Vulkankrater

Der Geruch ging ihnen vorraus, dann kam eine Horde Katzen in den Vulkankrater, ihnen folgte aus einer anderen Richtung eine weitere Gruppe. Die Anführer beider Clans waren wenig freundlich gestimmt, auch wenn es vorerst keine handgreiflichen Auseinandersetzungen zu geben schien.
Trotzdem setzte ich mich auf, ich wünschte mir nichts mehr, als weiter zu liegen, aber die Situation verbot derartige Nachlässigkeiten. Wenn ich schon dabei war, konnte ich mir auch gleich ein Stück frischer Beute und ein warmes sicheres Nest wünschen. so hell, wie die Sterne am Himmel standen konnte mancher sich vielleicht wirklich einbilden, der Sternenclan würde schon dafür sorgen.
Unsere Ahnen mochten uns leiten, aber überleben mussten wir mit unseren eigenen Pfoten und ich war entschlossen mir keine Blöße zu geben, besonders da ich Blicke auf mir spürte.
Wenn nur Kiefernpelz hier wäre! mit ihm an meiner Seite würde ich mich doch bedeutend sicherer fühlen.

<------------ Gebirgskette

Stumm gesellte ich mich zu Echostern und Flüstersee und musterte die Katzen, die auf uns trafen. FlussClan also. Ich verwette meinen Schweif darauf, dass diese Fellbälle unsere zukünftigen Gegner und Gebirgs- äh, "Gebirgskameraden" werden können. Das hieße dann zumindest, dass wir endlich zu Hause sind. Endlich. Zu Hause. Nun, sie werden selbstverständlich geizig genug sein, um uns keine Fuchslänge ihres Territoriums zu geben. Hoffentlich werden die Patrouillen erfolgreich sein... Meine Gedanken ließ ich mir jedoch kein Stückchen anmerken und blickte von oben herab, stolz und würdevoll, die Strapazen unseres Lebens und der Reise tragend, aber hinnehmend, auf unsere Gegenüber. Ein offener Blick, der zeigte, dass wir bereit waren, zu kooperieren und nicht zu kämpfen - nicht, wenn es nicht sein musste. Ich beherrschte Kampftechniken so gut, um heil durch eine kleine Prügelei zu gelangen und einige Kratzer zu erzielen, aber das war im Moment nicht meine Absicht. Ein Blick, der die anderen Katzen praktisch in einen hineinblicken ließ und zeigte, dass man nicht lügte, denn das machte alles nur schlimmer - und wieso sollten wir es darauf abzielen? Mir missfiel allgemeinhin der Misstrauen der Nicht-FlussClan-Katzen. Und am wenigsten verstand ich die Meinung von Scheckenstern. Wieso sollten wir uns als ein Clan ausgeben, der wir nicht waren? Wie hätten wir von dem WolkenClan erfahren sollen? Und wie konnten wir so wissen, wohin uns der SternenClan leitete? Die Clans sind bestimmt nur eingeschüchtert, weil wir jetzt zurückgekehrt sind und sie es gewesen waren, die damals unsere Verbannung gefordert hatten. Amüsiert über meine eigenen Gedanken, zuckte ich mit den Schnurrhaaren. "Mein Name ist Graufuchs, Heiler des WolkenClans", stellte nun auch ich mich vor. Schließlich stellte ich auch eine wichtige Person im Clan dar.

Ein weiterer Kater gesellte sich dazu, er stellte sich als Steinfell vor. Der FlussClan war also bereits anwesend. Dessen Stellvertreter hatte den gleichen fischigen Geruch wie der getigerte Anführer, in dessen Augen Hass auf Streuner geglitzert hatte. Flüstersee begrüßte ihn mit einem kurzen Nicken. Auch Dornenfrost bekam eines. "Man nennt mich Flüstersee. Ich bin die 2. Anführerin des WolkenClans." Sagte ich etwas kühl und mit Betonung auf WolkenClan. Wir waren ein Clan, keine räudigen Streuner. Mein Schweif zuckte.

2. Anführerin also, zumindest die Strucktur war defintiv die der Clans. Es schien mir immernoch sehr unwahrscheinlich, dass der Wolkenclan hier plötzlich auftauchte, mitten in nder Blattleere, aber zumindest konnte man nicht abstreiten, dass sie tatsächlich den Eindruck machten.
Bewiesen war dadurch noch lange nichts, aber ich war doch neugierig "Echostern hat gesaht, der Sternenclan hätte euch hierher geführt. Was genau erwartet ihr hier zu finden?" fragte ich neutral. Sie waren offensichtlich auf der Suche nach einem neuen Zuhause, aber ihnen ware sicherlich klar, das kein Clan Territorium hergab schon gar nicht so viel, dass es für einen weiteren Clan reichte. das müsste auch ihren Ahnen bewusst gewesen sein.
"Und was ist mit dieser Krankheit, ich hoffe ihr habt sie nicht mitgebracht." diesmal bekam ich den Ton nicht ganz neutral hin, Sorge und Drohung schwangen in meiner Stimme mit, nur leicht, aber doch hörbar. Ich konnte es ganz einfach nicht zulassen, das der Schattenclan gefährdet wurde.

Ich warf Borkenstern erneut einen Blick zu und musste bei seiner Antwort leise lachen. Leicht schüttelte ich den Kopf und fuhr mir mit der Pfote über die Schnauze. Sein Sarkasmus gefiel mir. Anscheinend hatte er zumindest auch eine halbwegs freundliche Seite, sonst begegnete er ja jedem etwas unfreundlich. Warum er nun zu mir so war, verstand ich aber nicht wirklich.
Wie einem kleinen Kitten schnipste ich ihm über die Ohren und grinste schief. "Ich würde dich doch nie wie ein Junges behandeln, oh großer Borkenstern", erwiderte ich und schüttelte mich dann wieder.
Kritisch blickte ich über den Vulkankrater und bemerkte, dass anscheinend niemand so wirklich davon überzeugt war, dass das hier der WolkenClan war. Und begeistert darüber war sowieso keiner. Seufzend ringelte ich den Schwanz wieder um die Pfoten und blickte zum Mond auf. "Ich frage mich, wo Farnstern und Eisstern bleiben...", murmelte ich mehr zu mir selbst, denn zu Borkenstern oder Echostern. Der DonnerClan und der WindClan ließen sich manchmal ganz schön Zeit.

<-- FlussClan-Lager

Schon aus der Ferne, als ich den Vulkankrater noch nicht erreicht hatte, nahm ich schon fremdartige Gerüche wahr. Wer oder was war da? Es roch nach mehreren Katzen, aber nicht nach einem der anderen Clans. War es eine Streunerbande, die siech im Vulkankrater eingenistet hatte? Ich legte noch etwas an Tempo zu, um schnell gucken zu können, was da los war. zumindest schien kein kampf entbrannt zu sein, die kreischenden Katzen hätte ich sonst gehört... Als ich schließlich angekommen war, bemerkte ich, dass ich recht gehabt hatte. Es war eine fremde Katzengruppe, etwa halb so groß wie ein Clan. Aber wie Streuner sahen sie nicht gerade aus, ihre Felle waren vergleichsweise gepflegt und nicht verklettet, es war kein Dreck daran...
Während ich den bunt gemischten haufen der Clans und dem der fremden Katzen weiter betrachtete, fiel mir eine Teilung zwischen den Katzen auf: die einen hörten interessiert zu uns hielten sich etwas im Abseits, die anderen unterhielten sich eifrig mit. Borkenstern und Scheckenstern redeten mit der größten der Fremden. Ob diese Katze wohl die Anführerin war? Ich ging etwas näher heran und hoffte, ein paar Worte mitbekommen zu können. Es interessierte mich doch schon...

Innerlich schnippte ich verärgert mit dem Schweif. Krankheit. Tze! Ich musterte den Kater mit den violetten Augen [Dornenfrost] und miaute, obwohl in seiner Stimme auch eine Drohung mitklang, schließlich auf seine Andeutung hin: "Wenn WolkenClan Katzen krank wären, wüsste ich das und außerdem sind wir nicht so töricht und infizieren unsere neue Heimat, sofern wir dort ankommen. Oder sie bereits gefunden haben." Meine Worte hätte man auch so deuten können, dass ich die Katzen zum Narren hielt, doch meine Stimme war so neutral - schon fast monoton - und ruhig, dass das kaum möglich sein sollte. Dieser Kater und die gesprenkelte Scheckenstern hatten wohl so ziemlich das gleiche Maß an Misstrauen und ich war mir relativ sicher, dass die beiden dem gleichen Clan angehörten. Der Rest des Clans würde bestimmt keine großen Unterschiede im Charakter zeigen. Clankatzen. Sind im Inneren doch alle gleich.

<-- WindClan-Lager.

Ein merkwürdiges Rumoren erfüllte den Vulkankrater, als Eisstern in Begleitung ihrer Clankameraden die Senke hinab stürmte. Der Duft, welcher in der Luft lag, war ebenso fremdartig, wie die Pelze, welche sie im schimmernden Licht des Mondes entdeckte. Kritisch glitten ihre Augen über eine Truppe von Katzen, welche distanziert, jedoch mit entschlossenem Blick dastanden. Eine große, graue Kätzin, welche an ihrer Spitze stand, schien so etwas wie ihre Führerin zu sein. Ihre Augen schmälerten sich. Wer waren diese Katzen, welche so selbstsicher wirkten, als beanspruchen sie vollkommene Akzeptanz? Sie wand sich an ihren Clan. "Bleibt ruhig, und ihnen fern. Wir werden gleich erfahren, was es mit diesen Fremden auf sich hat." Ihr Ton war ruhig und bestimmt. Doch die Neugier brannte nicht nur in den Pelzen ihrer Clankameraden.
"Hallo, Scheckenstern.", grüßte sie die dreifarbige Anführerin des SchattenClans, als sie schließlich am Hochfels angekommen war, und ließ sich mit einem eher angespanntem, als freundlichem Nicken neben dieser nieder. Die Frage, welche auf ihrer Zunge brannte, wurde jedoch von einem glühend-grünen Augenpaar unterbrochen. "Borkenfrost, du?", miaute die weiße, und schenkte dem getigerten einen überraschten Blick. "Goldstern ist doch nicht etwa krank?"

Borkenstern schmunzelte belustigt, schenkte Scheckenstern trotzdem einen leicht pissigen Blick, als sie unerlaubt über seinen Kopf hinweg schnipste. Danach wandte der Kater sich ab und setzte sich ordentlich hin. Sein Gesicht pochte unangenehm. Er konnte nur hoffen, das sich die Wunden von Krähenfrost nicht enzuündet hatten. Obwohl, mäglich war es schon. Er war die ganzen Tage mit diesen ekelhaften Schrammen rumgelaufen. Erst als der Tigerkater den Geruch von WindClan ausmachte, hob er seinen Kopf an und blickte sofort In die grünen Augen der weißen WindClan Anführerin. Borkenstern seufzte und zuckte belustigt mit den Schultern, >>Keineswegs. Ihr geht gut, oben beim SternenClan versteht sich.<< Er neigte seinen Kopf zur Seite und konnte sich ein Zucken der Mundwinkel nicht verhindern.

<-- WindClan-Lager.

Als Aschenpfote auf die riesige Katzenmenge hinab blickte, staunte sie nicht schlecht. Das es nun so viele sein würden, hatte sie nicht gedacht. So viele fremde Gesichter..
Doch die Menge stoppte so aprubt die Pfoten, das die silberne beinahe in einen getigerten Pelz vor sich hineingekracht wäre. Verwundert trat sie ein paar Pfotenschritte zurück, um die weiße Anführerin sehen zu können. Ihr Blick.. nein, nicht nur ihrer.. Alle Krieger zu ihren Seiten wirkten von einem Herzschlag auf den anderen irgendwie.. angespannt. Ein merkwürdiges Knistern lag in der Luft. "Huh..?" Aschenpfote verstand nicht. Was war auf einmal los? Die Worte Eissterns verwirrten die Schülerin umso mehr. Bleibt ihnen fern.. Fremde Katzen? Gut, Aschenpfote waren, mit Ausnahme der ihres Clans, alle Düfte Fremd, welche im Moment auf sie einwirkten. Auch konnte sie keinen der Pelze identifizieren. Wie auch, es war ihre erste Versammlung. Doch eines wusste sie. Irgendetwas stimmte nicht..
Schließlich ging es dann endlich weiter, und die WindClan-Katzen suchten sich angekommen ihre Plätze. Aschenpfotes Augen jedoch, fixierten den riesigen Felsen, welchem Eisstern zusteuerte. Eine große, gescheckte Kätzin und ein nicht minder großer, braun-getigerter Kater hatten sich bereits auf diesem nieder gelassen. Offensichtlich waren die beiden Clananführer. Die bunte musste wohl Scheckenstern vom SchattenClan sein, und der braune.. hieß der nicht irgendetwas mit Graß..Blatt.. Farn? Naja, zumindest hatte Schleierblüte gesagt, er war der Anführer des DonnerClans.
Aschenpfote fühlte sich in der Menge von Fremden Katzen nun doch ein wenig verloren, und suchte diese nach vertrauten Gesichtern ab. Als sie den mondbeschienenen Pelz Silberfells entdeckte, schritt sie auf diesen zu. "Hey, Silberfell!" Doch ihre Mentorin schien sie überhaupt nicht registriert zu haben, denn ihre schmalen Augen fixierten irgendetwas. Okay, langsam nervte es. Nun wollte Aschenpfote endlich ein wenig Klarheit. Sie stupste die Kriegerin mit dem Schweif, damit diese sie endlich bemerkte. "Was ist denn mit euch allen los, irgendetwas stimmt doch nicht? Was hat Eisstern gemeint mit 'fremde' Katzen?"

Eissterns Augen leuchteten. "So ist das also..", bemerkte sie, für ein paar Herzschläge in Gedanken. Goldstern hatte den FlussClan nicht lange leiten dürfen. Ihr Tod kam überraschend.. Nun hatte der FlussClan eine ziemlich.. hitzköpfige Spitze."Ich bin mir sicher, du wirst dem Clan ein guter Anführer sein, Borkenstern.", beglückwünschte die Anführerin den getigerten mit einem leichten, doch freundlichem Lächeln, ehe sie den Blick auf die Katzentruppe lenkte, deren Anwesenheit sie seit ihrer Ankunft wurmte. Es war nicht zu übersehen, welche Skepsis die weiße ihnen entgegenbrachte. Fremde.. Streuner, welche sich aufführten, als gäbe es nichts an ihrer Anwesenheit auszusetzen. Und das hier, am Vulkankrater, während einer großen Versammlung. "Ich nehme an, diese Katzen sind ziemlich von sich selbst überzeugt..", ihre schmalen, moosgrünen Augen glitten zu den beiden Anführern. Der Ton der weißen Kätzin war hörbar schärfer, als den beiden wohl gewohnt. "Nun, es interessiert mich brennend, mit wem wir es denn hier zu tun haben..?"

< - - Windclan Lager

Ich kam beim Vulkankrater an. Doch ein fremder Geruch war dort. Es dauerte nicht lange und ich entdeckte die Fremden. Auf einmal stupste Aschenpfote mich mit dem Schweif an und fragte was Eisstern meinte mit fremde Katzen.
„Sieh doch siehst du sie etwa nicht? Dort drüben sind sie!“ miaute ich ohne den Blick von ihnen loszulassen. „Sie waren hier noch nie! Hier sind wir der Windclan, Eisstern spricht mit Borkenfrost vom Flussclan, und dort ist der Schattenclan. Der einzige der noch fehlt ist der Donnerclan aber
Farnstern kommt bestimmt noch. Aber diese Katzen dort drüben sind mir fremd.“miaute ich und zeigte dabei auf die einzelnen Clans. „Das ist los!“sagte ich diesmal mit dem Blick auf Aschenpfote. Wer sind diese Katzen und was wollen sie hier?

Belustigt schnaufte Echostern und schnipste unangetastet mit dem Schweif. Ihre Augen verengten sich minimal, während sie die weiße Kätzin direkt anschaute. "Ich kann selbst für mich sprechen, das können sogar die dümmsten Hauskätzchen", stellte sie ruhig aber ohne Frage bestimmt klar. "Mein Name ist Echostern. Mein Clan und ich kommen von weither, da wir in unserem Territorium nicht länger sicher waren. Wir sind - mithilfe des SternenClans - den Spuren unserer Ahnen gefolgt und entlang des großen Wassers gewandert. Bis wir hierher kamen..." Langsam war ihre Geduld erschöpft und sie musste sich um weitere Höflichkeit sehr bemühen. War es denn so schwer zu verstehen, dass auch der WolkenClan ein Recht zum Leben hatte? Diese ewige Feindseligkeit war ermüdender als die ganze Reise zusammen.

<------------- WindClan-Lager

Frostschweif folgte dicht hinter Eisstern. Unbekannte Gerüche lagen in der kalten Luft. Ebenso, wie sich Katzen in fremden Pelzen in der Senke tummelten. Zusammen mit dem SchattenClan und dem FlussClan. Der 2. Anführerin sträubte sich der Pelz vor Ärger.
Wie konnten es diese dreckigen Streuner wagen, während einer Vollmondnacht hierher zu kommen? Und warum beim SternenClan schienen sowohl Borkenfrost - der Streuner-Hasser schlechthin, soweit die Kriegerin wusste - als auch Scheckenstern die Anwesenheit dieser flohverseuchten Haufen Fuchsdung hinzunehmen? Hatten sie völlig den Verstand verloren?
Hinter ihrer Anführerin glitt Frostschweif zum Hochstein und nahm ihren Platz bei den Stellvertretern der Clans ein, die sie mit einem höflichen Nicken unter Gleichgestellten begrüßte. Die Aufmerksamkeit der Weißen lag jedoch auf Eisstern und dieser fremden grauen Kätzin, die sich erdreistete, einen Platz bei den Anführern einzunehmen. Die Nachricht, dass Goldstern nicht mehr war kümmerte sie nur am Rande. Diese Kätzin war nicht lange Anführerin des FlussClans gewesen; hatte ein Mal als Anführerin bei der Großen Versammlung mitgewirkt.
Die Antwort der fremden Katze auf dem Hochstein verschlug Frostschweif den Atem. Anführerin? Clan? Echostern? Wo in SternenClans Namen waren sie hier gelandet? "Warum wissen die Clans nichts von eurem Kommen? Was für ein Clan seid ihr überhaupt? Ich muss das wohl überhört haben.", miaute die 2. Anführerin zu Echostern hinauf. Sie musste sich hart zusammen nehmen, um nicht feindselig zu klingen. Aber diese Streuner waren es nicht wert, den Zorn des SternenClans zu riskieren!
Die graue Katze aus goldenen Augen kalt musternd wartete die weiße WindClan-Katze auf eine Antwort.

Nachsichtig blinzelte Echostern zu der weißen Stellvertreterin herunter. Sie schätzte ihr Temperament, das sie fragen ließ und die Selbstbeherrschung mit der sie den Zorn niederkämpfte. Einst würde sie eine gute Anführerin werden. "Meines Wissens ist es nicht unsere Aufgabe, den SternenClan zu rechtfertigen. Wenn er es nicht für nötig hielt, euch zu informieren, kann ich euch nichts anderes sagen, als dass was ich ausspreche. Unser Territorium liegt weit im Nordwesten, fern vom großen Wasser. Es war eine Landschaft aus hartem Gestein, auf dem eure Clans sicher wenig Beute finden würden. Seht, unsere Ballen sind hart und widerstandsfähig. Wir haben uns angepasst und wollen es wieder tun."
Sie waren nicht hergekommen, um Territorium zu stehlen. Sie wollten nicht dort leben, wo sie sich unwohl fühlten. Sie wollten eine Heimat, die ihrer alten in nichts nachstand, nein, sie sogar übertrumpfte. Doch allmälich begann die Graue daran zu zweifeln, dass sie es hier finden würde.

Überraschung, gemischt mit Ungläubigkeit loderte in ihren moosfarbenen Augen. Echo..stern? Ein Clan? Spielte diese Kätzin ein Spiel mit ihnen? Doch der Blick in den Augen der grauen verriet, das sie sie keineswegs auf den Arm nehmen wollte. Entweder meinte sie ihre Worte todernst, oder war eine verdammt gute Schauspielerin. Trauen konnte Eisstern ihren Worten trotzdem nicht. Ihr Deputy brachte es auf den Punkt. War es nicht verdächtig, das der SternenClan kein Wort darüber verloren hatte, das ein weiterer Clan auftauchen würde? Diese Meute würde Territorium beanspruchen.. Sollte er ihnen so etwas wichtiges verschwiegen haben? Sie konnten nicht sicher sein, ob diese Katzen nur eine Bande beutehungriger Streuner waren.. Die weiße zwang sich zur Ruhe. Im Moment konnte sie ohnehin nichts tun, als noch auf den letzten Clan zu warten, und die ganze Situation irgendwie versuchen zu klären. Sie wand den Blick auf die graue, 'Echostern'. Ihr Ton war nun um einiges ruhiger, doch bestimmt. "Wenn ihr euch doch so gut an euer altes Territorium angepasst hattet, was verschlug euch dann dazu, den weiten Weg hierher zu reisen? Was ist mit eurem Land passiert?"

Echostern lächelte leicht. Endlich eine Frage, auf die sie eine konkrete Antwort wusste. "Wir lebten sehr nahe an einem Zweibeinernest. Konkurrenz waren wir nicht gewöhnt. Doch Streuner begannen sich für unsere Jagdgründe zu interessieren und rotteten sich zusammen. Mit dem Aas, das sie übrig ließen, als sie aus Spaß jagten", an dieser Stelle schüttelte die Graue angewidert den Kopf, so ein grässlicher Verstoß gegen das Gesetz der Krieger, "zogen sie die Ratten an. Viele Krieger des WolkenClans starben an den Infektionen, die die Rattenbisse mit sich brachten. Wir waren machtlos. Wir mussten gehen..." Bald darauf war Kleestern gestorben, ihr Vater, ihre Mutter. Zu viele waren gangen.

<------------------- DonnerClanlager

Meine Schritte waren energisch und geschmeidig. Die Katzen des DonnerClans bewegten sich elegant durch die Nacht, und wieder einmal schlug mein Herz vor Freude in der Brust, diesen Clan leiten zu dürfen. Je näher wurden Vulkankrater kamen, desto ernster wurde meine Miene. Noch war der Mond hell und klar über uns zu sehen und keine Wolke trübte das Sternenvlies. Doch der streitlustige SchattenClan würde vielleicht dafür sorgen, dass dieses silberne Licht bald verschwand. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, um unsere Ahnen zu erzürnen. Aber ich konnte es auch meinen Katzen nicht verübeln, dass heute Nacht Hass ihre Herzen erfüllte, stellten sich doch auch meine Nackenhaare bei dem Gedanken an das Zusammentreffen auf. Ich zwang mich jedoch zur Ruhe, und setzte ein ausdrucksloses Gesicht auf. Der DonnerClan würde nicht dafür verantwortlich sein, dass die Versammlung gestört würde.
,, Verhaltet euch angemessen und ruhig. Ich möchte nicht, dass es zu Ausschreitungen kommt ! " sagte ich und blickte eindringlich in die funkelnden Augenpaare, die mir folgten.
Schon als ich den Rand des Kraters erreichte,schlug mir ein unbekannter Geruch entgegen. Einen Moment hielt ich Inne vor Überraschung, doch ich spürte die Anspannung meines Clans und ließ mir deswegen nichts anmerken. Ich zuckte mit dem Schweif, als Zeichen zum Aufbruch und trat aus dem Unterholz hinaus ins Freie.
Die anderen drei Clans waren bereits eingetroffen. Doch ihnen gegenüber befand sich eine Schar von fremden Katzen. Je näher ich kam, desto deutlicher konte ich erkennen, das eine graue Kätzin bei den anderen Anführern stand, wobei Borkenfrost sich neben Scheckenstern und und Eisstern befand. Ich sagte aber ersteinmal nichts, denn der Grund würde sich sicher bald aufklären. Kurz betrachtete ich Stumm die Neuankömmlinge und nickte den anderen Clanführwrn knapp zu.
,, Mein Name ist Farnstern, und ich bin der Anführer des DonnerClans. Sag mir, wer seid ihr?" Miaute ich an die Kätzin gewandt. Sollte sich herausstellen, das dieses nur einfache Steeuner wahren, die sich auf heilieger Boden aufhielten, würde auch meine Toleranz am Ende sein.

Freundlich neigte Echostern den Kopf. Von allen Anführern schien ihr Farnstern am sympathischten. Nicht so hitzköpfig wie Borkenstern, nicht so urteilend wie Scheckenstern, nicht so unhöflich wie die weiße Anführerin. "Sei gegrüßt, Farnstern", miaute sie rau. "Mein Name ist Echostern und ich bin die Anführerin des WolkenClans." Ihr Blick wanderte über die unglaubliche Anzahl an Katzen, in der die Körper ihres Clans fast verschwanden. Am liebsten hätte sie sich zu ihnen begeben, doch damit hätte sie den Posten aufgegeben, der ihres Standes würdig war. Nein, es war mehr. Es war der Stolz, den sie nicht aufzugeben wollte. Der Stolz einer Anführerin.

<-- DonnerClanlager

Die DonnerClankatzen liefen durch die felsige Dunkelheit. Ihre Pelze wurden von dem fahlen Licht des Vollmondes erleuchtet, in dessen Auftrag sie zum Vulkankrater reisten.
Eh näher sie dem Versammlungsort kamen, desto unruhiger wurde Sonnenpelz. Sie spürte, wie ihre Pfoten kribbelten.
Wie die SchattenClankrieger reagieren würden? Die Schlacht lag erst einen Tag zurück und sie spürte, dass die Luft um sie angespannt war.
Die gelbe Kriegerin fürchtete sich vor dem Zorn des Konfliktes zwischen DonnerClan und SchattenClan. So viele Katzen hatten leiden und sogar sterben müssen.
Als die Kolonne Farnstern in den Krater hinab folgte, waren die anderen Clans bereits dort und warteten auf sie. Sofort fiel der ozeanblaue Blick Sonnenpelz' auf eine kleine Gruppe Katzen, die zu keinem der Clans gehörte. Besorgt stirnrunzelnd blickte sie die Fremden an.
Was war los? Ein Streunerangriff?

Eissterns Blick verdüsterte sich. Keine schöne Geschichte, ob sie nun wahr war, oder nicht. Doch ein Wort, welches aus Echosterns Munde kam, ließ ihre Ohren hellhörig zucken. Hatte diese Kätzin gerade.. WolkenClan gesagt?! Meinte sie jenen Clan, welcher vor unzähligen Blattwechseln aus ihrem alten Territorium vertrieben worden war? Waren diese Katzen.. wirklich das Überbleibsel des einstigen fünften Clans?
"Das hört sich wahrlich nicht schön an.", antwortete sie der grauen schließlich, "Wenn du die Wahrheit sprichst.." Ja, was wenn? Würden sie diesen geschwächten Katzen Territorium abtreten müssen? Eine Stimme unterbrach sie mitten im Satz. Farnstern war aufgetaucht, und auch er schien nicht sonderlich begeistert um die Anwesenheit der ihm unbekannten Katzen. Als der getigerte seinen Namen nannte, hob auch die weiße ihre Stimme. "Mein Name ist übrigens Eisstern, Anführerin des WindClans. Auch wenn ich euch nicht sicher glauben kann.. Es war unhöflich, mich nicht vorzustellen.", bemerkte sie wahrheitsgemäß, ehe sie der Unterhaltung ihrer, und Farnsterns folgte. Was sollten sie tun..? Konnten sie diesen Katzen, Echostern, wirklich Glauben schenken?

<----------------------- DonnerClanlager

Leichtfüßig sprang ich hinter meinen Clankameraden her. Erst einen Mond war es her, dass ich zum Stellvertreter ernannt worden war, doch es kam mir bereits vor wie eine Ewigkeit. Meine Pfoten kannten den Weg und schoben sich automatisch vorwärts. Ich hielt die Nase in den kühlen Nachtwind, und atmete tief durch. Auf Farnsterns Worze hin nickte ich. Wir konnten es uns nicht leisten, undicht mehr über unsere Wut herrschen zu können. Ein beißender Geruch erfüllte meine Lungen und meine Eisblauen Augen Blitzen auf. Streuner? Auf unserem Grund und Boden? Ein leichtes Knurren entfloh meiner Kehle. Ich preschte hinter Farbstern her, die Krallen unmerklich ausgefahren.
Die anderen Clans waren bereits eingetroffen und standen einer Gruppe von fremden Karten gegenüber. Ich zwang mich, meine Muskeln zu lockern konnte aber ein gewisses Misstrauen aus meinen Augen nicht vertreiben.Meine Miene hellte sich erst auf, als ich Borkenfrost erblickte. Ich ließ mich neben dem muskulösen, braungetigerten Kater nieder. Wir waren zur selben Zeit zum Deputy ernannt worden, und ich hatte ihn schon immer gemocht.
Ich schnippte meinem alten Freund neckisch gegen die Schulter.
,, Schön, doch an einem Stück zu sehen..." schnurrte ich, wurde gleich darauf aber wieder ernst. Farnstern hatte das Reden übernommen, und ich wollte auch erfahren, wer diese dreisten Katzen warn, die in unser Territorium eingedrungen waren.

<-- FlussClan-Lager.

Krähenfrost blickte nicht weniger skeptisch als Borkenstern, als sie den Ort der Versammlung schließlich erreicht hatten.
Es wimmelte von fremden Gerüchen und Pelzen, die Luft knisterte. Aus schmalen, stahlblaugrauen Augen blickte er zur Kätzin auf, welche sich selbst Echostern, und ihre flohpelzige Meute den 'WolkenClan' nannte. WolkenClan.. diese schäbigen Kreaturen waren Clankatzen?
Wenn, dann waren sie ein unfähiger Clan. So abgemagert wie sie aussahen, schienen sie sich nicht sonderlich um sich sorgen zu können. Doch es wunderte ihn nicht, schließlich waren sie so schwach gewesen, um einst vertrieben worden zu sein. Als Krähenfrost den braunen Pelz seiner Gefährtin entdeckte, schritt er auf diese zu, und presste die Flanke an die ihrige. In diesem Moment, konnten nicht einmal ihre warmen, liebevollen Augen ihn beruhigen. "Glaubst du ihren Worten?", fragte er sie, die kühlen Augen auf die fremden gerichtet. Sein Nackenfell war leicht aufgestellt. "Der Gedanke, das wir eventuell Territorium an diese Katzen abtreten müssen, gefällt mir ganz und gar nicht."

Nachdenklich betrachtete ich die graue Kätzin. Ihre Haktung war stolz, aber nicht kriegerisch. Ihre Augen funkelten schlau, aber nicht hinterlistig. Ihr Gesicht blickte vorsichtig, aber freundlich. Doch ich hätte niemals mit dem gerechnet, was sie sagte.
Echostern nannte sie sich und die Anführerin des WolkenClans.
Überrascht blinzelte ich, und ließ den Blick über die Anwesenden Katzen schweifen. Konnte es sein, dass die Fremden dem misteriösen Clan angehörten, der sih durch die Legenden des DonnerClans rankten? War es der Clan, der durch unsere Ahnen hervorgerufen worden war? Warum hatte uns der SternenClan kein Zeichen gesandt? Ich blickte Echostern fest in die Augen. In diesen blauen Tiefen lag die ganze Besorgnis, die ganze Erschöpfung, der ganze Mut und die ganze Kraft einer Anführerin.
Als Junges hatte ich stets den Ältesten zugehört, die von Katzen mit festen Bällen erzählten, die ihre Beute zwischen Stein und Geröll fingen. Es stand außer frage, dass diese Katzen einen langen Weg auf sich genommen hatten. Sie wirkten allesamt müde. Konnte man den Erzählungen Glauben schenken, so hatte der WolkenClan die schlimmsten Zeiten überstehen müssen. Die anderen Anführer wirkten skeptisch, und auch Eisstern schien nicht überzeugt, und warf etwas ein, was ich nicht beachtete. Ich hielt die Augen nur auf die fremde Kätzin gerichtet.
,, Ich glaube euch..." miaute ich schließlich, und blickte jede der Fremden an.
,, Feuerstern, ein weiser und starker Anführer des DonnerClans wurde einst vom SternenClan geschickt, so heißt es in unseren Legenden, um gemeinsam mit seiner Gefährtin Sandsturm euren Clan aufzusuchen und zu unterstützen. Ich weiß nicht, wie viel an dieser Sage dran ist, doch ich bin mit sicher, dass ihr diesem Clan angehört." Kurz. Kickte i j zum Sternenvlies auf. Es war ein Gefühl, dass mich immer mehr bestärkte, das richtige zu tun. Es müsste der SternenClan gewesen sein, der sie geschickt hatte.
,, Echostern, ihr seid am Tag der Größen Versammlung zu uns gekommen. Das kann kein Zufall sein. An jedem vollen Mond treffen alle Clans aufeinander, um sich friedlich zu Vereinen und den Geschehnissen des letzten Mondes zu berichten. Aber sag mir..." ich legte den Kopf leicht schief und sah sie an.,, Wo wollt ihr Leben? Ich denke, du kannst verstehen, dass kein Clan gewillt ist, euch Terrotorium zur Verfügung zu stellen. Es tut mir leid, aber die Beute ist rar. Falls ihr jedoch einen geeigneten Platz zum Leben findet, wird der DonnerClan euch nicht vertreiben. Ihr habt unsere Unterstützung.."

Da nun auch endlich Eisstern und Farnstern eingetroffen waren, waren endlich alle Clans komplet. Der Anführer blickte zu Schattenfrost und schenkte Ihm ein freundliches Grinsen, >>Danke, aber das kann Ich nur zurückgeben, Flohsack.<< Schmunzelte er. Danach setzte Borkenstern sich ordentlich auf und richtete seinen Blick zu Echostern. Er konnte Ihr nicht trauen, und würde es auch nicht. Er verengte seine Augen. Was bewies Borkenstern bitte, das sie nicht log? Sie konnte auch einfach eine wissende Streunerin sein. Er schnaufte leise und wandte seinen Kopf zu Farnstern. Für Ihn war der Kater ein wenig zu freundlich. Danach blickte er noch einmal Eisstern, bevor er letztendlich zu der Ansammlung von Katzen starrte. Seine grünen Augen glühten vor Hass, als er die angeblichen WolkenClan Kater erblickte.