicht einfach wieder vertragen, Frostsplitter? Schmerzerfüllt, blickte sie das friedliche Gesicht ihres Bruders an, konnte sich aber nicht rühren. Es war zur Normalität geworden, dass irgendetwas sie davon abhielt, einfach die Nase in seinem Fell zu vergraben. Als sie spürte, wie heiße Tränen in ihrer Kehle brannten, versuchten, sich an die Oberfläche zu kämpfen, erhob sie sich auf die Pfoten und wandte sich ab. Nein, sie konnte sich nicht von ihm verabschieden. Das würde sie nicht verkraften. Verzeih mir, Bruderherz.. Aber vielleicht wird der Abschied so, für uns beide.. einfacher.
* Flashback 2 - "Südwind" * Ihre kleine lag da, seelenruhig. Funkenflug wusste nicht, wie lange sie ihre Tochter bereits betrachtete. Betrachtete, wie ihre zarten Flanken sich im sanften Rhythmus des Schlafes hoben und senkten, wie lange sie ihrem leisen, gleichmäßigem Atem lauschte. Südpfote, derer graubraunes Tigerfell dem ihrigen so schmerzlich ähnelte, ihre kleine, wilde Amazone.. Sie lag nichtsahnend da, so ungewohnt ruhig, während sie durch die Traumwelt jagte.. Zu gerne hätte sie ein letztes Mal in ihre wunderschönen, moosgrünen Augen geblickt. Jene Augen, in welche sie sich auf dem ersten Blick verliebt hatte. Augen, in welchen zu jeder Lebenslage ein kämpferisches Feuer loderte. Jenes Feuer, welches Funkenflug verloren hatte. Sie konnte nicht beschreiben, ob das Gewissen, der Schmerz, sie verlassen zu müssen, schwerer wog, oder der Stolz, welcher mit jedem Blick auf ihr kleines Ebenbild, ihre Brust füllte. Innerlich, dass wusste sie, war sie aber längst zerrissen. Auch, wenn ihr Herz danach schrie, bei ihr zu bleiben, wusste sie, dass sie gehen würde. Sacht, grub sie die Nase in ihr Fell. Ein letztes Mal, atmete sie den Duft ihrer Tochter ein. Auch, wenn der vertraute SchattenClan-Geruch ihn überdeckte, war ihr Duft, ihr eigener Duft, eine Einzigartigkeit, welche sie lieben gelernt hatte. Es war ein Duft, welcher zwei Clans in sich vereinte. Und dennoch, war da etwas anderes, eigenes. Eine wilde, erdige Note. Und doch lag etwas unsagbar frisches, leichtes in ihm, wie eine Brise der Blattgrüne - ihr kleiner Südwind. Ein Lächeln zierte Funkenflugs Lippen, während sich eine einzelne, winzige Träne, funkelnd wie Kristalle, ihre Wangen hinab schlich. Lautlos, versickerte sie in Südpfotes Fell. Und noch ehe diese Träne getrocknet war, war die Kriegerin verschwunden.
* Flashback 3 - "Schatten" * Sie hatte sich kein einziges Mal umgedreht, seit sie die Clanterritorien hinter sich gelassen hatte. Sie konnte und wollte nicht länger zurückblicken. Ob sie das richtige tat, oder womöglich den größten Fehler ihres Lebens begann, das stand in den Sternen. Alles, was die Kriegern fühlte, waren die kalten, eisernen Krallen, welche unbarmherzig an ihrem Herzen zerrten. Tief, sog Funkenflug die kühle Nachtluft durch ihre Lungen. Es vermochte das Brennen ihrer Kehle, wenn auch minimal, zu mindern. Der Mond, durch keinen einzelnen Wolkenfetzen verdeckt, stand hoch und hüllte das Gebirge, welches Hinter der Kriegerin lag, in seichten, silbrigen Schimmer. Ein lauer Wind fuhr durch ihren Pelz. War es ihr gestattet, zu gehen? "Scheckenstern..", war das letzte gewesen, was sie in die sternenklare Nacht gewispert hatte, "werde Ich den Rückweg finden?", ehe ihre Shilouette mit den Schatten der Gebirgsketten verschmolz.
*Flashback Ende*
Ich trauerte dem Norden hinterher, verließ den Süden, meine Route ungewiss..
Funkenflug öffnete die Augen. Nur allzu lebendig, nur all zu Schmerzhaft waren diese Erinnerungen gewesen. So oft hatte sie diese Nacht in ihren Gedanken nachgespielt.. Und jedes Mal war es gewesen, als würde sie sie tatsächlich ein weiteres Mal erleben. Diese Erinnerungen hatten sie aufgefressen. Doch nun.. Nun, war all das vorbei. Es war keine Zeit mehr, länger in der Vergangenheit zu schwelgen, über ihre Fehler nachzudenken. Sie hatte diesen kopflosen Schritt bereut und war zurückgekehrt. Alleinig das zählte. In Wirklichkeit, hatte sie diese Reise, mit all ihren Höhen und Tiefen, nur gestärkt. Sie hatte eingesehen, dass sie zurück musste, dass es kein Entkommen vor der Vergangenheit gab: Sie musste zurück, zurück zu ihren Jungen, ihrem Bruder, ihren Freunden.. ihrem Clan. So vielen Katzen schuldete sie eine Erklärung, schuldete sie Antworten. Mehr als genug war sie davongelaufen, hatte sie - und sich selbst - lange genug warten lassen. Ob sie Angst hatte, Angst, vor ihren Reaktionen? Vielleicht. Doch sie hatte alles in Kauf genommen. Selbst, wenn in ihrem inneren Unruhe und Glücksgefühl miteinander kämpften, selbst wenn ihre Pfoten bebten, wenn sie auf das Aufeinandertreffen dachte.. was konnte sich zu diesem Zeitpunkt denn noch an ihrem Vorhaben hindern? Mit dem ersten Pfotenschritt zurück, war alles besiegelt gewesen. Es war das einzig Richtige.
—> Tief im Hauskätzchenviertel
[Blickt auf das Zweibeinergebiet hinab, sieht in die Ferne zum Donnergebirge, in Gedanken, führt Heimreise fort]