Schilfgebiet

<--- FC-Lager

Ich kam beim Schilfgebiet an und sah mich um. Sonst war hier keiner unterwegs, was mir auch nichts ausmachte. Dann konnte ich wenigstens in Ruhe mit Perlenpfotes Training anfangen. Ich ließ mich nieder und wartete geduldig auf die silberne Kätzin.

<-------- FlussClan-Lager

Fasziniert schaute sich Perlenpfote erst einmal um. Sie liebte dieses Territorium jetzt schon. An jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken. Jeder Winkel bot etwas Interessantes für Ohren, Nase oder Augen. "Hier ist es wundervoll, Wüstenblume", maunzte sie sogleich begeistert und ihre Augen funkelten. "Wie heißt dieser Ort? Und was machen wir hier? Kämpfen? Fischen?" Sie war gar nicht mehr zu stoppen in ihrer Euphorie.

Ich hob den Blick, als ich Perlenpfote hörte und sah zu, wie meine Schülerin euphorisch zu mir sprang. Sie schien sich wirklich auf das Training zu freuen. Ich lächelte, als sie mich mit Fragen überhäufte. "Das hier ist das Schilfgebiet. Man kann es ganz leicht an dem vielen Schilf erkennten und dazwischen bilden sich immer wieder kleine Tümpel und Seen, in denen kleine Fische schwimmen. Und es gibt auch einen etwas größeren Flusslauf hier, in dem man gut jagen kann. Und deswegen sind wir hier. Damit du das lernst, was den FlussClan auszeichnet: Das Fischejagen", erklärte ich der jungen Kätzin und wandte mich ab, ging noch einige Schritte, bis ich an dem Flusslauf stand, wo ich vor kurzem ins Wasser gefallen war. Diesmal würde ich jedoch aufpassen. "Wie würdest du es denn versuchen?" Fragend sah ich Perlenpfote an und bedeutete ihr, sich neben mich zu setzen.

"Schilfgebiet also", murmelte Perlenpfote andächtig und schaute sich um. "Es ist wirklich schön hier!" Aufgeregt zuckte ihr Schweif, als Wüstenblume ihr erklärte, was sie machen würden. "Fische fangen?", überlegte kurz und schweifte gedanklich zu dem Leib, der sich unter dem Wasser bewegte. "Vielleicht mit der Pfote vorschnellen, den Fisch hochwerfen und irgendwie mit dem Maul fangen?" Es war eventuell nicht der optimalste Vorschlag, aber etwas Besseres fiel ihr spontan nicht ein.

Ich lächelte, als Perlenpfote überlegte und nickte dann. "Du denkst schon richtig, Perlenpfote", sagte ich schnurrend und blickte dann ruhig aufs Wasser. "Wenn du Fische fangen willst, brauchst du viel Geduld, da sie nicht sofort zu sehen sind. Wenn du zuvor sehr laut warst, sind sie verschreckt und meiden das Ufer erstmal. Wenn du jedoch lange genug wartest, taucht sicher irgendwann ein Fisch auf, der am Ufer vorbeischwimmt. Dann musst du reagieren. Mit ausgefahrenen Krallen schlägst du ins Wasser, um den Fisch in die Luft zu katapultieren. Jedoch musst du ihn nicht unbedingt mit dem Maul auffangen, außer du willst es unbedingt. Lass ihn einfach aufs Ufer fallen und schnapp ihn dir dann sofort, um ihn zu töten. Bist zu langsam, zappelt er so lange herum, bis er wieder in den Fluss gleitet. Oder wenn er vorbeischwimmt, musst du ebenso schnell reagieren, sonst ist er weg, bevor du auch nur maunzen kannst. Sei also immer wachsam!", erklärte ich meiner Schülerin und sah sie dann an. "Willst du es mal versuchen?", fragte ich sie und deutete auf das langsam dahinströmende Wasser.

Stolz setzte sich Perlenpfote etwas aufrechter hin. Es tat gut zu wissen, dass sie sich, entgegen ihrer bisherigen Annahmen, vielleicht doch gar nicht so schlecht als Kriegerin machen würde. Wild nickte sie, als Wüstenblume sie auf einen Versuch ansprach. "Aber sicher!", grinste sie und pirschte sich an das Wasser heran. Sie beugte sich näher über das Wasser. Da! Ein fischiger Körper schlengelte sich durchs Wasser. Konzentriert hob die Silberne ihre Pfote über das Wasser, um den richtigen Moment abzuwarten, doch sogleich, als ihr Schatten auf das Wasser fiel, war der Fisch getürmt. "Verflixt!", frustriert rutschte Perlenpfote ein Stück zurück. "Warum wusste er, dass ich da bin?"

Ruhig beobachtete ich, wie sich Perlenpfote langsam dem Ufer näherte und das Wasser beobachtete. Doch ich merkte, dass sie sich fast zu weit über das Ufer beugte und wollte sie gerade darauf aufmerksam machen, als der Fisch schon davonschwamm. Ich sah sie verständnisvoll an und zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren. "Der Fisch hat deinen Schatten gesehen, als du dich über das Ufer gebeut hast. Du musst darauf achten, dass dein Schatten nicht aufs Wasser fällt, sonst sind die Fische sofort weg", erklärte ich ihr und deutete wieder aufs Ufer. "Versuchs nochmal!"

Rotpfote kam endlich im Schilfgebiet an und ließ sich ihren roten pelz von der Sonne wärmen dann sprag sie auf und trotte zum Ufer. Es war nicht gerade ein schönes Gefühl als die harten Blätter der Schilf-Pflanze um durch ihren Pelz fuhren oder ihr irgendetwas auf den Kopf fiel was oben in den Pflanzen hängen geblieben war. Aber der Anblick danach lohnte sich außerdem konnte man hier viel Fichs fangen und ein paar Pflänzchen waren jetzt auch nicht so schlimm. Sie hockte sich an das Ufer und spürte das sie schon teilweise im Wasser hockte aber das machte ihr nchts aus. Immerhin war sie eine FlussClan-Katze ganz im Gegensatz zu diesem Streunern. Als ein silbriger Schatten unter der Oberfläche zu sehen war schoß ihre pfote ins Wasser und sie holte einen Fisch heraus aber er zappelte noch und rieß sie fast nach vorne ins Wasser, schnell tötete sie hn mit einem Biss ins Genick und schaute finster den Fisch und dann das Wasser an. Er war nicht groß gewesen aber er hatte Kraft gehabt. Sie fragte sich wie so oft wo ihr Mentor Sturmvogel war, bisher hatte sie alles durch zugiucken bei anderen Schülern gelernt oder sie hatte einfach rumprobiert bis es passte. Die beiden hatten noch kein einziges Mal miteinander trainiert.

cf: FlussClan-Lager

Geschmeidig erreichte ich das Schilfgebiet als Erste und nutzte die Zeit sogleich, um mein Maul einen Spalt zu öffnen und zu wittern. Verschiedenste Gerüche mischten sich und ich versuchte mir den Richtigen herauszusuchen. Da! Meine Augen huschten zu einem der Schilfbüschel, der nur minimal erzitterte. Dennoch war es genug, um mir einen Schauer der Jagdfreude über den Rücken laufen zu lassen. Ich bleckte vorfreudig die Zähne und benutzte die Ratschläge meiner Mentorin, um mich immer näher an mein Objekt der Begierde heranzuschieben, bis ich in Sprungnähe war. Einen schnellen Hieb später lag der Wasservogel vor mir und freudig dankte ich ihm für seine Rolle als erste Beute, die ich als Kriegerin erlegt hatte.

Pp: FlussClan

Seine Pfoten kribbelten vor Freude. Ihr würde gleich seine erste Beute als Krieger machen. Diese Freude war dem Kater zwar mehr als ungewohnt, doch hatte er sich vorgenommen, Hollow so gut es ging zu ignorieren und seine kalte Seite verschwinden zu lassen. Er würde sich ändern! Dazu gehörte eben auch Freude und Freundlichkeit. Kurz stoppte Borkenfrost. Stimmt, er musste noch Wirbelpfote in die Lehre der Jagdkunst einweihen. Sprunghaft drehte er sich um und erblickte sogleich seinen Schüler. Er schien kaum Probleme damit zu haben, mitzuhalten. "Hier befindest du dich am Schilfgebiet. Der perfekte Ort um Beute zu erlegen, wie Perlenfluss schon erwähnt hatte." Begann er und überlegte, wie er Wirbelpfote nun am Besten die Kauerstellung beibringen konnte. Einfach vormachen? "Für die Jagd ist die Kauerstellung notwendig. Du musst leicht wie eine Feder auftreten und darfst keines Falls Geräusche machen! Um auch nicht gegen Steine zu laufen benutzt du deine Haare an der Nase. Taste dich damit voran." Er machte eine Pause und dachte zurück, was Zimtfeder ihm damals gezeigt hatte. Nicht viel... Auch die Kampfkunst hatte sich Borkenfrost mehr selber beigebracht, seid dem Unfall, welchen sie hatten. Wiederwillig schob er die Gedanken bei Seite, "Außerdem musst du das Gewicht in deine Oberschenkel verlagern, das hilft dir, deine Pfoten frei zu bekommen. Dein Schweif immer nur wenige Höhen vor dem Boden entfernt halten. Dein Blick immer auf die Beute gerichtet halten! Lass sie niemals aus den Augen." Borkenfrost setzte ein kurzes, seltenes Grinsen auf und hob seine Pfoten, "Mir hilft es immer, meine Pfoten vorher zu schütteln! Wenn sie total locker umherschütteln, hast du das Gewicht oben!" Zumindest hatte ihm es früher als Schüler oft geholfen. Für Wirbelpfote machte er es vor und schüttelte seine Pfoten. Sofort danach ließ er sich, mit angespannten Muskeln, in die Kauerstellung fallen und machte wenige Schritte. "So umgefähr musst du das machen - aber noch wichtiger. Vor der Jagd musst du wissen, wo die Beute ist. Schnupper Mal. Wenn du dir sicher bist, wo sie ist, probier sie mit der Kauerstellung zu fangen - auf gut Glück!" Bat er seinen Schüler und erhob sich - setzte sich jedoch gleich wieder und schnipste voller Erwartung mit dem Ohr.

cf: SchattenClanLager

Langsam und gezielt ging ich meinen Weg, achtete nicht auf den kleinen Krieger, der hinter mir her rannte, weil er sonst nicht Schritt halten könnte. Er nervte mich die ganze Zeit, sprach die ganze Zeit ohne Punkt und Komma zu benutzen. Aber irgendwie schien der Kater, so enthusiastisch und optimistisch er nach außen hin auch wirkte, mehr als nur eine Glücksmaschine zu sein. Steckte etwas hinter seiner aufgedreht freundlichen Art? Jetzt wurde er doch interessant. »Hier können wir viele Fische fangen. Du suchst also am besten da. Ich werde aber auch in der Nähe bleiben«, sagte ich mit kräftiger Stimme zum schwarzgrauen Kater.

-----> SchattenClanLager

Hastig folgte ich dem großen grau-weißen Kater, musste fast schon rennen, um mit ihm gleichauf bleiben zu können, was sich dennoch als sehr schwierig zu gestalten schien, weshalb mir schon nach wenigen Minuten der Atem ausging, mein Herz etwas schneller schlug. Mein Herz pochte und machte gerade wieder Probleme. Wie so oft...
Ich ließ mir nichts anmerken, beeilte mich und blieb auch stehen, sobald Wolfsschatten stehen geblieben war. Auf seine Aussage hin nickte ich einfach und stellte mich an den Rand des Ufers. Dann mal los!

"Ich werde zurück ins Lager gehen!", maunzte ich freundlich in Richtung Borkenfrost, der seinen Schüler im Jagen unterrichtete. "Viel Spaß bei der Trainingseinheit" Ein letztes Zwinkern an die Beiden, ehe ich meine Beute vorsichtig aufnahm und mich zurück ins Lager aufmachte. Im Weggehen entdeckte ich aus den Augenwinkeln meinen besten Freund Sturmwolke und einen der älteren Krieger, Wolfsschatten. Amüsiert beobachtete ich die Beiden kurz, wurde mein Freund doch wie ein Schüler zurecht gewiesen, bis ich schlussendlich doch aufbrach.

tbc: FlussClan-Lager

Borkenfrost wandt seinen Blick zum Himmel hinauf. Die Sonne verschwand langsam am Horizont. Bald würde die große Versammlung starten. Seine erste große Versammlung als Krieger und zweiter Anführer. Doch es gab etwas Besseres, als der Stolz in seiner Brust. Er würde Funkenpfote wiedersehen. Wie würde sie reagieren? Würde sie erstaunt sein, ihn als zweiten Anführer zu sehen? Würde sie vielleicht den Kontakt abbrechen? Würde sie stolz sein? Er wandt sich an Wirbelpfote, "Tut mir Leid, Wirbelpfote, aber wir müssen los. Bald beginnt die große Versammlung. Ich bin mir sicher, das du mit darfst!" Murmelte er seinen Schüler zu und grub seine Beute aus. Mit schnellen Schritten machte er sich zurück zum Lager.

Tbc: FlussClan

<---- FlussClanlager

Nach kurzer Zeit kam der schwarze Kater an und schaute, dass auch seine Schülerin unbeschadet und heil hinter ihm herlief. Es war nichts besonderes passiert, Sturmwolke freute sich schon auf die nächsten Momente und sprach mit kräftiger Stimme: "Nun sind wir hier. Hier lernst du das Fischen. Doch bevor wir uns zum Gewässer begeben, muss ich dich auch fragen, ob du noch Fragen hast. Jetzt haben wir noch ein wenig Zeit, bevor wir dann anfangen."
Ein ermutigendes Gesicht prägte sich auf den Zügen des Katers ab und er erwartete erste Fragen.

<----FlussClan Lager

Lilienpfote kam neben Sturmwolke zum Stehen. "Ich glaube, ich habe keine Fragen", antwortete die kleine Kätzin und hielt den Schwanz steil und aufrecht in die Höhe gerichtet. Das war ja alles so aufregend! Würde sie schon heute, an ihrem erstem Übungstag einen Fisch fangen? Natürlich, sie wäre enttäuscht, wenn nicht, aber wie ihr Mentor gesagt hatte, man braucht Geduld dafür. Und die hatte Lilienpfote im Moment nicht wirklich. Ihre Pfoten zitterten vor Aufregung und ihr Herz pochte. Was trieb sich da unten im Wasser wohl alles herum? Die kleine Katze konnte es kaum erwarten, bis sie endlich ihre Pfoten ins kühle Wasser halten und es erfahren durfte. Vielleicht würde sie auch am Ende der Übung mal kurz ihren heißen Kopf unter Wasser halten, denn es kam Lilienpfote so vor, als ob er bald explodieren müsste.
Sie ließ noch ein lauteres Schnurren hören und verzog den Mund zu einem Lächeln. Lilienpfote hatte da schon eine Frage, aber es drängte sie, endlich mit der Übung anzufangen. Wenn es noch länger dauerte, würde sie wohl noch ins Wasser springen, und das war nicht gut für die Beute, die dadurch womöglich verjagt wurde. Sie sah Sturmwolke mit großen Augen an.

Der Kater nickte nur, war eigentlich auch ganz froh, dass sie keine Fragen hatte, und deutete der kleinen Katze an, mir zu folgen, indem er seinen Kopf zum Wasser hindrehte und dorthin ging. Fischen fand er besonders in diesem Clan sehr wichtig, wo der Clan auf einer Insel lag.
Erklärend sprach er dann: "Also. Fischen ist eigentlich gar nicht so schwer. Es ist relativ schnell erklärt, aber man muss aufpassen. Also dann."
Sturmwolke machte eine kurze Pause und meinte dann: "Wir müssen etwas tiefer in das Gewässer reinschwimmen. Am Rand findet man kaum Fische und wenn, dann sind sie meistens klein. Also schwimmen wir etwa in die Mitte und versuchen mit unseren Schnurrhaaren nach Bewegungen im Wasser zu suchen. Dabei muss man sich ganz ruhig verhalten, da man sonst die Fische vertreibt. Wenn der Fisch dann aber direkt vor einem ist, kommt die Aktion. Du schnellst mit deiner Kralle vor und durchstößt den Körper des Fisches, um ihn kurz und schmerzlos zu töten. Wir töten schließlich nicht, um Spaß zu haben oder zu quälen. Wir töten nur, wenn es unbedingt nötig ist. Vergiss das niemals."

"Tu ich nicht!", schnurrte Lilienpfote mit scharfem Ton. Sie legte ihren Schwanz auf die Stirn zur Bestätigung. Ihre Augen funkelten und der ganze Körper der Schülerin bebte. "Oh und, ich habe verstanden." Sie konnte sich kaum halten, dennoch zwang sie sich, das Zittern zu unterdrücken. Lilienpfote konzentrierte sich auf ihre Sinne und besonders auf die Schnurrhaare. Dann nickte sie Sturmwolke zu und blickte das Wasser vor ihr. Dort drinnen sah sie ihr Spiegelbild. Sie stellte sich vor, dass eine Katze, die sie früher gut kannte, neben ihr stand. Ihre Mutter. Sie war bei ihrer Geburt gestorben und der Rest der Familie war verschollen. Lilienpfote hatte keine Ahnung, wo sie jetzt waren. Außer wo ihre Mutter hoffentlich war. Bestimmt war sie beim SternenClan. Die Katzen des Clans haben sich nie negativ über sie geäußert- allerdings auch nie positiv. Eigentlich hatte nie wirklich eine Katze über sie gesprochen, nur so ganz kurze Äußerungen, die nur leise gemurmelt wurden, wie: 'Du siehst deiner Mutter echt ähnlich', oder: 'Genau wie deine Mutter'. Lilienpfote hatte sonst keine Ahnung, wer ihre Mutter war. Sie wusste nur noch eine Sache: Kurz bevor ihre Mutter gestorben war, sagte sie, dass ihr Junge Lilienjunges heißen soll und genauso gut behandelt werden soll, wie sie selbst immer behandelt wurde. Das hatte ihr eine ehemalige Schülerin einmal gesagt, und ihr danach gesagt, sie solle niemandem sagen, dass sie ihr das erzählt hatte.
Lilienpfote war so tief und fest in ihrem Spiegelbild und ihren Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie viel Zeit verstrich, und die kleine Schülerin rüttelte sich aus ihren Gedanken. Etwas Gutes hatte das Nachdenken doch gebracht: Sie fühlte sich bereit für ihre erste Herausforderung als Schülerin des FlussClans und sie hatte endlich aufgehört zu zittern, sie konnte anfangen. Mit einem Lächeln sah sie ihren Mentor an.

Sturmwolke merkte das Entspannen der Muskeln der Schülerin, die jetzt scheinbar nachdachte, den Blick starr aufs Wasser gerichtet und ihr Spiegelbild betrachtend. Worüber sie wohl grübelte? Sturmwolke ließ sie. Er wusste, dass es nichts brachte, Denkende aufzuhalten. Das war eine der Dinge, die ihn der kalte ältere Krieger, Wolfsschatten, eingebläut hatte. War der Kater teilweise noch so stur und fern gewesen, war er doch ein guter Mentor, selbst wenn er es wurde, nachdem der schwarze Kater ein Krieger geworden war.
Dann schien sie soweit zu sein. Lilienpfote hatte wieder einen festen Blick, sprach den Krieger an, der daraufhin nur nickte und sich auch ins Wasser begab. Mit langsamer und leiserer Stimme als gewöhnlich sprach der kleine Krieger: "Okay, ich mache es einmal vor und du machst es nach. Einverstanden?"
Ohne auf eine Reaktion zu warten, entfernte sich der Mentor ein paar Schritte von der Schülerin, ließ die Fische auseinander stoben, sodass sie den ganzen Fischversuch sehen konnte. Der sonst so unruhige Kater blieb ganz still und die Fische, die gerade noch geflohen waren, kamen zurück. Es waren allesamt relativ kleine Fische, doch unter dutzenden war ein großer. Sturmwolke peilte genau den an, bewegte nichts außer seine Augen und wartete, bis der große Fisch näher kam. Als dieser nah genug war, zog er den Vorderlauf zurück - ganz schnell - und ließ diesen auch wieder vorschnellen. Mit einem kraftvollen Zug seiner Klauen zerteilte er die Blutgefäße im Hals und tötete den Fisch im Handumdrehen, damit dieser keine Schmerzen erleiden musste. Das Wasser färbte sich nicht rot, inzwischen war Sturmwolke versiert im Fischtöten. Früher hatte es ein kleines Massaker gegeben, doch jetzt war alles sauber und ließ die Fische den Tod eines anderen nicht ganz so mitkriegen.
Etwas schwermütiger, da mit einem Fisch bepackt, kam Sturmwolke zu seiner Schülerin zurück und wisperte, da er die anderen Fische, die schon wieder näher kamen, nicht noch weiter verschrecken wollte: "Hast du alles gesehen?"

Das Wasser war kalt und nass als Lilienpfote es betrat. Ihr lief ein kurzer Schauder über den Rücken, doch sie wollte die Fische ja nicht verschrecken und so versuchte sie das Niesen, das bei ihr immer nach einem Schauder kam, zu unterdrücken und blieb nah beim Ufer stehen. Sie reagierte nur halb auf die Worte ihres Mentors und blickte ihm nur nach. Alle ihre Sinne waren darauf konzentriert, aufzupassen und sich nicht zu sehr zu bewegen, sie wollte Sturmwolke eine faire Chance lassen, ihr zu zeigen, wie man das Fischefangen richtig angeht. Sie schnurrte auch nicht, als er sich umdrehte und den ziemlich großen Fisch im Maul hielt, denn sie hatte die Luft angehalten. Wärend er diesen Fisch gefangen hatte, hatte sich die Schülerin nicht vom Fleck bewegt, sie war nur etwas in die Hocke gegangen, damit sie auch alles sehen konnte. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Lächeln und ihre Augen funkelten. Das will ich unbedingt auch ausprobieren! Als der junge Krieger sie fragte, ob sie alles gesehen habe, hauchte sie: "Ja, hab ich". Sie hob die Pfoten leise und langsam, als sie an Sturmwolke vorbeikam. Lilienpfote ging mit quälend langsamen Pfotenschritten voran. Sie glitt an etlichen Wasserpflanzen vorbei und passte sehr gut auf, wohin sie trat. Manchmal verrutschten Steine unter ihren Pfoten, doch wenn das passierte, wartete sie, bis ein anderer in Reichweite ihrer Pfoten kam und krallte sich an dem fest, falls es ging. Lilienpfote sah sich immerwieder zu allen Seiten um, auch zu ihrem Mentor, doch wirklich sehen konnte sie ihn nicht, denn dafür hätte sie sich richtig umdrehen müssen, und so viel Aufwandt wollte sie im Wasser, wo sie auch so schon so viele Wellen verursachte, nicht riskieren. Sonst würde sie womöglich noch ausrutschen und hinfallen. Dann wäre alles umsonst gewesen. Schließlich war die Schülerin an einer guten Stelle, nahe der, die Sturmwolke für sich ausgesucht hatte, angkommen. Sie ging ein bisschen in die Hocke und blickte in das Wasser. Da kam ein kleiner Fisch hochgesprungen und ihr fast ins Gesicht. Sie erschrak ein bisschen zu heftig und plumste nach hinten. Sie tauchte zum Glück nicht mit dem Kopf unter, denn sie hatte das mit dem Tauchen noch nicht so ganz raus. Dafür hatte sie womöglich an dieser Stelle alle Fische verjagt. Sie richtete sich ärgerlich auf. Sie war so behutsam gewesen, bis jetzt. Jetzt hatte sie sich wie ein tollwütiger Dachs aufgeführt. Lilienpfote wollte sich gerade wieder ihrem Mentor zuwenden, als sie einen winzigen Fisch sah, den sie mit einem Zug hätte herunterschlucken können. Aber es war immerhin ein Fisch. Die kleine Schülerin duckte sich, dann glitt sie langsam nach vorne und- packte daneben. Der kleine Fisch verschwand aus Lilienpfotes Bilckfeld. "SO EIN MIST!", schrie sie und schlug mit der Pfote aus Versehen nicht flach, sondern so aufs Wasser, dass ihre Pfote eintauchte, ohne Spuren auf der Oberfläche zu hinterlassen. Ihre Krallen ratschten an etwas lebendem vorbei. Dem kleinen Fisch. Die Kätzin verstand erst gar nicht, was passiert war, dann schlug sie aber noch ein zweites Mal zu, und der Fisch blutete. "Oje", murmelte Lilienpfote. Dann versuchte sie den Fisch mit den Krallen aufzusammeln, jedoch konnte sie ihn unter der Blutlache im Wasser nicht mehr sehen. Also kniff sie die Augen zusammen, schnappte ein letztes Mal nach Luft und tauchte mit dem Kopf unter. Kaltes Wasser erreichte nun auch ihre Nase, ihre Augenlieder, ihre Ohren, das ganze Gesicht. Bei diesem Gefühl wollte sie nach Luft schnappen, was aber nicht ging, also bekam sie fast Wasser in die Lungen, wenn sie es nicht vorher gemerkt hätte. Sie hatte kaum noch Luft, doch als sie gerade auftauchen wollte, stieß etwas gegen ihre Nase. Ohne zu überlegen, was es wirklich war, schnappte sie es mit den Zähnen und tauchte auf. Sie konnte die Luft noch kurz anhalten, um den Fisch nicht wieder beim Ein- und Ausatmen zu verlieren. Also lief sie blind in die Richtung, aus der sie gekommen war, also zum Ufer. Lilienpfote hatte einen guten Orientierungssinn, also konnte sie sich darauf einigermaßen verlassen. Sie lief und lief und schmiss sich schließlich ans Ufer. Der Fisch flog aus ihrem Maul und landete irgentwo vor ihr. Sie hustete und blinzelte das Wasser aus ihren Augen. Dann nachdem sie diesen Hustenanfall beendet hatte, blickte sie ihren Mentor an und lächelte. "Jetzt hoffe ich nur, dass das wirklich der Fisch ist, den ich gefangen habe. Er ist nicht groß, aber es ist etwas, oder?", miaute sie schwach.

Den schwarzgrauen, jungen Kater belustigten die ersten Schritte der kleinen Schülerinnen wirklich. Es war lustig zu sehen, wie sie kurz schauderte, was gut zu sehen war, wenn man genau hinschaute. Und das tat Sturmwolke natürlich, hatte er schließlich aufzupassen. Noch gut erinnerte sich der Krieger an seine Zeit als Schüler und konnte gut mit der Kätzin mitfühlen. Sie tat ihm fast schon leid, weil das erste Mal meistens nicht zur Gänze gut verlief. Er selbst jedenfalls hatte auch nicht alles richtig gemacht. Alleine deswegen würde er das auch bei seiner Schülerin gemütlich und gelassen angehen. Sie hatten ein Wenig Zeit und die konnte man ausnutzen. Und das würden sie mit Sicherheit auch, denn Sturmwolke hatte einiges für Lilienpfote überlegt. Sie war seine erste Schülerin und an ihr würde er wohl gemessen werden. Und das sollte jetzt auf jeden Fall ein guter Maßstab sein. Und es würde auch das Beste für sie sein. Als Katze des FlussClans hatte sie nur die beste und hilfreichste Ausbildung verdient.
Kaum hatte er bemerkt, dass sein Blick abgewandt war, hörte er auch schon ein platschendes Geräusch und sah, dass sie mit einem Teil ihres Kopfes eingetaucht war - dies aber wohl unabsichtlich. Kurz betrachtete der Mentor das noch und wollte dann zu ihr gehen,doch sah er dann, dass sie wieder ganz hochkam, nichts getan hatte. Weiterhin wirkte es, als sie sich anscheinend kurz einem Seufzer hingab. Genau hatte Sturmwolke nicht gesehen, warum die kleine Kätzin eingetaucht war, aber im Endeffekt schien nichts passiert zu sein, außer dass die Fische entschwunden waren.
Dann schien sie ihre Strategie zu verändern und bald sah er, dass sich Blut unter der Wasseroberfläche ausweitete und mit dem Wasser verband, sodass die sicherlich nicht unglaublich große Blutmenge einen ziemlich großen Bereich einfärbte.
Nun tauchte sie mutwillig ein und ein leises Lächeln überzog seine Züge. Sie macht das Beste aus der Situation, bemerkte er und betrachtete weiter die ganze Situation, verweilte mit seinem Blick die ganze Zeit auf die Schülerin.
Sie tauchte wieder auf und hielt etwas in ihrem Maul. Beinahe blindlings schien sie zu kommen und kam bald auch an, wo sie mir ihre Beute zeigte und mit zittriger, schwacher Stimme sprach. Mit freundlicher und ruhiger Stimme antwortete ich ihr daraufhin: »Oh ja, du hast schon Erfolg gezeigt. So viel hatte ich gar nicht erwartet. Nun müssen wir aber noch schauen, dass du die Fische nicht so massakrierst. Am Besten wäre es, wenn der Fisch mit einem Schlag stirbt und nicht unbedingt erst verblutet. Aber ich will das nicht schlecht machen. Du hast das sehr gut gemacht.«
Kurz blickte ich sie voller Stolz an, fragte sie dann: »Geht es dir denn sonst gut? Und willst du nun das Tauchen üben oder zurück ins Lager, um dich kurz auszuruhen? Du scheinst vom Versuch zu tauchen ja ziemlich fertig zu sein.«

"Nein, nein!", miaute Lilienpfote schnell. "Ich kann das schon, nur muss ich mich kurz ausruhen. Aber bitte noch nicht zurück ins Lager!" Sie versuchte sich aufzusetzten, was schwierig war, denn ihr gesammtes Fell hatte sich mit Wasser vollgesogen und fühlte sich ungewöhnlich schwer an. Also brauchte sie mehrere Anläufe, bis sie schließlich ihre Pfoten in den Boden rammte und sich zitternt erhob. Sie besah sich ihre Beute. Ist ja nicht gerade üppig viel, aber immerhin etwas! dachte sie stolz, während ihr das Wasser über Gesicht und Körper floss. Sie sah bestimmt aus wie eine kleine hässliche Ratte. "Tauchen ist eine gute Idee. Dann kann ich das mal lernen.", murmelte sie. "Scheint ja bei mir richtig notwendig zu sein." Sie versuchte, das Wasser abzuschütteln. Es spritzte alles Mögliche in der Gegend an. "Oh! Entschuldigung!", rief Lilienpfote, als sie ihren Mentor mit Wassertropfen traf.

Ein fröhliches Lächeln zog sich über die Züge des Katers und er nickte. Wenn sie selbst nicht gehen wollte, dann würden sie noch nicht gehen. Das war Sturmwolke, der hier sehr gerne war, auch lieber. Hier würden sie auf jeden Fall noch einiges zu lernen haben. Denn nicht nur fischen konnte man hier. Auch das richtige Schwimmen und den Ansatz des Tauchens - richtig tief einatmen und kurze Zeit unter Wasser schwimmen - lernen. Eigentlich konnten Katzen nicht wirklich tauchen, denn es war generell zuwider ihres Überlebensinstinkts, der sie ja alle antrieb. Normalerweise war das so, doch hatten die FlussClankatzen solch eine wichtige Nahrungsquelle in Form der Fische, dass sie gerade der Instinkt dazu trieb, zu tauchen.
Bevor ich dann ins Wasser ging, fragte der Kater seine Schülerin: »Kannst du denn schwimmen? Gerade sind wir ja eher ein Wenig ins Wasser gepaddelt und nicht richtig geschwommen. Bevor du tauchen lernen kannst, musst du das können. Kannst du?«

--> Lager

Ich betrat das kleine Gebiet und sah enttäuscht das ich nicht alleine war. ich maunzte ein kleines "Hallo" und ging dann wieder zurück. Ich versteckte mich im Schilf, hier gab es ja mehr als genug, und sah den beiden traurig zu. Wahrscheinlich würde ich nie Kinder kriegen oder einen Schüler bekommen. Und wenn ich keinen Schüler bekommen würde könnte ich auch nie es zu etwas bringen. Ich schluchzte leise und legte mich hin. Eigentlich bin ich total nutzlos, ich bringe nichts ich kann nichts. Eine kleine Träne suchte sich das Weite. Meine Gedanken kreisten um das Thema und um somehr ich das dachte desto mehr füllte sich mein Gesicht mit Tränen.

OuT: ich weiß sie reagiert über

(OOC: Sorry, dass ich nicht gepostet hab, hatte viel zu tun in letzter Zeit...)

Lilienpfote nickte langsam. "Naja, ich habe es noch nie versucht. Aber ich denke, jetzt ist die richtige Zeit, es zu versuchen." Sie spürte ein klein wenig Angst, wieder ins Wasser zu gehen und diesmal auch noch zu Schwimmen, was sie vorher noch nie gemacht hatte, denn sie war ja brav im Lager geblieben. Und das war auch gut so! Sonst könnte es ja sein, dass sie jetzt gar nicht mehr lebte und diese wunderbaren Momente verpassen würde, in denen sie lernte, wie man als Krieger richtig Beute machte, tauchte und überhaupt schwamm.
Sie ging näher an ihren Mentor heran und sah wieder aufs Wasser. "Ok, ich bin bereit.", miaute sie.