FlussClan-Lager

Schweigend hörte ich der Krieger- und Schülerzeremonie zu und war etwas verwundert, als Goldstern auch meine Schülerin Perlenpfote ernannten. Eigentlich hatte ich mit ihr noch etwas trainieren wollen, doch sie war auch schon so weit, dass sie Kriegerin wurde. Stolz sah ich zu der nun neu ernannten Perlenfluss und freute mich einfach, dass meine erste Schülerin nun Kriegerin wurde. Dass Goldstern jedoch Borkenfrost als ihren neuen Stellvertreter erwählte, war mir nicht ganz geheuer, doch ich hoffte einfach darauf, dass Goldstern wusste, was sie tat.
Nachdem die Versammlung beendet war, schaute ich mich unschlüssig um. Wenn ich jetzt wieder zu Frostblüte gehen würde, würde ich meine Zunge wohl kaum im Zaum halten. Zu sehr waren meine Gefühle in Wallung. Wieso kann ich nicht einfach einen Kater lieben?!, fragte ich mich und seufzte. Doch ich konnte mir kaum vorstellen, einen Kater auch nur ansatzweise anziehend zu finden. Niemand konnte mit Frostblütes Schönheit und ihrem Charakter mithalten. Sehnsuchtsvoll wandte ich meinen Blick zu der silbernen Kätzin, ehe ich ihn schnell wieder abwandte und im Kriegerbau verschwand.

Ich sah zu Borkenfrost und hob ungewollt meine Stirn, als er seine Nase an mich presste. Tief in meinem Herzen wollte ich nicht, dass er ging. Sonst war ich nur wieder allein mit Bernsteinjunges und Kieseljunges. Doch mein Verstand wusste, dass er gehen musste. "Okay...", miaute ich und sah meinen Bruder nach. Schon stiegen wieder Tränen in meine Augen. Wieso, verdammt nochmal, kann ich nicht alleine sein?! Ich bin doch kein kleines Kätzchen mehr!, dachte ich frustrierrt und jaulte unterdrückt auf. Wieso nur war ich nicht einfach an meinen Verletzungen gestorben, die Streifennacht mir zugefügt hatte. Dann wäre ich jetzt im SternenClan und hätte Frieden. Aber dann wäre Borkenfrost alleine.
Seufzend schüttelte ich den Kopf und schloss die Augen. Ich hoffte, dass mich wenigstens der Schlaf für eine Weile ablenken. Wenige Momente später war ich eingeschlafen.

Ich wandt überrascht meinen Kopf zu Borkenfrost, als er mich nicht nur für die Jagdpatrouille, sondern sogar zur Anführerin ihrer erklärte. Gleichermaßen stolz wie unsicher beeilte ich mich zu ihm zu kommen. Freundlich grüßte ich die bereits Anwesenden und meinte schließlich, alle Sorgen hinunterschluckend: "Sehr schön. Ich denke, wir sollten im Schilfgebiet jagen. Folgt mir!" Fröhlich nahm ich meine Beine in die Pfoten und lief voraus zu unserem Patrouillenziel.

tbc: Schilfgebiet

Mir schwirrte der Kopf, als Wüstenblume mir so nahe war. Tief in mir schrie alles nach der Kätzin und überrascht zog ich die Luft lautlos ein. Mein Gesicht wurde heiß und verlegen versuchte ich mich zu beruhigen und genau in diesen Moment rief Goldstern zur Versammlung. Genau ab diesen Moment verlor ich Wüstenblume aus den Augen und suchte mir meinen Platz in der Katzenmenge, währned ich versuchte, mich und meine Gefühle zu beruhigen.
Mit abwesenden Gedanken rief ich die Kriegernamen, bis Goldstern verkündete, dass Borkenfrost der neue Zweite Anführer wird. Im ersten Moment dachte ich mir, ich hätte mich verhört. Ein frisch ernannter Schüler und auch noch Borkenfrost? Plötzliche Magenkrämpfe ließen mich mein Gesicht verziehen. Mir war der Kater nicht geheuer und ihn auch noch das Amt als Zweiter Anfüher zu übergeben schien mir auf längere Sicht keine gute Idee. Doch ich vertraute Goldstern und würde mein Maul halten, ausnahmsweise. Nachdem die Versammlung beendet war suchte ich mit meinen diamantblauen Augen die Lichtung nach meiner großen Liebe ab. Ja, ich konnte es nicht mehr leugnen und der Wunsch mit der Kätzin meines Herzens zusammen zu sein war größer als alles andere, was ich jeh im Leben wollte.
Und da war es, diese Prickeln. Ich spührte ihren schönen Augen auf mir und da begegneten sich unsere Blicke, wenn auch nur kurz. Es war so, als ob alle andere um uns herum verblasten und nur Wüstenblume und ich auf der Lichtung waren, doch so schnell konnte ich garnicht hinsehen, da war Wüstenblume im Kriegerbau verschwunden. Ohne wirklich darüber nachzudenken, was ich jetzt tue, eilte ich über die Lichtung, auf den Kriegerbau zu. Ich wollte von ihren Geruch umhüllt sein, wollte in ihre Augen sehen können, wollte ihren geschmeidigen Körper neben mir spühren.
Da stand ich auch schon im Kriegerbau und stand ihr gegenüber. "Wüstenblume..." Die Sehnsucht in meiner Stimme überraschte selbst mich und plötzlich wusste ich nicht, warum ich überhaupt hier war. Was ist, wenn das hier jetzt alles kaputt macht? Was ist, wenn sie mich nicht liebt? Unsicher, was ich als nächstes tun sollte blickte ich auf meine Pfoten hinab, bis ich mich überwandt, weiter zu reden. "Wüstenblume, kennst du das Gefühl, wenn dich eine einzige Katze um den Verstand bringt?" Vorsichtig hob ich den Blick und sah ihr zögernd in die Augen.

Ich hatte mich tief in meinem Nest vergraben und den Schwanz über die Augen gelegt. Ich musste Frostblüte doch irgendwie aus meinem Kopf bekommen! Doch immer wieder wanderten meine Gedanken zu der silbern gestreiften Kätzin, sah ihren kristallenen Blick vor mir, roch plötzlich ihren Duft. Deshalb war ich umso erschrockener, als ihre Stimme hinter mir ertönte. Schwungvoll setzte ich mich auf, sodass ich mein halbes Nest dabei zerstörte, und starrte in diese geliebten, kristallblauen Augen. Sofort entspannten sich meine Muskeln und ein ungewolltes Schnurren ertönte aus meiner Kehle.
Angestrengt brachte ich meinen Körper wieder unter meine Kontrolle und senkte den Blick. Ich konnte nicht mehr, ich konnte mich nicht mehr verstellen! Das war zu viel für mich. Gerade wollte ich den Mund öffnen, als sie mir leise eine Frage stellte. Sofort erstarrte ich. Sie war verliebt! Kurz keimte in mir die Hoffnung auf, sie könnte mich meinen, doch schnell verwarf ich diesen Gedanken wieder. Sie ist eine normale Kätzin. Wieso sollte sie sich in mich verlieben?, dachte ich und wandte den Blick ab. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ohne meine Gefühle preiszugeben. Sie würde alles in meinem Blick lesen können. Schmerzlich schloss ich die Augen und grub meine Krallen in den Boden. "Du weißt gar nicht, wie sehr ich dieses Gefühl kenne...tagtäglich...", erwiderte ich leise und hob dann einfach wieder den Kopf. Ich musste ihr einfach in die Augen sehen, auch wenn mein Blick alles sagte. Ich liebe dich, Frostblüte...

Borkenfrost nickte Wirbelpfote ebenfalls zu. Neugierig musterte er seinen Schüler. Wirbelpfote war groß gebaut, jedoch nicht protzig. Er hatte die perfekte Größe und würde wohl einen guten Schüler abgeben. "Ich freu mich auf unser Training." Beteuerte Borkenfrost und lächelte dem Schüler kurz zu, welcher wohl genau so aufgeregt wie er selbst war. Erst als Perlenfluss ankam, wandt er seinen Blick von dem Schüler ab und nickte der Kriegerin zu, "Ich denke, das ist eine gute Entscheidung... Komm, Wirbelpfote." Bat er seinen Schüler und schnipste mit dem Schweif, bevor er der grauen Kriegerin aus dem Lager folgte. Sein erster, erlaubter Ausflug als Krieger. Nein - zweiter Anführer!

Tbc: Schilfgebiet

Ich lauschte aufmerksam. Waren sei weg? Endlich alle weg? Zögerlich schaute ich aus Mamas Baufell auf, ihr Atem ging gleichmäßig und ihre Augen waren geschlossen. Der Bau lag dunkel und ruhig da und endlich konnte ich mich ein wenig entspannen.
Draußen waren immernoch zahlreiche Stimmen zu hören, aber wenigstens nicht mehr hier drinnen. Ich versuchte mich hochzustemmen, was mit den Vorderpfoten auch schon recht funktionierte, aber hinten...mittlerweile wusste ich, was mir fehlte. Nur warum? Ich starrte den verkümmerten Oberschenkel an, der kaum sichtbar war, wo Mama und Quaa ganz normale Beine hatten.
Ich versuchte mich trotzdem auch hinten hochzustemmen, aber auch wenn ich tatsächlich meinen Bauch vom Boden heben konnte, so passte doch nur mein Scheif zwischen mein Fell und die Erde. Frustriert peitschte ich mit dem Schweif, aber schon verließ mich auch wieder meine Kraft und der Boden hatte mich wieder. Alle 'Dreie' von mir gestreckt lag ich im Bau und schnaufte verärgert.

Kurz wollte ich einen jämmerlichen Laut der Frustration von mir geben, als Wüstenblume ebenfalls sagte, dass sie dieses Gefühl kannte. Ich wusste selbst nicht, was ich mir davon erwartet hatte, doch das Wüstenblume anscheinend in einen Kater verliebt war, zerriss mir das Herz. Doch ich wollte mir nichts ankennen lassen und senkte ebenfalls den Kopf, damit sie nicht die aufkommenen Tränen darin sehen konnte. Meine Gedanken rasten und verzweifelt wünschte ich mir, ihr nicht in den Kriegerbau gefolgt zu sein. Nur damit der Knacks in meinen Herzen wieder verschwinden würde. Eifersucht so scharf wie tausend Dornen umrankten mein Herz, bis das es schmerzte und ich es mir am liebsten aus dem Leib gerissen hätte, so schmerzhaft schlug es mir gegen den Brustkorb. Die Erinnerungen an gemeinsamen Jagdpatroullien und gemeinsame Momente mit Goldstern und Wüstenblume drängten sich mir auf, bis hin zu der schönen Erinnerung daran, neben der Kriegerin einzuschlafen und von ihren berauschenden Duft beruhigt zu werden. Die tröstende Nähe, die gemeinsamen Momente warn nun unbedeutend. Alles schien seine bedeutung verloren zu haben. Wüstenblume liebte einen Kater, was mich nicht wundern durfte. Und dieser Kater erwiederte anscheinend nicht ihre Gefühle, was mich rasend machte. Wie konnte man eine so bezaubernde und wunderschöne Kätzin wie Wüstenblume nicht lieben können. Wie konnte dieser Kater so blind vor ihrer Schönheit sein? Merkte er nicht, wie sehr er Wüstenblume verletzte? Merkte er nicht, welch Glück er hatte, dass sie mit ihm zusamen sein wollte?
Mit einen tiefen Atemzug versuchte ich mich zu beruhigen und setzte falsche Maske der Neutralität auf, was mir schwerer zu fallen schien, als gegen einen Dachs zu kämpfen. "Du bist also auch verliebt? Nun, ich kann es kaum erwarten, bis ihr euch beide die Liebe gesteht und glücklich miteinander werdet." Das aufgesetzte Lächeln war schlimmer, als gegen den Tornado ähnlichen Ansturm der Gefühle in mir anzukämpfen und unter Kontrolle zu bringen. "Er weiß gar nicht, was er für ein Glück mit dir hat..." So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte die Maske nicht aufrecht halten. Genau am Schluss wurde meine Stimme dünn und ein leises Schluchzen entkam mir, bevor ich ihr den Rücken zuwendete und gegen die Tränen ankämpfte.
Ich will nur das Beste für dich...auch wenn ich deswegen lieber sterben würde!

Out: Mir bricht selbst grad fast das Herz <'3

OUT: nochmal ein neuer Post, da ich ja noch keine Antwort hab xD

IN: Ich zuckte plötzlich ungewollt zusammen und erstarrte kurz. Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen, während sich eine unschöne Stille zwischen Frostblüte und mir breit machte. Anscheinend hatte sie mich nicht verstanden. Oder - und das ließ meine Laune nur noch mehr sinken - sie erwiderte meine Gefühle nicht. Was sowieso zu erwarten gewesen wäre. Schließlich war sie eine wunderschöne, anmutige und kluge Kätzin. Eine normale Kätzin! Wieso auch sollte sie sich in mich verlieben. Ich war nur eine Freundin für sie, mehr nicht.
Doch dann redete sie irgendetwas von einem Kater und mir. Bitte was?!, fragte ich mich erschrocken und hob schwungvoll den Blick. Sie glaubte, ich wäre in einen Kater verliebt? Hatte sie meinen Blick doch nicht erkannt? War ich doch nicht so leicht zu durchschauen? Mit offenem Mund starrte ich Frostblüte regelrecht an und konnte nicht glauben, was sie da eben gesagt hatte. Und dann ihre Stimme erst. War darin etwa...Enttäuschung zu hören? War sie etwa...eifersüchtig? Auf einen fremden Kater, der gar nicht existierte? Allein diese Möglichkeit, dass sie meine Gefühle erwiderte, ließ mein Herz schneller schlagen. Aber noch immer wusste ich nicht, was sie wirklich fühlte. Und es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Ich musste es ihr sagen.
Langsam trat ich auf Frostblüte zu, bis ich die kurze Distanz zwischen ihr und mir überwunden hatte, und sich unsere Nasen fast berührten. Ihr süßer Duft umwallte mich sofort und allein ihr Blick zog mich in ihren Bann. Sie war so wunderschön. Man musste sie doch einfach lieben! Zitternd holte ich Luft und sammelte mich innerlich. Nun würde ich es zum ersten Mal sagen. "Frostblüte...verstehst du nicht?", murmelte ich, während sich ein leises Lächeln auf meine Lippen stahl. "Ich...liebe DICH! Und nur dich. Du bist die einzige, mit der ich zusammen sein will. Die Kater können mir alle gestohlen bleiben. Ich will nur bei dir sein, mein Herz schlägt nur für dich, meine Schöne", schnurrte ich leise und zuckte unmerklich mit dem Schwanz. Es tat so gut, diese Worte endlich auszusprechen. So lange hatte ich mich damit zurückgehalten und jetzt wollte ich einfach ehrlich sein. Doch die Angst blieb trotz allem. Vielleicht hatte ich Frostblüte falsch eingeschätzt und sie würde mich nur auslachen. Mich verlassen. Aber ich blieb standhaft und sah in diese traumhaft blauen Augen. Ich musste einfach ihre Reaktion abwarten.

OUT:Sorry,war lange nicht on.

IN:Ich hatte nicht viel von der Zeremonie mitgekommen und ging zum Schülerbau wo ich an meiner Maus nagte.
Danach leckte ich mir noch kurz über das Fell und stand auf.
Nachdem ich meine überschüssige Energie in einer Runde ums Lager ausgetobt hatte fing ich an Falkenflug zu suchen.

Out: Eww... Eigentlich ist Falkenflug jetzt Engelspfotes Mentorin ô.o

Mit warmen Blick sah ich Borkenfrost zu, wie er die Patroullie einteilte. Er würde seine Sache gut machen, darin war ich mir sicher.
Dann schweiften meine Gedanken zu einem anderen Kater. Suchend glitt mein Blick durchs Lager, doch ich sah nur meine Schwester und Frostblüte, wie sie im Kriegerbau verschwanden. Immer hockten die zwei aufeinander... Eifersucht nagte an mir, dass Wüstenblume mir meine bester Freundin wegnahm. Doch dann schüttelte ich den Kopf. Seit ich Anführerin war, hatte ich eben für beide nicht mehr so viel Zeit gehabt.



OUT:
Hirarchie ist erneuert!
Uhrzeit: Späterer Nachmittag

Hier und da schaute ich mich um, sah die ein oder andere Katze in der Umgebung, begrüßte manche von ihnen mit einem Nicken. Es war durchaus plötzlich gewesen, als ich erfahren hatte, dass ich, Sturmwolke inzwischen, Krieger werden würde. Natürlich war es eine riesige Ehre für mich in diesem Clan ein Krieger sein zu dürfen, aber ich war doch noch ganz überrumpelt. Ich hoffte so unglaublich, dass ich meine Aufgabe in Zukunft gut machen würde, schließlich musste ich es nicht nur mir beweisen. Auch meinem Vater, der mich als Junges alleine gelassen hatte, wollte ich es nun beweisen, selbst wenn er niemals davon etwas erfahren würde. Das war mir mehr als egal. Wichtig war nur, dass er es erfahren konnte. Das war mein Traum und Ziel in nächster Zeit.
Natürlich war das Unabdingbarste, dass ich meinen Pflichten nachkam. Da ich keines Schülers Mentor war, waren meine Pflichten schon etwas weniger ausgefüllt, doch es gab immer etwas zu tun. Ich würde nur darauf warten müssen, dass man mir etwas auftrug. Oder... nein! Es würde sicherlich besser ankommen, wenn ich direkt zu einem der Anführer gehen würde und nach einer Tätigkeit fragen würde. Oder war das schon zu aufdringlich? Aufdringlichkeit war etwas, was ich absolut nicht leiden konnte. Aber noch weniger erkannte ich selbst, wann ich aufdringlich wurde. Ob es schon einmal so gewesen war, wusste ich nicht, woher auch. Die Angst aber bestand.
So langsam musste ich mich entscheiden. Ja oder nein?
Die Antwort war vorerst von mir zu bejahen, ich lief langsam auf Goldstern zu, doch blieb dann stehen. Ich warte lieber.

Mir fiel der frisch ernannte Sturmwolke ins Auge und ich schnippte mit dem Schweif und gestikulierte ihm sich zu mir zu gesellen. "Na?" miaute ich freundlich. "Kann ich was für dich tun? Du siehst so aus, als würdest du etwas wissen wollen." meinte ich mit einem Schmunzeln.

Und da sprach sie, also Goldstern, die große Anführerin des Clans, zu mir, fragte mich, ob sie etwas für mich tun könne. Ein gewisser Glanz flackerte in meinen gelblichen Augen auf und ich nickte einfach nur. War das genug? Nein. Denn woher sollte sie wissen, was genau ich wollte? Irgendwie war ich in letzter Zeit etwas neben der Spur, unbekannt war mir, warum das denn so war. Es war halt so, würde die momentane Antwort sein und wohl vorerst bleiben. Ich sprach antwortend dann zur gold-orangene-gestreiften Katze - der Name Goldstern war also überaus passend, wie ich schmunzelnd noch einmal festellte - Folgendes: »Ja, äh, ich wollte fragen, ob ich vielleicht irgendeine Aufgabe bekommen könnte. Da ich keinen Schüler zu belehren habe, ich aber auch etwas für den Clan tun möchte, wollte ich einen der Anführer fragen, war dann aber nicht ganz so mutig gewesen, weil ich niemandem zur Last fallen wollte. Wobei wohl gerade das lästig ist. Aber ich schweife ab. Tut mir Leid.«

Flüsterschweif die ältere Kätzin schnurrte und beobachtete das rege treiben im Clan. Sie lächelte leicht und musste sich ein wenig an ihre Schülerzeremonie und Kriegerzeremonie erinnern. Sie zuckte mit ihren Ohren und stand dann doch auf. Sie schriit hinüber zum Ältestenbau und sezte sich davor. Ein wenig einsam hier. Am liebsten würde ich jagen und Beute mit ins Lager bringen dachte sie sich, dann sezte sie ihre Gedanken fort aber meine müden und alten Knochen würden das nicht mit machen. Glaube ich.

Ich lächelte. "Sturmwolke, ich habe dich nicht umsonst zum Krieger ernannt." Ich schmunzelte. "Du kannst nun frei entscheiden, wann du das Lager verlassen möchtest, um zu jagen. Wenn du das möchtest, kannst du nun jagen gehen - allein oder mit anderen." wiederholte ich das für jeden Krieger selbstverständliche. "Aber du könntest auch Flammenzorn fragen, ob du seine Grenzpatroullie begleiten kannst oder mit den Mentoren und Schülern mitgehen und beim Training helfen." schlug ich ihm noch ein paar Möglichkeiten vor.

Zustimmend nickte ich, während Goldstern mir Möglichkeiten aufzählte, tadelte mich selbst ob meiner Unselbstständigkeit und überlegte kurz, was ich nun machen wollte, was deutlich schwerer als erwartet war. Aber was hatte ich mir bei den Möglichkeiten, die ich nun als Krieger hatte, Privilegien, die eben nur größere Katzen der Clans genießen konnten, vorstellen wollen? Es wäre naiv, mehr sogar als das, gewesen, hätte ich etwas anderes gedacht.
Die Antwort war dann aber relativ leicht, da ich zwar helfen wollte, mein Magen aber knurrte: »Ich werde erst einmal jagen gehen, dann werde ich schauen, wo ich helfen kann. Vielen Dank, werte Anführerin!«
Dementsprechend ging ich also davon, wandte meinen Blick nach links, dann nach rechts, suchte nach einem anderen, mit dem ich jagen konnte. Und bald schon sah ich ihn: Ein etwas älterer Krieger, Wolfsschatten, schien nichts zu tun haben. Ich fragte ihn also, ob er mit mir jagen gehen würde und erwartete nun eine Antwort.

Was wollte der Kater bitte? Ich sollte mit diesem Jüngling - Abschätzung war nicht einmal annähernd genug für meine Meinung dem jungen Kater gegenüber - jagen gehen? Ehrlich? Wieso gerade ich? Ich war doch so ein treuer Diener des Clans! Und nun musste ich ... okay, ich musste nicht, aber ich würde wohl nicht nein sagen können, ohne, dass der Kater flennen würde. So wirkte er jedenfalls. Wie ich so etwas hasste. Und es geschah ja natürlich immer mir. Aber okay. Der SternenClan lud uns zu Lebzeiten nur so viel auf, wie wir ertrugen.
»Okay, Frischling. Ich stimme zu und komme mit«, antwortete ich dem schwarzen Kater fast so, als wäre es eine Strafe für mich, was es ja auch einfach nur werden würde, da war ich mir sicher, und hielt fortan locker mit dem kleinen Kater Schritt.

Ein freudiger Ausdruck zog sich über meine Gesichtszüge und ich lief los. Es fiel mir scheinbar sehr viel schwerer als dem großen Kater so schnell zu laufen. Er hatte aber auch größere, längere Beine als ich und war sicherlich muskulöser. Ich sah mich schon selbst in baldiger Zeit. Groß, stark und vor allem groß und stark! Ich würde ein super, ein fantastischer Krieger werden. Und sogar die Anführer würden das anerkennen! Woaah, ich würde spitze werden!
Leichtes Schmunzeln zierte meinen Kopf, mein Atem wurde schneller und ich sah zu Wolfsschatten: »Wo gehen wir als erstes hin?«

Wollte mich dieses kleine Miezekaterchen verarschen? Nein! Was war das für ein kleiner, gutlauniger, schwarzer Kater? Wo war die gute alte Zeit hin, wo die schwarzen Kater noch so waren, wie sie aussahen? Dunkel, still und fies? Das war toll gewesen. Einfach fantastisch war das damals noch gewesen. Doch diese Zeiten waren wohl ein für alle Mal vorbei. Ich verdrehte meine Augen, setzte aber, als ich dem kleinen Kater in sein Gesicht schaute, einen freundlichen Gesichtsausdruck auf: »Lass uns doch als erstes ins Schilfgebiet gehen, um Fische zu fangen...« ... und um dich zu ertränken, wenn du weiter nervst!

tbc: Schilfgebiet

Ich nickte und lächelte. Wolfsschatten scheint überaus nett zu sein, dachte ich und freute mich. Es war gut, so schnell eine ältere Kontaktkatze gefunden zu haben. Ja, es war wirklich sehr gut. Und ich würde nicht mehr alleine sein. So sehr ich es auch versucht hatte, hatte ich nie jemanden gefunden, der sich länger mit mir abgab. Es lag wohl an mir, aber was sollte ich machen? Ich war halt so, wie ich war. Da konnte ich doch nichts für, oder?
Als er mich freundlich anschaute, strahlte ich erneut. Ich stimmte zu und folgte ihm einfach.

tbc: Schilfgebiet

Lilienjunges sah sich noch ein letztes Mal nach ihrer Mutter um, um zu sehen, ob sie wirklich schlief, dann huschte sie aus der Kinderstube heraus ins Freie. Sie sah sich auf der Lichtung um und beobachtete die Schüler aufgeregt, wie sie ihre Pflichten erledigten. Manche Sachen würde das Junge echt gerne machen, aber andere auch nicht... Lilienjunges suchte nach Beschäftigung und trippelte hinter einigen Kriegern her, wobei sie einige auch ziemlich nervte.

Flüsterschweif, sah wie das Junge aus der Kinderstube hinausging. Sie legte ihren Kopf schief und beobachtete dieses Junge. Es lief die Krieger hinterher und sie nerfte einige auch ziemlich, wie sie es bemerkte. Flüsterschweif musste lächeln und daran denken wie sie selber noch so jung war. Mit den Blick immer auf Lilienjunges.

Lilienjunges blickte gequält über das Lager. Will den keiner mit mir spielen? fragte sie sich. Schließlich besann sie sich eines besseren als Kriegern hinterher zu laufen und ging zum Frischbeutehaufen. Sie nahm sich einen wunderbar riechenden Fisch und sah sich gar nicht erst um, ob jemand mit ihr teilen wollte. Sie machte sich daran, den silbernden Fisch genüsslich zu essen. Während sie so aß, dachte sie darüber nach, zu den Ältesten zu gehen und sich Geschichten anzuhören, doch jetzt war keine Geschichtenzeit, denn als Lilienjunges im Bau vorbeisah, bemerkte sie, dass einige Älteste schliefen und andere auf dem Weg zum Frischbeutehaufen waren. Schade... Oh, da ist ja Flüsterschweif! Dann geh ich mal zu ihr! Flüsterschweeeeeeeif? Hast du eine Geschichte parat?