WindClan-Lager

Blut wiederholte seine Worte nur zugerne, "Wie ich schon gesagt habe," Fing er an und suchte nun die blauen Augen der Kätzin, "Ich würde dich nur gerne als Mentorin haben." Er überlegte seine weiteren Worte genau, "Schließlich warst du die Erste, die mich anerkannt hat, so wie ich bin. Du warst die Erste, die nett zu mir war. Und du bist meine beste Freundin!" Er stubste sie spielerisch mit der Nase an die Wange, "Ich denke Nelkenstern wird sich ergeben, und dich als meine Mentorin anerkennen!" Mit diesen Worten ließ sich der weiße Kater auf den Rücken rollen. Träge leckte sich sich die Schnauze, unterbrach den Augenkontakt zu Abendpfote jedoch keinen Moment. Er bemerkte, wie sie ab und zu zu ihren Pfoten schaute, nur um danach wieder in seine zweifarbigen Augen zu blicken. Er schmunzelte, Sie hat hübsche Augen! Ohrfeige. Sie hat hübsches Fell! zweite Ohrfeige. Sie- Drei Ohrfeigen hinter einander. Ich bring dich gleich um, Blut! Ermahnte er sich selber und sah wie erstarrte auf Abendpfote.

Ihr warmer, sanfter Pelz schmiegte sich eng an meine Flanke. Ihr wundervoller Duft durchkroch meine Nase und ich musterte ihre meeresblauen wundervollen Augen mit Meinen tränengefüllt. Ich schluchzte leise. Ich wollte nicht, dass Eisfeder sich um mich sorgte, ebens traurig wurde wie ich es momentan war.
War ich überhaupt traurig?
War das Traurigkeit, in der ich momentan zu versinken drohte? Oder war es doch eine Art von 'glücklich'?
"Eisfeder, ich - ich liebe dich... Ich weiß, dass du immer bei mir bleiben wirst, so sehr ich auch bei dir bleibe. Ich liebe dich mehr als alles andere, dich, du wunderschöne Schönheit." Ich stockte kurz, mein Atem schien reißaus zu nehmen und langsam schien sich meine Stimme hinter mir, mir, dem rotgefäbrten, schemenhaft entstelltem Kater, verstecken zu wollen.
"Eisfeder. Bitte... bitte ignorier das hier. Ich will nicht, dass du traurig wirst, hörst du? Sei bitte niemals anders zu mir. Du bist perfekt, weißt du das eigentlich? Du bist wie die Morgensonne, die ein Lebensabbo bei mir abgeschlossen hast. Du bist warm, wunderschön, sanft und immer für mich da."
Ich hielt inne, verfing mich in ihren wunderschönen Augen - okay, ich glaube das erwähne ich zum hundertausendstem Mal, sie sind wunderschön - und konnte mich einfach nicht mehr davon lösen. Wie verankert, gefangen war ich.
"Eisfeder... "

Out: ♥ Celünchen ♥ ichliebedich

Lansam wurde ich ungeduldig, war Lichtertanz vielleicht nicht da? Ich schaute in den Bau hinein und konnte niemanden sehen, riechen bei den ganzen Kräutern erst recht nicht. Wie schaffte der Heiler es nur, da drin zu schlafen? "Lichtertanz?" rief ich nochmal, aber weiter in den bau wollte ich nicht gehen. meine Nase kribbelte schon am Eingang so verdächtig, am Ende würde ich noch niesend in die kräutervorräte fallen, das fehlte mir noch.
Interessant sah es schon aus, die ganzen verschiedenen Pflanzenstücke...ob eines davon vielleicht? Aber vom anstarren würde ich das wohl kaum erfahren und probieren wollte ich auch nicht. Da musste ich wohl auf Lichtertanz warten und ihn fragen. Innerlich betete ich dafür , das er mich nicht auslachen würde, es war doch immerhin eine ernsthafte Frage...für mich schon!
Aber erstmal hatte sowieso die Verletzung an meinem Bein vorrang, die immernoch feine Blutspuren auf den Boden zauberte. Ich zog meinen Kopf wieder aus dem Heilerbau zurück, vielleicht war Lichtertanz ja Kräuter sammeln?
Ich schaute ziellos im Lager herum, aber ich konnte hier ja jetzt sowieso nicht weg, nicht mit dem verletzten Bein.

Als ich meine Augen aufschlug, schien es schon recht spät zu sein. Ich hatte am Tag zuvor viel gejagt und mir eine kleine Verletzung am Hinterbein zu gezogen. Nichts schlimmes, es tat auch schon nicht mehr weh aber es war anstrengend gewesen. Ich blinzelte der Sonne entgegen die in den Bau fiel und stand auf. Ich blickte mich um, bevor ich zum Frischbeute haufen lief und mir etwas nahm. Ich hatte nicht wirklich Hunger, aber mir war schwindlig weil ich seit Gestern Morgen nichts mehr im Margen hatte. Vielleicht würde sich ja noch jemand zu mir gesellen.

Ein warmes Gefühl durströmte Abendpfote, als Blut sie mit der Nase, zart an der Wange berührte. "Und du mein bester Freund!", schnurrte sie lächelnd, "Ich wüsste garnicht, was es an dir nicht zu akzeptieren gäbe. Ich bin mir sicher, wenn die anderen dich näher kennen lernen würden, würden sie erkennen, was für ein toller Kater du bist." Erneut nahmen ihre Wangen einen zartrosa Hauch an. Hatte sie das 'toll" unbedingt so betonen müssen? Hoffentlich verstand Blut das nicht falsch.. Nein, es war keine Lüge. Er war wirklich ein toller Kater. Syphatisch, nett, witzig, ein guter zuhörer und tröster, einfach ein toller Freund. Und da wären noch seine schönen Augen, und sein.. Pssst! Kaum merklich schüttelte sie den Kopf. Ich weis doch auch nicht.. sie sind eben schön. Nicht nur seine Augen- oh mann, reiß dich zusammen! Abendpfote konnte nicht leugnen, das Blut ein hübscher Kater war. Sie wollte sich aber nicht eingestehen, das sie auch nur einen Fünkchen mehr für ihn empfinden könnte, als die enge Freundschaft, welche sie verband. Blut sah es bestimmt genau so; ein völlig Absurder Gedanke! Sie sollte froh sein, solch einen besten Freund zu haben. Genau! Freunde. Nur Freunde. Aber.. muss er mir immer so tief in die Augen blicken? Mit seinen schönen, .. Stop, du tust es schon wieder!
"Äh.. J-ja, das hoffe ich auch. Es wäre toll, deine Mentorin zu sein. Aber wir werden abwarten müssen, wie Nelkenstern entscheidet.."

Belustigt lachte Blut auf. Natürlich war ihm das Verhalten von Abendpfote nicht entgangen. Auch das sie das Wort 'toll' Betonte. Doch weiter darauf eingehen wollte der weiße Kater nicht. Sicher war es Abendpfote schon peinlich genug. Gemütlich rollte er sich auf den Rücken und ließ die sanfte Sonne auf seinen Bauch scheinen. "Nun, Nelkenstern..." Murmelte er etwas Abwesend, "Sie lässt sich nicht mehr viel blicken. Hat sie uns vielleicht vergessen?" Eigentlich war der Satz mehr an sich selbst gerichtet. Dieser Gedanke wurmte ihn schon eine Weile. Schließlich hatte Blut seine Wunden auskuriert und sich im Clan eingelebt. Er hatte eine gute Freundin gewonnen und auch sonst verstand er sich eigentlich mit Katzen des Clans. Also warum konnte er noch kein Schüler werden? Vielleicht sah Nelkenstern das auch einfach anders. Unschlüssig ließ er ein langen, tiefen Seufer entfliehen und blinzelte dem Himmel entgegen, "Ich möchte auch gerne wieder hinaus." Gab er zu und drehte seinen Kopf leicht auf die Seite, nur um erneut in den tiefen, blauen Augen von Abendpfote zu versinken. "Als ich noch ein richtiger Streuner war, bin ich oft hier herum gestreunt. Ich habe Kratzer getroffen, Vivaldie und Abbadon. Ob es den Beiden gut geht? Ich hoffe nur, das Kratzer noch dort draußen ist!" Verärgert verengte er seine Augen, "Ich möchte ihm eines Tages gegenüber stehen und ihm das heimzahlen, was er mir gab!"

Abendpfote seufzte. "Stimmt, ich habe sie eine Weile nicht mehr gesehen.. Ob sie krank ist?", murmelte sie mit leicht besorgtem Blitzen in den Augen.
"Naja, ich bin mir sicher, sie wird dich ernennen, sobald sie die Kraft dazu hat." Während ihr Kopf nun auf ihren schneeweißen Pfoten ruhte, überkam sie eine plötzliche Müdigkeit. Ihr Mund öffnete sich zu einem Gähnen, wobei man kurz ihre messerscharfen Zähne aufblitzen sah, und als sie den Schweif ordentlich hinringelte, begann Blut von seiner Vergangenheit zu erzählen. So sehr die Worte ihres Freundes sie auch interessierten, bekam sie deren Hälfte überhaupt nicht mehr mit. Nach einer kurzen Zeit gab sie den Kampf gegen die Müdigkeit auf, ihr Kopf kippte zur Seite und lehnte sich an die Schulter Bluts. Die Lieder der Schülerin waren geschlossen, ihre hellgrauen Flanken hoben, und senkten sich im regelmäßigen Rhythmus des Schlafes.

"Ich-," Blut brach ab, als der Kopf von Abendpfote dumpf gegen seine Schulter fiel. 'Bumpf.' Er schmunzelte, konnte die Röte auf seiner Nase jedoch nicht verbergen. "Die ist wirklich eingepennt..." Hauchte er und rollte sich vorsichtig auf den Bauch ab, um Abendpfote eine Ordentliche Stütze zu sein. Leicht legte er seinen Kopf auf den von Abendpfote, zog ihren Duft tief in die Nase ein und schloss genießerisch seine Augen. "Ich wenig Schlafen wird nicht schaden." Fügte er hinzu und legte seinen Schweif hauchzart auf den graugetigerten von Abendpfote, "Schlaf schön, Abendpfote..." Wisperte er, und gab sich nun auch der vollkommenden Schwärze hin, welche ihn in woge Wellen grüßte. In regelmäßigen Abständen hoben sich seine Flanken. Sein Kopf ruhte, selbst in Schlaf, weiterhin auf dem der weißen Kätzin. Den Schweif hatte er weiterhin, hauchzart, auf dem Ihrigen liegen.

Also irgendwie zog sich diese 'Versammlung' echt hin. Ich wurde langsam ungeduldig. Wann würde ich endlich Krieger werden? Ein kleiner Schmerz durchzuckte mich, was, wenn sie genau das wollte, Nelkenstern. Dass wir uns hoffnungen machten und dann ließ sie uns sitzen? War sie etwa.... böse? Ganz ganz ganz tief drinnen? Froschpfote! - arrrg, pfote!! - sowas kannst du doch nicht im ernst zu denken vermögen du Mäusedreck?! Sie ist deine Anführerin! Du musst sie ehren und nicht mit schmutzigen Gedanken in den Dreck ziehen, du Fuchsdünger! Ich seufzte, mein 'ach-so-besserwisserisches' Gewissen hatte wohl Recht. Wie immer eigentlich.
Ich musste als Krieger schon zu meiner Anführerin stehen und das hieß, dass Nelkenstern von mir mit Respekt und Gutacht behandelt werden musste!
Ich war echt doof. Ein gaaanz doofer kleiner, blöder Kater!

Die Worte ihres Gefährten wirkten wie Balsam, für ihr kummerdurchtränktes Herz. Eisfeder wusste, Hermelinfell würde sie immer lieben, egal, ob ihr Rang nun zwischen ihnen stand, oder nicht. Egal, ob sie ihm die, für jede andere Katze so natürliche Liebe schenken konnte, oder der SternenClan es nicht zuließ. "Aber wie kann ich das ignorieren"“, antwortete sie mit erstickter Stimme, während ihre Pfoten so sehr kribbelten, wie an dem ersten Tag, "Wie kann ich ignorieren, dass es dich so zerreißt? Ich möchte das nicht.. Ich möchte nicht, das du meinetwegen leidest." Der Ausdruck in ihren Augen wich einer düsteren Leere, während sie sich von der seinen lösten, und in die ferne glitten. "Hätte ich..",
Sie traute sich gar nicht, die nächsten Worte auszusprechen. "Hätte ich vielleicht nicht annehmen sollen? Hätte ich ablehnen sollen, in Regenschleiers Pfotenstapfen zu treten?" Ihr Verstand schien zu schreien, Nein, du musst deinem Clan jetzt beistehen, so darfst du nicht denken! Du darfst Nelkenstern nicht enttäuschen. Du darfst diese Kätzin nicht enttäuschen, welche dich in ihren Clan nahm, als du ein zerbrochenes, kleines Junge warst. Ohne ihre Hilfe.. ohne ihre Hilfe hättest du weder Hermelinfell kennen gelernt, noch Blutkralle und Wolfpfote wieder getroffen. Auch Braunfeder..deine beste Freundin! Das Clanleben, dieses Glück.. Es sollte dich ehren, diesen Clan, welcher nun deine Familie ist, irgendwann einmal führen zu dürfen., ihr Herz steuerte dagegen. Aber was ist mit ihm? Siehst du nicht, wie es eure Beziehung gefährdet? Bist du dir sicher, das er dich immer so sehr lieben wird? Das er nie anfangen wird, sich von dir zu distanzieren? Ist es das wirklich wert?

Gähnend drehte ich mich in meinem Nest um und kuschelte mich noch einmal an das Bauchfell meiner Mutter. Es war schon längst morgen, doch ich wollte einfach noch nicht aufstehen. Gestern Nacht war ich erst so spät eingeschlafen, nachdem eine der Ältesten eine spannende Geschichte erzählt hatte. Über Riesenstern, einen ehemaligen Anführer des WindClans. Die Geschichte des Katers hatte mich begeistert und noch lange hatte ich mich ruhelos hin und her gewälzt. Dafür war ich jetzt umso erschöpfter, obwohl meine Geschwister bereits alle wach waren und draußen herumtolten.
Schließlich stupste meine Mutter mich noch einmal an, woraufhin ich mich murrend erhob. "Ich steh ja schon aaauuufff....", gähnte ich und streckte mich ausgiebig, während meine Mutter mir eine kurze Fellpflege verpasste. Doch ich wich ihrer leckenden Zunge schnell aus und lächelte sie an. "Ich geh jetzt raus!", miaute ich bestimmt und trat aus der Kinderstube. Neugierig sah ich mich nach meinen Geschwistern um, konnte sie jedoch nicht entdecken, weshalb ich mich erstmal vor die Kinderstube setzte und darauf wartete, dass etwas spannendes passierte.

OUT: Ich wollte euch nur mitteilen, dass Lichtertanz ab sofort von mir (Scheckenstern) bespielt wird, bis ein neuer Heilerschüler ausgebildet ist. Wäre nett, wenn mir dann jemand sagen könnte, wo Lichtertanz gerade gebraucht wird :3

EDIT: Falls es bereits Interesse an dem Rang des Heilerschülers geben sollte, bitte PN!

OUT: @Krähenjunges: Danke :3

IN: Außerhalb des Lagers hatte ich nach etwas Ginster und Katzenminze gesucht, da meine Vorräte dabei schon etwas geschrumpft waren. Zum Glück war gerade die richtige Zeit, denn ich fand beide Kräuter in Hülle und Fülle. In solch einen Moment hätte ich einen Schüler gebraucht, der mir beim Sammeln half, aber ich konnte auch später nochmal gehen.
Nun betrat ich mit zwei großen Bündeln das Lager und lief mit geschmeidigen Schritten zu meinem Bau. Überrascht blieb ich stehen, als ich Kleepfote davor warten sah. Ich verstaute die beiden Bündel am Eingang meines Baus und sah dann Kleepfote an. "Tut mir Leid, ich war Kräuter sammeln. Was kann ich für dich tun?", fragte ich die Kätzin freundlich, ehe mein Blick auf ihre Pfote fiel. Sie blutete leicht, schien aber nicht sehr schlimm zu sein. "Wie ist das denn passiert? Warte, komm erstmal rein und leg dich auf ein Nest, ich hol gleich etwas gegen die Blutung und gegen die Schmerzen", sagte ich und verschwand im hinteren Teil des Baus. Dort nahm ich ein Päckchen Kerbel ins Maul und wickelte mir einige Spinnweben um die Vorderpfote. Damit ging ich zurück zu Kleepfote. "Hier kannst du dich hinlegen", miaute ich und deutete auf eines der freien Nester.

Schwalbenklaue betrat gerade das Lager, in seinem Maul baumelte ein toter Hase. Gemütlich trabte er zum Frischbeutehaufen und ließ seine Beute fallen. Kruz darauf sah er sich auf der Lichtung nach seinen Kindern um. Falkenjunges saß teilnahmelos vor der Kinderstube herum. Ein ungewöhnliches Verhalten für seinen sonst quirligen Sohn. Mit kleinen Schritten stolzierte er auf den Getigerten zu, "Falkenjunges, warum so teilnahmelos?" Fragte der Krieger belustigt, wobei seine Augen funkelten.

Prüfend streckte Phönixfeder ihre Nase in die Luft und sog die frische Brise ein. Es war nicht mehr ganz früh, die Sonne schien warm und die Anwesenheit der Blattgrüne war unverkennbar. Lächelnd schüttelte sie ihr Fell, um sich von den penetranten Moosfetzen zu befreien, die ein lästiges Anhängsel ihres Schlafes waren. Noch war überraschend wenig Treiben auf der Lichtung des WindClans, doch umso besser. Gerade kam Schwalbenklaue durch den Lagereingang und grüßte seinen Sohn, Kleepfote und Lichtertanz saßen vor dem Heilerbau. Frieden, Ruhe, Sonne. Was brauchte es mehr?
Ein Knurren beantwortete ihr die Frage rasch. Frühstück. Natürlich. Auf leichten Pfoten trabte die Rote zum Frischbeutehaufen und nahm sich einen kleinen Vogel, der zu verlockend aussah, als dass sie ihn hätte übersehen können. Mit glänzenden Augen verschlang sie ihn hastig und seufzte befriedigt auf, als ihr Magen die Nahrung dankend annahm. Nun war dieser Morgen tatsächlich kaum zu steigern.

tbc: Windgeschützte Höhlen

Ich sprang erschrocken auf, während sich mein Fell aufstellte und ich meinen Vater mit großen Augen ansah. Ich hatte ihn überhaupt nicht kommen hören, was wohl auch daran lag, dass ein Käfer zu meinen Pfoten meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Schwarz mit roten Punkten. Sah irgendwie aus wie ein Marienkäfer, aber die Farben waren vertauscht. Doch der Käfer war jetzt weggeflogen, nachdem ich so aufgesprungen war.
Peinlich berührt leckte ich mir das Brustfell glatt und sah meinen Vater dann freudig an. "Ich habe länger geschlafen, deshalb sind die anderen schon alle weg! Und ich weiß nicht, wo sie sind!", erklärte ich ihm. Doch jetzt war er ja da. Das kam mir gerade recht. Mein Schwanz zuckte freudig hin und her, während ich etwas Anlauf nahm und auf den Rücken meines Vaters sprang. Ich quiekte freudig und krallte mich mit meinen noch weichen Krallen in seinem Fell fest. "Gib auf, ich hab dich in meiner Gewalt!", rief ich vergnügt.

"Deine Geschwister?" Fragte Schwalbenklaue ein wenig besorgt. 'Sind sie nicht mit Lilienflamme unterwegs?' Fragte er sich im Geheimen, versuchte jedoch seine Sorgen bei Seite zu schieben. Im nächsten Moment sprang Falkenjunges, seinem Namen treu, hoch auf seinen Rücken und krallte sich ordentlich im dünnen Fell des Katers fest. Belustigt schmunzelte er und fing an, auf allen vier Beinen hin und her zu springen. "Was? Was ist das für ein Krieger auf meinem Rücken?" Brummte er erschüttert und mit gespielt geschockter Miene. "Was tust du da!? Ich habe keine Chance gegen einen so mächtigen Kater!" Fügte er hinzu und knickte mit der rechten Pfote weg. Etwas zu unsanft, zumindest unsanfter als geplant, kam er auf dem Boden auf und streckte seine Zunge aus. Seine Augen hielt er geschlossen, "Whaa... I-Ich habe... Verloren!"

Zustimmend nickte ich, während ich auf dem Rücken von Schwalbenklaue hockte. "Ja. Keine Ahnung, wo sie sind. Ist mir gerade auch egal! Ich hab Spaß!", miaute ich begeistert und quiekte vergnügt, während sich mein Vater erschrocken gab und herumsprang wie ein Kaninchen. "Erzittere vor mir! Ich bin dein schlimmster Albtraum!", rief ich und schlug mit einer Pfote über sein Ohr. Als Schwalbeklaue dann jedoch zu Boden ging, verlor auch ich den Halt in seinem Fell und kullerte von seiner Seite. Lachend rappelte ich mich auf und wedelte freudig mit dem Schwanz. "Ich hab dich besiegt! Ich habe einen Krieger besiegt!", rief ich stolz und zappelte aufgeregt hin und her. "Zur Belohnung musst du mir jetzt das Territorium zeigen!", bestimmte ich und sah meinen Vater fordernd an.

Vorsichtig öffnete Schwalbenklaue sein Auge einen Spalt. Er zog seine Zunge rein und fing begeistert an zu lachen. Sein Sohn war, wie erwähnt, wirklich quirlig. Aber genau das gab Schwalbenklaue die Sicherheit, das es seinem Sohn gut ging. "Das Terretorium zeigen? Dafür bist du noch zu klein, Wirbelwind." Schmunzelte der Getigerte und rappelte sich auf seine Pfoten. Er schnipste seinem Sohn gegen das Ohr und lächelte breit, "Aber ich denke, wenn du ganz doll bitte sagst, können wir einen Ausflug machen~?" Er zog das Vorletzte Wort extra in die Länge, und schielte Falkenjunges belustigt an.

Erfreut spitzte ich die Ohren, als Lichtertanz ins Lager kam. Der Heiler widmete sich auch gleich meinem verletzten Bein "Ein Kaninchen hat mich mit den Hinterpfote erwischt." erklärte ich kurz die Herkunft meiner Wunde und ergänzte stolz "Mein erstes erlegtes Kaninchen!"
Es wäre natürlich besser gewesen, wenn ich es erwischt hätte ohne, das es mit seinen stumpfen Krallen nach mir treten konnte, aber bei meiner Größe war ich einfach immernoch glücklich endlich eins der großen Tiere erwischt zu haben.
Gehorsam legte ich mich hin und überlegte warum. So schwer verletzt war ich ja nicht, nur sollte man wohl nicht mit offenen Wunden herumlaufen...und die Blutspur war auch nicht gerade hilfreich. Aufmerksam schaute ich mich im Heilerbau um und begutachtete die verschiedenen Kräuter, die meisten davon sagte mir aber überhaupt nichts.
Aber das war ja vielleicht gut, vielleicht konnte mir ja wirklich eines davon bei meinem anderen 'Problem' helfen? Vorsichtig linste ich zu Lichtertanz, aber ich beschloss mit der Frage bis nach der Behandlung zu warten, der blutende Kratzer war wohl erstmal wichtiger.
Lichtertanz hatte irgendwelche Kräuter im Maul und irgendwas um die Pfote, besonders die Spinnweben betrachtete ich misstrauisch. Das Heiler Spinnweben benutzten hatte ich gehört, aber nicht wofür...ich würde die doch sicher nicht essen müssen? Mein Rückenfell stellte sich leicht auf bei dem Gedanken, wie Spinnenweben wohl schmeckten.

Ich sah Kleepfote etwas überrascht an. Ein Kaninchen hatte sie erwischt? Das war ja mal was neues, aber bei ihrer Körpergröße wunderte es mich nicht sehr. Außerdem konnte das auch jedem erfahrenen Krieger passieren oder selbst mir, da ich eh kaum noch jagte, sondern im Moment konzentrierte ich mich eher darauf, meine Kräutervorräte aufzufüllen, ehe Blattfall und die Blattleere kamen. Jetzt war die perfekte Zeit, frische Kräuter zu sammeln.
Ich ließ das Bündel Kerbel neben Kleepfote nieder und teilte die Spinnweben in zwei Hälften. Dabei bemerkte ich den skeptischen Blick der Schülerin und zuckte amüsiert mit dem Schwanz. "Keine Sorge, du musst nichts davon essen. Bei solch einer Wunde reicht die oberflächige Behandlung. Die Spinnweben benutzt ich, um die Blutung zu stoppen und die Wunde später verschließen zu können. Der Saft des Kerbels wird Entzündungen hemmen", erklärte ich ihr, um ihr die Angst vor eckliger Medizin zu nehmen, während ich eine Pfote mit den Spinnweben sanft auf ihr Bein, bis die geringe Blutung gestoppt war. Dann nahm ich ein paar Blätter Kerbel und zerkaute das Kraut. Es schmeckte zwar nicht gut, doch ich war es gewohnt, weshalb es mir nichts ausmachte. Den Saft ließ ich auf die Wunde rinnen, ehe ich die Blätterreste ausspuckte. "So, gleich haben wir es", murmelte ich und drückte nun die restichen Spinnweben auf die Wunde, um sie zu verschließen. Kurz wartete ich, bis die Spinnweben hielten und trat dann von Kleepfote zurück. "Für den Rest des Tages solltest du das Bein nicht zu sehr belasten. Später seh ich es mir nochmal an und dann sehen wir weiter. Sind die Schmerzen sehr schlimm?", fragte ich die Kätzin und sah sie forschend an.

Überrascht erstarrte ich mitten im Sprung und stellte mich breitbeinig hin, während ich meinen Kopf hob und mein Kinn vorreckte. "Ich bin nicht klein! Ich bin viel größer als die anderen! Ich bin der Größte in der Kinderstube!", miaute ich aufgebracht und stellte zusätzlich mein Fell auf, um noch größer zu wirken. Klein genannt zu werden hasste ich, egal von wem. Im hintersten Eck meines Gehirns wusste ich, dass mich Schwalbeknklaue nur aufziehen wollte, doch das ignorierte ich vehemment.
Doch als mein Vater meinte, dass wir doch einen Ausflug machen könnten, wenn ich ganz doll Bitte sagen würde, setzte ich mich sofort gerade hin und sah ihn mit großen, glänzenden Augen an. "Können wir bitte einen Ausflug machen? Biiiiiiiittttteeeee!" Das letzte Wort zog ich ganz lang und blinzelte meinen Vater bittend an.

"Also im Gegensatz zu mir, bist du noch ziemlich klein, Wirbelwind!" Schmunzelte er. Das Bild welches sich ihm Bot war nicht zu ersetzen. Wie sich Falkenjunges krampfhaft bemühte, so groß wie möglich zu sein. Ein toller Anblick, welcher leider nur wenige Sekunden hielt. Das Betteln und diese großen Augen... Welcher Vater konnte da noch nein sagen? Nicht ein Mal Tigerstern hätte nein sagen können! Auch wenn sein Sohn, wie Lilienflamme immer sagt, dreckige, grüne Augen hat, so empfand Schwalbenklaue sie doch als niedlich und wunderhübsch! "Gut, du hast mich überredet, Tiger." Belustigt lachte er und stolperte etwas ungeschickt zum Lagerausgang, "Aber sei vorsichtig! Bleib immer schön dicht bei mir, verstanden?" Er warf Falkenjunges einen kurzen, strengen Blick zu, bevor er das Lager im Schritttempo verließ.

Tbc: Schmaler Fluss

Ich legte den Kopf leicht schief und sah meinen Vater an. Ja, Schwalbenklaue war größer als ich, doch er war ja auch älter! Wenn ich so alt war wie er, würde ich bestmmt noch viel größer als er sein. Da war ich mir ganz sicher. Ich würde der beste Krieger im ganzen Clan werden, so wie es auch mein Vater war. So stark, so mutig. Ich bewunderte meinen Vater mehr als jeden anderen Anführer.
Als er dann endlich zustimmte, mit mir rauszugehen, schnurrte ich freudig und sprang aufgeregt hin und her. "Oh, danke Papa. Danke, danke, danke!", rief ich freudig und nickte eifrig, als er mir erklärte, dass ich immer dicht bei ihm bleiben sollte. Wenn ich hier rauskam, war ich zu allem bereit. Eilig folgte ich meinem Vater aus dem Lager.

--> Schmaler Fluss

Der Kater saß im Lager neben dem Kriegerbau und blickte sich um, im Moment schien es nichtw riklich viel zu tuen zu geben. Der große Kater war schon mit putzen fertig. Da er nichts zu tuen hate beschloß er einfach darauf zu warten das die Patroullien eingeteilt wurden.