DonnerClan-Lager

Ich starrte stumm auf die Lichtung.
Irgendwie kam mir die Situation bekannt vor. Nur woher wusste ich nicht.
Immer wenn ich versuchte mir vor Augen zu rufen wo, verschwammen meine Gedanken.
Es war ein Trauerspiel. Je mehr ich versuchte mich an es zu erinnern, dessdo mehr verschwamm es.
Schließlich gab ich das denken auf und legte meinen Kopf auf die Pfoten.
Erst jetzt bemerkte ich, dass Silberpfote weg war.
Verwirrt sah ich mich um, aber ich entdeckte sie nicht.
Leise fluchend begann ich mir das Fell zu pflegen.

Beerentraum löste sich säufzend aus ihrer Erstarrung und sah weiterhin auf die Lichtung. Aus den Augenwinkeln sah sie Goldschilf. Er schien verwirrt oder gar verzweifelt? Mitleid schwappte durch ihre Pfoten. Beinahe hätte die rötliche gestreifte etwas gesagt, doch es drang kein Laut über die Lippen. Mit eiligen aber sorgfältigen Strichen begann sie sich zu putzen, auch wenn das lange Fell nicht besonders schmutzig war. Mit großen Augen suchte sie das Lager nach Blütenwind ab. Warscheinlich war Blütenwind noch am schlafen, also lief Beerentraum zum Frischbeutehaufen um sich einen kleinen Wühler zu holen.

Goldblume wandte ihren Blick herum, als der Duft von Mausepfote ihr in die Nase stieg. Zum Glück war ihre Schülerin in der Nähe, die Heilerin hatte momentan keine Nerven dafür, jetzt auch noch die Kätzin zu suchen. Es reichte schon, wenn Schattenkralle verschwunden war.
Anscheinend hatte Mausepfote schon etwas gespürt, denn Goldblume bemerkte bei ihr einen besorgten Unterton. Auch in deren blauen Augen sah sie Sorge und auch Unsicherheit. Wahrscheinlich hatte auch sie Farnsterns Anwesenheit bemerkt, auch wenn sie wohl nicht hatte erraten können, wer da durch das Lager geschlichen war.
Langsam nickte Goldblume und schluckte hart. "Ja, leider... Komm herein, ich will nicht, dass uns jemand so sieht", erwiderte die Helle und schnippte kurz unruhig mit dem Schwanz, ehe sie sich abwandte und wieder in ihren Bau trat. Ihr Herz klopfte noch immer heftig gegen ihre Brust, während sie sich fragte, wie sie Mausepfote das jetzt erzählen sollte. Die Heilerin wusste natürlich, dass ihre Schülerin gut mit Schattenkralle befreundet war, sie würde es noch auf einer anderen Ebene treffen. Aber irgendwann würde sie es eh erfahren und als Heilerschülerin hatte sie ein Recht dazu, es als erstes von ihr zu erfahren.
Seufzend setzte sich Goldblume schließlich hin und grub ihre Krallen in den Boden. "Du hast es sicherlich bemerkt, eine SternenClan-Katze hat mich gerade besucht. Es war...Farnstern", fing sie nun an. Kurz hielt sie inne und wusste einfach nicht, wie sie Mausepfote das beibringen sollte. Aber irgendwie musste sie das tun. "E-Er hat...schlechte Nachrichten gebracht. Schattenkralle ist....verschwunden", brachte sie schließlich hervor und sah ihre Schülerin an.

[geht mit Mausepfote in den Heilerbau, spricht mit ihr]

Mausepfotes Schnurrhaare zuckten erschrocken und ihr langer Schwanz begann zu zucken, als sie die Antowrt ihrer Mentorin vernahm. Schon wieder ist etwas passier! Goldblume schien unsicher und ziemlich beunruhigt, Wesenszüge, die sie ansonsten so gut wie nie zeigte. Wenn sogar die erfahrene, selbstbewusste Heilerin unruhig wurde, musste sie soeben etwas wirkliches Schlimmes erfahren haben. Ob sie wohl eine Nachricht vom SternenClan erhalten hat?, fragte sich Mausepfote, während sie ihre Pfoten in Richtung Heilerbau lenkte. War das vielleicht auch der Ursprung für das seltsame Kribbeln gewesen, das die Heilerschülerin gerade eben gespürt hatte?
Doch sie drängte diese Fragen in den Hintergrund und ließ sich neben ihrer Mentorin im Heilerbau nieder, wo die anderen Katzen ihnen nicht zuhören konnten. Ihre kleinen Pfoten kneteten unruhig den Boden, während sie mit den Augen Goldblumes Gesicht fixierte und auf eine Erklärung wartete.
Goldblumes Worte bestätigten schließlich ihre Vermutung: Eine SternenClan Katze hatte das Lager besucht. Farnstern! Ein dumpfer Schmerz wallte in ihrer Brust auf, aber sie zwang sich zur Konzentration. Sie wollte keines von Goldblumes Worten verpassen.
Ihre blauen Augen weiteten sich, als die Heilerin schließlich von Farnsterns Nachricht über Schattenkralles Verschwinden berichtete. Nein!, jaulte eine verzweifelte Stimme in ihr. Er kann doch nicht verschwunden sein! Kurz rang Mausepfote um Fassung, versuchte ihre Atmung zu beruhigen und keine Tränen zu vergießen. Doch in ihrem Inneren tobten die Gefühle. Verwirrung, Angst, Trauer und Zorn. Warum war Schattenkralle einfach verschwunden? Warum hatte er ihr nichts gesagt? Mit Schrecken erinnerte sie sich an den Tag, an dem sie sich von ihm getrennt hatte. Hatte er vielleicht deshalb nicht Bescheid gesagt, bevor er verschwunden war?
Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie nicht alleine war. Goldblume war bei ihr. Sie musste sich unbedingt beruhigen, damit ihre Mentorin ihre starken Gefühle nicht sofort bemerkte. Schattenkralle ...
"Aber ...", ihre Stimme brach und sie schloss für einen Moment die Augen, um sich zu sammeln. "Er- er kann doch nicht einfach verschwunden sein. Ich meine, der Clan braucht ihn und ..." Und ich brauche ihn. Doch das sprach die Wildfarbene nicht aus. Erstens hätte sie damit ihre Gefühel dem Kater gegenüber preisgegeben und zum Zweiten würden diese Worte ihr die Wahrheit nur noch deutlichen machen, als würde er das Aussprechen ihnen Gültigkeit zusprechen. Sie hatte Schattenkralle immer geliebt und würde es immer tun. über zwei Monde schon hatte sie sich vorgemacht, ihn vergessen zu können und doch hatte sie jeden Tag an den schwarzen Krieger gedacht. Jeden einzelnen Tag.

[folgt Goldblume in den Heilerbau, spricht mit ihr]

Goldblume tat es weh, ihre Schülerin so fassungslos und entsetzt zu sehen. Zwar bemühte sich die Wildfarbene um Ruhe, doch Goldblume konnte spüren, dass sie diese Nachricht mehr aus der Bahn war, als sie zu zeigen wagte. Die Heilerin konnte zwar nicht sagen, ob zwischen den beiden nur Freundschaft war oder sogar mehr, doch eins war ihr klar: die Beziehung zwischen den beiden war etwas Besonderes gewesen.
Es dauerte kurz, bis sich Mausepfote wieder gesammelt hatte, sodass sie sprechen konnte. Natürlich konnte sie nicht glauben, dass Schattenkralle weg war, für Goldblume war es ja noch immer total irreal. Aber wieso hätte Farnstern sie anlügen sollen? Der SternenClan würde schon wissen, was er dem Clan zu sagen hatte. Und da er dieses Mal mehr als nur deutlich gewesen war, konnte Goldblume einfach nicht an den Worten ihres verstorbenen Anführers zweifeln.
"Ich weiß, meine Kleine. Laut Farnstern ist er ihm wohl letzte Nacht gefolgt, als Farnstern zum Mondstein aufgebrochen ist, und dann irgendwie verschwunden. Nicht einmal der SternenClan weiß, wohin er gegangen ist", erklärte Goldblume leise, während sie auf ihre Schülerin zutrat und sie aus warmen, mitfühlenden Bernsteinaugen ansah. Mausepfote wusste hoffentlich, dass sie sich auf ihre Mentorin verlassen konnte, egal was war. "Ich weiß, es ist hart, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen, Mausepfote. Als Heilerinnen ist es unsere Pflicht, dass wir in solchen Zeiten dem Clan zu neuer Stärker verhelfen", miaute die Helle schließlich und strich ihrer Schülerin sanft mit dem Schwanz über den Rücken.

[spricht mit Mausepfote]

Ich erwachte im Schülerbau und wollte gleich wieder einschlafen.
Alles, was geschehen war, war zu viel. Farnstern war gestorben und auch Schattenkralle nun verschwunden.
Mein Vater war ebenfalls nicht wieder aufgetaucht und mein ganzes Leben erschien völlig sinnlos.
Träge streckte ich mich und trat hinaus auf die Lichtung.
Dort waren alle Katzen emsig bei der Arbeit, gingen ein und aus.
In Mitten des ganzen Trubels entdeckte ich meinen Mentor, Goldschilf.
Etwas Ablenkung würde mir gut tun, also lief ich auf den goldenen Kater zu und fragte:
"Denkst du, wir könnten trainieren gehen? Ich will möglichst schnell Kriegerin werden!"
Ein schelmisches Grinsen lag in meinem Gesicht, so, wie er es von mir kannte.
Erwartungsvoll blickte ich nun zu ihm hinauf.

Ein paar Momente fühlte ich wieder dieses nichts.
Das sich auf meine Schultern setzte wie eine Eule und mich hinunterdrückte wie ein verfeindeter Krieger.
Plötzlich hörte ich eine Stimme. Sonnenpfote! Fast hatte ich sie vergessen.
Ich musste über mich selbst schmunzeln. Wie konnte man seine Schülerin vergessen? Und noch dazu eine so fleißige?
"Selbstredent!" sagte ich warm und stand auf. Kurz streckte ich mich, dann gähnte ich noch einmal, und als das getan war meinte ich: "Entscheide du dich, was wir machen! Du willst schließlich schnell Kriegerin werden."

Out : Ist ok

Noch immer zog sich Mausepfotes Herz vor Trauer zusammen - es war noch schlimmer, als nach der Nachricht über Farnsterns Ableben. Aber Schattenkralle hatte sie geliebt. Nein, dachte sie und blinzelte eine Träne weg. Es ist nicht sicher, ob er ... tot ist. Ich kann noch nicht über ihn in der Vergangenheit sprechen. Doch, würde der schwarze Krieger wohl je zum DonnerClan zurückkehren? Sie konnte nur hoffen, musste sich an diese Vorstellung klammern. Bis ein endgültiger Beweis erbracht war - erst dann würde sie es glauben können.
Wieder wurde ihr bewusst, in welche Richtung ihre Gedanken wanderten. Sie taten es immer wieder und Mausepfote konnte es einfach nicht verhindern. Sie konnte sich noch so lange einreden, ihn vergessen zu können - insgeheim wusste sie doch, dass Schattenkralle immer einen Platz in ihrem Herzen haben würde. Und nicht nur als Freund.
SternenClan, hilf mir! Wie konnten ihre Kriegerahnen nur zulassen, dass sich ihre Gefühle auf diese Art entwickelt hatten? Warum hatten sie sie den Weg einer Heilerschülerin bestreiten lassen? Warum, wenn sie doch gewusst haben mussten, wie sich ihre Beziehung zu Schattenkralle entwickeln würde?
Mausepfote schüttelte den Kopf und versuchte ein weiteres Mal, sich zu fassen. Vielleicht hatte der SternenClan ihr diese Aufgabe aufgebürdet, um sie zu prüfen. Um zu ergründen, ob sie ihnen und dem Gesetz der Krieger treu ergeben war. Ich darf sie nicht enttäuschen, dachte die Wildfarbene und mit größter Mühe gelang es ihr, den Schmerz auszublenden und sich auf ihre Mentorin Goldblume zu konzentrieren. Diese hatte soeben erklärt, wann Schattenkralle verschwunden war. Ihre warmen, mitfühlenden Augen lagen auf Mausepfote, während sie weitersprach, was die Schülerin ein wenig berühigte und ihr mehr Kraft einflößte. Ja, Goldblume hatte recht - der Clan brauchte sie mehr denn je. Sie als Heilerinnen mussten ihn aus dieser Krise führen, wenn schon der zweite Anführer diese Aufgabe nicht wahrnehemen konnte. Dankbar blinzelte Mausepfote ihre Mentorin an, als diese ihr mit der Schwanzspitze über die Schulter strich. Auf Goldblume konnte sie sich immer verlassen. Aber sie sich nicht immer auf mich! Die Erkenntnis traf sie hart und sofort meldete sich ihr Gewissen. Vor zwei Monden noch hatte sie ihre Aufgaben kaum noch wahrgenommen, hatte sich fast nur noch mit sich selbst oder Schattenkralle beschäftigt. Das sollte ihr nie wieder passieren.
"Ent- Entschuldigung Goldblume.", miaute sie leise und versuchte, dem Blick ihrer Mentorin stand zu halten. "Ich weiß, dass ich vor einiger Zeit nicht immer eine gute Heilerschülerin war, obwohl ich mich immer auf dich verlassen konnte. Ich- ich ..." Sie schluckte schwer und kämpfte das wieder aufkommende Gefühl von Trauer über Schattenkralles Verschwinden nieder. "Von jetzt an werde ich mich nur noch auf meine Heilerpflichten konzentrieren."
Ihre Atmung hatte sich inzwischen beruhigt und auch der Gefühlssturm in ihrem Inneren war zum Erliegen gekommen. Ihre Gefühle und Gedanken an Schattenkralle hatte sie in den Untergrund gedrängt. So, wie es sein muss ... Nun konnte sie endlich die Frage stellen, deren Antwort den DonnerClan wohl für Monde beeinflussen würde. "Wenn Schattenkralle verschwunden ist, wer soll nun den DonnerClan leiten?"

[spricht mit Goldblume]

Goldschilf schien sich über die Frage zu freuen, und dies erfüllte mein Herz mit Wärme.
Er war ein richtig lieber Kater, und der beste Mentor, den ich mir vorstellen konnte.
Seine folgenden Worte allerdings ließen mich staunen.
Ich sollte entscheiden, was gemacht wurde? Traute er mir wirklich so viel zu?
Freudenstrahlend blickte ich meinen Mentor an. "Oh, vielen Dank. Na dann lass mich mal überlegen…"
Kurz dachte ich nach, dann kam ich zu dem Entschluss, das Jagen zwar immer sinnvoll war, ich aber auch Kämpfen lernen musste.
"Können wir Kampftechniken trainieren?", erkundigte ich mich nun und sah erwartungsvoll in das gutmütige Gesicht des goldenen Kriegers. Ich war mir ziemlich sicher, das er einwilligen würde.

Unerwartet zuckte Sonnenpelz zusammen, als Regentänzer erneut den Kriegerbau betrat, auch wenn ihre lähmende Furcht dank Kristallpfotes Anwesenheit allmählich gewichen war. Dankbar strich sie mit ihrer Wange über das Ohr ihrer Schülerin, ehe sie mit schüchtern angelegten Ohren zu dem hellen, breitschultrigen Kater hinaufsah und ihn mit ozeanblauen Augen musterte, während er seinen Vorschlag zu einer gemeinsamen Grenzpatrouille äußerte.
Die gelbe Kätzin blinzelte die orange farbene Kätzin neben sich fragend an, ehe sie sich mühselig auf die Pfoten hievte und unterwürfig miaute:"Natürlich, Regentänzer. Wie du möchtest."
Etwas peinlich berührt putzte sie sich hastig das Brustfell und das Gesicht, ehe sie sich endlich dazu durchrang, durch die taghelle Öffnung des Baus zu schlüpfen und den erdig beschützenden Geruch hinter sich zu lassen. Auf der Lichtung war es warm und der Boden war von der Sonne aufgeheizt.
Augenblicklich fiel der DonnerClankätzin der schlaffe Körper eines braungetigerten Katers in den Blick, der im Schatten des Hochfelsen lag. Wie geschlagen senkte sie den Blick zitternd.
Um den Tod Farnsterns zu wissen, war für sie bereits schauerlich genug gewesen, aber den Leichnam des Anführers vor den eigenen Augen zu sehen, jagte ihr einen blitzschlaggleichen Schauer durch die Adern. Um sich abzulenken, suchte sie mit kummervollen Blick nach dem Anblick des schwarzen zweiten Anführers, dessen Anwesenheit ihr stets hatte Halt geben können, doch zu ihrer Beunruhigung war er nirgendwo zu sehen.
Mit neu entfachter Sorge wandte sie sich an den hellgestreiften Kater.
"Wo ist Schattenkralle?"

[bei Kristallpfote und Regentänzer im Kriegerbau / dann auf der Lichtung]

Schließlich erwachte der junge Geist der braunbetupften Kätzin doch aus dem Dämmerzustand des tiefen Schlafes und ihre Augenlider öffneten sich ein weiteres Mal. Diesmal jedoch fielen sie ihr nicht wieder zu.
Neben sich, die Nase verbuddelt im schwarzen Fell ihrer Schwester, erblickte sie mit himmelblauen Augen Mohnjunges, die sich immernoch in ihr Tupfenfell verkuschelte. Blütenjungess gähnte zierlich und streckte sich, stupste mit ihrem Köpfchen ihre Schwester an, um sie sanft aus dem Schlaf zu wecken ohne sie zu erschrecken und befreite sich schmiegend aus ihrer Umarmung. Dann endlich konnte sie sich auf ihre Pfoten stellen und sich schütteln.
Geräusche von draußen drangen an ihre großen Ohren und neugierig sah sie sich um. Das Licht der Sonne vor dem Eingang zur Kinderstube blendete sie, sodass sie blinzeln musste.
"Guten Morgen, Mohnjunges.", miaute sie halblaut an dem Ohr ihrer Schwester und besten Freundin. Ihr fiel auf, dass sich keine Königin im Bau befand, also tappte sie elegant hinaus in die schwüle Wärme des bereits fortgeschrittenen Tages, wie sie zu ihrer Überraschung feststellte.
Erschrocken weitete sich ihr naiv schillernder Blick als sie Farnstern unter dem Hochfelsen liegen sah, die Augen fest geschlossen, der Körper entspannt, als würde er schlafen.
"Aber was...", hauchte Blütenjunges, ein wenig furchtsam die Ohren anlegend, " ... was ist denn mit Farnstern?"

[bei Mohnjunges, verlässt die Kinderstube]

"Nein." sagte ich sarkastisch.
Dann lächelte ich. "Doch, natürlich."
Ich freute mich über ihre Entscheidung.
Sie entschied sich für das, was sie noch nicht gemacht hatte, und nicht für etwas, was ihr besonders Spaß machte.
Eine gute Einstellung!
"Du bist eine gute Schülerin." miaute ich und rieb meinen Kopf an ihrem.
Keinen Schüler und keine Schülerin hätte ich lieber gehabt

Die Antwort meines Mentors warf mich kurz aus der Bahn, dann bemerkte ich, das es Sarkasmus gewesen war.
Lächelnd sah ich ihn an, als er dann zustimmte. "Du bist eine gute Schülerin", lobte er dann noch, was meine Brust vor Stolz anschwellen ließ. "Danke", miaute ich fröhlich und fügte dann hinzu: "Gut, können wir dann los? Ich freue mich schon, meine Muskeln endlich mal wieder in Bewegung zu bringen" Vorfreude auf das Training verdrängte in mir die Trauer und die Gedanken an meinen Vater und ich fühlte mich seit langem endlich einmal wieder lebendig. Meine Krallen scharrten ungeduldig im Boden, obwohl mir klar war, das ich bei der nächsten Kriegerernennung nicht dabei sein würde. Dafür hatte ich zu kurz trainiert. Oder nicht? Diese Frage musste ich jetzt stellen. "Sag mal, Goldschilf, was denkst du, wann ich meine Prüfungen ablegen kann? Um Krieger zu werden, meine ich. Inzwischen haben wir ja recht viel trainiert und ich wäre doch langsam alt genug, oder?" Unsicher blickte ich in die weisen Augen meines Mentors. Schließlich hatte er das zu entscheiden.

Regentänzer war vorausgegangen und war langsam in Richtung Lagerausgang gelaufen. Es dauerte auch nicht lang, ehe Sonnenpelz mit ihrer Schülerin den Kriegerbau verließen und auf ihn zu kamen. Sonnenpelz sah noch immer recht wackelig auf den Beinen aus und als sie den Leichnam Farnsterns entdeckte, rechnete der Cremefarbene fest damit, dass die gelbliche Kätzin zusammenbrechen würde. Aber...er wurde enttäuscht. Sonnenpelz blieb standhaft, was dem Kater ein innerliches Nicken abverlangte.
Ironischerweise schien der Kätzin das Fehlen des Stellvertreters mehr zuzusetzen, als der Verlust des Anführers.
Wie soltle Regentänzer damit umgehen? Wie sollte er der Kätzin erklären, was schon einigen der Donnerclankrieger im Kopf herumgeisterte?
Der hellpelzige Kater trat einen Schritt vor und sah der Kätzin ins Gesicht. Eine kurze Weile schwieg der Krieger, was dem Selbstvertrauen der Kätzin wohl nicht wirklich zugute kam, aber der Kater musste versuchen sich Worte zurechtzulegen, die zwar der Wahrheit entsprachen, aber dennoch nicht zu hart und treffend waren.
Aber gab es denn geeignete Worte? Geeignete Worte für einen Feigling wie Schattenkralle?
Regentänzer atmete tief durch und hob zu einer Antwort an:
"Schattenkralle ist schon eine Weile nicht mehr gesehen worden. Viele vermuten, dass er...Reißaus genommen hat. Aber wir werden nach ihm Ausschau halten. Vielleicht liegt er an irgendeiner Grenze und braucht unsere Hilfe. Wir werden sehen. Seid ihr beiden soweit aufzubrechen? Und du Silberpfote? Bist auch du bereit? Wir beginnen an der Grenze zum Flussclan und schlagen dann einen Haken zur Außengrenze. Wir werden Ausschau halten nach Schattenkralle. Auch Eisenherz wird das tun."
Der helle Kater wartete auf die Antworten der versammelten Damenschaft, die ihn begleiten würde.

[Spricht mit Sonnenpelz und bittet um Aufbruch]

Nickend nahm ich seine Worte zur Kenntniss und trabte zum Lagerausgang, während ich auf Regentänzer wartete. Ich beobachtete wie er Sonnenpelz und Kristallpfote zur Begleitung bat und dann mit beiden den Lagerausgang ansteuerte. Sonneneplz sah nicht wirklich gut aus. Und der Tod von Farnstern machte ihr weniger Sorgen, als Schattenkralles Verschwinden. Als Regentänzer ihr das erklärte, was wohl allen durch den Kopf ging, zuckte ich leicht zusammen. In Gedanken hatte es sich harmlos angehört. Doch ausgesprochen war es die harte Realität.
Ich schnippte zustimmend mit dem Schweif, von mir aus konnte es los gehen. Trotz des Verlustes von Farnstern - und vermutlich Schattenkralle - konnte ich es doch kaum erwarten zum Alltag zurück zu kehren und wieder meine Pflichten aufzunehmen. Dazu war meine Ernennung überfällig. Ich hatte lang und hart gearbeitet, um das zu erreichen, was ich jetzt hatte. Vor allem war ich stolz auf mich, da Schattenkralle - wie auch damals Fuchsfeuer - nicht viel Zeit für mich hatte.
Ungeduldig bearbeitete ich den Boden und wartete darauf das es los ging. Wie lange brauchen die anderen den noch ?

Plötzlich hörte ich wieder die sampfte Stimme meiner Schwester.Ich streckte mich einmal kurz und öffnete dann wieder meine Augen, doch Blütenjunges verließ schon die Kinderstube "Hey warte auf ich!", rief ich ihr nach wärend ich versuchte sie einzuholen.Am Hochfelsen blieb sie endlich stehen doch nicht wegen mir sondern wegen des leblosen Körpers unseres Anführers "Was ist denn mit ihm passiert?", fragte ich meine Schwester doch ich fürchtete das auch sie keine Ahnung hatte.Ich sah ihn fassungslos an, war er tot?Er hatte zwar , als würde er schlafen,die Augen geschlossen und ich konnte auch keine Wunden erkennen, doch er atmete auch nicht mehr.Verständnislos sah ich wieder Blütenjunges an als würde ich die Antworten in ihren Augen erkennnen können.Das getupfte Kätzchen hatte ihre Ohren angelegt und rührte sich nicht "Blütenjunges?", fragte ich sie vorsichtig, danach stupste ich sie kurz an.

Ich lachte.
"Sonnenpfote! Du bist eine echt gute Schülerin, aber auf eine Kriegerernennung musst du noch ein wenig warten."
Mit meiner Wange berührte ich ihren Kopf.
"Aber so gut, wie du deine Sache machst wird es nicht mehr so lange dauern." schmunzelte ich dann und trottete ganz langsam zum Lagerausgang.
"Lass uns losgehen! Dann dauert es auch nicht mehr so lange bis zu zur Kriegerin wirst!"

Meine Fröhlichkeit verwandelte sich in Enttäuschung, als Goldschilf mir klarmachte, das ich noch nicht alt genug war.
Doch ich musste einsehen, das er Recht hatte. Trotzdem, eine Prüfung konnte nicht schaden, als Mentor sollte doch eigebntlich er das wissen.
Goldschilf meinte, wir sollten jetzt losgehen, also lief ich zum Ausgang, hielt dann noch einmal an und wandte mich zu meinem Mentor. "Können wir nicht wenigstens so etwas wie eine "Zwischenprüfung" machen? Dann kannst du ja sehen, wie gut ich bereits in welchen Sachen bin!" Flehend sahen meine bernsteinfarbenen Augen zu ihm hinauf. Ich würde immer mein Bestes geben, und hatte dies auch schon immer getan, heute würde es nicht anders sein. Deshalb hoffte ich, das ich meinem Mentor so beweisen konnte, das ich das Zeug zu Kriegerin hatte.

Out: Magnolie bekommt eine Zwischenprüfung ja, nicht ihre Abschlussprüfung

Out: Ok, habs falsch verstanden (:
Ich ändere den Post schnell…

Ich drehte mich verwundert um. So viel Ergeiz hatte noch nicht mal ich gehabt!
"Nun gut. Also kämpfen wir gegeneinander?" maute ich.
"Und dann entscheide ich, ob es gut war."
Ich lächelte. "Aber es wird bestimmt gut. Davon gehe ich aus."

Mein Mentor blickte mich verwundert an, dann stimmte er zu.
Freudig sah ich ihn an. "Danke, ich werde dich nicht enttäuschen!"
Kurz wanderten meine Augen zum Himmel, dann stellte ich fest, das der Tag langsam verging.
Zeit war zu kostbar, um verschwendet zu werden!
"Können wir jetzt los?"; erkundigte ich mich nervös.
Am liebsten wäre ich schon vorausgerannt, wartete aber auf meinen Mentor.

"Selbstverständlich. Geh du vor, ja?" fragte ich und lächelte.
Sie dürfte sich ja eigentlich ganz gut Orientieren dürfen. Und wenn nicht, dann war es ein Wink mit dem Zaunpfahl, ihr nocheinmal das Teretorium zu zeigen.
Aber ich war fest davon überzeugt, dass sie das konnte. Dennoch, ein kleiner Test konnte nicht schaden.

Blütenjunges hatte die Worte ihrer Schwester genauso vernommen wie ihr sanftes Stupsen, doch sie brauchte trotzdem einige Zeit, bis sie antworten konnte.
Ihr zartes Stimmchen bebte leicht, als sie in ruhigem Ton sprach:"Ja, ich glaube... ich glaube, er ist tot."
Mit großen, himmelblauen Augen suchte sie Blickkontakt mit Mohnjunges, die dicht neben ihr stand, sodass ihr aufgeplustertes Fell den schwarzen Pelz ihrer Schwester gerührte.
"Es ist genauso wie bei Ma. Ich glaube, er ist tot."
Seltsam, dass ihre Augen nicht trüb wurden vor endloser Trauer, dass ihre Pfoten ihren Körper trugen und sie nicht stotterte, während sie sich wiederholte.
Sie schien zu fassungslos zu sein, als dass irgendein anderes Gefühl in ihrem kleinen Körper Platz fand.
Allein der Gedanke, dass auch Anführer sterben konnten, schien ihr ungeheuerlich.

[bei Farnsterns Leiche und bei Mohnjunges auf der Lagerlichtung]