Gast Gast
| Thema: Re: Schreibwettbewerb Sa März 23, 2013 12:49 pm | |
| So, ihr Lieben (: Der Wettbewerb ist beendet und die Gewinner stehen fest. Wir freuen euch also, hier unsere Sieger zu präsentieren:
Auf dem vierten Platz ist....
......... Silberpfote!
Auf dem dritten Platz ist....
......... Leopardenherz!
Auf dem zweiten Platz ist....
......... Pirolpfote!
Und auf unserem ersten Platz ist somit....
......... Kleeblatt!
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Rabenmutter
Sie schlug raschelnd mit den Flügeln und bremste in der Luft ab, die Krallen ausgestreckt landete sie auf dem moosbedeckten Sims. Sofort reckten sich ihr kleine Schnäbel aus dem Nest entgegen, das sich an das kaum noch vorhandene Fenster schmiegte. Raue Bettellaute erfüllten die Luft, während die schwarz Gefiederte ihren großen Schnabel abwechselnd in verschiedene weit aufgesperrte Mäuler lenkte. Im Licht der untergehenden Sonne schimmerte das Federkleid der Mutter bläulich-grün, während ihre Kinder rein schwarz mit den Schatten verschmolzen. Es wurde ruhig auf der anderen Straßenseite, der Abend legte sich über die Stadt. Von der Hauptstraße konnte er das geschäftige Brummen und Quietschen der Autos hören, hier aber im Hinterhof gegenüber der verlassenen Fabrik war es verhältnismäßig ruhig. Das Gebäude stand schon ewig leer, die älteren Damen weiter unten im Haus beschwerten sich gerne mal darüber, dass dieser Schandfleck nicht endlich beseitigt wurde. Aber er mochte das alte Gebäude, manchmal schlich er sich zum Spielen hinein, kletterte über die Schuttberge im Innern und vermied die Glasscherben am Rand. Seine Hose wurde dabei oft ganz staubig, wenn es geregnet hatte, auch matschig, das war gefährlich...wenn seine Mutter es sah. Er kletterte gerne hoch zum Büro, von wo aus man die Raben gut beobachten konnte. Er hatte auch mal versucht näher ranzugehen, aber die Rabenmutter hatte das ganz und gar nicht gut gefunden. Sie war auf ihn hinunter gestürzt und während er erschrocken zurück gestolpert war, hatte sie mit ihrem großen Schnabel auf seinen Kopf eingehackt. Dann hatte er die Beine in die Hand genommen und war zum Ausgang gerannt, als er zurück schaute, hatte er gesehen, wie die Schwarze triumphierend krächzend vor dem Nest gekreist war. Vielleicht war es auch der Vater gewesen, er wusste, dass sich zwei Vögel um das Nest kümmerten, aber irgendwie ging er immer davon aus, dass es die Mutter war, wenn er einen der Raben sah. Er selbst hatte aber auch nur eine Mutter, mehr brauchte er im Grunde nicht. Sie war wie die Rabenmutter, sie brachte Essen nach Hause. Sie hatte fast nie Zeit mit ihm zusammen zu essen, aber er hungerte nicht. Wenn jemand zu nahe kam, beschützte sie ihn, genau die die schwarz Gefiederte. Niemand sollte ihn sehen, zu den seltenen Gelegenheiten, wenn sie mit ihm die Wohnung verließ, achtete sie genau darauf, dass niemand anders da war. Einmal waren sie von oben, wo sie wohnten die Treppen runtergegangen, als eine Nachbarin weiter unten aus ihrer Wohnung gekommen war, seine Mutter hatte ihn hinter sich versteckt und hatte ihn dann nach oben gescheucht. Hinter der Wohnungstür war er sicher, hier wartete er immer auf ihre Rückkehr. Die weiß lackierte Wohnungstür, war wie der schwarze schützende Flügel des Raben. Als er älter und größer geworden war, hatte er sich nach draußen getraut. Erst hatte er nur ein paar Schritte von der Tür entfernt gehockt und durch das Treppengeländer nach unten geschaut. Er hatte gelernt, wann das Haus ruhig war, wann er es wagen konnte nach draußen zu schleichen. Genauso hatte er gelernt, dass seine Mutter zornig wurde, wenn sie sah, dass er seine Hose schmutzig gemacht hatte. Manchmal hatte er überlegt, ihr zu erzählen, was er draußen erlebt hatte, dass er mutig war und sich allein raus traute, aber etwas hielt ihn zurück. Mutters Worte waren nicht schön, wenn sie Spuren seiner Ausflüge fand. Ein gehetzter Ausdruck zeigte sich manchmal in ihren Augen und er hatte gehört, dass sie sich Tage danach noch nur misstrauisch mit den Nachbarn unterhielt. Sie machte sich Sorgen, das wusste er, deshalb ertrug er es still. Er versuchte seine Ausflüge geheim zu halten, achtete darauf sich nicht schmutzig zu machen und war immer zurück, wenn sie heim kam. Er freute sich jedes Mal, wenn sie wieder kam. Er wusste nicht genau wohin sie ging, aber sie ging regelmäßig und kam regelmäßig zurück. Sie hatte oft schlechte Laune, sie besserte sich auch nicht, wenn er versucht sie aufzumuntern, aber das war in Ordnung. Eigentlich machte es ihm Sorgen, wenn sie mit besserer Laune zurück kam, es hieß, das vielleicht bald wieder einer kam. So süß die Zeit vorher war, sie lachte, sie teilte leckeres Essen mit ihm, nicht nur trockene Butterbrote, wie er sie sonst bekam. Wenn sie ihn dann mitbrachte, schwankte sie immer stark zwischen Glück und Ärger. Ärgerlich war sie immer mit ihm, nicht mit dem Mann, den sie mitbrachte. Weder der Mann, noch seine Mutter wollten ihn sehen, wenn sie wieder einen mitgebracht hatte. Und keiner von ihnen war jemals sein Vater. Irgendwann kamen sie dann nicht mehr, dass war immer so und seine Mutter war dann niedergeschlagen, manchmal gereizt. Er wusste, dass es dann nicht mehr lange dauerte, bis alles wieder normal war, nur sie und er. Einmal hatte sie ihm unter Tränen entgegen geschrien, dass er wohl immer da sein würde. Natürlich würde er dass, er würde immer für sie da sein. Langsam löste er sich vom Küchenfenster, wandte seinen Blick von dem Rabennest gegenüber ab und stieg vom Stuhl, auf dem er gestanden hatte, um besser raus sehen zu können. Es war Zeit, er hörte den Schlüssel im Schloss und schaute aus der Küche, als sie eintrat. Er lächelte sie an, während sie an ihm vorbei ging und ihr Jacke in die Garderobe warf. Ohne ihn anzusehen, ging sie ins Wohnzimmer und ließ sich in den Sessel fallen. Alles war wie immer. Alles war in Ordnung.
- Kommentar von Phönixfeder:
Sprachlos, ich bin absolut sprachlos. Du hast wirklich das erschaffen, was ich mir am meisten von diesem Wettbewerb erhofft habe. Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen, so fasziniert bin ich von deiner Geschichte. Ich liebe die Verknüpfung, die du erstellt, ich liebe die Orte, die du erschaffen und die Stimmung, die du gesät hast, ich liebe einfach diese Geschichte, weshalb es auch alles andere als schwer war, sie auf meinen Platz 1 zu setzen. Herzlichen Glückwunsch (:
- Kommentar Scheckenstern:
Am Anfang dachte ich, dass es wirklich um die Rabenmutter geht, aber da hab ich mich ja getäuscht. Diese Tatsache finde ich sehr faszinierend, da man mich eigentlich nicht so leicht verwirren kann. Die Geschichte selbst ist recht gut geschrieben, manchmal kann es aber schwierig sein, dem Satzbau zu folgen, wenn du zu viele Nebensätze einbaust. Lieber etwas kürzere und dafür mehrere Sätze, sonst kann man dem Lauf nicht mehr folgen. Hier und da findet man auch einen Satzzeichen-Fehler, aber das passiert jedem einmal. An sich finde ich die Geschichte interessant zu lesen, der Schreibstil an sich ist mal etwas anderes und fesselt einen richtig.
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Rabenmütter
Rabenfell beäugte die toten, etwas verdreckten Tierchen mürrisch. „Hör mal, Mohnpfote...“ setzte sie an, schüttelte dann aber doch mit enttäuschter Miene den Kopf. Ja, ich hatte sehr lange gebraucht, und ja, es war auch nicht unbedingt sehr viel Beute gewesen, die ich heute gefangen hatte. Aber meine Mentorin konnte mich ja kaum mit einem ausgewachsenem Krieger vergleichen. Langsam setzte ich mich wieder in Bewegung. Wenn ich da erst an Blütenpfote denke, wird mir ganz schlecht. Blütenpfote, die Tochter der Anführerin. Blütenpfote, um die sich alle Krieger kümmerten und die alle Schüler hassten. Die wunderschöne Blütenpfote. In den Fluss ist sie gefallen, und damit sie ja keine Erkältung bekam, wurde sie erst einmal in den Heilerbau geschickt. Und dort lag sie jetzt schon seit zwei Tagen. „Pass auf, wo du hinläufst!“ Eine mir entgegen gespuckte Mahnung brachte mich total aus dem Konzept. In Gedanken versunken, war ich geradewegs in einen der Ältesten hineingelaufen, und das ausgerechnet in den alten Flohbeutel. Er hieß eigentlich anders, aber alle nannten ihn Flohbeutel. Noch nicht einmal die anderen Ältesten konnten sich daran erinnern, ihn einmal anders genannt zu haben, und er selbst hatte sich noch nie darüber geäußert. Vielleicht hieß er ja seit seiner Geburt so, in dem Fall hatte er eine ziemliche Rabenmutter abgekriegt. Immerhin hat er überhaupt eine gehabt. Rabenfell kann man ja kaum mit einer echten Mutter vergleichen... Mohnpfotes Mutter Silberkralle starb bei der Geburt, und er hatte es einer Reihe Katzen zu verdanken, dass er noch lebte. Zuerst wurde er von Rosenpelz gesäugt, die den hässlichen, schwächlichen Mohnpfote nach der Entwöhnung jedoch wieder loswerden wollte. Danach hatte seine jetzige Mentorin Rabenfell für ihn gesorgt, die im ganzen FlussClan für ihre Unfruchtbarkeit bekannt war. Doch selbst sie müsste inzwischen verstanden haben, dass sie mir egal ist. Sie sind mir alle egal. Keiner der anderen Schüler hatte sich die Mühe gemacht, sich mit Mohnpfote anzufreunden. Sie hatten nur Augen für die Schülerinnen, und die konnten ihn auch nicht leiden, sei es aufgrund seiner Hässlichkeit oder irgendein anderer Grund, von denen es mehr als genug gab. Energisch schüttelte ich den Kopf. Damit hatte ich mich schon abgefunden, und Selbstmitleid half keinem weiter. Schnell stapfte ich durch das sommerlich-warme Gras, das im Lager wuchs, bevor mir der alte Flohbeutel noch eine Gardinenpredigt halten konnte, und warf meine karge Beute mit einem lässigen Wurf ganz oben auf den Frischbeutehaufen. Ich steckte meine Nase prüfend in die Luft. Es war perfektes Wetter, die Sonne spendete wohlige Wärme, und ein kühler Wind sorgte dafür, dass einem nicht zu heiß wurde. Alles sprach dafür, jetzt ein bisschen zu trainieren, aber ich hatte etwas besseres vor. Beziehungsweise, jemand anderes hatte mit mir etwas vor. Aus den Augenwinkeln sah ich Grauteich kommen, den jungen Heiler des FlussClans. Und wenn Grauteich zu mir ging, dann hatte er immer Arbeit für mich. Grauteich war eigentlich der einzige, der mich mochte, und obwohl ich mich kein bisschen für Heilerkatzen interessierte, so half ich ihm trotzdem aus Kameradschaft. „Mohnpfote.“ Stellte der Heiler mit seiner hellen, jugendlichen Stimme fest. „Du, ich brauch deine Hilfe. Lichtstern möchte, dass Blütenpfote Katzenminze bekommt. Ich soll ihre Tochter aber nicht unbeaufsichtigt lassen...“ Ich nickte verständnissvoll. „Schon gut, ich pass‘ ein wenig auf Blütenpfote auf.“ Es war eigentlich das Letzte, dass ich mir gewünscht hätte, aber ich schuldete Grauteich etwas. Schon allein aus dem Grund, dass er mich akzeptierte. Grauteich lächelte. „Bist ein Guter.“ Er strich mir beinahe schmerzhaft mit dem Schweif über den Kopf, verabschiedete sich umständlich und verschwand ebenso so abrupt, wie er erschienen war. Ich machte mich erst auf den Weg, als er außer Sichtweite war. Um den Frischbeutehaufen, durch den Farn, ein kleiner Sprung über ein winziges, wachsendes Bäumchen. Ich war schon darüber gesprungen, als ich noch ein Junges war, und der relativ lange Weg durch das Lager zum Heilerbau hatte sich in meinem Gehirn festgefroren. Machmal lief ich den ganzen Weg mit geschlossenen Augen, doch das war lange her. Bevor mir bewusst wurde, dass niemand sich einen feuchten Kehricht um mich kümmerte. Und heute war meine Laune auf dem Tiefpunkt, als ich den Heilerbau betrat. Ein rundes, geräumiges Nest mit unordentlich übereinander geworfenen Heilkräutern und ein paar Moosbüscheln am Rand. Auf einem davon lag Blütenpfote, schlafend. Sie liegt hier auf der faulen Haut, während ich bis zum Weißgottnichtmehr schuften muss... Na ja, dabei hab‘ ich ja eigentlich Glück gehabt, dass ich nur auf sie aufpassen muss. Aber wenigstens trage ich irgendetwas dazu bei. Mit überheblichem Blick ließ ich mich neben ihr nieder. Wie lange Grauteich wohl braucht? Wahrscheinlich wäre selbst das erniedrigende Kampftraining, bei dem ich immer fertiggemacht wurde, spannender. Gelangweilt versuchte ich die winzigen Staubkörner, die durch die wenigen Lichtstrahlen sichtbar gemacht wurden, mit einer Pfote aufzufangen, bis mich auch das anödete. Schließlich blieb mein Blick an Blütenpfote haften. Sie war wirklich schön, und krank sah sie auch nicht aus. Ich beobachtete, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte, wie sie mit einem leise pfeifenden Geräusch die Luft in sich hineinzog. Ich hätte sie stundenlang anstarren können. Doch plötzlich schlug sie ihre Augen auf. „Was in aller Welt machst du hier?“ Fragte sie mich, mit einem Mal hellwach. Sie musterte mich prüfend, als hätte sie schon eine Art Vorahnung. „Ich? Ähh... Ich soll auf dich aufpassen, hat Grauteich gesagt.“ Mehr brachte ich nicht heraus. Doch sie schien mir zu glauben, denn sie nickte nur und entspannte sich wieder. „Hat meine Mutter das angeordnet?“ Ihre Mutter, Lichtstern. Was hatte sie nur für ein Glück. „Ja.“ Blaffte ich, sauer auf irgendwen. Sie schien das zu merken, immerhin hielt sie den Mund und schaute mich nicht mehr an. Nach einer Zeit, die mir ewig vorkam, brach sie die Stille. „Ich hasse es.“ Sie flüsterte, so leise, dass ich sie kaum verstand. „Was hasst du?“ Es interessierte mich eigentlich nicht im geringsten, ob die Prinzessin lieber von jemand anderem bedient werden mochte. Aber wenn ich auf sie aufpassen musste, dann hieß das auch dafür zu sorgen, dass sie etwas bekam, sollte es ihr schlecht gehen. Sie drehte ihren Kopf in meine Richtung. „Du weißt nicht wie das ist, Lichtsterns Tochter zu sein.“ Diesmal sprach sie etwas lauter. Ich biss die Zähne zusammen. Nein, das weiß ich nicht. Ich antwortete nicht. Das hatte ich echt nicht nötig. Aber sie brabbelte einfach weiter. „Ständig werde ich von ihr verhätschelt. Ich wünschte, sie würde mich behandeln wie jeden anderen Schüler auch.“ Jetzt reichte es. Wütend blickte ich sie an. „Halt die Klappe. Ich bin nicht dein Kummerkasten, verstanden?“ Sie schaute erschrocken zu mir hoch, riss sich aber zusammen und nickte nur. „Weist du,“ jetzt sprach sie wirklich leise. „Am liebsten würde ich mit dir tauschen.“ „Du hast keine Ahnung.“ Antwortete ich sofort, ohne weiter darüber nachzudenken. Aber es interessierte mich doch, was sie zu sagen hatte. „Was ist denn so schlimm an deiner Mutter?“ Ihre Augen glühten plötzlich, als ob noch nie jemand in einem Gespräch auf sie eingegangen wäre. „Du siehst doch, was sie mit mir macht! Seit zwei Tagen sitz ich hier schon fest, während du jeden Tag einfach rausgehen und lernen kannst, ein Krieger zu werden.“ Sie klang doch ernsthaft wehmütig, als ob sie tatsächlich darunter zu leiden hätte. „Das ist dein Problem? Guck dir mich an. Ich hab überhaupt keine Mutter, geschweige denn eine als Anführerin.“ Von meinem Vater hatte ich nie erfahren. Die anderen Krieger meinten, Silberkralle hätte es bis nach der Geburt für sich behalten wollen. Und dann war das Geheimnis mit ihr gestorben. „Vielleicht hast du ja einen Vater.“ Antwortete sie, als ob sie meine Gedanken gelesen hätte. „Vielleicht. Aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich tippe auf Grauteich.“ Entsetzt starrte ich sie an, bis sie auf einmal in schallendes Gelächter verfiel. Mit einem dämlichen Grinsen nahm ich ihren Witz zur Kenntnis. Doch sie wollte einfach nicht aufhören. „Ist ja schon gut...“ wollte ich sie beruhigen, doch sie lachte nur noch lauter. Seufzend gab ich es auf. Verzweifelt, noch ein bisschen Würde bewahren zu können, nahm ich wieder Haltung an. Doch ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen.
- Kommentar Scheckenstern:
Deine Geschichte an sich ist sehr schön geschrieben, vor allem die Idee gefällt mir auch. Jedoch hätte ich persönlich es ein bisschen anders gestaltet, vielleicht, dass die Geschichte aus der Sicht von Blütenpfote erzählt wird. Aber das tut jetzt an sich ja nichts zur Sache. An sich hättest du ein bisschen mehr auf die Sache mit der Rabenmutter eingehen können, es geht doch eher darum, dass Mohnpfote keiner mag und so. Diese Sache fehlt mir persönlich ein bisschen. Was mich aber ein bisschen verwirrt, ist das Ende. Das Gelächter von Blütenpfote. Will mir einfach nicht ganz eingehen /: Vom Grammatikalischen her ist mir jetzt nichts Besonderes aufgefallen, ein paar Tippfehler vielleicht, aber ansonsten ziemlich richtig.
- Kommentar von Phönixfeder:
Ich finde die Geschichte klasse. Du hast ein interessantes Thema gewählt und im Gegensatz zu Scheckenstern finde ich nicht, dass es hauptsächlich um Mohnpfotes Unglück geht. Das du in deiner Geschichte nicht nur eine Rabenmutter, sondern gleich Mehrere in ihren Facetten beschrieben hast, ist meiner Meinung nach ein kluger Streich. Die Tippfehler sind für mich auch kaum störend, passiert jedem mal.
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Der Verrat
Es war der Tag der großen Versammlung. Nebeljunges kuschelte sich dicht in das Nest ihrer Mutter und schloss die Augen. Die Krieger und Schüler waren bereits aufgebrochen, aber es war noch nicht lange her. Die kleine Kätzin spürte, dass etwas nicht in Ordnung war. Der Körper ihrer Mutter war kalt und zittrig, dabei war es mitten in der Blattfrische. „Geht es dir gut?“, wisperte Nebeljunges leise, besorgt um ihre Mutter. Diese antwortete ein paar langsam zu verstreichen scheinende Herzschläge später. „Ja, Nebeljunges. Schlaf nun.“ Nebeljunges spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, aber sie wollte ihre Mutter auch nicht enttäuschen. Morgen würde schon alles anders sein, ihre Mutter würde sich wieder völlig normal benehmen, ganz sicher… „Gute Nacht, Mama“, murmelte Nebeljunges. „Bis Morgen.“ Wieder dauerte es eine Weile, bis ihre Mutter antwortete. „Ja, gute Nacht, Nebeljunges.“ Der Tonfall der Stimme von Nebeljunges‘ Mutter hatte sie sich völlig sicher werden lassen: irgendetwas war ganz und gar nicht in Ordnung! Auch wenn es schwer werden würde, die junge Kätzin beschloss, so lange wach zu bleiben, bis ihre Mutter selbst schlafen würde. Doch Blumenduft schlief nicht. Sie hielt Nebeljunges auch nicht so fest und liebend umklammert, wie sie es sonst immer getan hatte. Nicht nach dem heutigen Tag… Nebeljunges hatte nicht alle davon mitbekommen, was passiert war. Sie hatte nur gesehen, wie Kieselstein und Nieselregen eine Katze ins Lager getragen hatten, dann hatte Blumenduft Nebeljunges eilig wieder in die Kinderstube gebracht… Wer war es?, fragte sich Nebeljunges still. Welche Katze liegt jetzt im Heilerbau und wird von Minzblüte versorgt? Beinahe wäre sie aufgesprungen, um gucken zu gehen, aber dann fiel ihr wieder ein, dass Blütenduft ja noch immer wach neben ihr lag und vermutlich dachte, sie würde schlafen. Doch lange musste Nebeljunges auch nicht mehr ausharren… Blütenduft stand leise auf und trat vor Nebeljunges, die weiterhin so tat, als würde sie schlafen. Dann, ohne dass sie es kommen gesehen hatte, packte Blütenduft sie am Nackenfell und hob sie hoch. Noch war sie leicht genug, doch wenn sie erst einmal Schülerin war… Nebeljunges wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Blütenduft musste noch immer annehmen, dass sie schlief. Wo bringt sie mich hin? In ihrem Kopf wirbelten die Gedanken rund herum. Immer und immer wieder stellte sie sich die gleiche Frage und ehe sie sich entschieden hatte, wie sie reagieren sollte, hatte Blütenduft mit ihr das Lager verlassen und lief eilig die Abhänge hinunter Richtung See. Aber das war doch wohl nicht ihr Ziel, oder? Großer SternenClan, was hat sie vor? Der Weg führte die beiden Katzen tatsächlich direkt bis zum Ufer des Sees. Nebeljunges schlug nun vollends die Augen auf, vorher hatte sie nur ab und zu mal gewagt, zu blinzeln. Fast in der gleichen Sekunde prallten Blütendufts Vorderpfoten auf ihren in die Luft gestreckten Bauch. „Mama, was tust du da?“, hustete Nebeljunges mühsam hervor. Verwirrung mischte sich mit Angst und sie wusste nicht, was von beiden sie fühlen sollte. „Mama komm runter von mir, das tut mir weh!“, klagte die junge Kätzin weiter, doch ihre Mutter tat nichts desgleichen. Stattdessen beugte sie sich mit ihrem Gesicht ganz nah an das ihrer Tochter heran. „Was ich hier tu‘ willst du also wissen? Nun, das kann ich dir sagen: ich habe gesehen, wie was du Wirbelsturm angetan hast! Sein toter Körper wurde gefunden und ins Lager gebracht, das hast du doch mitbekommen! Ich weiß, dass du ihn umgebracht hast, man hat es mir gesagt… ich habe vertrauliche Quellen.“ Nebeljunges versuchte vergeblich, sich zu wehren und Blütenduft abzuschütteln, doch diese war viel stärker als sie selbst und Nebeljunges musste aufgeben. Erneut waren die Worte, die aus ihrem Mund kamen, nicht mehr als ein Husten. „Ich habe keine Katze umgebracht! Mama, wie kannst du so etwas sagen?“ Ihre Stimme klang trotz des Gewichts auf ihrem Brustkorb verzweifelt und jetzt rollten Tränen von ihrem Gesicht herunter. „Ich habe vertrauliche Quellen“, wiederholte Blütenduft. „Du magst es bisher noch nicht gewusst haben, aber Wirbelsturm war kein geringerer als dein Vater. Er und ich… wir haben so viel gemeinsam durchgemacht und jetzt hast du alles zerstört… ich weiß sogar wie du es angestellt hast. Kieselstein hat mir gesagt, dass du in letzter Zeit heimlich mit ihm trainiert hast, um dann schon von Anfang an eine gute Schülerin zu werden. Du weißt schon, dass das gegen das Gesetz der Krieger spricht, oder?“ Nebeljunges brachte kein einziges Wort heraus. Wie konnte ihre Mutter nur so etwas abgrundtief Schreckliches von ihr behaupten? Sie hatte weder trainiert noch irgendeine Katze umgebracht! „Nun wirst auch du gehen, aber nicht zu deinem Vater in den SternenClan, sondern in den Wald der Finsternis. Der Ort wo all die Katzen hinkommen, die es nicht verdient haben, bei unseren Kriegerahnen am Sternenfließ zu wandeln.“ Nebeljunges machte keine Anstalten mehr, sich zu rühren. Sie war noch immer geschockt von den Worten ihrer eigenen Mutter. Sie schloss die Augen, für alles bereit, was jetzt kommen möge. Würde sie vielleicht trotzdem mit den SternenClan-Katzen wandeln? Schließlich waren die Behauptungen, die ihre Mutter da gemacht hatte, ja gar nicht wahr… „Blütenduft, was tust du da?“, fragte eine Nebeljunges vertraute Stimme. Sie drehte vorsichtig den Kopf und öffnete ihre Augen erneut. Ja, konnte das denn stimmen? Schneesturm rannte in eiligen Schritten auf Blütenduft zu und riss diese von Nebeljunges runter und zu Boden. „Was machst du da mit Nebeljunges? Deiner eigenen Tochter? Lass sie gehen!“ Schneesturm als kräftigster Krieger des Clans drückte Blütenduft fast mühelos zu Boden. „Renn!“, fauchte er Nebelstern zu. „Renn zurück ins Lager, so schnell du kannst, und geh in die Kinderstube! Ich komme zu dir so schnell ich kann!“ Doch Nebeljunges rannte nicht. Sie bewegte sich lediglich ein paar Schritte nach hinten und stand dann hinter einem Baum um dort die beiden Krieger zu beobachten. Wie sie selbst vor ein paar Sekunden, wehrte sich Blütenduft nun auch nicht. Sie lag still und stumm da, nur ihre Brust hob und senkte sich noch ganz langsam. Schneesturm raunte ihr ebenfalls etwas zu, doch Nebeljunges stand zu weit weg, um es zu verstehen. Kurz darauf konnte sie einen Aufschrei nicht unterdrücken. Schneesturm hatte… Schneesturm hatte Blütenduft seine Krallen in die Kehle gerammt und stieß ihre tote Hülle nun in den See.
Viele Blattwechsel später, als Nebenjunges erst Schülerin, dann Kriegerin, zweite Anführerin und schließlich völlig die Anführerin de Clans geworden war, dachte sie nach neun langen Leben an jenen Moment zurück. Wie knapp war sie dem Tode doch entronnen… Aber jetzt hatten die SternenClan-Katzen sich doch noch dazu bereit gemacht, sie zu sich zu nehmen. „Nebelstern“, sprach eine unkenntliche Stimme von irgendwo aus dem Nichts und Nebelstern schwankten die Sinne. „Nebelstern, die Zeit ist gekommen, in den SternenClan zu gehen.“ Die Stimme musste die Bereitschaft und die Kraft in Nebelstern spüren, denn sie musste keine aufmunternden Worte sagen. „Folge mir nun, Nebelstern. Folge mir in die Welt des Friedens, denn hier wird dich keiner stören können. Hier ist keine unehrenhafte Katze, hier ist keine Blütenduft.“ Noch nie in ihrem Leben war Nebelstern über Worte so glücklich gewesen. Drei Monde, nur drei Monde, hatte sie ihre Mutter wirklich geliebt. Doch dann war alles zerstört worden… Vertrauen ist wichtig, dachte sie leise. Doch zu viel Vertrauen ist tödlich. Manchmal. Ein gewisser Abstand zwischen zwei Personen ist das Wichtigste, was es geben sollte.
- Bewertung Scheckenstern:
An sich finde ich die Geschichte wirklich sehr schön gestaltet. Es ist mal eine neue Idee, auf die man nicht so schnell kommt und auch schön ausgeführt. Was mir jedoch aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die Clans nichts vom Wald der Finsternis wissen, zumindest meinem Wissen nach nicht bzw. nicht jede Katze weiß davon. Vielleicht täusche ich mich auch, aber ich persönlich würde es vorziehen, wenn das nicht jeder wüsste. Einmal hast du Nebeljunges auch als Nebelstern bezeichnet, als sie auch noch ein Junges war. Das ist jetzt nicht schlimm, aber so Namensdreher stören mich persönlich immer…da kommt man leicht durcheinander. Am Schluss hast du auch von Personen gesprochen. Personen sind in meinen Augen aber Menschen. Hier wäre die Bezeichnung ‚Katzen‘ vielleicht passender. Ansonsten ist mir jetzt nichts Großes aufgefallen, an sich wie gesagt eine sehr schöne Story (:
- Kommentar von Phönixfeder:
Ich persönlich kann oft deiner Logik nicht folgen. Die Geschichte ist an sich schön und die hast die Natur der Rabenmutter wunderbar eingefangen, aber irgendwo will sich mir die Handlungsweise der Charaktere nicht erschließen. An deiner Stelle hätte ich an der Argumentation der Mutter gefeilt, weshalb sie nun ihr Junges ertränken wollte. Ansonsten finde ich die Rettung und den Schluss wirklich hinreißend. Ein besonders schöner Teil der Geschichte und Ausschlag gebend dafür, dass sie mich wirklich begeistert. Die paar Fehlerchen, die ich gesehen habe, trüben den Eindruck kein bisschen.
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Rabenmütter
Die laute Musik dröhnte in meinen Ohren, während ich auf meinem Bett lag, den Laptop auf dem Schoß. Ich hatte gerade erst mit meiner Freizeit begonnen, als es an meiner Zimmertür klopfte. „ Grace, kommst du mal kurz? Elliot muss ins bett gebracht werden.“ Seufzend stand ich auf und steckte den Kopf aus der Tür. „Kleinen Moment, Dad.“ Ich schloss schnell alle Tabs und schaltete die Musik aus. Dann ging ich zu Elliots Zimmer. Dort saß er auf seinem bett und weinte. Mein Vater hockte daneben. Mit einem müden Lächeln drehte er sich zu mir um. ,, Bitte, Grace. Lies ihm das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen vor.“ Elliot nickte ganz doll. Ich lächelte ihn an und schickte meinen Vater aus dem Zimmer. Dann holte ich das Märchenbuch und setze mich auf Elliots Bettkante. Er hatte sich mit seinem Kuscheltier, Doktor Hase, in seine Decke eingewickelt. Obwohl Elliot schon sieben Jahre alt war, musste ich ihm jeden Abend immer ein Märchen vorlesen, damit er schlafen konnte. „ Eines Tages, saß eine Königin vor dem Fenster und stickte. Dabei stach sie sich in den Finger und ein Tropfen Blut, fiel in den Schnee. Sie seufzte und sagte: Ach, hätte ich doch nur eine Tochter, so weiß, wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz, wie Ebenholz …“ Bevor das Märchen erst richtig angefangen hatte, war Elliot schon im Land der Träume. Diesmal war überraschend schnell gegangen. Normalerweise blieb er bis zum Schluss wach. Ich stand auf und gab Elliot eines Kuss auf die Stirn. Dann verließ ich leise das Zimmer. Auf dem Flur begegnete mir mein Vater. Er sah müde aus. ,, Dad, geh doch schlafen, ich hab alles im Griff. Und Mum kommt bestimmt blad wieder. Ich rufe sie heute noch mal an.“ Er kratze sich am Kopf und sagte dann: „ Vielleicht hast du recht Grace.“ Ich lächelte tapfer und schob ihn, in Richtung Schlafzimmer. Er hob abwehrend die Hände und meinte, er gehe schon selber. Ich lachte nur, aber innerlich war ich wütend. Mum war nie zu Hause. Nie. Ich durfte alle Hausarbeit allein erledigen und Dad musste schuften wie verrückt. Aber Mum die war ständig auf irgendwelchen Dienstreisen und sonnte sich nach Feierabend am Meer. Da ich jetzt irgendwie meine Wut ablassen musste und nicht das ganze Haus demolieren wollte, machte ich einen Abstecher in mein Zimmer. Ich nahm die Postkarte meiner Mutter, die sie uns vor kurzem geschickt hatte und riss sie mitten durch. Dann öffnete ich das Fenster und warf die zwei Stücke aus dem Fenster. Ich ließ es offen, um die frische Abendluft herein zu lassen. Dann machte ich meinen üblichen Rundgang durchs Haus, als ich am Schlafzimmer meines Vaters vorbei kam, hörte ich regelmäßiges Schnarchen. Ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen. Zuerst ging ich in die Küche. Dort sah es aus, wie im Schweinestall. Überall stapelten sich Teller, und anderes schmutziges Geschirr. Ich öffnete die Spülmaschine und stelle alle Teller und das ganze Besteck hinein. Danach ließ ich sie starten. Auf dem Frühstückstisch lagen noch Käse und Wurst. Ich legte beides in den Kühlschrank. Dann fiel mein Blick auf dem riesigen Abwasch, die Teile die ich nicht einfach in die Spülmaschine stellen konnte. Nach einer halben Stunde, war auch endlich das geschafft. Bald überfiel mich die Müdigkeit, doch ich zwang mich weiter zu machen. Schließlich brachte ich noch den Müll raus. Die Nachtgeräusche wirkten beruhigen, doch zugleich versprachen sie, dass es bald wieder morgen werden würde und alles von Neuem anfing. Endlich ! Um zehn Uhr kroch ich unter meine Decke und machte es mir gemütlich. Der Abend war anstrengend gewesen, aber es war doch immer ein gutes Gefühl, zu wissen, dass alle Arbeit erledigt war.
Am nächsten Morgen wurde ich von Elliots Geschrei geweckt. Ich öffnete die Tür und erkannte den Grund der Ursache. Das übliche Theater. Elliot wollte nicht zur Schule gehen. Ich schloss die Tür und zog mich eilig um. Dann kam ich wieder raus und sagte: „ Komm Elliot, ich bringe dich heute zur Schule.“ Mein Vater wirkte etwas verlegen, weil er es mal wieder nicht geschafft hatte, Elliot dazu zu bewegen, in die Schule zu gehen. Er wollte mir danken, aber ich winkte ab. Das war jeden Morgen so. Das übliche Theater halt. Elliot gab mir brav seine Hand und zusammen verließen wir das Haus. Ich musste ihn immer wieder zur Eile antreiben, da er hin und wieder stehen blieb, um sich irgendwas anzusehen. Am Schultor dann, ließ ich ihn allein und machte mich dann auf den Weg nach Hause.
Zu Hause war niemand mehr, da Dad arbeiten gegangen war. Ich ging geradewegs in die Küche, um mir etwas zum Frühstück zu machen, als ich den Schlüssel im Schloss hörte. Meine Mum kam. Ich lief ihr schon zur Tür entgegen, aber sie telefonierte wieder. Sie drückte mir nur einen feuchte Lippenstift – Schmatzer auf die Stirn und drückte mir ihre Koffer in die Hand. Ich stellte sie sogleich wieder ab, da ich eine andere Begrüßung erwartet hatte. Mit verschränkten Armen stand ich da und wartete, bis sie ihr Telefonat beendet hatte. „ Ja, ja Jane. Natürlich ich verstehe … ja bis dann.“ Erst jetzt bemerkte sie mich anscheinend richtig. „ Hallo Grace, schön dich zu sehen. Seid ihr ohne mich klar gekommen?“ Ich nickte nur knapp. Mum bemerkte meine miese Laune nicht und plapperte schon weiter. „ Ich muss dir unbedingt was sagen, komm!“ Sie schob mich Richtung Wohnzimmer und drückte mich auf unser Sofa. ,, Ich … habe meinen Job gekündigt!“, verkündete sie freudestrahlend. Zuerst war ich schockiert. Hallo ? Und wer soll jetzt das Geld verdienen? Dad schafft das nicht alleine! Aber dann riss ich mich zusammen und freute mich: ,, Das ist ja toll, Mum! Dann können wir endlich wieder etwas zusammen machen!“ Zusammen führten wir einen Freudentanz auf. Als auch Dad und Elliot nach Hause kamen, teilten wir auch ihnen die tolle Nachricht mit. Auch sie freuten sich. Zur Feier des Tages gingen wir zu Mittagszeiten zum Chinesen. Jeder schlug sich den Bauch voll.
Doch nichts sollte so perfekt sein, wie es schien. Mum ging zwar jeden Tag zu ihrer neuen Arbeit und kehrte zwar immer mittags zurück, aber irgendwas war anders. Mehrere Male erwischte ich sie, wie sie mit ihrer Chefin Jane telefonierte. Mir wurde alle klar. Mum hatte nicht ihren Job gekündigt, nein, sie hatte uns alle angelogen. Kopfschütteln vor Enttäuschung blieb ich im Türrahmen stehen, während mir salzige Tränen die Wangen herunter liefen. Mum würde sich wohl nie ändern.
- Kommentar von Phönixfeder:
Also, liebe Silberpfote, im Prinzip finde ich deine Geschichte sehr hübsch. Dein Stil ist fast durchgängig schön und die Idee ist nett. Leider finde ich nicht nur einen Rechtschreibfehler, was in Anbetracht der Rechtschreibprogramme definitiv vermeidbar gewesen wäre. Außerdem stellen sich mir eine ganze Reihe von Fragen, angefangen mit kleinen Unstimmigkeiten, wie das Hören des Klopfens bei lauter Musik, bis hin zu dem sehr abrupten Ende. Wie kann die Mutter bei gleicher Arbeit mittags Heimkommen? Wieso stört es den Charakter, wenn sie doch nun da ist? Wie bemerkt sie das 'anders sein'? Die Reaktionen sind für mich nicht stimmig, weshalb diese Geschichte für mich auf keinem der drei Gewinnerplätze liegen kann.
- Kommentar Scheckenstern:
Die Idee an sich ist eigentlich richtig schön und kreativ. Jedoch finde ich es ziemlich schade, dass das Ende so abrupt kommt. Hierbei hättest du noch etwas näher auf die Tatsache eingehen können, wie Grace erkennt, dass ihre Mutter noch weiterhin im selben Beruf arbeitet. Denn allein an Telefonaten…nun ja, ich weiß ja nicht ^^ An sich kann man auch etwas mehr beschreiben, was bei dieser Wortzahl aber wahrscheinlich etwas schwierig ist. Das kann man aber auch ganz leicht machen, indem man einfach kurz beschreibt, welche Farbe die Gegenstände haben oder auch das Motiv der Postkarte könnte man erwähnen. Ich persönlich nehme immer gern Farben, damit kann man sich das Meiste immer besser vorstellen. Hier und da hast du auch einige Rechtschreibfehler bzw. Grammatikfehler, aber auch die häufen sich nicht, weshalb das nun auch kein Makel ist.
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