WindClan-Lager

Ich nickte Frostschweif dankbar zu und nahm mir vor eine Beere mitzunehmen um den Schülern und Jungen zu zeigen, was sie niemals essen durften. Allgemein sollte ich ihnen vielleicht auch nocheinmal einschärfen, dass sie nicht einfach unbekannte Dinge essen druften, am ende fraßen sie noch Zweibeinermüll!
Eisstern rief zum Aufbruch und mich ergriff eine leichte Nervosität. Auch wenn Lichtertanz alt gewesen war, er hätte sicher noch einige Monde, vielleicht auch viele Blattwechsel gehabt.

---> Vulkankrater

Aufmerksam hörte die WinClan - Kriegerin ihrer Anführerin zu.
Als sie ihren Namen aufschnappte, stahl sie ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie liebte Große Versammlungen!
Leichtfüßig trabte sie zum Frischbeutehaufen, und schnappte sich ein - für die Blattleere saftiges - Kanninchen. Mit ihrem Happen suchte sie sich ein ungestörtes Plätzchen.
Mit großen Happen verschlang die Kriegerin ihre Beute. Sie blieb noch eine Weile so liegen.

Überrascht hob Meerestraum den Kopf, als Eisstern nach den Katzen rief, die mit auf die Große Versammlung gehen würden.
Sofort sprang sie auf und eilte sie den anderen hinterher, um den Anschluss nicht zu verlieren.



tbc: Vulkankrater

Ohne viel Aufsehen zu erregen war die Kriegerin am Vorabend ins Clan zurückgekehrt und hatte, nachdem sie erfahren hatte, wer gestorben war, nur ein Wort des Mitleids für ihren Schüler gehabt.
Für den Rest der Familie von Drachenpfote hatte sie sich nie so sonderlich interessiert und besonders bekannt für ihre liebevolle und umgängliche Art war Rosendorn ja nie bekannt gewesen, also hatte es sie auch nur wenig gekümmert, dem Titel weiterhin gerecht zu bleiben. So war das nun einmal im Leben, hatte die braune Kätzin gedacht und war wieder zu ihrem üblichen Schlafplatz gelaufen.

Nachdem Rosendorns Name genannt wurde, schritt sie kurz zu ihren Schüler und sprach: »Dann lass uns mal aufbrechen.«

EfiT: Vulkankrater

<-- Grünfelder

Als Drachenpfote das Lager betrat, spürte er zum ersten Mal an diesem Tag, dass sein Körper schmerzte, seine Beine müde waren und seine Kräfte aufgezehrt. Die Jagd nach dem Kaninchen und die Wanderung an den Grenzen forderten schließlich doch ihren Tribut und die Kratzer an seinen Vorderpfoten juckten.
Erschöpft hatte er sich hinlegen wollen, auch wenn er sich gleichzeitig versprach, an seiner Kondition zu arbeiten und er trottete bereits in Richtung des Schülerbaus, welcher nun sein Heim sein würde, aber ein lebloser Körper, der vor dem Hochfelsen lag, hatte seinen goldenen, stechenden Blick auf sich gezogen. Dort, vor den Füßen der anderen - Phönixfeder, die klagte und seine Geschwister, die betroffen hinabstarrten - lag Strahlenpfote.
Ihr bewundernswerter, dreifarbiger Pelz regte sich nicht mehr.
Ihr Augen waren leer.
Sie war tot. Klein und kläglich kauerte sie in der Kälte, umstellt von ihrer Familie.
Der aschgraue Schüler näherte sich mit seltsam gesträubtem Nackenfell und langsamen Pfotenschritten der Szene und doch fühlte er sich, als würde er alles von weitem sehen. Sie hatte gerade eben erst ihren Schülernamen erhalten. Sie war seine Schwester gewesen und auch wenn er keine innigen Gefühle für sie übrig gehabt hatte, einfach weil sie nie viel miteinander zutun hatten, so regte sich doch etwas in seinem Inneren. Denn sie war nicht nur von seinem Blut gewesen, sie war auch die erste tote Katze, die Drachenpfote zu Gesicht bekam.
Schweigend durchbohrten seine Goldaugen den Leichnam. Unmöglich, den Blick abzuwenden. Unmöglich, nicht ergriffen zu sein. Gut versteckt in seinem Inneren.
Unmöglich, nicht darüber nachzudenken.
Handelte das Schicksal nach irgendeinem Prinzip, wenn es Leben nahm, das noch nicht einmal richtig hatte beginnen können?
Oder war die Welt einfach nur grausam?

Von Rosendorn erhielt der Farblose kaum tröstende Worte und von seinen Geschwistern und seiner Mutter nahm er Abstand. Warum wusste er nicht. Vielleicht um sie in ihrer Trauer nicht zu stören. Vielleicht weil er mit der Fülle an Gefühl nicht umgehen konnte. Von niemandem erhielt er Mitleid, Verständnis, Einfühlsamkeit.
Aber er verlangte auch nicht danach.
Er kam allein damit zurecht, auch wenn der Verlust in seinem Kopf haften blieb und in seiner Brust ein bitteres Stechen verursachte.
Als seine Mentorin ihn aufforderte, sich für die Große Versammlung bereit zu machen, hatte er nur verschlossen genickt.
Ein Nest aus Moos hatte er sich in dem Schülerbau noch einrichten können, dann führte Eisstern ihre Clankatzen hinaus. Dem düsteren Vulkan entgegen.
Es würde Drachenpfotes erste Versammlung werden.

--> Vulkankrater

Tot. Meine Tochter war tot. Ihr kalter Körper umstellt von klagenden Katzen, dessen Ruge meine Seele quälten.
Das war es Sturnpelz, was du gefürchtet hast. Du hast dein Herz verschenken lassen, hast Gefühle zugelassen. Du hast dich verletzlich gemacht.
Ich rammte die Krallen tief in den Erdboden, die kalten Augen blitzend voller Wut. Mein Körper bebte und ich presste die mächtigen Kiefer aufeinander. Es war meine Schuld gewesen. Bindungen zerstörten, sie zerstörten nur. Liebe gab nur Schmerz. Alles endete ich Trauer.
Ich wandte mich ruckartig ab und schlug mit der Pfote mit so einer Wucht gegen den nächsten Baum, dass die Rinde absplitterte. Dann stürmte ich in die Nacht hinein, keinn einzigen Blick mehr verschwendend.

------------------------> Vulkankrater

Erfreut bemerkte ich, dass ich mit auf die Große Versammlung durfte. Als ich mich wieder Abendpfote zuwendete, hatte sich diese schon ein Spatz geholt und fragte, ob ich was davon haben wollte.
Doch bevor ich antworten konnte, rief Eissternn schon zum Aufbruch. Startbereit sprang ich auf und folgte den anderen Katzen aus dem Lager. Ob ich mich mit anderen Katzen unterhalten würde ?
Kurz vor dem Lagerausgang schaute ich noch einaml zu Strahlenpfote. Du solltest jetzt mit uns kommen ...
Dann war ich wieder ganz die Alte und preschte ich durch das Moor, zum Vulkankrater.

tbc : Vulkankrater

Ich starrte regunglos auf den toten Körper der Schülerin. Wieder jemand gestorben...als Junges hatte ich schon viel Tod erleben müssen und jedesmal fragte ich mich, warum es so hatte kommen müssen.
Ein wenig niedergeschlagen suchte ich nach Sturmpelz, als Eisstern zum Aufbruch rief. Der graue Kater lief los, ohne nach mir zu schauen oder irgendwas zu sagen. Wahrscheinlich unnötig und immerhin war es seine Tochter gewesen. Mit hängendem Schweif folgte ich meinem Clan durch die Dunkelheit.

---> Vulkankrater

Wolkenjunges war gerade in einem tiefen Traum versunken, als ihn das schluchsen seiner Mutter weckte. Müde blinzelte er und sah etwas was er nie glauben konnte. "NEIN!" schrie er aus aller Kraft. Vor ihm und seiner Mutter lagen Torfsprenkel, Schimmerjunges und Ahornjunges. Seine Wut wechselte schnell zur Traurigkeit und er ließ sich wieder fallen, als wär er noch müde. Warum...!? fragte er sich in Gedanken. "Mami... warum... sind sie t-o-t?" stotterte der schneeweiße Kater ängstlich. Aber seine Mutter war schon weg. Sicher musste es auch für Salbeiblüte schwer sein. Sie hatte fast alles verloren, genau wie Wolkenjunges. Vorsichtig stand der kleine Kater auf. Ihm war ganz mulmig und es fiel ihm schwer den Weg zu finden, wie ein Neugeborenes. Erst lief sein schlaffer Körper zu Schimmerjunges. Sanft legte er die Nase auf den Bauch seines Geschwisterkindes. Schimmerjunges, ich wünsche dir viel Glück und Spaß auf den Jagdgründen des SternenClans. ich hab dich lieb! Dann wendete sich Wolkenjunges an Ahornjunges Ich werde dich sehr vermissen, meine kleiner Aber glaube nicht das Leben sei zu Ende. Später wirst du mal beste Krieger des SternenClans. Auch dich hab ich lieb! dachte ich. Als letzter war sein vater dran. Torfsprenkel! Ohne dich gebe es mich nicht! Ich danke dir für alles und werde deinen Mut weiter führen. Danke Papa. seufzte er in Gedanken. Doch nun war es Zeit sich abzuwenden. ER legte sich zwischen die reglosen Körper, mit einem hängendem Kopf. Ich war zwar erstaunt das ich sprechen konnte, doch meine Familie war mir wichtiger.

Als ich sah, das mich eh niemand beachtete, und Wolkenjunges zu mir gekommen war, ging ich zu ihm.
Er hatte sich zu den Leichen gelegt, für einen kurzen Moment fürchtete ich, er wäre selbst eine.
Sanft stubste meine tränennasse Nase in das weiche Fell meines Sohnes.
"Es ist kalt hier, komm nach drinnen."
Ich musste jetzt stark sein, für meine Familie, die nur noch aus meinen Jungen bestand.
Ich riss mich zusammen, nicht zu weinen, als ich Wolkenjunges aufforderte, in die Kinderstube zurückzukommen.
Dann trabte ich wieder in den Bau und lies mich neben Kastanienjunges nieder.

Wolkenjunges schluchzen wurde immer weniger bis es ganz aufhörte. Er lag einfach nur, reglos als ob er auch tot war. Plötzlich spürte er etwas nasses an seiner Flanke und schaute hoch. Salbeiblüte stand vor ihm und redete tapfer mit ihm.
Sein schmutziger Pelz war kaum mehr zu erkennen, als er seiner Mutter folgte. Auch in der Kinderstube wurde der Schmerz nicht weniger, eher mehr. Hier hatte er vor ein paar tagen noch Fröhlich mit seinen Geschwistern gespielt. Würde sich das jetzt ändern? fragte er sich. "Mami...., jetzt müssen wir stark sein. Zu 3." versuchte Wolkenjunges überzeugent zu klingen, aber stattdessen stotterte er es nur so vor sich hin. Es war Zeit damit klar zu kommen und die Zeit zu genießen. Aber warum?
Der schneeweiße Kater setzte sich neben kastaniennjunges und schaute seinen Bruder an. "Dann werden wir beide die besten krieger des Clans, um Paps glücklich zu machen!" prahlte er stolz.

Als ich die Worte meines Sohnes vernahm, nickte auch ich.
"Ja, wir müssen jetzt tapfer sein, aber das darf uns nicht davon abhalten, ein schönes Leben zu führen!"
Ich schaute ihn liebevoll an. "Ihr sollt eine genau so schöne Kindheit haben wie andere Jungen! Also, wer will etwas spielen?"
Meine Augen funkelten schelmisch, ich hatte etwas von meiner alten Selbstsicherheit zurückgewonnen.
Der Kontakt zu meinen Kindern tat mir gut,er war das einzige Heilmittel für meine Seele.
Ich brauchte sie einfach.

Dank meinem Bruder fasste ich neuen Mut. Wir hatten vieles verloren, ja, aber das Leben ging weiter. Vater, Schimmerjunges und Ahornjunges hätten nicht gewollt, dass wir jetzt einfach aufgeben. Wir müssen stark sein, das waren wir ihnen schuldig. Ich schluckte und grinste Wolkenjunges an. "Oh ja, wir werden die besten Krieger die es je gab! Wenn wir erst Schüler sind und kämpfen und auch jagen können, zeigen wir allen, wie tolle Krieger wir sind!" Eine Welle der Zuneigung durchfuhr mich. Ich war nicht allein, Mama und Wolkenjunges waren da. Außerdem war da ja noch unser Clan. "Spielen!", rief ich begeistert. Aufgeregt hüpfte ich auf und ab. "Was spielen wir Wolkenjunges?", miaute ich und schlug spielerisch mit dem Schwanz.

Kastanienjunges und Salbeiblüte hatte Wolkenjunges' Überzeugungsversuch anscheind geklappt, aber bei dem weißen kater leider nicht. Immer noch mit hängenden Kopf zuckte er mit den Schulter, das wir spielen könnten. "Ach weißt du Mama, wir sollten lieber trauern als spielen!" motzte er seine Mutter an. Es war alles so leer in ihm. Alles so schlimm. Mit Tränen im Auge verschwand er in einer Ecke der Kinderstube und weinte, bis all sein weißes fluffiges Fell ganz zerzaust und klebrig war.
Wie ein Wunder dachte der Weiße Kater seinen Vater zu sehen, der neben ihm stand. Er sah glücklich aus und schien zu wollen das Wolkenjunges' Spaß hatte, das verstand der Kater taub. Unwissend starrte Wolkenjunges die Gestalt von Torfsprenkel an, als sie so schnell wie sie gekommen war auch wieder verstand. Aber eines war geblieben, er hatte wieder mut. Fröhlich wie ein Sinneswandel stanze er vor der Nase seines Bruder herum. "Fang mich odch! Du kriegst mich nie!" nutzte Wolkenjunges seine Schnelligekit aus und rannte aus der Kinderstube.

Als meine Jungen anfingen zu spielen wurde mir warm ums Herz.
Doch dann fiel mir ein, das wir eigentlich Nachtwache halten müssten.
Ich zog alle drei Leichen auf die Mitte des Lagers und ging dann zu meinen Jungen.
Mit ernster Stimme sagte ich: "Kinder, ich weis, ihr wollt spielen, aber es ist Tradition, das man für verstorbene Nachtwache hält. Ich werde heute Nacht bei Torfsprenkel , Schimmerjunges und Ahornjunges schlafen, ihr könnt auch in die Kinderstube gehen, wenn ihr wollt."
Mit diesen Worten ging ich zu den Körpern meiner Familie und fing an, mit sanften , rauen Zungenstrichen ihr Fell zu putzen.
"Oh Torfsprenkel, du warst noch so jung, warum musstest du gehen?" , flüsterte ich meinem ehemaligen Gefährten ins Ohr.
"Sorge beim SternenClan gut für unsere Jungen!", fügte ich dann noch leiser hinzu.
Ich ließ mich niedersinken und grub meine Nase in das kalte Fell meines Gefährten.
Dann schloss ich die Augen und bleib einfach so liegen.

Der Windclan war weg, das Lager ziemlich leer und ruhig, fast alle mitgedurft, ich natürlich nicht. Falkenherz wollte wohl etwas mit Phönixfeder essen und ich wand mich ab, um im fast leeren Schülerbau zu verschwinden. Strahlenpfotes Tod war ein Schock gewesen...einerseits wegen ihres plötzlichen so jungen Ablebens, aber auch wie dumm sie war. Wie kam man auf die mäusehirnige Idee einfach irgendwelche unbekannten Beeren zu fressen?
Ich knurrte frustriert in die Dunkelheit hinein und rollte mich in meinem Nest zusammen. Ich vermisste Nebelpfotes Pelz an meiner Seite, ein Teil von mir wollte wieder aufstehen und nach meiner Schwester sehen, aber ich war zu müde. Morgen würde ich hoffentlich etwas richtiges lernen...und nicht schonwieder mit dem grässlichen kater unterwegs sein müssen. Langsam fieln mir die Augen zu und ich glitt in den Schlaf.

[geht in den Schülerbau und schläft]

"Nein, danke", murmelte Phönixfeder leblos, während sie sich fröstelnd erhob. Ihre Schweif schleifte über den Staub, während sie mit gesenktem Blick zum Bau der Krieger schritt. Ihre Gedanken waren wie gelähmt. Tot. Tot. Tot. Sie war tot. Fest presste die Rote ihren Kiefer aufeinander. Was war bloß mit dieser Familie passiert? Was war bloß mit Sturmpelz und ihr passiert? Es war... anders. Erschöpft rollte sie sich in ihrem Nest zusammen. Für den Moment wollte sie nichts mehr. Nichts mehr als schlafen.

[schläft]

Als der kleine weiße Kater gerade durch das WindClan - Lager preschte, erklang die weiche Stimme seiner Mutter. Sie meinte man müsste Totenwache für Schimmerjunges, Ahornjunges und Torfsprenkel halten. Der Weiße ließ seinen Blick auf den Boden schweifen. Was zum SternenClan ist Nachtwache. Aus Neugier sprang er zu Salbeiblüte und konnte gerade noch vor ihr stoppen. Aber sie lag da neben Torfsprenkel und bewegte sich nicht. "Mamaa.. ?" Ängstlich legte Wolkenjunges seine rosa Nase auf das weiße, weiche Fell seiner Mutter.

Etwas feuchtes stubste mich an.
Irritiert schnellte mein Kopf herum und ich erkannte den weißen Körper meines Sohnes, der leise "Mama" flüsterte.
Jetzt verstand ich. Er hatte Angst, das ich auch nicht mehr aufwachen würde.
"Keine Angst, mein Kleiner, ich bin doch da..", schnurrte ich beruhigend und legte dann beschützend den Schweif um ihn.
Ich hoffte, das Kastanienjunges auch noch kam , was aber wahrscheinlich war, da er sicher keine Nacht allein verbringen wollte.
"Bei der Totenwache verbringen wir eine letzte Nacht mit unseren verstorbenen Familienmitgliedern und Freunden und begleiten sie auf ihrem Weg zum StenrenClan", erklärte ich Wolkenjunges.

Besorgt sah ich Phönixfeder nach, als sie zum Kriegerbau trottete und schließlich darin verschwand. Der Tod ihrer jüngsten Tochter nahm sie wohl mehr mit als ich gedacht hatte. Aber wieso wunderte ich mich darüber? Sie war schon immer emotional gewesen und jetzt ein Junges zu verlieren war sicherlich ein harter Schlag.
Meine Kinder lebten vielleicht noch alle, aber zumindest Salamanderpfote hatte sich gegen Schleierblüte und mich gewand. Nur, weil meine Liebste ihre Sehbehinderung an ihn weitervererbt hatte. Als hätten wir das jemals gewollt, Sohn, dachte ich frustriert und wandte mich ab. Mittlerweile war auch mir der Appetit vergangen.
Langsam ging ich zum Wachposten nahe des Lagereingangs und starrte in den Himmel. Zuerst verlor ich meine Geschwister und meine Mutter, dann meinen Vater, nun einen Sohn. Was nahm mir der SternenClan als Nächstes? Meine anderen Jungen? Meine Gefährtin? Meine Schwester? Ich wusste es nicht. Aber irgendwie ahnte ich, dass mein Leid noch nicht vorbei war.
Stumm schloss ich die Augen und genoss fast schon den eiskalten Wind, der mir durchs Fell vor. Ich wollte es nur noch vergessen. Den Schmerz, die Wut, das Leid. Einfach nur ein glücklicher Krieger sein. War das zu viel verlangt? Offensichtlich.

Erleichtert und Erfreut zu gleich, antwortete seine Mutter, was darauf hinwies, dass sie nicht Tot war. Vorsichtig legte sie den Schwanz um ihren Sohn. Schnurrend schaute er sie an und legte sich hin. "Dann halte ich jetzt Totenwache, damit niemand meine Geschwister und Torfsprenkel angreift." miaute der Weiße selbstsicher und schaute seine Mutter an.

Ich schwieg die ganze Zeit. Vor Trauer. Vor Angst. Ich betrachtete meine Familie. Wir waren einmal fünf gewesen. Jetzt waren wir drei. So schnell konnte es gehen. war das ganze Leben so grausam? Man war nicht einmal Schüler und schon starben drei Familienmitglieder. Ich wimmerte leise vor mich hin. Das war nicht fair! Ich lauschte das Gespräch zwischen Wolkenjunges und meiner Mutter. Totenwache? Ich werde auch diese Wache halten. Mit zitternden Beinen schlurfte ich langsam zu dem Leichnam meines Vaters. Er lag da, als würde er schlafen. Doch ich wusste, er wird nie wieder aufwachen. Meine Augen tränten. Ich vergrub meine Nase in seinem Fell und verharrte.

Selbstsicher antwortete mein Sohn, das er jetzt auch Totenwache halten würde.
Ich schnurrte vergnügt. Noch so jung und schon so ernst...
Da schmiegte sich ein zweiter Körper an mein weißes Fell und ich erkannte Kastanienjunges.
Er hatte es wohl noch nicht so gut verkraftet wie Wolkenjunges, zumindest sah es so aus, denn in seinen Augen lagen Tränen.
"Meine kleinen, ich bin so stolz auf euch und Torfsprenkel, Schimmerjunges und Ahornjunges wären es sicher auch." , flüsterte ich.
Auch mir kamen jetzt die Tränen, doch ich versuchte , sie zu verdrängen.
"Wir müssen jetzt stark sein! Nur wenn wir zusammenhalten können wir das überstehen, versteht ihr?" , meinte ich mit ernstem Ton.
Meine Familie hatte für mich schon immer an erster Stelle gestanden, doch nun war sie noch viel wichtiger geworden.

Auch kastanienjunges gesellte sich zu uns. Er legte sich neben Torfsprenkel und meinte er würde auch Nachtwache halten. Schmunzelnd betrachtete ich meinen braunen Bruder. Wie stolz Mama auf uns beiden sein muss! Glücklich schmiegte ich mich noch dichter an meine Mutter, die meinte stolz auf uns zu sein. "Ja wir halten zusammen. Wir drei!" Sprach ich meine Gedanken aus. Dann leckte ich meiner Mutter über die nase, als Dankeschön und miaute: "Mama, ich will nur noch kurz Kastanienjunges gute nacht sagen." Der Mond schien auf den braunen pelz meines Bruder, der wie Tod am Boden lag. Ich steckte meine rosa Nase in sein fell und freute mich schon seinen warmen Herzschlag zu spüren. Aber das tat ich nicht. Er atmete nicht mehr. Soviel war kalr. Erschrocken schaute ich auf meinen Bruder. "Er ist Tod.." hauchte ich. "MAMA!!!! Er ist Tod !!!!!" jetzt erst begriff ich die Situation. Der SternenClan hatte mir alles, alles genommen. nur noch meine Mutter, mehr nicht. heulend betrachetet ich den Boden. "ich möchte nicht mehr leben!"

Plötzlich fing Wolkenjunges an, zu schreien.
Ich blickte mich zu ihm und sah sah schrecklichste, was ich je sehen sollte.
Der Körper von Kastanienjunges lag reglos da, die Augen hatten einen glasigen Ausdruck.
"Nein!", hallte mein lauter Schrei durch die Nacht.
"SternenClan, warum bist du so grausam und nimmst mir alle meine Kinder?" , heulte ich .
Verzweiflung , Angst und Wut spiegelten sich in meinen Augen wieder.
Jetzt galt nur noch eins - mein letztes Junges zu schützen.
Ich packte meinen Sohn am Nackenfell und trug ihn in die Kinderstube.
Als er sagte, er wolle nicht mehr leben, traten mir immer mehr Tränen in die Augen.
"Natürlich wirst und willst du weiterleben, du Dumme Katze!", schrie ich ihn an.
"Du bleibst hier!", herrschte ich ihn daraufhin an und stürmte auf die Lichtung.
Dort lagen die Leichen meiner ganzen Familie.
Nun hatte ich nur noch eine Person, die mir wichtig war in meinem Leben.
War das gerecht? War es gerecht, dass alle meine Freunde und Verwandten starben?
Nein, das war es nicht!
Das Leben war so ungerecht, wie ich nie geglaubt hätte.
Völlig am Ende stand ich auf der Lichtung und wusste nicht, was ich tun sollte.
Für einen kurzen Moment spielte ich mit dem Gedanken, einfach abzuhauen, doch ich konnte mein letztes Junges unmöglich im Stich lassen.
Nun einfach warten, warten, bis die Heilerin kommt........

Auch Salbeiblüte schien von dem Vorfall geschockt. Sie schaute in kastanienjunges glasige Augen und fing an zu schreien. irgendetwas zu schreien, dass ich nicht verstand. Aber das war mir in diesem Moment überhaupt nicht wichtig. Langsam wandelte sich meine Traurigkeit, in >Wur und Neugierigkeit um. Wie konnte mein Bruder überhaupt einfach so gestorben sein? Aber ich hatte keine Zeit mehr nachzudenken, denn Mama packte mich am Nackenfell und trug mich in die Kinderstube. Erschrocken sah ich sie mit offenen Augen an. Sie nannte mich Dumme katze. ich verstand einfach die Welt nicht mehr. Sie war wie ein Loch... ein loch in das ich hinein fiel. Völlig fertig legte ich mich hin und schlief ein.