DonnerClan-Lager

Lichterglanz nickte zufrieden. Das ist doch wenigstens ein Anfang! Dann bemerkte sie, dass Eisschleier gar nicht mehr bei Bewusstsein war. Dass Kristalljunges wieder in den Heilerbau kam registrierte die Königin zunächst nicht. Sie war auf Eisschleier fixiert. "Dämlicher Fellball. Wehe du stirbst, bevor du dieses Chaos wenigstens wieder ein wenig gut machst.", sagte sie eindringlich. Erst, als Kristalljunges Kräuterjunges, die die ganze Zeit über still und leise da gestanden hatte, ansprach, wurde sie auf die beiden Jungen aufmerksam. "Na los, geht spielen ihr zwei. Ihr könnt ja doch nichts ausrichten.", miaute Lichterglanz sanft.

Mama bringt die Reste vom Eichhörnchen aus dem Bau .Ich sehe wie sie Mondspllitter in den Heilerbau folgt.Ich will wissen was los ist und folge ihr.Dort liegt Eisschleier und spricht mit Lichterglanz.Ich ziehe mich leise zurück ,es geht mich sowieso nichts an.Ich laufe in die Mitte des Lagers und nehme meine Grübeleien wieder auf.War mein Vater groß,stark? Hätte er mich lieb, wenn er noch lebte? Ich habe so viele Fragen, aber ich will es Mama nicht noch schwerer machen, als es ist.

Fast wäre ich eingeschlafen. So gemütlich war es unter diesen Gebüsch, was meinen schwarzen Pelz vor der Hitzte der Sonne schützte.
Bis ich die tiefe Stimme meines Bruders vernahm. Leicht genervt öffnete ich die Augen und blinzelte zu ihm hoch. "Was soll das wieder heißen?
Ich war doch die ganze Zeit im Lager, während du mal wieder mittem im Geschehen warst!" Etwas weniger unfreundlich setzte ich mich auf und
sah in seine hellgrünen Augen. "Was hab ich alles verpasst?" Ich hatte während er weg war, viele unruhige Gefühle in mir. Aber ich wusste, dass
das nicht meine Empfindungen gewesen waren. Es war einiges passiert, was ihn auch etwas aus der Bahn geworfen hat.

Es war so viel geschen und doch bekam Kräuterjunges nur die Hällfte mit. Sie spürrte dass sie ganz nahe an Eisschleier kauterte. Doch ging sie sicherhalt weise weg.
Sie kroch aus dem Heilerbau, sichtlich wütend auf Kristalljunges. Wieso war sie einafch losgelaufen...mochte sie Kräuterjunges etwa nicht mehr?" Sie roch die kleine Kätzin, schlich aber in die andere Richtung.
Schließlich, nach ganz vielen Stößen, erreichte sie die Kinderstube. Dort konnte sie sich wieder frei bewegen.
In ihrem Nest kauerte sie sich zusammen und schloss die nichts sehenden Augen.

Dass Kräuterjunges einfach so ohne sie den Heilerbau verließ versetzte Kristalljunges einen Stich ins Herz. Trotzdem folgte sie ihr, um sicher zu gehen, dass der Blinden nichts ernsthaftes passierte. In der Kinderstube warf Kristalljunges ihrer Mutter einen bösen Blick zu und machte sich ein eigenes Moosnest, möglichst weit von Rosenblüte's entfernt. Als sie damit fertig war, wollte sie sich am liebsten darin verkriechen und einfach nur noch schlafen, doch Kristalljunges wollte auch die Sache mit Kräuterjunges nicht einfach so stehen lassen. Daher schlich sie mit hängendem Schweif zu deren Moosnest. "Kräuterjunges, es tut mir leid, dass ich dich einfach im Heilerbau hab stehen lassen. Ich wollte einfach nur noch weg da.", miaute sie traurig.

,,Und doch weißt du, dass ich Hilfe brauche." Sie öffnete die Augen und schien Kristalljunges anzusehen, doch Kräuterjunges Sichts blieb schwarz. Ohne auch nur eine Emotion die man im Gesicht oder in der Stimme erkennen konnte sprach sie weiter. ,,Ich hätte dich nicht stehen gelassen. Das kannst du mir ruhig glauben, ich lüge nicht."
Kräuterjunges stand auf, drehte ihr Hinterteil zu Kristalljunges und schloss ihre Augen wieder. Solche Freunde brauch ich nicht...

Kristalljunges wurde wütend. "Du hast doch keine Ahnung! Meine eigene Mutter hat mich mein ganzes Leben lang belogen und dann kommt Eisschleier daher und erzählt mir 'Ich bin dein Vater.' Hast du überhaupt eine Ahung, was das für mich bedeutet? Er ist Schuld daran, dass meine Geschwister gestorben sind! Dass ich niemanden zum Spielen hatte! Dass ich von einigen der Katzen schief angesehen werde, weil Schwarzdorn angeblich mein Vater ist. Der den Clan für eine Streunerin verlassen hat! Und jetzt erfahre ich, dass es alles gelogen ist!", schrie sie die Blinde wütend an. Am ganzen Körper zitternd und schwer atmend hielt sie inne. Wieder standen Tränen in ihren Augen. Dann drehte Kristalljunges sich um und stürmte wieder aus der Kinderstube heraus. Ein- oder zwei Mal stieß sie gegen Krieger, aber das war ihr völlig egal. Sie wollte nur weg. Am Rand des Lagers kroch sie schließlich ins Gebüsch und blieb dort liegen, bitterlich weinend.

,,Du hast ja keine Ahnung..." flüsterte Kräuterjunges und bemerkte erst dann, das Kristalljunges weg war.
Sie schloss die augen und schlief bald ein.

,,Mama, Mama wo bist du? MAMMAAAA!"
,,Kräuterjunges...." ,,Mama! sag mir wo du bist!" ,,Ich...ich gehe weit weg. Wir sehen uns bald wied..." ,,Aber mama ich kann doch nicht sehen... Mama?" Stille lag auf der Lichtung. ,,Du darfst nicht ohne mich gehen... Meine Geschwister sind doch schon weg...weil sie mit keiner Versagerin verwand sein wollen...sie sind einfach mit Papa gegangen..." wieder keine Antwort. Doch dann wurde Kräuterjunges auch schon hochgehoben. Von einem Krieger. ,,Mama schläft doch nur, oder?" Der Krieger schnaubte...wusste nicht was er sagen sollte.
,,Sie wird nie wieder aufwachen" sagte eine andere Stimme.
,,Natürlich wird sie dass!" ,,Nein, hör zu Kräuterjunges, sie wird nicht mehr aufwachen...SIE IST TOT!" Sofort verstummmte die Kleine und wurde einfach auf den Boden fallen gelassen.
,,Aua!" ,,Sei ruhig!" Kräuterjunges suchte noch einmal die Nähe und Wärme ihrer Mutter, doch diese fand sie nicht.

Luft schnappend hob Kräuterjunges den Kopf...es war nicht gerade viel Zeit vergangen als sie wieder wach wurde.
Die Erinnerungen an den Tod ihrer Mutter waren noch nie vollständig gewesen. Denn Kräuterjunges hat immernoch nicht erfahren warum sie starb.

Löwenkralle seufzte bei der netten und überaus herzlichen Begrüßung seiner Schwester. Aber er kannte sie schon so gut, dass er wusste, dass unter der ganzen zickigen Art Besorgnis ihm gegenüber war. Oft wünschte er sich, diese Verbindung zwischen sich und Himmelsflügel einfach zu trennen. Nicht, dass er es nicht mit ihr aushalten würde. Viel mehr, das man sich immer Sorgen machte, wenn man komische Gefühle des anderen spürt. Man konnte einfach nichts für sich behalten...und manches wollte man auch nicht preisgeben. "Also, es hat alles ganz harmlos angefangen. Eichhornflug und ich sind jagen gegangen." Kurz hielt er inne und schielte zu ihr hinüber. Er wusste ja, wie sie zu der rotweißen Kätzin stand. "Und naja, dann sind wir auf Waldsang und Kupferblüte gestoßen und die hatten gemeinsam was zu besprechen, also bin ich abgehaun. Dann bin ich auf Blütenblatt und Falkenfrost gestoßen. Falkenfrost wollte mit ihr irgendetwas besprechen und ist schon mal vorgegangen. Doch dann kam Goldregen auf uns zu. Sie hatte sich verletzt und..." So erzählte Löwenkralle die ganze Geschichte von nur einen Tag. Löwenkralle selbst kam es komisch vor, wie viel er an nur einen Tag erlebt hatte.
"...dann haben wir mit Engelsschrei Goldregen hierher getragen und dann hab ich mich genau hier neben dir gesetzt und durfte mich anschnauzen lassen." Sarkastisch grinsend blickte er seine rabenschwarze Schwester an. "Und bei dir war wirklich garnichts los? Ich hab auch was von dir gespürt." Prüfend sah er ihr in die goldenen Augen.

Mitleidig beobachtete Lichterglanz, wie Kräuterjunges Kristalljunges links liegen ließ und ohne sie den Heilerbau verließ. Und das trotz ihrer Blindheit! Die kleine orange-getigerte Katze tat ihr leid. Aber sie konnte auch Kräuterjunges ein wenig verstehen. Immerhin war sie auf Kristalljunges angewiesen und die ließ sie einfach stehen. Lichterglanz wäre auch beleidigt gewesen. Die Königin seufzte. Was geht mich das eigentlich an? Es sind nicht meine Jungen...

Ungläubig starrte ich Löwenkralle an. Da lässt man ihn einen Tag allein und schon stolpert er von einem Problem ins nächste.
Als er geendet hatte, stieß ich lauhals die Luft aus und musste das alles für den Moment verdauen.
Doch seine nächste Frage ließ mich aufhorchen. Wieder überschattete die jüngste Entdeckung mein Gesicht.
"Als ich in den Heilerbau kam, habe ich Goldblume weinend in ihren Nest gefunden...Zimthauch ist verstorben..."
Ich musste den Blick von ihn abwenden und leckte mir gedankenverloren über mein Brustfell.

Mit dem Kinn auf den Pfoten hatte ich mich auf die Lichtung gelegt und ließ meinen Pelz von der Sonne wärmen. Heute war ein wirklich schöner Tag zum herumliegen - Warte mal... was?! Hallo!! Erde an Taubentanz! Du bist so ziemlich die aufgedrehteste Katze dieser verdammten Welt! Rumliegen ist nicht deine Art du Fuchsdung! Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte Recht, so war ich nicht! Ich musste Rrgendetwas tun! Am liebsten hätte ich mich aufgerappelt, verkündet, dass ich eine Gesetzesbrecherin bin und wär mit meinen Söhnen und Nougatregen in den WindClan gegangen, allerdings wäre das die dümmste Idee überhaupt gewesen.
Müde blinzelte ich in das grelle Sonnenlicht und musste die geblendeten Augen sofort wieder schließen. Kleine Lichtpunkte tanzten auf meinen Pupillen, die so eben den Schock ihres Lebens hatten. Kläglich vergrub ich das Gesicht zwischen den Pfoten und maulte leise vor mich hin. Ich war wirklich erbärmlich! Ich meine erst einmal starben meine Eltern, mein dummer großer Bruder würde irgendwann den Clan übernehmen, konnte mir befehlen was er wollte und war dennoch nett zu mir, wieso?! Ich selbst hatte meinen Gefährten im WindClan verloren, er wusste nicht einmal, dass er Vater war und meine Kinder belog ich schon seit der Geburt, dass ihr Vater ja ein wirklich toller Kater gewesen wäre, der seinem Clan bis zum Tod gedient hatte. Was für eine Feilscherin!
Ich kotz mich selbst an! Innerlich schrien die Worte nur so in mir, aber äußerlich versuchte ich so zu sein, wie ich es immer war und bin. Biestig und gemein! Ich war die jüngste Königin des DonnerClans gewesen... Obwohl, nein. Meine Mutter war das früher, jetzt sind meine Schwester und ich diejenigen, die ihr Amt übernahmen. Wuhuu.
Nun wagte ich es erneut, die Augen zu öffnen und siehe da, diesmal starrte ich nicht direkt in den Feuerball am Himmel, sondern in das schattige, wunderschöne Lager. Voller lauter Katzen. Laut. Oh man, da schließ ich die Augen und bin die Ruhe selbst und wenn ich sie aufmache, bin ich sofort auf 180! Ich bin echt schräg... Ich lag genau neben dem Heilerbau , hatte den Konflikt zwischen den Jungen gut genug mitgehört um zu wissen, dass er erstens nutzlos und zweitens total unnötig war. Wutentbrannt erhob ich mich, trabte durch das enge Dickicht in den Heilerbau und sah Lichterglanz wütend an.
"Kannst du deinen Jungen bitte mal erklären, dass es hier draußen Katzen gibt, die sich aufs Ohr legen wollen?!" -wollen sie? Das Wort "deinen" spuckte ich ihr nur so vor die Pfoten. Ich wusste genau, dass es nicht die ihren waren, die da rummaulten, aber sie hatte die Verantwortung! Erst als mir auffiel, dass die blinde kleine Katze an mir vorbeisauste, wurde ich weicher. Meine AUgen behielten aber den zornigen Schimmer bei, als ich mich zurück an die Kätzin wandte.

Ich hatte Mama eine Zeit lang beobachtet. Sie benahm sich in letzter Zeit so... anders. Ich schluckte, als sie die Augen öffnete und fühlte mich schon ertappt. Allerdings schloss sie sie sofort wieder. Der erste vertraute Laut an diesem Morgen war ihr aufgebrachtes Seufzen. Ich kannte sie zu gut. Ich war zwar noch klein, sehr klein. Aber ich kannte miene Mama besser als jeder andere hier. Bis auf Rabennacht vielleicht. Als sie auch noch aufsprang und wutentbrannt in den Heilerbau marschierte, klingelten die Alarmglocken in meinem kleinen Kopf.
Ich sprang auf und tapste in einem unauffälligen, schnellen Tempo hinter ihr her. Ehe ich mich versah, wollte ich schon die Zeit zurück drehen, denn Mama stand mitten im Heilerbau, ihre bernsteinfarbenen Augen waren aufgerissen, ihr silberner Pelz hinter dem Nacken gehoben und ihr Schweif stand kerzengerade hoch in der Luft. Wenn Lichtglanz auch nur ein falsches Wort sagte, würden Fellfetzen fliegen, das sag ich euch!
"Mama", miaute ich gekonnt kläglich. Ihre AUgen richteten sich auf mich. "W-was ist denn los...?" Sie ignorierte mich völlig. Anders als ich sie kannte.

Ungeduldig wartete ich auf eine Antwort von der Heilerin, aber als ich keine bekam, hätte ich fast vor Frust und Wut laut aufgejault. Warum waren hier alle neben der Spur? Doch da vernahm ich die Stimme von Löwenkralle und drehte mich zu ihm um. Als ich sah, dass sie Goldregen ins Lager zurück gebracht haben, seufzte ich erleichtert und warf einen verärgerten Blick auf Goldblume. Jetzt sollte sie mal ihre Arbeit machen. Schließlich hat sie nun alle Pfoten voll zu tun. Also huschte ich so schnell ich konnte hinaus ins Freie, ohne das Drama um Eisschleier mitzubekommen und trabte auf die Lichtung. Suchend drehte ich mich einmal um mich selbst, konnte Blattpfote aber nicht entdecken. Aber meine Aufmerksamkeit wurde sofort auf zwei Kätzinnen gezogen. Taubentanz Stimme konnte man auch schlecht überhören. Wieder wunderte es Eichelpfote, wie diese hübsche Kätzin nur so eine schafe Zunge haben konnte. Sie kam der Schülerin wie eine Zeitbombe vor, bei der man am liebsten sich nicht die Pfoten verbrennen sollte. Da entdeckte ich Raufpfote bei seiner Mutter. Er war der Schüler von meiner Mutter. Irgendwas war seit kurzem anders. Eichelpfote konnte aber noch nicht sagen, wer sich eigenartiger verhielt. Taubentanz oder allgemein der ganze Clan.

Lichterglanz musterte Taubentanz mit eiskaltem Blick. Die Kätzin war eigentlich sehr hübsch, aber leider unausstehlich. Genau die Sorte Katzen, die sie auf den Tod nicht ausstehen konnte. Da half es auch nicht, dass die Kriegerin mit Farnfeder verwandt war. "Taubentanz, du hast ungefähr so viel Feingefühl wie ein Haufen Fuchsdung. Wenn es dir hier zu laut ist, dann geh doch irgendwo anders hin. Meinetwegen auch im Territorium. Immerhin können die Jungen dir da nicht hin folgen, oder?", erwiderte sie.

Verwirrt blickte Löwenkralle seine Schwester an. "Zimthauch ist...tot? Großer SternenClan...möge sie in Frieden ruhen." Er schloss die Augen und wünschte der Heilerin keine Schmerzen dabei gehabt zu haben. Löwenkralle wollte Himmelsflügel nach Details fragen, als wütende Katzenstimmen ihn stocken ließen. Es wunderte ihn nicht, Taubentanz wütend und sauer zu sehen. Ihm kam es so vor, als ob sie es anders nicht mehr konnte. Aber ihre neuelicher Gereiztheit war noch unerträglicher als zuvor. Seufzend blickte der Krieger seine Schwester an. Zum Glück ließ sich Lichterglanz nicht auf dieses Spielchen ein. Aber falls es aus den Rudern laufen sollte, würde Löwenkralle gezwungen sein, einzugreifen. Nicht einmal ihr eigener Sohn konnte sie beruhigen. Mit einem Blick in das Lager bemerkte er, das schon einige Katzenaugen auf die zwei ruhten und die Luft fing vor Spannnung an zu knistern.

<----- Schatten im Unterholz

Ohne zu stopen steuerte sie auf den Heilerbau zu. Doch was sie dort begenete, erinnerte sie für den ersten Moment an ein wildgewordenes Kaninchen. Überrascht blickte Mondsplitter Taubentanz an. Die Überraschung wurde von Zorn abgelöst und wütend funkelte die weiße Kätzin die ehemalige Königin an. "Was fällt dir ein, hier rumzukeifen? Hier liegen verletzte Katzen, die ihre Ruhe brauchen und du hinderst sie dabei! Tragt das bitte wo anders aus." Ohne weiter auf die zwei Kätzinen zu achten, trat sie zu Eisschleier und setzte sich neben ihn hin. Erleichtert konnte sie feststellen, dass er noch lebte. Der Zorn von vorhin war wie weggeblasen und ruhe überkam die Kätzin. Da er schlief, sagte sie nichts und dachte in stillen über Regentropfen und die Jungen nach.

Es dauerte nicht besonders lange bis Kristalljunges schon wieder weinend in einer Ecke saß. Ich seufzte leise und ging zu ihr. Ich ringelte den Schwanz im die Kätzen und strich ihr damit über den Kopf. "Alles wird wieder gut. Egal was ist...", versuchte ich sie zu beruighen und fragte mich wo ihre Freunde eigentlich plötzlich geblieben waren. Sie hatten doch die ganze Zeit mit einander gespielt und aufeinmal schien sie unsichtbar zu sein. "Wo sind Marderjunges und co?", Fragte er dann und sah sich um. Er erbickte nur Lichtjunges der auf etwas zu warten schien.

Als mein Sohn hereintrat und nach der Situation fragte, warf ich ihm nur einen Blick zu, der ihm bedeuten sollte zu gehen. Das war nichts für kleine Kater.
Ohne jegliche weitere Reaktion auf den kleinen Grauen, wandte ich mich wieder meiner neuen 'Freundin' zu, die jetzt wohl auch die Sprache wiedergefunden hatte. Allerdings erleichterten mich ihre Worte überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie verärgerten mich um so mehr.
So viel Feingefühl wie ein Haufen Fuchsdung. Sag mal, geht's noch?! Immerhin war ich diejenige, deren Bruder der Clanstellvertreter war und nicht diese aufgeblasene Elster mir Gegenüber!
"Ach, das könnte ich doch gleich erwidern!", knurrte ich gereizt und legte wütend die Ohren an meinen Kopf, so, dass es aussah, als hätte ich gar keine.
Ich wusste, dass er zusah, mein Kleiner. Und es tat mir um so mehr leid! Aber ich musste hier wohl einer ganz gehörig die Manieren beibringen!
"Du kannst von mir nicht erwarten, dass ich der Jungen wegen einen anderen Schlafplatz aufsuche! Ich bin übrigens nicht die jenige, die Schlaf braucht, sondern die kleinen Fellknäule!" Meine Augen loderten wie bernsteinfarbenes Feuer. Ich war kurz davor mich auf die dunkle Kätzin zu werfen und ihr die Krallen in den Pelz zu rammen, aber meines Sohnes wegen hielt ich mich in Zaum.

"Irgendwie geht im Moment alles schief.", schniefte Kristalljunges. "Erst die Sache mit Eisschleier und Mama, dann ist Kräuterjunges beleidigt, weil ich aus dem Heilerbau gerannt bin, ohne an sie zu denken." Das reicht jetzt, Kristalljunges. Du wirst doch schon bald Schülerin und heulst rum wie ein Junges!, ermahnte die junge Katze sich selbst in Gedanken. Entschlossen wischte sie sich die Tränen mit dem Schweif weg und versuchte, sich wieder zu beruhigen. Sie würde erstmal zusehen, wie sich die ganze Sache mit ihren Eltern entwickelte und dann entsprechend handeln. "Danke Silberhauch. Für alles.", miaute sie und verabschiedete sich dann von ihm, um zu ihren Freunden zurück zu kehren. Hatte sie wirklich gedacht, völlig alleine zu sein? Nicht mit Freunden wie Silberhauch, Marderjunges, Lichtjunges und Fasanenjunges. Meine Familie kann ich mir vielleicht nicht aussuchen, aber meine Freunde.

"Ich erwarte lediglich, dass du dich wie eine vernünftige Kriegerin verhältst. Grade du als Mutter solltest verstehen, dass Junge nun einmal gerne spielen und dabei auch mal Krach machen.", erwiderte Lichterglanz eisig. Taubentanz' Sohn, der den Streit mitbekam tat ihr leid. Lichterglanz konnte sich die Andere einfach nciht als liebevolle Mutter vorstellen. Sie wusste, dass Taubentanz wütend war und sie selbst es nicht grade besser gemacht hatte, aber wenn diese Katze meinte, sie direkt so anzumeckern sollte sie sich nicht wundern, dass auch die snafteste Königin ebenfalls wütend wurde und entsprechend antwortete.

Eigentlich wollte ich zu Kristalljunges eilen und bei ihr sein, aber als Silberhauch es bereits tat traute ich mich nicht mehr, oder glaubte er sei für sie Trost genug. Ich schmunzelte leicht. Ja die beiden mochten sich. Das konnte man sehen. Fast ein bisschen wie Bruder und Schwester, so weit wie ich das als Einzeljunges beurteilen kann. Bestimmt nicht am besten, aber ich hatte andere Junge mit ihren Geschwistern gesehen. Ich freute mich als Kristalljunges wieder zu uns kam. "Hey! Was ist denn los, ist was passiert? Und wo ist Kräuterjunges?", Ich blickte mich um fand sie aber nicht. War sie müde geworden und in die Kinderstube zurück gegangen?

"Es geht nie wirklich alles schief.", Erwierte ich aufmunternt. "Kräuterjunges wird sich wieder beruigen. Es ist nicht einfach für sie, sie hatt niemanden. Keine Mutter, keinen Vater, keine Geschwister,nicht einmal Augenlicht. Ihr ist langweilig, und trotzdem kann sie mit anderen Katzen noch nicht so umgehen.", Das würde Kristalljunges sicher verstehn. "Kein Problem. Immer gern!", Gab ich zurück und schaute mich dann um ob ich Farnfeder fand. Ich fand ihn auch. Ich lief auf ihn zu, und beugte respektvoll meinen Kopf. "Entschduldige wenn ich störe Farnfeder, aber kann ich dich kurz was fragen?", Es brannte mir auf der Seele.

"Ich glaube, sie ist wütend auf mich. Weil ich einfach aus dem Heilerbau gerannt bin, ohne an sie zu denken. Aber ich konnte einfach nicht anders. Du hast ja gesehen, dass Eisschleier in den Heilerbau gebracht worden ist. Er hat mir erzählt, dass er...mein Vater ist. Ich musste einfach zu meiner Mama in die Kinderstube um sie zu fragen, ob das wahr ist. Sie hat es bestätigt. Er ist mein Vater. Derjenige, der meiner Mutter das Herz gebrochen hat und für den Tod meiner Geschwister verantwortlich ist. Dann bin ich wieder zurück in den Heilerbau, weil mir Kräuterjunges wieder eingefallen ist, aber sie wollte nichts mehr mit mir zu tun haben und ist alleine in die Kinderstube gegangen. Ich will erstmal weder mit Eisschleier noch mit Rosenblüte etwas zu tun haben!", erzählte Kristalljunges alles. Es tat gut, einfach einmal alles auszusprechen. Nachdem sie geendet hatte, ging es ihr gleich wesentlich besser.

Ich hörte aufmerksam zu was passiert war, meine Augen weiteten sich je mehr aus dem Mund von Kristalljunges kam. "Ich kann verstehen das du traurig und sauer bist!", beschloss ich dann, obwohl ich nicht ganz mit ihr mit fühlen konnte, immerhin wusste ich so oder so nicht wer mein Papa war, niemand wusste es. Es würde mir allerdings auch nicht gefallen der Sohn von Eisschleier zu sein. Ich schüttelte mich leicht. "Aber mir ist es egal wer dein Vater ist! Für mich bleibst du einfach Kristalljunges und eine tolle Freundin!"