DonnerClan-Lager

Kristalljunges schluckte ihren letzten Bissen herunter, bevor sie antwortete. "Außer dir habe ich keine Krieger mehr gefangen.
Aber ich bin inzwischen ganz gut darin, Blätter zu fangen. Ohne mich von ihnen fangen zu lassen." Bei der Erinnerung an
Lichtjunges begann die kleine Katze unwillkürlich zu grinsen. Auch in ihre Augen kehrte das lustige Funkeln zurück.

Mein Blick wanderte - unverkennbar - zum Kriegerbau. Ich hatte es gar nicht gemerkt.
Wie immer, suchte ich eine Kätzin. Eine Kätzin, die mir den Kopf verwirrte und meinen Bauch zum brodeln brachte. Herbtwind, die letzte Nacht eng an mir gelegen hatte. Wir hatten Stund um Stund geschlafen, nebeneinander, als wär es etwas normales gewesen. Als hätten wir uns unsere Gefühle längst gestanden - naja, das galt für mich vielleicht. Sie? Sie sah mich sicher nur als Freund. Als Stellvertreter. Aber ganz ehlrich, ich war mir sicher, dass es alles verändern würde, wenn ich es ihr sagen, beichten würde.
"Farnfeder & Herbstwind...", murmelte ich leise vor mich hin. So leise, dass es natürlich keiner aus mir hören konnte.
Wär ja auch zu peinlich, wenn doch. Meine Schnurrhaare zuckten - aus Verlegenheit. Meine Gefühle wollten aus mir platzen, wie eine Explosion geringem Ausmaße. Okay, es wär vielleicht eklig, wenn nachher ein liebesverunglückter Farnfeder auf dem Boden herumliegen würde, aber dann wüsste es jedenfalls jeder und ICH musste mir keine Gedanken mehr über mein stellvertreterisches & verliebtes Leben machen.
An was denkst du denn da?! Farnfeder, reiß dich zusammen!
Mein Blick erhaschte den wildfarbenen Pelz der wunderschönen Kätzin, wie sie im Sonnenlicht auf der Lichtung lag. Sollte ich es wagen? Es ihr... beichten, erzählen?

Vielleicht war Waldsang doch nicht der Richtige. Vielleicht sollte jemand anders... Goldregen erhob sich. Ja, sie würde schweren Herzens mit dem Kater abschließen. Ein Glucksen ertönte. Ja, natürlich, es fiel ihr furchtbar schwer. Arrogant hob sie den Kopf. Wer sie nicht wollte, hatte sie auch nicht verdient! Mit zwei Sprüngen war sie am Lagerausgang. Sie würde jagen gehen. Allein. Aber auf eine gewisse Weise erfüllte sie das mit weniger Zufriedenheit, als sie erhofft hatte.

----------> Grüntannen

Sein Fell war endlich sauber und glatt.
Es leuchtete sogar regelrecht in der Sonne.
Langsam bewegte er seinen Kopf und suchte das Lager nach seinem Halbbruder Löwenkralle ab. Er war mit dem roten Kater und der pechschwarzen Kätzin Himmelsflügel aufgewachsen...und doch hatte er nie die Bindung zu den beiden, die sie selebr unter sich hatten.
Falkenfrost war genauso alt wie die beiden, fühlte sich aber trotzdem wie der große Bruder.
Enttäuscht stellte er fest, dass dieser nicht im Lager war und beschloss daher, alleine zu gehen.

----------> Grüntannen

Als ich Blitzpfote gefunden hatte schlich ich mich von hinten an. Wenig später sprang ich mit einem hohen satz ab und landete mit wenig ausgefarenen Krall auf den Rücken von Blitzpfote und wir rollten Richtung Frischbeutehaufen. Als ich das sah machte ich eine Drehung und wir rollten richtung Kriegerbau kurz vor dem Kriegerbau machte ich eine Vollbremsung und wir hilten mit den Pfoten leise kurz vor dem ersten Krieger an ich wollte auf schreien aber hielt mich letzendlich doch zurück. Nun sagte ich leise zu Blitzpfote " lass uns raus gehen sonst kriegen wir noch ärger von den Kriegern." So schnell ich nur konnte rannte ich auf leisen Pfoten raus und ging zu meinem Platz den ich für mich und Blitzpfote raus gesucht habe und sagte zu Blitzpfote " Lass uns etwas machen z. B. Übungskämpfe oder so etwas ". So kroch ich leise unter Blitzpfote und Kitzelte ihn ab. Sobalt er das bemerkt spring ich ihn von der Seite an überlegte ich. Ich kitzelte Blitzpfote immer weiter ab ohne irgentwelche anstallten auf zu hören.

"Sehr lobsam das du das Krieger fangen aufgegeben hast. Und toll das du das Jagen an Blättern statt an meinem Schnwaz weiter übst.", Ich lachte leise. Was war an diesem Tag eigentlich alles passiert? Ich hatte zum ersten mal seid einer Ewigkeit eine Patroullie angeführt, eine Streunerin gefunden, meine Mutter und meine Geschwister kennen gelernt. Ein Donnerclan Kriger war gestorben, und das alles bevor die Sonne untergegangen war. Ich sah zu Kristalljunges. "Täusche ich mich oder wirst du jeden Tag größer?", Es kam mir fast so vor. Schnurrend dachte ich das sie bald Schülerin werden würde. Es freute mich für sie, das dieser Wunsch wohl schon bald in Erfüllung gehen würde. Ich erinnerte mich noch gut daran wie es mir gegangen war. Ohne Geschwister, und ohne richtige Eltern war es ziemlich langweilig in der Kinderstube gewesen und ich hatte mich mehr als nur ein bisschen gefreut endlich Schüler zu werden. Silberpfote... Wie lange das schon her ist... Und Eisschimmer? Mein Mentor? Er lebt schon gar nicht mehr..., dachte ich ein wenig traurig. Aber so war es im Leben nun einmal es begann und es endete auch irgendwan.

Von Silberhauch's Frage überrascht sah Kristalljunges an sich herunter. Sie war tatsächlich ein Stück gewachsen, seit sie die Kinderstube
zum ersten Mal verlassen hatte. Das war ihr gar nicht aufgefallen. "Naja, die Blätter werden allmählich auch langweilig.", antwortete
sie gedehnt. Bald sollte ich Schülerin werden können...Wer wohl mein Meintor oder meine Mentorin wird?

Marderjunges entdeckte Kristalljunges. Schnell rannte er zu ihr hin. Keuchend blieb ich bei ihr stehen. Sie war viel größer als er, liegt aber auch teilweise daran, dass er zierlich und gebrechlich wirkt. Er schaute zu Silberhauch auf. Dann wieder zu Kristalljunges, entschied sich aber dafür, einfach den Kopf schief zu legen und zu Boden zu schauen. Kristalljunges ist schon so groß......Wann werde ich wohl Schüler...... dann werde ich mich schon viel..... wie war das Wort noch gleich..... mächtiger? Ja! Mächtiger fühlen....... dann würde ich nicht mehr als kleines Würmchen in der Kinderstube hocken müssen. Er schnaubte verächtlich. Aber das kann noch dauern..... so klein, wie er wirkte...... Er schüttelte das Köpfchen und schnurrte verunsichert. Silberhauch sah im Gegensatz zu ihm riesig aus. "Ähhm..... t'schuldigung..... ich... ähm habe nur grad.. halblaut gedacht. Freundlich blinzelte Mardejunges die Beiden an.

"Das macht nichts, Marderjunges.", antwortete Kristalljunges sanft schnurrend.
Sie musterte den zierlichen kleinen Kater. Er war kleiner als sie selbst, was allerdings
kein Wunder war. Kristalljunges war schließlich eines der ältesten Jungen in der Kinderstube.
Als der kleine Kater sie freundlich anblinzelte konnte sie nicht anders als zu lächeln.

Marderjunges schnurrte mit. Kristalljunges hatte ihn schon immer respektiert, so kam es ihm vor...... er mochte sie. Diese undisziplinierten Fellkugeln!! Immer wurde mir das Schlimmste unterstellt. Ich hasse sowas. Ich fühle mich manchmal so ungeborgen. Lag es etwa schon immer daran, dass ich nicht vom Clan abstamme? Das beschäftigte ihn. Aber ich kann froh sein, wenigstens hier sein zu dürfen..... wie auch immer..... aber ich bin auch nicht grad der netteste zu manchen Katzen..... Er senkte den Schweif. Verunsichert, aber auch Stolz. Eine Welle von Traurigkeit überkam ihn. Aber er ließ es sich so wenig wie möglich anmerken. Er hoffte, dass es ihm gelang.

Kristalljunges merkte, dass der jüngere Kater verunsichert und wohl auch ein wenig traurig war. Er hatte ihr schn immer leid getan.
Daher leckte sie ihm tröstend über den Kopf. Auch, wenn Marderjunges nicht gebürtig aus dem DonnerClan stammte, war ihr das
herzlich egal. Sie selbst war auch schon ein oder zwei Mal ziemlich unfair behandelt worden, weil ihr Vater den Clan verlassen hatte,
um mit einer Streunerin durchzubrennen. Katzen die solche Vorurteile hatten ließ sie generell links liegen. Es ist doch egal,
ob die Eltern den Clan verlassen hatten oder erst gar nicht zum Clan gehört hatten. Die Katze an sich zählt doch..., dachte Kristalljunges ein wenig Traurig über die Kurzsichtigkeit mancher Clan-Kameraden.

Die gescheckte Kätzin gab es auf nach ihnen zu suchen. Keiner der beiden war da. Als sie Marder- und Kristalljunges entdeckte sprang sie zu den Beiden. Der Größenunterschied zwischen den Jungen und der Schülerin war nicht zu übersehen. ,,Hallo ihr beiden" miaute sie fröhlich.
Flusspfote entging nicht der kurze traurige Gesichtausdruck von Marderjunges. Mit ihrem Schweif drückte sie seinen Kopf sanft nach oben und lächelte ihn sanft an. ,,Was macht ihr denn so?"

"Hallo Flusspfote. Ich habe grade etwas gegessen und mich mit Silberhauch unterhalten. Den ganzen Tag im Lager zu verbringen wird auf die Dauer langweilig.", antwortete Kristalljunges lächelnd. Es war das Erste Mal, dass sie sich mit jemand anderem als ihrer Mutter, einer der anderen Königinnen, Silberhauch oder einem Jungen unterhielt. Flusspfote war ihr auf Anhieb sympathisch, vor allem, als
sie ganz normal mit Marderjunges sprach.

,,Oh ja, dass kenne ich. Tjaa...ich warte auf meine Mentorin Birkenfell..die solltest du schon mal gesehen ahben. Eine schwarz weiße Kriegerin" Flusspfote setzte sich hin und legte den Schweif vor sich.
,,Schattenpfote ist auch nirgends zu sehen" seuftzte sie, lächelte dann aber wieder. ,,Als ich noch ein Junges war...da haben ich und Schattenpfote das Leben im Lager unsicher gemacht."
Sie erinnerte sich daran, wie es früher war, was mit Schattenpfote zu amchen. Seitdem sie Schüler waren, machten sie fast garnichts miteinander. Und wenn, dann genoss Flusspfote es wie eine Maus nach 4 Tagen ohne zu fressen.

Kristalljunges überlegte einen Moment lang, aber es wollte sich partout keine Katze zu dem Namen zeigen.
"Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie schon gesehen habe...zumindest habe ich noch nicht mit ihr gesprochen.", antwortete
Kristalljunges ein wenig unsicher. Als Flusspfote erzählte, dass sie und Schattenpfote - ist das ihr Bruder? - das Leben
im Lager unsicher gemacht hatten, schossen ihr eine Menge lustiger möglicher Begebenheiten durch den Kopf, die
Kristalljunges zum Kichern brachten.

Marderjunges fühlte sich sicher. Kristalljunges kichern brachte ihn zum schmunzeln. Wenigstens für diesen Augenblick. Er hörte dem Gespräch zu, schluckte dann aber abermals einen Kloß im Halse herunter und musterte Flusspfote. "Ich habe mich gerade mit Kristalljunges unterhalten.... aber toll, dass du auftauchst" Er wollte keinerlei frech oder so wirken. Aber die Zweideutigkeit in seiner Stimme war nie zu überhören. Verdammt..... Er lächelte die größeren Katzen an. "Und.... kannst du uns erzählen, wie es ist... so als Schülerin? Würdest du dich wieder in das Jungen-Alter zurückwünschen?" fragte er freundlich. Erleichtert schaute er zu Kristalljunges.

Kristalljunges musterte Marderjunges aufmerksam. Einerseits war er aufgeschlossen und freundlich, aber andererseits
auch schüchtern, verschlossen und zum Teil sogar frech. Sowas bleibt wohl nicht aus, wenn man so behandelt wurde
wie er., dachte sie mit einem mentalen Seufzer. Immerhin gab er sich mühe, freundlich zu Flusspfote zu sein.
Sein erleichteter Blick zu ihr blieb Kristalljunges nicht verborgen. Macht er sich vielleicht Sorgen, dass sie zu ihm
unfreundlich sein könnte?

Marderjunges schaute, nachdem er bemerkt hatte, dass Kristalljunges seinen Blick bemerkt hatte, weg. Ich kann das nicht!!! Alle behandeln mich doch nur freundlich, weil ich noch ein Junges bin! Wenn ich Krieger bin, werde ICH total ausgeschlossen. Nein!! So sehr er Kristalljunges auch mochte, Freundlichkeit kostete ihn anscheinend viel Überwindung. Er machte einen angewiderten, verzerrten Gesichtsausdruck. Er blickte auf. "Wieso macht ihr es eigentlich noch schlimmer als es doch schon ist!! Wollt ihr auf "Freunde" tun, dass ich mich besser fühle?Ihr habt Freunde! Wie habt ihr es nur geschafft, mich hier zu akzeptieren? Ihr mögt mich doch wahrscheinlich garnicht..... Meint ihr allen Ernstes, ich wäre naiv? " Sein Blick war eiskalt und feucht. Seine spitzen Zähnchen blitzten ein wenig, während er zu den Beiden sprach. Ihm war es nun egal, wie es sich anhörte.... Naja.... nicht ganz egal. Nur ihm war nihct klar, dass seine Art andere Katzen manchmal sehr verletzte. Zutiefst getroffen sprintete er auf seinen kleinen Pfoten hinter einen Busch. Sein Atem ging schnell. Was tue ich eigentlich da....nur zu stolz um vernünftig zu reden!?? Bitterlich fing er an zu weinen --- gescheitert an Traurigkeit, Hass, Frechheit und seinem verdammten Stolz. Habe ich überhaupt noch Stolz? Er weinte, wie er es noch fast nie getan hatte. Er sehnte sich nach Liebe, die er noch nie erlebt hatte. Eine Mutter, die ihn liebte, Freunde und ein schönes Leben. Zitternd und weinend wie ein Häufchen Elend.....

Als Marderjunges ohne Vorwarnung fies wurde und der Meinung war, dass sie nur so tat, als würde sie ihn mögen zuckte sie
zurück. Es fühlte sich an, als hätten seine Worte sich in nadelspitze Krallen verwandelt und direkt in ihr Herz gebohrt.
Aber einen Moment, bevor Marderjunges davonlief sah Kristalljunges, dass seine Augen feucht waren.
Anscheinend tut es auch ihm weh, so zu sein...
Nachdem der erste Schock sich gelegt hatte, folgte sie Marderjunges hinter den Busch. Dort fand sie ihn weinend und am
ganzen Körper zitternd vor. Tiefes Mitleid machte sich in ihr breit.
Das ist die Schuld von allen, die so ungerecht zu ihm waren., dachte Kristalljunges mit einem Anflug von Wut.
Kristalljunges würde den Katzen, die Schuld an dieser Misere trugen am liebsten kräftig den Pelz zerzausen, aber im Moment
hatte sie das Gefühl, als bräuchte Marderjunges jemanden, der ihm das Gefühl gab, wirklich wilkommen zu sein.
Also kuschelte sie sich dicht an den Kater und begann, ihn ruhig und gleichmäßig zu lecken, so wie ihre Mutter das bei ihr immer
tat, wenn sie wegen etwas aufgeregt war oder sich nicht gut fühlte. Ihr half das auch immer.
Marderjunges, warum bist du so verbittert? Es gibt im DonnerClan doch noch mehr Katzen, die mit dir befreundet sein möchten. Nicht nur ich. Stoß uns nicht einfach von dir weg, weil du der Meinung bist, dass wir dir etwas vorspielen würden!

Marderjunges merkte, dass sich Kristalljunges ernsthaft für ihn interessierte. Er versuchte, leichter zu atmen, schaffte es aber nur schwer, eher gar nicht.
Er schluchzte laut, aber ebenfalls auch froh darüber, einmal so eine Art von Liebe zu bekommen. "Es tut mir so Leid.... ich wollte das alles nicht... Ich....Ich kann nicht mehr....! Ich bin total fertig mit meinen Nerven.... ich habe ...." Er stockte. So etwas habe ich ja noch niemandem gesagt!! Aber es fühlte sich warm an. Seine Mutter hatte sowas nie bei ihm gemacht. Das Gefühl.... was er sich schon immer mal gewünscht hatte. Es war da. Jetzt. Er schmiegte sich an Kristalljunges, kniff die Augen zusammen, zitterte aber immer noch. Dann schluckte er und schniefte kaum verständlich: "Ich habe so Angst, Freunde zu finden......" Er wusste, dass sich das blöd anhörte, aber es war so. "Ich habe Angst, wieder verletzt zu werden.... dass ich alles kaputt mache.....Verstehst du?" Sein Kopf befand sich dicht am Halse der jungen Kätzin. "Das ist eine meiner Ängste. Oder wenn mir jemand weh tut.... seelisch.... so wie meine Mutter. Ich liebte sie anfangs, dann tat sie mir äußerlich weh. Weißt du, wie schrecklich es ist, wenn das die einzigsten Erinnerungen von deiner Mutter ist?? Was habe ich damals falsch gemacht?" Nun war der kleine Kater nicht mehr, als die Hälfte der Größe von Kristalljunges. Sein Blick war nun starr....

Kristalljunges hörte Marderjunges ruhig zu, während er versuchte zu erklären, warum er so war wie er eben war.
"Ich weiß nicht wie es ist, wenn eine Mutter ihr eigenes Junges verletzt. Meine Mutter war immer sehr fürsorglich zu mir, weil
meine Wurfgeschwister gestorben sind und sie nur noch mich hat. Aber ich bin mir absolut sicher, dass du keine Schuld
an dem hast, was deine Mutter dir angetan hat.", sagte sie sanft. "Und dass du mir nicht auf die Idee kommst, dir das Gegenteil
einzureden, hast du verstanden?", fügte Kristalljunges streng hinzu, bevor sie fortfuhr, Marderjunges zu lecken.
Doch dann fiel ihr noch etwas ein und sie unterbrach sich einen Moment lang dabei. "Wir könnten doch versuchen,
Freunde zu sein! Und ich verspreche dir, dass ich dich niemals absichtlich verletzen werde.", sagte Kristalljunges sanft.

Marderjunges Herz machte einen Satz vor Freude, aber gleichzeitig schockte es ihn.
"Ja..... echt? Schaffe..... ich das auch....?" Er überlegte. "Ich werde dich auch nie absichtlich verletzen.... ich gebe mir Mühe! Und.... wenn doch, dann tut es mir Leid...." Er hob den Kopf und schaute sie an. Marderjunges war sich zwar nicht sicher, aber er glaubte, in Kristalljunges eine Freundin gefunden zu haben. Und zwar eine, der er vertrauen konnte.
Ihr Fell am Hals war von seinen Tränen ganz durchnässt, wie ihm jetzt auffiel. Schnell leckte er ihr darüber. Etwas Schüchtern, da er dies ebenfalls noch nie in seinem Leben getan hatte.
Spürbar erleichtert kuschelte er sich wieder an sie. Trotzdem musste er noch etwas loswerden.
"Ich hatte Angst, dass ich dich später töten könnte" Er schluckte. "Ich meine... weil ich vorhin fest daran glaubte, von dir verletzt zu werden. Ich will nicht wie meine Mutter werden....."
Jetzt sagte er nichts mehr. Er genoss die Nähe einer Katze, die er ausnahmsweise gerne mochte.

"Du schaffst das. Da bin ich mir ganz sicher, Marderjunges.", antwortete Kristalljunges ermutigend. Dass er sie verletzt hatte, hatte sie spätestens in dem Moment vergessen, als sie ihn so elend hinter dem Busch hatte hocken sehen. Ganz sanft erwiderte
Kristalljunges den Blick, den er ihr zuwarf. Dass ihr Fell von seinen Tränen ganz nass war bemerkte sie erst, als er ihr zögerlich darüber
leckte. Doch es war Kristalljunges völlig egal, ob ihr Fell trocken oder nass war, solange Marderjunges sich besser fühlte.
"Warum solltest du mich später töten? Ich hätte dir nie etwas getan.", beteuerte sie. "Und wenn du nicht so werden
willst wie deine Mutter, dann helfe ich dir dabei, wenn du möchtest.", fügte Kristalljunges sanft hinzu.

Marderjunges lächelte, nachdem sie ihm das Angebot gemacht hatte. Etwas später fand er seine Sprache wieder. "Danke Kristalljunges. Ich...... würde deine ´Hilfe´ gerne annehmen...." sagte er zögerlich, sichtlich schwer. Ihm ging es viel besser, fühlte sich beinahe wieder richtig lebendig. "Aber eines würde ich gerne noch wissen..... weißt du vielleicht noch, wie ich damals hier her gekommen bin? Oder warum? Ok, du warst auch noch klein, aber jede Information wird mir helfen." Marderjunges wollte nur zu gerne wissen, wer genau seine Eltern waren. Vielleicht waren sie im Clan bekannt, oder niemand wusste es. Weil einfach so kann er ja nicht in den Clan gekommen sein. Bin ich froh, dass ich nun Unterstützung bekomme..... "Wollen wir irgendwas unternehmen? Wir können ja noch andere Katzen fragen......." fragte er Kristalljunges. Wohl war es ihm nicht bei dem Gedanken, aber er versuchte sein bestes.

Dass Marderjunges so schüchtern und zögerlich war brachte Kristalljunges dazu, sanft zu schnurren. Dann überlegte sie angestrengt.
"Nein, ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie du zum Clan gekommen bist. Ich weiß nur noch, dass deine Ankunft einigen
Trubel gebracht hat. Tut mir echt leid. Aber ich würde dir gerne helfen, mehr darüber heraus zu finden.", antwortete sie schließlich.
Wenn sie an seiner Stelle wäre, würde sie auch so viel wie möglich über ihre Vergangenheit wissen wollen. Über ihre Eigene wusste
sie zwar im Groben bescheid, aber ihre Mutter hatte nie sonderlich viel über ihren Vater erzählt. Nur, dass er ein Clan-Krieger gewesen
war, sich in eine Streunerin verliebt und für sie den Clan verlassen hatte. Um nie wieder aufzutauchen. Schluss damit! Du wirst jetzt
erstmal Marderjunges dabei helfen, seine Vergangenheit zu erforschen., ermahnte sie sich selbst.